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Oxfam aktuell Nr. 38 / Sommer 2007

G8 in Heiligendamm ist vorüber, und es ist Zeit, Bilanz zu ziehen. Die unsägliche Straßen- schlacht am Samstag vor dem Gipfel hat glücklicherweise nicht das Gesamtbild des Gip- fels überschattet. In Erinnerung bleiben strah- lender Sonnenschein, die geschickte mediale Inszenierung einer gut gelaunten Bundeskanzlerin als erfolgreiche politische Maklerin, zigtausende fröhliche, engagierte Menschen aus aller Welt, die ihr Recht auf poli- tische Meinungsäußerung gewaltfrei in Anspruch nehmen – und Oxfam stets dabei!

Unsere vielfältigen Aktivitäten im Vorfeld und während des Gipfels bilden den Schwer- punkt dieser Ausgabe von Oxfam aktuell. Dank guter Vorbereitung und professioneller Zusam- menarbeit innerhalb von Oxfam International hatten wir ein deutsches Medienecho wie noch nie: Von April bis Mitte Juni gab es insgesamt mehr als 500 Medienberichte über Oxfam! Und wir haben zweifellos mit unserer sachbezogenen Mitarbeit in Netzwerken und Allianzen dazu beigetragen, dass die Themen Armut, Klima und Afrika die deutsche Öffentlichkeit stärker bewegen denn je zuvor. Das sind großartige Er- folge, auf die wir mit Recht stolz sein dürfen!

Deutlich weniger erfreulich sind die inhalt- lichen Ergebnisse des Treffens, wenn man sie an unseren berechtigten entwicklungspolitischen Erwartungen misst. Vor zwei Jahren hatten die G8 im schottischen Gleneagles eine Erhöhung der Entwicklungshilfe um 50 Mrd. US-Dollar bis 2010 versprochen (davon 25 Mrd. für Afrika).

Nachdem sich der Rauch spektakulärer Heiligendammer Meldungen verzogen hat, wird deutlich, dass die G8 – nach den Prognose- Rechnungen von Oxfam – das Versprechen von Liebe Leserin, lieber Leser,

Schlaglichter

Schaler Nachgeschmack: Oxfams G8-Bilanz ... S. 5 Schlechte Noten: Bildungsziel in weiter Ferne ... S. 7 Weiße Gipfelchen: Oxfam Shops sammeln Stimmen gegen Armut ... S. 9

Gleneagles um sage und schreibe 27 Mrd. US- Dollar verfehlen! Damit haben die G8 ihre Glaubwürdigkeit erneut infrage gestellt und die Hoffnungen von in Armut lebenden Menschen weltweit bitter enttäuscht.

Oxfam begrüßt die kleinen Fortschritte zum Klimawandel, und zwar sich ab 2012 im Rahmen des UN-Prozesses an den Verhand- lungen für ein Nachfolgeabkommen für Kyoto zu beteiligen sowie „die Halbierung der globa- len Emissionen bis 2050 ernsthaft zu prüfen“.

Enttäuschend ist aber auch hier die Weigerung, das Ziel einer Begrenzung der globalen Erd- erwärmung auf unter 2 Grad Celsius anzuerken- nen. Und den armen Ländern, die am wenigsten am Klimawandel Schuld, aber am stärksten von dessen Folgen betroffen sind, wurden nur vage Anpassungshilfen versprochen.

Politische Bilanz von G8 in Heiligendamm 2007? Außer Spesen wenig gewesen!

Herzlichst, Paul Bendix

Prominente Stimmen gegen Armut: Sister Soul Summit in Berlin (S. 5). Foto: Craig Owen/Oxfam

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1. Aus unserer Projektarbeit

Wachsende Armut in Simbabwe – Aids-Waisen besonders betroffen

Die dramatische Wirtschaftslage und galop- pierende Inflation in Simbabwe führen zur ra- piden Verarmung der Bevölkerung. Auch immer mehr berufstätige Menschen leben inzwischen unterhalb der Armutsgrenze, da ihr Einkommen laufend an Wert verliert. Am stärksten betroffen sind Kinder – vor allem Waisenkinder.

Beatrice leitet seit vielen Jahren den Simbabwischen Frauenverein gegen Aids, Armut und Gewalt („Zimbabwe Women Against Aids, Poverty and Violence Trust“, ZWAAPV). Oxfam befragte sie nach den besonderen Herausforderungen der Arbeit mit Waisenkindern.

Hilfe für von Kindern geführte Haushalte Beatrice berichtet von der wachsenden Zahl an Haushalten, die aufgrund der vielen Aids-bedingten Todesfälle von Kindern ge- führt werden. Besonders betroffen macht sie der Fall eines neunjährigen Mädchens, das seit dem Tod beider Eltern für ihre fünf jün- geren Geschwister verantwortlich ist. Ganz auf sich gestellt, lebten die sechs Kinder in Armut, ohne Schule, regelmäßige Mahlzeiten oder sicheres Zuhause.

Besonders dramatisch im Fall dieses Mädchens ist der Mangel an Schutz durch Fa- milie und Gesellschaft: Sie wurde mehrfach vergewaltigt und ist ebenfalls HIV-positiv.

ZWAAPV kommt sowohl für die Gesundheits- versorgung als auch für Haushaltswaren, Schulmaterialien und Essensrationen auf; au- ßerdem werden die Schulgebühren für das Mädchen und zwei ihrer jüngeren Geschwis- ter gezahlt. Die drei Jüngsten sind noch nicht schulpflichtig und bei einer Nachbar-Familie untergebracht – auch dies ermöglicht durch ZWAAPV.

Derzeit versorgt ZWAAPV 20 von Kin- dern geführte Haushalte und konzentriert sich dabei insbesondere auf solche, die von Kin- dern unter zehn Jahren abhängen. Außerdem unterstützt ZWAAPV Aids-Waisen durch die Zahlung von Schulgebühren, Unterrichts- materialien und Schuluniformen. Beatrices

Was ist Oxfams Projektarbeit?

Oxfam unterstützt lokale Partnerorgani- sationen, um Menschen die Möglichkeit zu geben, sich mit eigener Kraft aus Armut und Not zu befreien. Weltweit arbeitet Oxfam mit über 3.000 Partnerorganisationen in rund 100 Ländern. Die Schwerpunkte: Grundbildung, HIV/Aids, Landwirtschaft, Kleingewerbe und Krisenprävention. Außerdem leistet Oxfam Nothilfe. Denn Menschen, die durch Natur- katastrophen oder kriegerische Konflikte in Not geraten, brauchen schnelle Hilfe. Seit Jahrzehnten sorgt Oxfam in Krisenregionen für Trinkwasserversorgung, Gesundheitsauf- klärung und Hygienemaßnahmen.

Vision für die weitere Arbeit von ZWAAPV ist der Aufbau eines Zentrums für misshan- delte Kinder, in dem diese nicht nur medizi- nisch behandelt, sondern auch sozial und psy- chologisch betreut werden sollen.

ZWAAPV ist eine von elf Initiativen, die durch COGENHA („Combined Oxfam Gender and HIV/Aids Program“) gefördert werden, ei- nem von drei Oxfam-Organisationen gemein- sam finanzierten und koordinieren Programm.

Durchbruch bei Oxfams Friedens- arbeit in der DR Kongo

Seit mehreren Jahren unterstützt Oxfam Deutschland Projekte der zivilen Konflikt- bearbeitung im Ost-Kongo. Einen besonderen Erfolg verzeichneten im Juni 2007 unsere Partner vom Friedensrat in Lokando, einem Landkreis in der Provinz Maniema: Als Er- gebnis monatelanger Vermittlungsgespräche legten die 500 Kämpfer/innen der Miliz

„Forces Armées du Balanga“ ihre Waffen nie- der. Sie marschierten 200 Kilometer aus dem entlegenen Kreis Balanga nach Lokando, wo sie ihre AK-47 Sturmgewehre und andere Kleinwaffen offiziell an die UN-Blauhelm- truppe MONUC übergaben. Mit Unterstüt- zung von Oxfam wurden bislang 16 solcher lokalen Friedensräte gegründet, die seit 2005 zahlreiche Konflikte gelöst und Hunderte von Milizionären zur Abgabe ihrer Waffen bewegt haben. In den Jahren 2006 und 2007 erhielt Oxfam Deutschland dazu auch Mittel des zivik-Projekts des Instituts für Auslandsbezie- hungen.

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1. Projekte

Lakma und Dayananda besorgen Lebensmittel für ihre neu eröffnete Imbissbude. Foto: Howard Davies/Oxfam

Tsunami: Oxfam unterstützt Menschen in Sri Lanka beim Wiederaufbau

Vor mittlerweile zweieinhalb Jahren brach der verheerende Tsunami über die Küstenregionen des Indischen Ozeans herein. Der Flutwelle folgte eine weltweite Welle der Hilfsbereit- schaft. Auch Oxfam Deutschland erhielt viele Spenden, um Katastrophenhilfe und Wiederaufbauarbeit leisten zu können.

Diese Gelder fließen in das umfangreiche Wiederaufbau-Programm unserer Schwester- organisation Oxfam Australien in Sri Lanka, die seit 1970 mit lokalen Partnerorganisationen in der Region arbeitet. Aufgrund der langjährigen Erfahrungen und Partnerschaften konnte ein di- rektes und wirksames Handeln unmittelbar nach dem Tsunami erfolgen. Oxfam Deutschland leis- tet nun seit mehr als zwei Jahren primär Wie- deraufbau-Hilfe. Unser Beitrag kommt vor al- lem Einkommen schaffenden Maßnahmen so- wie dem Bau stabiler Häuser im Nord-Osten Sri Lankas zugute.

Allerdings wird die Arbeit der Hilfs- organisationen in dieser Region aufgrund des jahrzehntelang herrschenden politischen Konflikts auf der Insel erheblich erschwert.

Dort, wo wegen der bürgerkriegsartigen Kon- flikte Wiederaufbaumaßnahmen kaum möglich

sind, wird Nothilfe für Binnenflüchtlinge be- reitgestellt. Oxfam versucht, zum Schutz der Zi- vilbevölkerung beizutragen und fordert gleich- zeitig die Konfliktparteien auf, sich für eine friedliche Lösung einzusetzen.

Vor dem Tsunami lebten viele Menschen in einfachen Lehmhütten, die von der gewal- tigen Flutwelle zerstört wurden. Oxfam be- schafft nun widerstandsfähigere Baumaterialien und stellt sie den Menschen zur Verfügung.

Diese bauen damit eigenständig ihre Häuser wieder auf. Berücksichtigt werden dabei nicht nur direkt vom Tsunami Betroffene, sondern auch extrem arme Menschen, die keine feste Unterkunft besitzen.

Oxfams Ziel ist es, zur allgemeinen Armutsreduzierung in Sri Lanka beizutragen.

Da Frauen häufig zu den ärmsten Mitgliedern der Gemeinschaft gehören, werden sie im Rahmen von Einkommen schaffenden Maß- nahmen besonders berücksichtigt. Die Er- schließung neuer Märkte und die Herstellung konkurrenzfähiger Produkte stehen im Vorder- grund. Als erfolgreich hat sich beispielsweise der Anbau von Speisepilzen erwiesen, die von den Frauen an Supermarkt-Ketten verkauft werden. Ein positiver Nebeneffekt ist dabei, dass Pilze nun Eingang in den lokalen Speise- plan gefunden haben.

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2. Oxfam weltweit

Starbucks lenkt ein – Oxfam beendet Kampagne Am 20. Juni haben die äthiopische Regierung und Starbucks eine Vereinbarung zu Vertrieb, Marketing und Lizenzierung von äthiopischem Kaffee unterzeichnet. Dies ist ein wichtiger Erfolg vor allem für die äthiopischen Kaffeebäuerinnen und -bauern, die dadurch einen größeren Anteil am Verkaufserlös ihrer weltbekannten Kaffeemarken Sidamo, Harar und Yirgacheffe erhalten können. Oxfam gratuliert auch Starbucks zu diesem richtigen Schritt und stellt seine Starbucks-Kampagne ein. Wir danken den über 96.000 Unterstützer/innen weltweit, die durch ihre Teilnahme an der Kampagne Starbucks zum Einlenken bewegt haben.

Oxfam International und G8

Die Entscheidungen der G8 – der Gruppe der acht wirtschaftlich mächtigsten Länder der Welt – haben tief greifende Auswirkungen auf das Leben von Milliarden Menschen weltweit. Da- her stellen diese Treffen der Staats- und Regierungschefs für Oxfam seit jeher einen wichtigen Termin im jährlichen Aktionskalender dar. Sie sind für uns vor allem Anlass, die G8 zur Rechenschaft zu ziehen. So veröffentlichte Oxfam im Vorfeld des G8-Gipfels in Heiligen- damm den Bericht „Die Welt kann nicht warten“, der die Umsetzung der vor zwei Jahren auf dem Gipfeltreffen in Gleneagles gemachten Verspre- chen analysiert. Wichtigste Erkenntnis: Wenn die gegenwärtigen Trends in der Entwicklungs- hilfe anhalten, werden die G8 ihr Versprechen, bis zum Jahr 2010 zusätzlich 50 Milliarden US- Dollar jährlich an Entwicklungshilfe bereitzu- stellen, um 30 Milliarden US-Dollar verfehlen!

Versprechen müssen gehalten werden!

Diese Botschaft übermittelte der Geschäfts- führer von Oxfam International, Jeremy Hobbs, auch Angela Merkel, als er am 14. Mai an einem Treffen der Bundeskanzlerin mit internationalen NRO teilnahm.

So wichtig die G8-Gipfel sind, sie sind dennoch nur ein Termin auf dem politischen Jahreskalender. Bekämpfung der Armut erfor- dert langfristiges Engagement, sowohl der Regierungen der armen als auch der reichen Länder, ebenso wie der Zivilgesellschaft in Nord und Süd, und sie erfordert strukturelle Verände- rungen. Die Bekämpfung der weltweiten Armut wird ohne faire Welthandelsregeln nicht erfolg- reich sein. Daher benötigen die Verhandlungen in der „Entwicklungsrunde“ der Welthandels- organisation (WTO) dringend neue, wirklich entwicklungsgerechte Impulse. Die Versuche der reichen Handelsnationen – vor allem der G8- Länder –, in regionalen und bilateralen Freihandelsabkommen Regeln durchzusetzen, die den armen Ländern mehr schaden als nutzen, müssen gestoppt werden. Und die Weltbank und der IWF – wichtige Akteure der internationalen Entwicklungspolitik – müssen eine auf Fakten und Ergebnisanalyse basierte Politik betreiben um Armut wirklich zu verringern. Nach dem Gipfel ist vor dem Gipfel…

Neuer Strategischer Plan von OI

Am 30. Mai 2007 stellte Oxfam International (OI) weltweit den neuen, dritten Strategischen Plan vor. Der Plan umreißt die Ziele, die wir als Verbund Oxfam International gemeinsam mit unseren Partnerorganisationen bis 2012 anstre- ben. Jedes der 13 Mitglieder von OI hat zusätz- lich seinen eigenen Strategischen Plan, der auf den Strategischen Plan von OI abgestimmt ist.

Nach wie vor bildet die Gewährleistung von fünf elementaren sozialen Grundrechten den Rahmen für die gesamte Tätigkeit aller Mitglie- der von OI: Das Recht auf nachhaltige Existenz- grundlagen, auf soziale Grunddienste, auf ein Leben in Sicherheit, auf Gehör und auf freie Ent- faltung der Persönlichkeit.

Andauernde Armut und soziale Ungerech- tigkeit in der Welt, ungerechte Politiken und Praktiken auf nationaler und internationaler Ebene müssen angeprangert und die Rechte der Menschen respektiert werden. Wenn wir gemein- sam und abgestimmt handeln, können wir einer gerechten Welt ohne Armut näher kommen.

Aufbauend auf den Ergebnissen breiter interner Konsultationen und solider externer Analysen werden wir daher im Zeitraum von 2007 bis 2012 unsere gemeinsame Projekt- und Kampagnen- arbeit unter der Überschrift „Gerechtigkeit!“

auf vier Schwerpunkte konzentrieren: wirt- schaftliche Gerechtigkeit (Ressourcen, Klima, Märkte, Arbeitsrechte); grundlegende soziale Dienstleistungen (Gesundheit, Grundbildung, Wasser); Rechte auch in der Not (in Katastro- phen, Krisen und Konflikten); und Geschlechtergerechtigkeit.

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3. Aus unserer Kampagnenarbeit

Verwirrspiel mit Zahlen

Die beiden großen Themen beim G8-Gipfel in Heiligendamm waren der Klimawandel und die Entwicklung in Afrika. Weltwirtschaftliche Fragen – der eigentliche Ausgangspunkt der G8- Gipfeltreffen in den 80er Jahren – spielten diesmal eine Nebenrolle.

Was das Klima betrifft, so wurde entgegen den ursprünglichen Absichten der USA eine Vereinbarung dahingehend erzielt, ein Klima- Abkommen für die Zeit nach dem Auslaufen des Kyoto-Protokolls im Rahmen der Vereinten Nationen zu verhandeln. Damit sind auch die armen Länder, die den Klimawandel am wenigs- ten verursacht haben, jedoch am heftigsten davon betroffen sein werden, mit am Verhandlungstisch. Eine Festlegung auf klare Ziele zur Verringerung der CO2-Emissionen war nicht durchsetzbar. Ebenso wenig eine explizite Verpflichtung, die globale Erwärmung bis Ende des Jahrhunderts unter 2°C zu halten. Immerhin soll die Halbierung der globalen Emissionen bis 2050 „ernsthaft geprüft werden“. Gemessen an dem bei internationalen Verhandlungsprozessen üblichen Schneckentempo wurde hier tatsäch- lich ein kleiner Zwischenspurt eingelegt. Die tatsächlichen Hürden im Kampf gegen den Klimawandel sind aber erst noch zu nehmen.

Obwohl das Haus brennt, diskutierte man vor allem darüber, ob und wann die Feuerwehr ge- rufen werden soll.

Die Erklärung zu Afrika war eine einzige Enttäuschung. Zwar beschäftigte sie sich mit wichtigen Themen wie guter Regierungs- führung, der Förderung von Investitionen, der Schaffung von Frieden und Sicherheit und dem Kampf gegen HIV/Aids; sie blieb dabei jedoch über weite Strecken sehr vage. Die Ankündigung des G8-Gipfels von Gleneagles im Jahr 2005 zur Steigerung der Entwicklungshilfe um 50 Milli- arden US-Dollar bis 2010 – die Hälfte davon für Afrika – wurde zwar wiederholt, dabei blieb es dann aber auch. Weder wurde eingeräumt, dass die G8 meilenweit von diesem Ziel entfernt sind – von 2005 auf 2006 fiel die öffentliche Entwicklungshilfe der reichen Länder sogar um

5,1 %, noch gab es Festlegungen, wie die Ver- sprechen von 2005 in den nächsten drei Jahren erreicht werden sollen. Auch die neue Ankündi- gung, „in den kommenden Jahren“ 60 Milliar- den US-Dollar für die Bekämpfung von HIV/

Aids, Malaria und Tuberkulose weltweit bereit zu stellen, ändert daran wenig. Diese Mittel set- zen sich zum größten Teil aus bereits früher ge- machten Zusagen zusammen, sind also nicht

„neu“. Nach unseren Schätzungen werden dadurch 2010 höchstens 3 Milliarden US-Dollar zusätzlich zur Verfügung stehen. Dies ist zwar besser als nichts, aber kein ausreichender Er- satz für die Nichterfüllung früherer finanzieller Zusagen. Mehr denn je drängt sich vor diesem Hintergrund die Frage nach der Glaubwürdig- keit der G8 auf.

Anlass zur Sorge geben auch die Initiativen der G8 im Bereich der Regelung geistiger Eigentumsrechte. Diese könnten die Flexi- bilitäten, die das TRIPS-Abkommen bietet, unterlaufen, die Preise für Basismedikamente in den Entwicklungsländern nach oben treiben und den Zugang zu günstigeren Generika versperren.

Alles in allem war Heiligendamm große Oper mit schalem Nachgeschmack.

Oxfam groovt zum G8-Gipfel

Musik und politisches Engagement – das war noch nie ein Widerspruch! Mit einem regel- rechten Konzert-Marathon mobilisierte ein Bündnis von über 100 Nichtregierungs- organisationen die Massen in Deutschland für eine gerechte Welt ohne Armut. Oxfam groovte selbstverständlich in der ersten Reihe mit – und dies mit großem Erfolg!

Nach dem beeindruckenden Auftakt beim Faithless-Konzert am 15. April in Berlin lud Oxfam am 30. Mai zum eigenen Konzertgipfel:

Beim „Sister Soul Summit“ appellierten die Musikerinnen Angélique Kidjo (Benin), China Forbes von der Band Pink Martini (USA), Diane Weigmann (Deutschland), Laura López Castro (Deutschland/Spanien) und Ehrengast Katja Riemann an Bundeskanzlerin Angela Merkel als G8-Vorsitzende und als Frau, sich für eine ge- rechte Welt ohne Armut stark zu machen. Dem Publikum im brechend vollen Kesselhaus schien die Mischung aus Musik und politischer Message gut zu gefallen: Zahlreiche Besucher tanzten aus-

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3. Kampagnen

Abseits!

giebig – am Ende sogar auf der Bühne. Zugleich wurden auch an diesem Abend hunderte „Stim- men gegen Armut“ gesammelt.

Nächstes Highlight war das Musikfestival

„Rock im Park“ in Nürnberg vom 1. bis 3. Juni.

Die ausdrücklichen Aufforderungen der Musiker/

innen Mia und Jan Delay sowie der engagierten schottischen Band Travis an ihre Fans, unverzüg- lich ihre Stimme per SMS abzugeben, hatten eine solche Wirkung, dass an diesem Sonntagabend 3.000 neue Stimmen gegen Armut gezählt wurden.

Unter der Schirmherrschaft von Herbert Grönemeyer fand dann schließlich am 7. Juni der große Konzert-Höhepunkt auf dem IGA-Gelän- de Rostock mit über 70.000 Zuschauern statt.

„Stimmen gegen Armut“ vereinte internationale Stars wie Bono, Bob Geldof und Youssou N’Dour, deutsche Bands wie Beatsteaks und Die Toten Hosen sowie weitere erfolgreiche und engagier- te Musiker/innen aus aller Welt in einem gemein- samen Konzert. Aktivist/innen und Künstler/

innen aus acht armen Ländern, den so genannten Poor 8 (P8), präsentierten sich und ihre Länder mit Redebeiträgen, durch musikalische Darbie- tungen und in Kurzfilmen. Während Grönemeyer seine Hymne „Mensch“ sang und Bono überra- schend auf Deutsch mit einstimmte, kamen NRO- Vertreter/innen, darunter auch von Oxfam, auf die Bühne und präsentierten die überwältigende Zahl von 1,4 Millionen „Stimmen gegen Armut“.

G8-Alternativgipfel in Rostock

Parallel zum G8-Gipfel in Heiligendamm fand vom 5. bis 7. Juni der G8-Alternativgipfel in Rostock statt. Oxfam Deutschland war eine der 20 Träger-Organisationen dieses zivilge- sellschaftlichen Forums. In zahlreichen Veranstal-

tungen diskutierten Aktivist/innen aus über 40 Ländern, welche Alternativen es zur derzeitigen Form der Globalisierung gibt und welche Wege zu einer gerechteren Weltordnung führen könn- ten. Der Alternativgipfel war vielfältig, sowohl was die politische Ausrichtung der anwesenden Organisationen betraf, als auch hinsichtlich sei- nes Themenspektrums. Oxfam Deutschland be- teiligte sich an den zahlreichen Vorbereitungs- treffen und setzte auf dem Gipfel Schwerpunkte mit Podiumsdiskussionen und Workshops zu den Themen Handel und Gesundheitsfürsorge. Hö- hepunkte des dreitägigen Alternativgipfels wa- ren die Auftakt- und Abschlussveranstaltungen in der Rostocker Nikolaikirche. Jean Ziegler, Sonderberichterstatter der Vereinten Nationen für das Recht auf Nahrung, und Vandana Shiva, Trägerin des Alternativen Nobelpreises, setzten hier Akzente. Das von ihren Reden ausgehende Signal war eindeutig: Der Kampf zivilge- sellschaftlicher Kräfte für ein Ende der Armut ist unbedingt notwendig und lohnenswert!

Gefragte G8-Köpfe

In Rostock und Kühlungsborn machte Oxfam mit zahlreichen fantasievollen Auftritten der Big Heads darauf aufmerksam, dass die Staats- und Regierungschefs der G8 ihre 2005 auf dem G8-Gipfel in Gleneagles gegebenen Verspre- chen zur Erhöhung der Entwicklungshilfe nicht eingelöst haben und damit ihrer Verantwortung im weltweiten Kampf gegen die Armut nicht nachkommen. Die Big Heads sind überdimensi- onale Pappmaschee-Nachbildungen der „führen- den Köpfe“ der G8-Staaten. Ihr Arbeitspensum war hoch: Ob als reiche Zocker im Casino beim ungleichen Spiel mit dem armen Mitspieler aus Afrika, im Pinocchio-Kostüm mit langen Lügner- Nasen oder beim lauschigen Badetag am Strand – täglich stülpten sich Oxfam-Mitarbeiter/innen die Köpfe von Bush, Blair oder Putin über und verkörperten die wichtigsten Staatsmänner und -frauen der Welt. Das Medienecho auf diese Ak- tionen war überwältigend, viele Fotograf/innen und Journalist/innen überregionaler Medien und interessierte Schaulustige verfolgten die ereignis- reiche Woche der Großkopfeten und berichteten darüber – vielleicht sind Merkel und Co. auch Ihnen bei der täglichen Zeitungslektüre oder im Fernsehen begegnet?

Angélique Kidjo beim Sister Soul Summit in Berlin.

Foto: Carsten Wilde www.wilderphotograph.com

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3. Kampagnen

Weiterhin kein Durchbruch bei

„Bildung für alle“

2007 ist bereits Halbzeit – doch immer noch liegt das Erreichen des Millenniumsziels „Grund- schulbildung für alle bis 2015“ in weiter Ferne!

Mehr denn je hat es die Bundesregierung in diesem Jahr in der Hand, die weltpolitische Agenda zu gestalten und das Ziel „Bildung für alle“ voranzubringen.

Zum offiziellen Start dieses für die Globa- le Bildungskampagne so wichtigen Jahres 2007 riefen im Januar Schüler/innen aus Europa und Afrika im Europäischen Parlament Abgeordnete, Kommissionsmitglieder und Botschafter zu mehr Engagement im Bildungsbereich auf: In den letzten sieben Jahren sei zwar die Anzahl der Kinder ohne Zugang zu Schulbildung von über 100 Millionen auf unter 80 Millionen ge- sunken, und auch Mädchen würden weltweit vermehrt eingeschult.

Zum Erreichen des Millennium- Entwicklungsziels „Grundbildung für alle bis 2015“ müssen jedoch die Industrienationen ihre Finanzversprechen endlich einhalten. Jährlich mindestens sechs Milliarden US-Dollar zusätz- lich sind nach Schätzungen der UN nötig, um allen Kindern weltweit wenigstens eine Grund- schulbildung zu ermöglichen.

Entscheidungsträger an ihre Versprechen erinnern – das motivierte mehrere Millionen Menschen weltweit, an den Globalen Aktions- wochen im April teilzunehmen. Viele bastelten Ketten aus Papierfiguren und schickten sie vor dem G8-Gipfel an die Bundeskanzlerin. An der weltlängsten virtuellen Menschenkette für Bildung beteiligten sich online mehr als 100.000 Menschen.

Große Hoffnungen setzte die Globale Bildungskampagne in die Konferenz „Keeping our Promises on Education“ am 2. Mai in Brüssel, die bedeutendste Veranstaltung seit Jahren zu Finanzierung von Bildung in Ent-

wicklungsländern. Stellvertretend für Millio- nen Kinder weltweit riefen zu Beginn sechs Schüler/innen die zahlreich im Konferenzsaal versammelten Entscheidungsträger zu konkre- ten Maßnahmen auf. Mit Ausnahme der briti- schen Regierung, die mit der Zusage von insgesamt 15 Milliarden US-Dollar über die nächsten zehn Jahre ein deutliches Zeichen setzte, wurden jedoch keine weiterführende Be- schlüsse oder neue Finanzzusagen bekannt ge- geben.

Zeitgleich zur Brüsseler Konferenz ver- öffentlichte die Globale Bildungskampagne ihr Schulzeugnis, das die Staats- und Regierungs- chefs der OECD-Länder bezüglich ihres Bei- trags zu „Bildung für alle“ beurteilt. Zum wie- derholten Mal erhielt Deutschland schlechte Noten und landete auf einem beschämenden 14.

Platz (von insgesamt 22). Die Bundesregierung leistet lediglich 39% des von ihr zu erwarten- den Beitrags. Gemessen an der wirtschaftlichen Leistungskraft müsste Deutschland jedes Jahr zusätzlich 472 Millionen US-Dollar an Ent- wicklungshilfe für Grundbildung aufbringen.

Als Höhepunkt und zugleich Abschluss der diesjährigen Globalen Aktionswochen der Bildungskampagne forderten 200 Schüler/

innen vor dem Brandenburger Tor zeitnah zum G8-Gipfel die Bundeskanzlerin auf, ihre aktu- elle internationale Führungsrolle zu nutzen und sich für einen Durchbruch bei der Finanzierung von „Bildung für alle“ stark zu machen. Die G8-Gipfelerklärung enthält jedoch leider wieder nicht viel mehr als schöne Worte.

„Kinder bewegen die Welt“: Ein riesiger Globus wird durch das Brandenburger Tor gerollt. Foto: Jörg Peter/Zenobi

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3. Kampagnen

Was ist Oxfams Kampagnenarbeit?

Ungerechte weltwirtschaftliche Rahmen- bedingungen halten Menschen in armen Län- dern oft auswegslos in Not und Armut gefan- gen. Das will Oxfam ändern! In unseren Kam- pagnen informieren wir über die Ursachen von Armut, benennen Lösungen, und drängen Entscheidungsträger zum Handeln. Wir for- dern: faire Welthandelsregeln, wirksame Waffenkontrollen, Schulbildung für Kinder und effektive Maßnahmen zur Armutsbekämpfung.

Ungerechter Freihandel

Die 76 Staaten Afrikas, der Karibik und des pa- zifischen Raums (AKP) sollen liberalisieren, was ihre Ökonomien hergeben. So will es zumindest die Europäische Kommission, die derzeit Wirtschaftspartnerschafts-Abkommen (EPAs) mit den AKP-Staaten verhandelt. Bis Ende 2007 sollen diese Freihandelsabkommen unterschriftsreif sein. Die EPAs sehen beispielsweise vor, nach einer Übergangszeit die Zölle für hoch subventionierte Agrarprodukte der Europäischen Union zu senken, obwohl Kleinbäuerinnen und -bauern schon jetzt nicht gegen die Billigprodukte aus Europa ankommen.

Außerdem sollen die AKP-Länder durch die Unterschrift unter regionale Investitionsab- kommen dazu gebracht werden, ihre Märkte für multinationale Konzerne zu öffnen – ein Zuge- ständnis, das für viele lokale Unternehmen das Aus bedeuten könnte.

Ein Bündnis deutscher Nichtregierungs- organisationen, darunter Oxfam, hat in einer taz- Beilage ausführlich über die potenziell ver- heerenden Auswirkungen der EPAs informiert.

Sie können die Beilage über die Oxfam- Geschäftsstelle bestellen oder als pdf-Dokument unter www.oxfam.de/epa herunterladen.

Im April weckte das Bündnis die derzeitige Ratspräsidentin Bundeskanzlerin Angela Merkel und den EU-Handelskommissar Peter Mandelson symbolisch aus ihren Freihandels- träumen.

Rechte auch in der Not

Oxfams internationale Kampagnenarbeit zu humanitären Krisen wird ab 2008 unter einem neuen Dach gebündelt. Auch wenn noch kein

„Markenname“ für die neue Dachkampagne feststeht – das anspruchsvolle Ziel ist gesteckt:

umfassende politische Lösungen für humanitäre Krisen zu finden, von denen Menschen welt- weit zunehmend betroffen sind. Naturkatas- trophen, Hungersnöte und bewaffnete Konflikte verschärfen dramatisch die Armut in vielen Ent- wicklungsländern, da die betroffenen Menschen oft nicht ausreichend Hilfe erhalten und für sich und ihre Familien keine tragfähigen Existenz- grundlagen schaffen können.

Oxfam setzt sich seit jeher für das grund- legende Recht von Menschen auf Schutz und Hilfe in humanitären Krisen ein – gleich, um wen es geht. In seinen Kampagnen hat Oxfam stets Regierungen und die internationale Gemeinschaft aufgefordert, ihrer Verantwortung und ihren Verpflichtungen hinsichtlich der betroffenen Menschen nachzukommen. Die Staatengemeinschaft muss die Ursachen für bewaffnete Konflikte gemeinsam mit den betrof- fenen Regierungen beseitigen und die Anfällig- keit von Staaten und Regionen für – zum Teil durch Menschen verursachte – Naturkatas- trophen verringern. Sie muss aber auch die Sicherheit von Menschen in akuten Kriegen und bei Katastrophen gewährleisten sowie Nothilfe rechtzeitig und in ausreichendem Umfang bereitstellen.

Beispiel Darfur und Tschad: Seit Ausbruch der humanitären Katastrophe vor rund vier Jahren führt Oxfam weltweit einen kritischen Dialog mit politischen Entscheidungsträgern und mobilisiert die Unterstützung der Öffent- lichkeit, um einen besseren humanitären Zugang zur Not leidenden Zivilbevölkerung in den um- kämpften Gebieten zu erreichen. Dieses politi- sche Engagement werden wir künftig im Rah- men der neuen Dachkampagne fortsetzen.

Auch die erfolgreiche internationale Kam- pagne „Waffen unter Kontrolle!“ wird in die neue Dachkampagne eingegliedert – sind doch die mangelhaften staatlichen Kontrollen des internationalen Handels mit konventionellen Rüstungsgütern nach wie vor eine der wich-

tigsten Ursachen für nicht endende Bürgerkriege und sonstige bewaffnete Konflikte – und damit auch für Armut weltweit.

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4. Aus den Oxfam Shops

Impressum: Oxfam Deutschland e.V., Greifswalder Str. 33a, 10405 Berlin, Tel.: 030 - 4285 0621, Fax: - 22, E-Mail: info@oxfam.de V.i.S.d.P.: Paul Bendix – Redaktionsschluss: 22.06.2007 – Spendenkonto: 8090500, Bank für Sozialwirtschaft, BLZ 37020500 Wenn Sie Oxfam aktuell in Zukunft nicht mehr erhalten möchten, schicken Sie uns bitte eine kurze Nachricht.

Was sind Oxfam Shops?

Das Prinzip der Oxfam Shops: Ehrenamtliche Mitarbeiter/innen verkaufen gespendete, gut erhaltene Kleidung, Bücher, CDs, Spielzeug und Haushaltswaren; der Ertrag fließt in unsere Kampagnen und Projekte in aller Welt.

Bundesweit gibt es 26 Shops, davon vier Buchshops, in denen über 1.500 Menschen ehrenamtlich arbeiten. Das Motto dieser außergewöhnlichen Second-Hand-Shops:

„Wir machen Überflüssiges flüssig!“.

Shopadressen auf unserer Website.

G8 in den Oxfam Shops

Auch in den Oxfam Shops fand zum G8-Gipfel die Aktion „Deine Stimme gegen Armut“ statt.

Bereits ab Mitte April konnten Kund/innen ihre

„Stimme gegen Armut“ in den Shops auf Karten und Listen abgeben. Engagierte Shop-Mitarbeiter/

innen organisierten in vielen Shops einfallsreiche Aktionen rund um den G8-Gipfel.

Auf weißen Bannern an den Schaufenstern konnten Interessierte mit ihrer Stimme gegen Armut unterschreiben. Das Mitmachen lohnte sich: in zahl- reichen Shops wurden unter den am Aktionstag unterschriebenen Karten zwei Tickets für das große

„Deine Stimme gegen Armut“-Konzert in Rostock verlost. In einigen Shops wurden kostenlos fair gehandelter Kaffee ausgeschenkt und selbstgeba- ckene Köstlichkeiten angeboten. Und weil Weiß die symbolische Farbe der Aktion „Deine Stimme gegen Armut“ ist, wurden weiße Ballons verteilt, und für Schnäppchenjäger/innen gab es 20% Rabatt auf alle weißen Artikel.

Einige Shops konnten prominente Unter- stützer für die Kampagne gewinnen, so z.B. den Kabarettisten Jürgen Becker in Köln, Die Toten Hosen in Düsseldorf, den Bundestagsabgeordneten Swen Schulz in Berlin-Spandau und die Kabaret- tisten Bernd-Lutz Lange und Hans-Jürgen Silbermann in Leipzig.

Besondere Höhepunkte: die „weißen Gipfelchen“ (weiße Kokosmakronen) im komplett weiß dekorierten Shop in Bremen, das G8-Schau- fenster in Wiesbaden und hunderte, von benach- barten Blumenläden gespendete, weiße Rosen und Nelken im Düsseldorfer Shop. In Hamburg-Hohe- luft informierte eine G8-Tafel bereits in den Wo- chen vor dem Gipfel interessierte Passant/innen.

Der Shop Hannover hatte seine Türen anlässlich einer „White Band Night“ bis 22 Uhr geöffnet.

Die Mitarbeiter/innen in Leipzig engagierten sich gleich an zwei Tagen: erst mit einem Oxfam-Stand beim Herbert Grönemeyer-Konzert und eine Woche später – pünktlich zum Shopgeburtstag – mit einem G8-Aktionstag. Insgesamt wurden bei den Shop-Aktionen über 5.000 „Stimmen“ gesam- melt – ein außerordentlicher Erfolg, auf den alle Mitwirkenden zu Recht stolz sein können!

Geburtstage in Berlin und Potsdam

Modenschau, Musik und klingelnde Kassen! Der fünfte Geburtstag des Oxfam Shops in der Ber- liner Schönhauser Allee am 1. Juni war in jeder Hinsicht ein Erfolg. Angelockt durch den reich be- stückten Büchertisch auf der Straße strömten die Passanten zahlreich in den Laden, wo zwei Musikerinnen für Stimmung sorgten. Am Nach- mittag präsentierten ehrenamtliche „Models“ auf einer Modenschau Gespendetes vom Scheitel bis zur Sohle.

„Happy Birthday“ hieß es am 14. Juni auch zum fünften Mal in Potsdam. Hier stand alles unter dem Motto „Fünf“: fünf Euro für fünf Pfund Bücher, hochwertige Kleidungsstücke oder Haus- rat. Wer mehr als fünf Euro investierte, nahm an einer Tombola mit insgesamt 50 Preisen aus dem Sortiment fair gehandelter Waren teil. Am Nach- mittag führten dann „Models“ des Oxfam Shop am Kurfürstendamm schicke und extravagante Kleidung vor.

Stuttgart zum Zweiten

Am 26. Juli wird der zweite Oxfam Shop in Stuttgart eröffnet. Nach dem erfolgreichen Start des Oxfam-Buchshops 2005 haben die Stuttgarter/

innen nun auch bald die Möglichkeit, mit Beklei- dung, Haushaltswaren, Spielzeug und Vielem mehr

„Überflüssiges flüssig zu machen“. Der neue Shop in der Lange Str./Ecke Kronprinzstr. befindet sich in zentraler City-Lage, nur wenige Minuten vom Buchshop entfernt. Der Umbau des Ladenlokals sowie die Einarbeitung der ehrenamtlichen Mit- arbeiter/innen laufen derzeit auf Hochtouren.

Weitere Interessierte sind herzlich willkommen.

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