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Do you hablar Spanglish? Spanglish Verwendung und Einschätzung. Diplomarbeit. zur Erlangung des akademischen Grades einer Magistra der Philosophie

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Academic year: 2022

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„Do you hablar Spanglish?“

Spanglish – Verwendung und Einschätzung

Diplomarbeit

zur Erlangung des akademischen Grades einer Magistra der Philosophie

an der Karl-Franzens-Universität Graz

vorgelegt von

Eva-Maria HÜTTER

am Institut für Romanistik

Begutachter: Ao.Univ.-Prof. Mag. Dr.phil. Hugo Kubarth

Graz, 2016

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E E H H R R E E N N W W Ö Ö R R T T L L I I C C H H E E E E R R K K L L Ä Ä R R U U N N G G

Ich erkläre ehrenwörtlich, dass ich die vorliegende Arbeit selbständig und ohne fremde Hilfe verfasst, andere als die angegebenen Quellen nicht benutzt und die den Quellen wörtlich oder inhaltlich entnommenen Stellen als solche kenntlich ge- macht habe. Die Arbeit wurde bisher in gleicher oder ähnlicher Form keiner ande- ren inländischen oder ausländischen Prüfungsbehörde vorgelegt und auch noch nicht veröffentlicht. Die vorliegende Fassung entspricht der eingereichten elektroni- schen Version.

Datum:

………

Eva-Maria Hütter

(3)

D D A A N N K K E E … …

Diese Diplomarbeit möchte ich meinen Eltern, Gabriele und Heribert, widmen.

Danke, dass ihr mich das gesamte Studium hindurch in jeglicher Hinsicht unter- stützt habt. Ohne euch wäre es mir nicht möglich gewesen, dieses Studium und diverse Auslandsaufenthalte zu absolvieren.

Ebenso gilt mein besonderer Dank allen, die mich während der Studienzeit und dem Verfassen der Diplomarbeit begleitet, mich motiviert und bestärkt haben, alle Hürden des Studiums in Angriff zu nehmen.

Herrn Ao.Univ.-Prof. Mag. Dr.phil. Hugo Kubarth …

für die hilfreichen Gespräche und die fachlich kompetente Betreuung.

Markus …

dass du besonders in der letzten Phase meines Studiums so eine große Stütze warst, mich motiviert und dir stets meine Ideen aufmerksam angehört hast und mir mit aufmunternden Worten zur Seite gestanden bist.

Steffi, Magda, Christine, Theresa und Dani …

dass ihr in den letzten Jahren immer für mich da wart. Ohne eure Unterstützung hätte ich mein Studium nicht so problemlos gemeistert. Ihr habt meine Zeit in Graz zu einer sehr schönen und lustigen gemacht.

Veronika, Sandra und Katja …

für das Korrekturlesen, die vielen Ratschläge und Anregungen. Besonders möchte ich mich dafür bedanken, dass ihr mir auf der Suche nach Lösungswegen immer den Weg in die richtige Richtung gewiesen habt.

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K K U U R R Z Z F F A A S S S S U U N N G G

¿Estás ready? Wer diese Äußerung nicht versteht, sollte diese Diplomarbeit nicht gleich weglegen, sondern erst recht weiterlesen. Wenn in den USA die spanische und die englische Sprache aufeinandertreffen, kommt es zu einem ungewöhnlichen sprachlichen Cocktail: Spanglish. Dieses Sprachkontaktphänomen bürgert sich immer mehr in den USA ein, denn die Gruppe der hispanischen Personen wird ste- tig größer und die Medien zunehmend aufmerksamer auf sie. Das Englische hält immer mehr Einzug in den Sprachgebrauch der US-SpanischsprecherInnen. Die vorliegende Arbeit hat sich das Ziel gesetzt, zu klären, ob der Spanischgebrauch der hispanics in den USA generationenweise rückläufiger wird. Daneben wird auf- gezeigt, inwiefern das nordamerikanische Spanisch unter dem Einfluss des Engli- schen steht. Die Ergebnisse basieren auf der Auswertung von Literatur, ExpertIn- nenmeinungen sowie Befragungen von US-LateinamerikanerInnen. Aus den erar- beiteten Grundlagen geht hervor, dass trotz der steigenden Zahl hispanischer Per- sonen Spanisch von Generation zu Generation immer weniger weitergegeben wird.

Während die erste Generation ein sehr hohes Spanischniveau beibehält, verwen- den ihre Nachkommen Spanisch in geringerem Ausmaß, und ihre Englischkennt- nisse sind ausgeprägter als die ihrer Eltern. Die Sprachkompetenz der dritten Ge- neration zeichnet sich durch einen sehr starken Gebrauch von Englisch und einer sehr eingeschränkten Verwendung von Spanisch aus. Ferner vermindern sich Einwanderungsbewegungen von Lateinamerika kommend. Daher tragen haupt- sächlich die jüngeren Generationen zum Wachstum der Ethnie der hispanischen Gemeinschaft bei, und der Spanischgebrauch innerhalb der USA vermindert sich.

Auch wenn SprachpuristInnen für die Erhaltung des Reichtums der spanischen Sprache plädieren, ist Spanglish für die SprecherInnen Ausdruck der eigenen Kul- tur und Identität.

(5)

A A B B S S T T R R A A C C T T

¿Estás ready? Whether you understand this statement or not, you should not put this thesis down but rather continue reading. When the Spanish and English lan- guage meet, you get an unusual language cocktail: Spanglish. This language con- tact phenomenon becomes more and more established in the United States, be- cause the group of hispanic people is steadily growing and the media increasingly pays more attention to them. In addition, the use of the English language increases in the parlance of the U.S.-Spanish speakers. This work has set the goal to clarify whether the use of Spanish of the United States’ hispanics is declining from gener- ation to generation. In addition, it is shown how the North American Spanish is un- der the influence of the English language. The results are based on the analysis of literature, expert opinions and surveys of U.S.-Latin Americans. The outcomes show that despite the growing number of the hispanic population Spanish is passed on from generation to generation fewer and fewer. While the first generation main- tains a very high level of Spanish, their descendants are using Spanish to a lesser extent and their English skills are more pronounced than those of their parents. The language proficiency of the third generation is characterized by a very strong use of English and a very restricted use of Spanish. Furthermore, immigration flows from Latin America are decreasing. Therefore, the younger generations predominantly contribute to the growth of the ethnic group of the hispanic community and as a result the use of Spanish within the USA decreases. Although purists plead for the preservation of the wealth of the Spanish language, Spanglish is an expression of culture and identity for its speakers.

(6)

I

I I N N H H A A L L T T S S V V E E R R Z Z E E I I C C H H N N I I S S

1 BEDEUTUNG UND URSPRUNG VON SPANGLISH ... 4

1.1 BEGRIFFSDEFINITION SPANGLISH ... 4

1.2 HERKUNFT DES BEGRIFFS ... 8

1.3 SPANISCH UND ENGLISCH IN NORDAMERIKA ... 9

1.3.1 Etablierung des Spanischen in Nordamerika ... 10

1.3.2 Aktuelle Situation ... 12

2 DIE HISPANISCHE BEVÖLKERUNG IN NORDAMERIKA ... 13

2.1 GRUPPEN ... 17

2.1.1 Mexikanische Bevölkerung ... 18

2.1.2 Puertoricanische Bevölkerung ... 19

2.1.3 Kubanische Bevölkerung ... 21

2.1.4 Zentral- und SüdamerikanerInnen und hispanics anderer Herkunft ... 23

2.2 REGIONALE VERTEILUNG DER HISPANICS IN DEN USA ... 24

2.3 ALTER ... 26

2.4 AUSBILDUNG ... 29

2.4.1 Mexikanische Bevölkerung ... 30

2.4.2 Puertoricanische Bevölkerung ... 30

2.4.3 Kubanische Bevölkerung ... 31

2.4.4 ZentralamerikanerInnen ... 32

2.4.5 Gründe für den schulischen Misserfolg ... 33

2.4.6 Unterrichten von Spanisch als Zweitsprache in den USA ... 33

2.4.6.1 Spanischunterricht für MuttersprachlerInnen: Beibehalten des Spanischen ... 36

2.4.6.2 Gründe für den Verlust des Spanischen ... 39

2.4.7 Kontakt der hispanics mit dem Englischen ... 43

2.4.8 Die Zukunft des Spanischen in den USA ... 44

2.5 HISPANICS AM ARBEITSMARKT ... 46

3 VORKOMMEN VON SPANGLISH IN DEN USA ... 48

3.1 FERNSEHEN ... 48

3.2 PRINTMEDIEN ... 54

3.2.1 Zeitschriften ... 54

3.2.2 Zeitungen ... 56

(7)

II

3.2.3 Literatur ... 57

3.3 MUSIK ... 58

3.4 RUNDFUNK ... 59

3.5 INTERNET:CYBERSPANGLISH ... 60

4 SPRACHKONTAKTFORSCHUNG ... 61

4.1 DEFINITION SPRACHKONTAKT ... 61

4.2 EINFLUSS DES ENGLISCHEN AUF DAS SPANISCHE DER USA... 62

4.2.1 Lexikalische Ebene ... 63

4.2.1.1 Semantische Übernahmen/Erweiterungen ... 64

4.2.1.2 Lehnbildungen ... 65

4.2.1.3 Lehnübersetzungen ... 65

4.2.1.4 Phonetische Angleichung ... 66

4.2.1.5 Morphologische Angleichung... 66

4.2.2 Syntaktische Entlehnungen ... 67

4.2.3 code-switching ... 68

4.2.3.1 Sprachliche Beschränkungen für code-switching ... 71

4.3 EINFLUSS DES SPANISCHEN AUF DAS ENGLISCHE ... 77

4.4 SOZIOLINGUISTISCHER ASPEKT ... 78

4.4.1.1 Begriffsdefinition Soziolinguistik ... 78

4.4.1.2 Kulturelle Faktoren ... 79

4.4.1.3 Soziale Faktoren ... 79

4.4.1.4 Politische Faktoren ... 80

5 SPANGLISH – BEDROHUNG ODER BEREICHERUNG FÜR DAS SPANISCHE DER USA? ... 82

6 ”KEEP TRANQUILO AND HABLA SPANGLISH“ ... 87

6.1 KOMMENTIERTE BEISPIELE ... 87

6.1.1 Morphologische Angleichung ... 90

6.1.2 Austausch einzelner Wörter ... 91

6.1.3 Spanische Artikel... 92

6.1.4 code-switching im Zitat ... 93

6.1.5 Ausrufe ... 93

6.1.6 Englische Verben ... 93

6.1.7 Syntaktische Entlehnungen ... 94

6.1.8 Familie ... 94

(8)

III

6.1.9 Feste und Feiertage ... 95

7 FAZIT UND AUSBLICK ... 96

8 BIBLIOGRAPHIE ... 98

8.1 MONOGRAFIEN,SAMMELBÄNDE UND ZEITSCHRIFTENARTIKEL ... 98

8.2 INTERNETQUELLEN ... 102

8.3 ABBILDUNGSVERZEICHNIS ... 104

9 ANHANG... 105

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E E I I N N L L E E I I T T U U N N G G

In un placete de La Mancha of which nombre no quiero remembrearme, vivía, not so long ago, uno de esos gentlemen who always tienen una lanza in the rack, una buckler antigua, a skinny caballo y un greyhound para el chase. A cazuela with más beef than mutón, carne choppeada para la dinner, un omelet pa’

los Sábados, lentil pa’ los Viernes, y algún pigeon como delicacy especial pa’ los Domingos, consumían tres cuarers de su income. El resto lo employaba en una coat de broadcloth y en soketes de velvetín pa’ los holidays […]. (STAVANS 2003: 253).

Jede/r Englischsprechende bzw. Spanischsprechende wird wahrscheinlich auf den ersten Blick erkennen, dass der obige Textausschnitt kein gewöhnlicher ist. Man versteht zwar einzelne Wörter, aber nicht den gesamten Inhalt, es sei denn, man spricht Spanisch und Englisch. Auch kommen einem die einen oder anderen Wör- ter zwar bekannt vor, wie beispielsweise placete oder remembrearme, die den eng- lischen Begriffen place und remember gleichen, dennoch sucht man diese Voka- beln in englischen und spanischen Wörterbüchern vergeblich. Warum verstehen nun Personen, die gleichzeitig der englischen und der spanischen Sprache mächtig sind, diese außergewöhnlichen Wortkreationen scheinbar problemlos?

Ilan Stavans, Lehrender am Amherst College in Massachusetts (vgl. STAVANS

2003), ist einer von vielen Experten, die der Entstehung dieser neuen Wortkreatio- nen auf den Grund gehen. Er ist der Mann, der das (oben auszugsweise angeführ- te) erste Kapitel von Don Quijote de la Mancha auf Spanglish, einer Mischung aus Spanisch und Englisch,1 übersetzte. In seinem 2003 erschienenen Buch Spanglish:

The Making of a New American Language beschreibt er Spanglish als “The verbal encounter between Anglo and Hispano civilizations“ oder als “common vehicle of communication in places like Miami, Los Angeles, San Antonio, Houston […] (ebda.

5). Aktueller könnte Stavans den Begriff nicht definieren, denn genau in diesen Städten sowie auch in ländlichen Regionen wohnen die 50,5 Millionen2 (ENNIS et al.

2011: 1f. [Online]) hispanischen BürgerInnen, die aufgrund ihrer Anzahl die größte Minderheit in den USA repräsentieren (vgl. STAVANS 2003: 5). Aus den Recherchen der Diplomarbeit ging hervor, dass Spanglish in zahlreichen Medien gegenwärtig ist: Egal ob im Fernsehen, Radio, in den Printmedien oder in der Musik – Spanglish

1 Vgl. STAVANS, Ilan, 2003. SPANGLISH, A NEW AMERICAN LANGUAGE/Interview in „ARTS

& LIFE: MORNING EDITION”. [Radiointerview] npr, 22.09.2003, Minute 00:12 in:

http://www.npr.org/templates/story/story.php?storyId=1438900 [Stand: 01.01.2016].

2 Stand laut der in den USA durchgeführten Volkszählung im Jahr 2010.

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ist unglaublich facettenreich und präsent. Daher hält es immer stärker Einzug in den Alltag der hispanischen US-BürgerInnen. Wenn man bereits beim Einparken eines Autos von parquear (STAVANS 2003: 14) spricht, wird deutlich, wie sehr Spanglish als alltägliches Kommunikationsmittel fungiert. Ausdrücke wie parquear entstehen, wenn das Spanisch der hispanischen Bevölkerung auf das Englisch der US-AmerikanerInnen trifft: “English and Spanish have found each other, they have become partners […]“ (ebda. 2003: 18). Auch Ana Ramos Fernández verdeutlicht durch ihre am Institut für Anglistik Graz eingereichte Diplomarbeit Spanglish: Clash of two Languages, Clash of two cultures (RAMOS FERNÁNDEZ 2007) die Aktualität dieses sprachlichen Cocktails aus Spanisch und Englisch.

Anhand der Literaturanalyse und durch Informationen von John Lipski3 und Roberto L.4 wurde die Annahme getroffen, dass die Verwendung von Spanisch in den USA aufgrund der steigenden Präsenz des Englischen im Alltag hispanischer Personen generationenweise abnimmt. Daraus erschließt sich die Generalhypo- these dieser Arbeit: Die Verwendung des Spanischen in den USA zeigt sich ver- mehrt rückläufig. Das Hauptziel der Arbeit ist es, zu überprüfen, ob Spanisch über mehrere Generationen hinweg tatsächlich immer seltener verwendet wird. Dafür soll untersucht werden, in welchen Kontexten die hispanische Bevölkerung Eng- lisch lernt und woher der große Einfluss des Englischen auf das Spanische kommt.

Im Zuge der ersten fünf Kapitel soll anhand der Interpretation und Beschreibung von gesammelter Fachliteratur, Online-Fachartikeln sowie ExpertInnenmeinungen5 das Phänomen Spanglish mit seinen gesamten Charakteristika dargestellt werden.

Um die theoretischen Informationen auf deren Gültigkeit zu überprüfen, sollen im letzten Kapitel Alltagskonversationen hispanischer Personen in diversen sozialen Netzwerken aufgezeigt und diskutiert werden.

Die vorliegende Arbeit gliedert sich in sechs Hauptkapitel. Zunächst wird im ersten Kapitel dargelegt, wie der Begriff Spanglish zustande gekommen ist und auf wel- chen Ebenen der Gesellschaft Spanglish in den USA gesprochen wird. Darauf auf- bauend beschäftigt sich das zweite Kapitel mit den verschiedenen hispanischen Gruppen in Nordamerika und geht ferner auf die Hypothesenüberprüfung ein. Da- nach wird im dritten Kapitel der Gebrauch von Spanglish in den Medien erläutert.

3 Professor für Spanisch und Sprachwissenschaft an der Pennsylvania State University (vgl. E- Mail Kontakt am 17.11.2015).

4 Roberto ist ein momentan in Graz lebender Gaststudent aus Colorado mit mexikanischen sowie spanischen Wurzeln.

5 E-Mail Kontakt mit John Lipski sowie Interviews mit Roberto L.

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Das vierte Kapitel widmet sich der Klärung des Begriffs Sprachkontakt und seinen Erscheinungsformen, wenn das Spanische auf das Englische trifft. Neben einer linguistischen Beschreibung wird auch erörtert, welche soziolinguistischen Ansätze zu berücksichtigen sind. Im Anschluss wird im fünften Kapitel versucht zu klären, ob das Spanische der USA durch Spanglish positiv oder negativ beeinflusst wird.

Abschließend werden im sechsten Kapitel Konversationsausschnitte aus sozialen Netzwerken dargelegt und kommentiert, um festzustellen, wann und in welchem Ausmaß es zu Wortkreationen auf Spanglish kommt und aufgrund welcher linguis- tischen Regeln diese zustande kommen.

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1 Bedeutung und Ursprung von Spanglish

Im Zuge dieses ersten Kapitels wird die Herkunft des noch relativ jungen Begriffs Spanglish geklärt.

1.1 Begriffsdefinition Spanglish

Der amerikanische Sprachwissenschaftler John M. Lipski definiert Spanglish als eine Mischung von Englisch und Spanisch, wobei unter der spanischsprechenden Bevölkerung eher der Begriff espanglish verwendet wird (vgl. LIPSKI 2008: 38).

Auch Christian Münch (2011: 254) spricht von einer „Verquickung der Wörter Spa- nish und English zu Spanglish“.

Der Begriff Spanglish verweist auf den Sprachgebrauch der hispanics6 in den USA (vgl. LIPSKI 2008: 38f.). Der relativ neue Begriff hispanics dient als offizielle Be- zeichnung der lateinamerikanischen MitbürgerInnen in den USA. Im Jahr 1990 verwendete man noch die Bezeichnung Personen hispanischer Herkunft und im Jahr 2000 einigte man sich neben dem Begriff Latinos7 auf die Benennung hispa- nics. Daneben galt als Alternativbezeichnung für die Ethnie8 der US- LateinamerikanerInnen einfach nur Spanish (vgl. GARRIDO 2008: 18). Innerhalb der hispanics können folgende Untergruppen unterschieden werden: MexikanerInnen, KubanerInnen, PuertoricanerInnen, Mittel- und SüdamerikanerInnen sowie Perso- nen anderer lateinamerikanischer Herkunft. Die benannte Volksgruppe konnte durch die enorme Verbesserung ihres sozialen Status und ihrer Präsenz in der Po- litik die Bezeichnung hispanics weiterverbreiten. Damit sich der Begriff hispanics durchsetzt, ist laut Garrido entscheidend, dass sich die lateinamerikanischen Bür- gerInnen auch selbst als hispanics bezeichnen und so langsam den Begriff Latinos verdrängen. Auch wenn sich der Begriff hispanics mittlerweile als offizielle Be-

6 In dieser Arbeit bezeichnet der Begriff hispanics „eine Volksgruppe (Ethnie) in den USA. In diese Kategorie fällt jeder Bewohner der USA, der seine Herkunft von Mittel- oder Südamerika oder der Iberischen Halbinsel in Europa herleitet“ (Quelle: „Enzyklopädie“ (o. J. a) in:

http://www.az-enzyklopadie.info/h/115083_Hispanics/ [Stand: 03.02.2016]).

7 Im Unterschied zum Begriff hispanics bezieht sich die Bezeichnung Latinos/as nur auf Perso- nen, die aus lateinamerikanischen Ländern stammen, in denen eine Sprache gesprochen wird, die vom Lateinischen abstammt. Beispielsweise sind BrasilianerInnen Latinos/as, aber nicht hispanics, da sie Portugiesisch und nicht Spanisch sprechen. Hispanics bezieht sich eher auf die Sprache und Latino/a auf die geographische Herkunft (Quelle: ‟Diferencia entre Hispano y Latino“, in: http://diferenciaentre.info/diferencia-entre-hispano-y-latino/ [Stand: 03.02.2016]).

8 „Damit wird eine Gesamtheit von Individuen bezeichnet, die bestimmte Merkmale von Her- kunft, tradierter Kultur (Wertmaßstäben, Überzeugungen, Verhaltensweisen) und Sprache ge- meinsam haben“ (VEITH 20052: 193).

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zeichnung etabliert hat, bevorzugen die lateinamerikanischen EinwandererInnen erster Generation immer noch die Bezeichnung ihres Herkunftslandes. Das heißt, dass EinwandererInnen, die aus Mexiko stammen, sich als MexikanerInnen be- trachten, EinwandererInnen aus Kuba als KubanerInnen usw. und nicht als hispa- nics (vgl. GARRIDO 2008: 18f.). Des Weiteren vertritt Garrido nachdrücklich den Standpunkt, dass nicht jeder hispanic unbedingt ein/e SpanischsprecherIn, sondern lediglich lateinamerikanischer Herkunft sein muss. Die Benennung ihrer sozialen Gemeinschaft ergibt sich nur durch die vergangene oder gegenwärtige Beziehung zur spanischen Sprache und dient allein der Abgrenzung gegenüber der englisch- sprachigen Bevölkerung (vgl. ebda. 25).

US-lateinamerikanische soziale und politische AktivistInnen sehen die Mischspra- che Spanglish als eine positive, repräsentative Erscheinung für eine ethnolinguisti- sche Identität (vgl.LIPSKI 2008: 38f.). In diesem Zusammenhang ist nach Gabriele Knauer die Verwendung von Spanglish sowie allgemein das code-switching9 auch unter dem Schlagwort transculturación bzw. Kulturwandel bekannt. Diese Bezeich- nung meint die aktive Suche der hispanics nach einer neuen hispanischen Identität in Nordamerika (vgl. KNAUER 2005: 140). Christian Münch (2011: 262) bezeichnet diesen Zustand auch als „totale Entwurzelung von Immigranten“.

Für gewöhnlich verwendet die nordamerikanische Gesellschaft Spanglish jedoch eher als einen herabwürdigenden Begriff, um so die Latinos/as als Randschicht darzustellen. Der Begriff Spanglish zeigt zudem auf, dass sich unterschiedliche, in den USA vorherrschende Spanischvarianten immer stärker mit dem Englischen vermischen. Die entstehende Mischsprache unterscheidet sich wesentlich vom Spanischen und Englischen (vgl. LIPSKI 2008: 38f.). Laut Münch spiegelt sich in Spanglish das „Verhältnis der amerikanischen Gesellschaft zu einer, für ein Land von Immigranten charakteristischen sprachlichen Vielfalt, der jedoch stets eine am- bivalente Behandlung widerfuhr“ (MÜNCH 2011: 254f.). Selbst wenn Toleranz ge- genüber fremden Kulturen geübt wird, werden die hispanics erst mit den entspre- chenden Englischkenntnissen als sozial angepasst angesehen. Auffallend wenig Interesse zeigt die amerikanische Bevölkerung jedoch, wenn es um den Einfluss des Englischen auf die Sprache von ImmigrantInnen und die unterschiedlichen

9 Volker Noll beschreibt code-switching als ein sprachliches Phänomen der lateinamerikani- schen SprecherInnengemeinschaft, bei dem in einer Dialogsituation ein spontaner Sprach- wechsel zwischen Englisch und Spanisch stattfindet – auch innerhalb einer Satzkonstruktion (vgl. NOLL/VELDRE-GERNER 20092: 111).

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Spanischvarianten in Lateinamerika geht - eine Grundhaltung, die man in Anleh- nung an Münch als desinteressiert gegenüber Sprachen und sozialen Gruppen bezeichnen könnte. Dieses Desinteresse zeigt sich auch in der willkürlichen Ver- wendung von Bezeichnungen für unterschiedliche soziale Gruppen. Beispielsweise bezeichnet die amerikanische Bevölkerung in Kalifornien mit speaking Mexican Personen, die Spanisch sprechen. Auch in New York werden hispanics, die aus verschiedenen Gebieten Lateinamerikas stammen, als the Spanish benannt, da sie eben Spanish sprechen (vgl. MÜNCH 2011: 254f.).

Dass die Bezeichnung der jeweiligen Herkunfstländer als Definition für Spanglish zu kurz greift, bringt Münch (ebda. 255) ebenfalls sehr treffend zum Ausdruck.

Demnach fungiert Spanglish nicht mehr nur als Begriff für ein sprachliches Potpour- ri aus Spanisch und Englisch, sondern ist auch eng mit der Lebenswelt der hispa- nics in den USA verwoben:

Spanglish ist deshalb nicht zuletzt Ausdruck einer indifferenten Geisteshaltung gegen- über den kulturellen, ethnischen und sprachlichen Eigenheiten der latinos, die stets auch mit dem geringen sozialen Prestige von Einwanderern in der amerikanischen Gesell- schaft verbunden scheint.

Soziolinguistisch betrachtet wird Spanglish als Bedrohung für das Spanische ange- sehen, das in den USA langsam verdrängt wird. Nach Lipski kommt es sogar zum Verfall der spanischen Sprache (vgl.LIPSKI 2008: 39). In Anlehnung an Lipski macht auch Joaquín Garrido darauf aufmerksam, dass das Spanische der USA gleichzei- tig sowohl auf dem Vormarsch ist10 als auch sich auf dem Rückzug befindet, da die SprecherInnen vermehrt zur Verwendung des Englischen tendieren. Zugleich wird das gesprochene Spanisch der USA von einigen hispanics als unschön und min- derwertig charakterisiert, da sie der Meinung sind, diese Sprache nur schlecht zu beherrschen. Des Weiteren klassifizieren einige AutorInnen das in den USA ge- sprochene Spanisch als eine „verarmte“ Sprache, so wie LinguistInnen anderer Länder es auch als Produkt von nur teilweise qualifizierten SprecherInnen be- schreiben (vgl. GARRIDO 2008: 17f.). In einem anderen Beitrag entgegnet Garrido diesen kritischen Auffassungen mit der Ansicht, dass spanischsprechenden Perso- nen ihr Ursprung allen Grund dazu gibt, ihre Sprache zu sprechen. Der Ursprung ist Identität und die Identität definiert eine Person. Ferner sieht er die Sprache als Teil des Körpers – nicht nur von Ohren, Mund und Stimmbändern, sondern viel-

10 Dies lässt sich vor allem auf einen Immigrationsstrom von Mexiko in die USA zurückführen (vgl. GARRIDO 2008: 25).

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mehr als Komponente des Verstandes, des Geistes und der Kultur. Das Sprechen einer Sprache basiert aus seiner Sicht vor allem auf dem Lesen und Schreiben in dieser Sprache (vgl. GARRIDO 2002: 106).

Garrido weist in weiterer Folge auf andere wichtige Aspekte in diesem Zusammen- hang hin: Für einige ist Spanglish die neue Sprache Amerikas, für andere wiede- rum nur ein Phantasieprodukt oder eine scheinbare Mischsprache. Um Spanglish klar definieren zu können, sind unterschiedliche Faktoren ausschlaggebend. Es ist zu berücksichtigen, wie sich die Gruppe der SpanischsprecherInnen selbst definiert und in welchen nordamerikanischen Gebieten die spanischsprachige Bevölkerung lebt. Zudem ist die soziale Situation, in der die Personen Spanglish benützen, zu beachten (vgl. GARRIDO 2008: 18).

Die Bezeichnung Spanglish wird im Allgemeinen von nicht-hispanics verwendet oder aber auch von hispanics, die einem unüblichen Sprachgebrauch kritisch ge- genüberstehen. Am häufigsten stehen hispanics, deren Wurzeln in Mexiko und Puerto Rico liegen, im Blickfeld. Im Südwesten der USA benutzen nicht-hispanics Tex-Mex als Äquivalent für Spanglish, so wie die mexikanischen AmerikanerInnen pocho als Synonym gebrauchen. Gelegentlich wird Spanglish als Bezeichnung für die Sprache der kubanischen und zunehmend auch für die der dominikanischen AmerikanerInnen benutzt. Obwohl für diese sprachliche Mischform noch wenige wissenschaftliche Belege vorliegen, ist die Ansicht von Spanglish als einer speziel- len Sprachvarietät weit verbreitet. So erwähnt Lipski, dass es bereits Wörterbücher, Grußkarten, T-Shirts etc. gibt, die auf die Verselbstständigung von Spanglish hin- weisen.11 In den meisten Berichten über Spanglish wird angenommen, dass hispa- nics und möglicherweise auch LateinamerikanerInnen auf Puerto Rico und an den Grenzgebieten Mexikos eher diese Mischsprache anstatt des „echten“ Spanisch sprechen. Bereits 2008 stellte Lipski fest, dass Spanglish nicht nur für kurze Zeit in den Fokus der Aufmerksamkeit rückte, sondern vor allem in Zukunft noch für Ge- sprächsstoff sorgen werde. Schließlich beziehe man sich auf mehr als 50 Millionen SprecherInnen (vgl.LIPSKI 2008: 39).

11 Lipski führt an, dass sich Spanglish sogar schon seinen Weg in die Kinderliteratur gebahnt hat (vgl. LIPSKI 2008: 73).

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1.2 Herkunft des Begriffs

Im Folgenden gilt es nun, die Herkunft dieses Sprachphänomens zu klären. Hierzu lassen sich zunächst folgende Beobachtungen machen: Die Mischsprache Spang- lish entsteht spontan, sobald das Englische und Spanische aufeinandertreffen. Des Weiteren kann der Ausdruck Spanglish nicht nur einer einzelnen Handlung oder Person zugeordnet werden. Dieses Phänomen ist nur eine Mischform unter einer Vielzahl weiterer sprachlicher Mischformen. Hinglish, eine Benennung für das Hin- di-Englisch, oder Portuñol/Portunhol, eine im Sprachkontakt des Portugiesischen mit dem Spanischen resultierende Mischung beider Sprachsysteme, sind nur zwei Beispiele von vielen (vgl. LIPSKI 2008: 40).

Der puertoricanische Journalist Salvador Tió erwähnte den Fachbegriff Spanglish erstmals in einer Zeitungskolumne im Jahr 1952. Laut Lipski herrscht in der Sprachwissenschaft die Annahme vor, dass Tió die Bezeichnung Spanglish ge- prägt hat, eine Tatsache, die auch der Journalist selbst nicht bestreitet, der sich als Begründer des Wortes sieht. Lipski zufolge wollte Puerto Rico auf die Reinheit der spanischen Sprache hinweisen, denn einst war die spanischsprechende Insel eine Kolonie der USA. Dadurch hatten die BewohnerInnen eine zwiespältige Einstellung gegenüber dem Englischen, das die Kolonisatoren mitbrachten. Auch in vielen be- kannten Arbeiten wird die „Verunreinigung“ des Puerto Rico-Spanisch durch das Englische scharf kritisiert; seriöse sprachwissenschaftliche Studien zum negativen Einfluss des Englischen auf das puertoricanische Spanisch gibt es aber nur wenige (vgl. ebda.). Der Sprachwissenschaftler Hugo Kubarth bezeichnet in diesem Zu- sammenhang Puerto Rico als repräsentativ für die Koexistenz zweier Sprachsys- teme. Zusätzlich erwähnt er den Aspekt, dass auf Puerto Rico Englisch eine bevor- zugte Stellung gegenüber dem Spanischen genießt, was auf die einhundertjährige Kolonialherrschaft der USA über die Insel zurückgeht (vgl. KUBARTH 1987: 54).12 Nach José M. Navarro (1988: 84) aber „versuchten [die Amerikaner] mit einer ziel- strebigen Sprachplanung, das Spanische auszurotten“ (vgl. LIPSKI 2008: 41). 1897

12 Navarro (vgl. 1988: 84f.) merkt zur Vormachtstellung des Englischen auf Puerto Rico an, dass zum Beispiel Englisch in Wort und Schrift Voraussetzung für die Ausübung juristischer Berufe war. Auch der Unterricht sollte auf Englisch abgehalten werden, wobei sich hier aber die Lehrkräfte dagegen wehrten. Ferner mischte auch die Kirche in der machtorientierten Sprach- planung der USA mit und sprach sich für Englisch als Unterrichtssprache aus. Gleichwohl wur- de das Geschäftswesen „amerikanisiert“: Verträge, Verhandlungen und Werbungen für ameri- kanische Produkte wurden auf Englisch verfasst bzw. auch in das Spanische übersetzt. Nur die Agrarbevölkerung blieb dem Spanischen, durch die Beibehaltung ihrer Bräuche, am treuesten.

Interessant ist, dass auch die Sprachgruppe der „Asozialen“ viele lexikalische Einheiten aus dem Englischen in ihrer Sprache verwendete.

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bekam Puerto Rico nach langen Unabhängigkeitsbestrebungen den Status als au- tonomes Land. Dadurch wurden Konflikte zwischen den politischen Parteien Puerto Ricos gelöst. Nun versuchten die PuertoricanerInnen ihre „eigene nationale und kulturelle Identität zu finden“ (NAVARRO 1988: 83), was der USA-Politik ein Dorn im Auge war (vgl. ebda. 83f.).

1.3 Spanisch und Englisch in Nordamerika

Während der Kolonialherrschaft in Amerika eignete sich Spanien weite Gebiete (wie zum Beispiel Puerto Rico, Santo Domingo, Kalifornien, Nevada, Florida, etc.) an, die zum heutigen Amerika gehören. Steht jedoch das amerikanische Spanisch im Zentrum der Diskussion, werden die Sprachgebiete in den USA nicht immer eingeschlossen, selbst wenn das Spanische in den besagten Regionen von einer Vielzahl von hispanics als Interaktionssprache genutzt wird (vgl. NOLL/VELDRE-

GERNER 20092: 109).

So wie sich die anderen spanischsprachigen Länder als unabhängige Gesellschaf- ten entwickelten, Institutionen gründeten und diese in ihrer Sprache definierten, machten die Vereinigten Staaten dasselbe auf Englisch. Im Übrigen befand sich das Spanische in einer Situation der Diglossie (vgl. MARCOS-MARÍN 2006: 109f.).

Der amerikanische Linguist Ferguson spricht von Diglossie (griech. Zweisprachig- keit), wenn zwei Varietäten einer Sprache, die ein unterschiedliches Prestige ha- ben, je nach Kontext angewendet werden (vgl. VEITH 20052: 196). Das bedeutet, dass Spanisch vorwiegend zu Hause gesprochen wurde, während Englisch in der Schule, an der Universität, bei der Arbeit und generell in öffentlichen Institutionen vorherrschend war. Für Marcos-Marín ist dieses Nebeneinanderbestehen der zwei Sprachen unausgeglichen, da man beide Sprachen nicht gleichsetzen könne. Ab Beginn des 21. Jahrhunderts jedoch bedeutet in Nordamerika die Eigenschaft bilin- gual, beide Sprachen sowohl zu Hause als auch im öffentlichen Leben anwenden zu können. Diese historischen Bedingungen waren auch ausschlaggebend für die Etablierung und Beschreibung des Spanischen in Nordamerika (vgl. MARCOS-MARÍN

2006: 109f.).

(18)

Nachfolgend werden der Aufstieg der spanischen Sprache und die Ansiedelung ihrer SprecherInnen in den Vereinigten Staaten skizziert, um so die aktuelle demo- graphische Verteilung der hispanics zu veranschaulichen13.

1.3.1 Etablierung des Spanischen in Nordamerika

1513 gelangten die spanischen Eroberer Ponce de León nach Florida, Francisco Vásquez de Coronado nach Arkansas (1540-1452) und Hernando de Soto 1541 zum Mississippi (vgl. MUSTAFA ÁVILA 2010: 20). Im Norden drangen die Spanier bis Georgia und in die Küstenregionen Virginias vor (vgl. NOLL/VELDRE-GERNER 20092: 109). Mexiko wurde 1519 erobert, und 1548 wurde die erste spanische Siedlung im aktuellen New Mexico gegründet (vgl. MUSTAFA ÁVILA 2010: 19f.). Die Soldaten und Kolonisatoren vermählten sich mit den Frauen der dort lebenden Indianerkultur. Die nachfolgenden Generationen sprachen Spanisch, wobei sich jedoch die spanische mit der indianischen Kultur vermischte. Daneben entstand eine Vielzahl an Kom- munen, die sich auf die Arbeit in der Landwirtschaft und auf Viehzucht spezialisier- ten. Gearbeitet wurde großteils auf landwirtschaftlichen Nutzflächen, welche die Bauern von der spanischen Krone geschenkt bekamen. Fortan lebten die Nach- kommen dieser Kolonisatoren im gleichen Gebiet, sprachen die gleiche Sprache und bewahrten auf diese Weise erheblich die spanische Kultur (vgl. BURMA 19742: 3). Zwischen 1769 und 1823 wurden 21 Missionen an der Küste Kaliforniens von Bruder Junípero Serra und anderen Missionaren gegründet. Viele von ihnen dien- ten als sprachliche und kulturelle Zentren, um so das Fortbestehen der spanischen Sprache und Kultur sicherzustellen (vgl. RAMÍREZ 1992: 17).

Die Spanier dehnten die nordamerikanischen Gebiete durch Landkäufe und Kriege Richtung Mexiko aus. Dadurch wuchs auch die spanischsprachige Bevölkerung.

Den größten Anstieg von SpanischsprecherInnen in den USA löste das Ende des Mexikanisch-Amerikanischen Krieges 1848 aus, durch den Mexiko fast die Hälfte seiner Gebiete verlor14. Folglich wurden alle spanischsprechenden MexikanerInnen (zum damaligen Zeitpunkt 200 000 Personen (ALEMANY 2015 [Online]) über Nacht zu amerikanischen BürgerInnen (vgl. POTOWSKI/CARREIRA 2010: 67). Sofort er- schienen in den regionalen Zeitungen erstmalig Texte, in denen das Englische und das Spanische gemischt wurden (vgl. ALEMANY 2015 [Online]).

13 Diese wird im zweiten Kapitel ausführlicher dargestellt.

14 Der Kauf der Gebiete (durch die USA), die bis zu diesem Zeitpunkt Mexiko gehörten, wurde im sogenannten Vertrag von Guadalupe Hidalgo festgehalten (vgl. ALEMANY 2015 [Online]).

(19)

Abbildung 1: Staaten Nordamerikas15

Im Laufe der darauffolgenden zwei Jahrhunderte stritten sich die drei europäischen Großmächte Spanien, England und Frankreich um die Herrschaft im nordamerika- nischen Gebiet. Die andauernden Konflikte über die Territorialherrschaft führten zu einer Verschiebung der Grenzen zugunsten des Stärkeren. Obwohl Spanien lange Zeit hindurch die Kontrolle über den Großteil des Gebiets innehatte, verlor es stetig an Land. Zuerst geschah dies zugunsten der USA, aufgrund schwer einzubrem- sender Expansionisten, bis die spanischen Kolonisatoren schlussendlich 1819 Flo- rida und Oregon abtreten mussten. Aufgrund der Unabhängigkeit der Kolonien der USA, unter ihnen Mexiko, beschränkte sich die spanische Herrschaft nun nur mehr auf die Karibik. Während Ende des 19. Jahrhunderts die USA inzwischen ein im- mer stärker werdendes wirtschaftliches Wachstum verzeichnete, löste es sich im- mer mehr vom „mit dem Tode ringenden“ spanischen Imperium, wie es Mustafa Ávila (vgl. 2010: 19ff.) poetisch beschreibt. Die letzte offizielle spanische Siedlung wurde durch den Abtritt des letzten kalifornischen Statthalters 1822 aufgelöst (vgl.

LÓPEZ MORALES 1998: 217). Die Vereinigten Staaten wurden auch durch die Mon- roe-Doktrin des Präsidenten Monroe gestärkt (vgl. MUSTAFA ÁVILA 2010: 19ff.). Die-

15 Stumme Karten – USA (Vereinigte Staaten von Amerika). Online im Internet: URL:

http://www.schulatlas.com/2014/menue/stummekarte/stk_usa.html?Ebene0=non&EbeneA=valu e2&EbeneB=value2&Download=++Karte+herunterladen++ [Stand: 05.10.2015].

(20)

se Doktrin, dass Amerika von nun an für die beiden amerikanischen Kontinente (auch für das ehemalige spanische Lateinamerika) als Beschützer vor weiteren europäischen Kolonialisierungen fungieren würde, wurde 1823 von James Monroe vor dem Kongress verkündet. Außerdem legte die USA fest, sich nicht in politische und militärische Angelegenheiten in Europa einzumischen. Obwohl die Monroe- Doktrin international nicht sehr beachtet wurde, stellte sie einen Wendepunkt dar, denn es sollte sich die spanische Monarchie vom amerikanischen Kontinent mög- lichst fernhalten (vgl. BESIER/LINDEMANN 2006: 83; BELLERS/PORSCHE-LUDWIG 2011:

154).

Nach dem Kuba-Krieg kam am 10. Dezember 1898 ein Friedensabkommen zu- stande, in dem die Unabhängigkeit der Insel festgelegt wurde. Die Insel blieb bis 1902 vom amerikanischen Militär besetzt und wurde zu einem wichtigen ökonomi- schen Partner der USA. Darüber hinaus musste Spanien im Friedensabkommen von 1898 Puerto Rico, die pazifische Insel Guam und die Philippinen an die USA abgeben (vgl. MUSTAFA ÁVILA 2010: 19ff.).

1.3.2 Aktuelle Situation

Obwohl Spanien viele Gebiete verlor, ist die spanische Kultur in den zu den USA aktuell gehörigen Gebieten bis heute präsent. Aufgrund der geographischen Nach- barschaft von Mexiko, Puerto Rico, Kuba und Santo Domingo bleibt die spanische Kultur und Sprache in Nordamerika bestehen. Ramírez verdeutlicht, dass die star- ke Immigration von Seiten Mexikos, Puerto Ricos und Kubas in diesem Jahrhun- dert das Weiterbestehen der spanischen Kultur garantiert (vgl. RAMÍREZ 1992: 18).

In den letzten Jahrzehnten kommt es zunehmend durch die besseren wirtschaftli- chen Aussichten in Nordamerika zu stärkeren Einwanderungsbewegungen. Noll führt den starken Zustrom von ImmigrantInnen darauf zurück, dass viele Personen aufgrund politischer Missstände in ihrem Land flüchten müssen (vgl. NOLL/VELDRE-

GERNER 20092: 110).

(21)

2 Die hispanische Bevölkerung in Nordamerika

The Hispanic population in the United States is like a sleeping giant that has only recently begun to awaken, and it is imminent that as this giant stirs, it will continue only to get big- ger (ELÍAS-OLIVARES et al. 1985: 1).

Bereits vor 20 Jahren wurde die hispanische Bevölkerung Nordamerikas metapho- risch als Riese beschrieben, der gerade erst kürzlich begann aufzuwachen und von nun an immer weiter wachsen würde (vgl. ELÍAS-OLIVARES et al. 1985: 1). Auch Lip- ski (vgl. 2008: 1) beschreibt diesen noch immer größer werdenden Riesen als die am schnellsten wachsende Sprachminderheit in den USA, denn Spanisch ist dort, nach dem Englischen, die am häufigsten gesprochene Sprache. Außerdem behei- matet die USA auf einer weltweiten Skala die fünftgrößte spanischsprachige Bevöl- kerung.

Aus einem Bericht der US-amerikanischen Zensusbehörde von 2010 geht hervor, dass erstmals 1970 in der Volkszählung nach der hispanischen Bevölkerung ge- fragt wurde (vgl. ENNIS et al. 2011: 1 [Online]). Diese Volkszählung wird alle 10 Jahre in den USA durchgeführt (vgl. MATHER et al. 2011: 1 [Online]). In den letzten 40 Jahren hat sich die Definition der Herkunft der hispanics sehr verändert. Gene- rell verfolgt die Volkszählung das Ziel, die Veränderung der ethnischen Vielfältigkeit Nordamerikas zu veranschaulichen, indem die Bevölkerung und ihre Wohnsituation analysiert werden. Auf Basis dieser Daten kann unter anderem die geographische Verteilung der hispanics und ihr Bevölkerungszuwachs erforscht werden. Erhoben werden die Daten durch einen Selbstidentifizierungsbogen, in dem sich die Ein- wohnerInnen schriftlich einer Rasse und Ursprungskultur zuordnen. Nachdrücklich anzumerken ist, dass die Begriffe Rasse und Ethnie (hispanische Herkunft) unter- schiedliche Konzepte aufweisen (vgl. ENNIS et al. 2011: 1 [Online]). Das Berlin- Institut für Bevölkerung und Entwicklung (2011 [Online]) betont, dass der Begriff Rasse in diesem Kontext

[…] nicht biologisch, anthropologisch oder genetisch zu verstehen [ist], sondern auch […]

Konzepte wie Herkunft oder sozio-kulturellen Hintergrund [einschließt]. Die Abgrenzung zur Kategorie ‚Hispanic oder nicht‘ ist daher teilweise undeutlich – hispanics können theo- retisch jeder Rasse angehören.

Die Fragen in der Volkszählung hinsichtlich der Kategorisierungen Rasse und Eth- nie haben sich im Laufe der Zeit herausgebildet. Damit einher geht auch eine Ver- änderung der US-amerikanischen Sichtweise in Bezug auf rassische und ethnische

(22)

Bestimmung. 1910 wurden die Personen als White, Black, Mulatto, Chinese, Japa- nese, American Indian oder Other klassifiziert. 1950 war der Erhebungsbogen noch immer von der strikten Klassifizierung in Rasse und Ethnie geprägt. Erst 30 Jahre später wurde erstmals eine getrennte Frage zur Feststellung der spanischen bzw.

hispanischen Herkunft eingeführt. Heute unterscheiden viele Latinos/as, im Gegen- satz zur Bundesregierung, noch immer nicht zwischen Rasse und Ethnie. Stattdes- sen wählen sie im Fragebogen die Kategorie Some Other Race, zum Beispiel me- xikanisch oder salvadorianisch. Sie drücken bevorzugt ihre Nationalitäten in dieser Form aus, da diese Bezeichnungen ihrer Meinung nach mehr Bedeutung haben als die bloße Benennung hispanics. Ersichtlich wurde das auch in der Volkszählung 2010, bei der 37% der hispanics Some other race ankreuzten. Im Kontrast zu die- ser hohen Prozentzahl wählten nur 0,2% der nicht-hispanischen EinwohnerInnen die Option Some Other Race (vgl. MATHER et al. 2011: 8 [Online]). Auch Marcos- Marín (2006: 116) bestätigt die Bestrebung der hispanics, sich mit spezifischen Nationalitätsbezeichnungen zu definieren:

La definición de la propia identidad es una de las cuestiones cruciales de los que aquí se están llamando hispanos; pero que se llaman a sí mismos hispanos, latinos, chicanos16, mejicanos, méjico-americanos [...]. La tendencia es que estas denominaciones no sean sinónimas.

Die Unterscheidung zwischen Rasse und Ethnie muss auch im schriftlichen Erhe- bungsbogen der Volkszählung mit zwei getrennten Fragen berücksichtigt werden.

Die jeweiligen Fragen sind in Abbildung 2 und Abbildung 3 ersichtlich (vgl. ENNIS et al. 2011: 1 [Online]):

16 Als Chicanos werden in den USA lebende SpanischsprecherInnen bezeichnet, deren Her- kunftsland Mexiko ist und die vorwiegend in den Staaten New Mexico, Texas, Arizona, Kalifor- nien und Colorado wohnhaft sind (vgl. HAHR: 2002: 113).

(23)

Abbildung 2: Auszug aus der Volkszählung der USA (2010)17

Dieser Ausschnitt veranschaulicht, dass die EinwohnerInnen 2010 bei der Frage nach der hispanischen Herkunft zwischen fünf unterschiedlichen Antwortkategorien auswählen konnten. Zudem erschien am Ende der Frage ein Feld, um eine be- stimmte hispanische Herkunftsgruppe angeben zu können, wenn die übrigen Ant- wortmöglichkeiten nicht zutreffend waren. Die erste Antwortmöglichkeit zielt auf die Personen ab, die sich selbst nicht den hispanics zuordnen. Die verbleibenden Ant- wortmöglichkeiten (Mexian, Mexican Am., Chicano, Puerto Rican, Cuban und Another Hispanic, Latino or Spanish origin) und die frei einzutragenden Angaben dienen dem OMB (Office of Management and Budget) als Datenquelle für die Un- terteilung der hispanischen Volksgruppe.

In der Volkszählung wurden die BürgerInnen hispanischer oder lateinamerikani- scher Herkunft, unabhängig der Rasse, der kubanischen, mexikanischen, puertori- canischen, süd- oder zentralamerikanischen oder einer anderweitig spanischen Kultur zugehörig definiert.

Des Weiteren machen Mather et al. darauf aufmerksam, dass sich der Anteil der Latinos/as, die sich selbst als weiß bezeichnen, zwischen 2000 und 2010 von 48%

auf 53% erhöht hat. Der Hauptgrund könnte, wie die AutorInnen feststellen, eine veränderte Fragestellung in den Erhebungsbögen sein, denn in diesen gilt eine

17 The Hispanic Population: 2010. 2010 Census Briefs. Online im Internet: URL:

http://www.census.gov/prod/cen2010/briefs/c2010br-04.pdf [Stand: 04.10.2015].

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hispanische Herkunft nicht als Rasse. Auch in den USA geborene Latinos/as be- nennen sich selbst, im Gegensatz zu ihren Eltern, als weiß. Vor allem, da die Gruppe der hispanics immer mehr mit den Traditionen und der nordamerikanischen Kultur vertraut wird, ergibt sich daraus eine voraussichtliche Zunahme des Anteils der weißen Latinos (vgl. MATHER et al. 2011: 8f. [Online]). Die Frage nach der Ras- se ist in Abbildung 3 ersichtlich:

Abbildung 3: Auszug aus der Volkszählung der USA (2010)18

Ein Blick auf die Auswertung der Volkszählung 2010 zeigt, dass die US- amerikanische Bevölkerung zum damaligen Zeitpunkt 308,7 Millionen Menschen zählte, wovon 50,5 Millionen bzw. 16% den hispanics oder Latinos/as angehörten.

Die statistischen Ergebnisse zeigen, dass die Ethnie der hispanics einen Anstieg ab dem Jahr 2000 verzeichnet. Damals repräsentierte sie mit ihren circa 35 Millio- nen Mitgliedern 13% der gesamten US-Bevölkerung. Der Großteil des Zuwachses in der Gesamtbevölkerung lässt sich auf eine Zunahme der Personen, die ihre Identität als hispanic oder Latino definiert haben, zurückführen. Mehr als die Hälfte des Zuwachses in der Gesamtbevölkerung der USA zwischen 2000 und 2010 re- sultiert im Anstieg der hispanischen Gemeinschaft. Daraus ergibt sich, dass sich die Zahl der hispanischen BürgerInnen zwischen 2000 und 2010 um 15,2 Millionen Personen bzw. 43% erhöht hat.

18 The 2010 Census Questionnaire: Seven Questions for Everyone. Online im Internet: URL:

http://www.prb.org/Publications/Articles/2009/questionnaire.aspx [Stand: 16.02.2016].

(25)

Abbildung 4: Ergebnisse der Volkszählungen von 2000 und 201019

Zudem stieg die Bevölkerungszahl in den unterschiedlichen hispanischen Gruppen ungleich an (vgl. ENNIS et al. 2011: 1f. [Online]). Seit 1990 hat sich die lateinameri- kanische US-Bevölkerung sogar mehr als verdoppelt, wohingegen sich die Zahl der nicht-hispanischen, weißen Bevölkerungsmehrheit von 69% auf 64% verringert hat (vgl. MATHER et al. 2011: 7 [Online]). Auch Mischehen mit nicht-hispanics und Ehen unter den hispanics verschiedener Herkunft nehmen zu (vgl. RODRÍGUEZ 2008: vii).

2.1 Gruppen

„Latinos/as are a mosaic of people“ (RODRÍGUEZ et al. 2008: xvi). Die Gemeinschaft unterscheidet sich hinsichtlich ihrer Kultur, Ethnie und ihres sozialen Status – das einzige verbindende Element ist die Sprache (vgl. MUSTAFA ÁVILA 2010: 24). Fran- cisco A. Marcos-Marín (vgl. 2006: 118) unterteilt die hispanischen EinwohnerInnen in sechs Gruppen: MexikanerInnen, PuertoricanerInnen, KubanerInnen, Zentral- und SüdamerikanerInnen und hispanics anderer Herkunft bzw. SpanierInnen.

Da die drei größten Gruppen der hispanics die mexikanische, puertoricanische und kubanische Bevölkerung sind, wird nachfolgend auf diese etwas detaillierter einge-

19 Population Reference Bureau. Reports on America July 2011. First Results from the 2010 Census. Online im Internet: URL: http://www.prb.org/pdf11/reports-on-america-2010-census.pdf [Stand: 01.10.2015].

(26)

gangen als auf die Gruppe der Zentral- und SüdamerikanerInnen und die hispanics anderer Herkunft.

2.1.1 Mexikanische Bevölkerung

Die Bevölkerung mexikanischer Abstammung nahm zwischen 2000 und 2010 um 54% zu. Somit weist sie den zahlenmäßig größten Anstieg mit einer Zunahme von 20,6 Millionen auf 31,8 Millionen auf (vgl. ENNIS et al. 2011: 2. [Online]).

Die aktuelle Geschichte der mexikanischen ImmigrantInnen setzt sich aus zwei ausgedehnten Perioden zusammen. Die erste Periode begann mit der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert und setzte sich bis in die Mitte der 60er Jahre fort. Daran schloss sich die zweite Periode, beginnend in der Mitte der 60er Jahre bis in die Gegenwart, an. Die erste Periode war von extremen Schwankungen gekennzeich- net. Einerseits kam es zu einem Bevölkerungszuwachs, der in Zeiten einer hohen Arbeitskräftenachfrage in den USA seinen Höhepunkt erreichte. Die Arbeitnehme- rInnen waren dabei oft durch eine vertragliche Vereinbarung abgesichert. Der Zu- strom von ImmigrantInnen ging andererseits häufig durch einen Wirtschaftsab- schwung zurück; zeitweise auch durch angeordnete Abschiebungskampagnen.

Insbesondere machten sich die Immigrationsbewegungen durch die Mexikanische Revolution (1910-1921) bemerkbar und beschleunigten sich nach deren Ausbruch.

Während 1900 und 1910 floh 10% der mexikanischen Bevölkerung. Zuerst wurden die ArbeiterInnen am häufigsten für das Bau- und Eisenbahnwesen geworben. In den 1920ern bildeten die MexikanerInnen das Rückgrat der Arbeitnehmerschaft in der Fleischverarbeitung, Landwirtschaft, Ziegelei und in den Konservenfabriken in vielen Teilen der USA. Nichtsdestotrotz wurde nach dem Börsencrash 1929 weite- ren mexikanischen ImmigrantInnen die Einreise verwehrt und die schon Anwesen- den wurden innerhalb der USA aufgeteilt (vgl. BONILLA/MORALES 1993: 17f.). Diese schwere Wirtschaftskrise verwandelte die MexikanerInnen von willkommenen Ar- beitskräften in unwillkommene Gäste (vgl. RODRÍGUEZ 2008: 7).

Während des Zweiten Weltkrieges herrschte erneut ein Arbeitskräftemangel. Aus dieser Knappheit heraus entstand das Bracero-Programm, welches versuchte, den Arbeitskräftemangel in der Landwirtschaft auszugleichen. Nach dem Krieg fanden viele ArbeiterInnen in der Produktion eine illegale Beschäftigung. Die daraus fol- gende Zunahme der illegalen Arbeitskräfte wurde vorübergehend gestoppt, da sich die USA durch den Koreakrieg mit einem wirtschaftlichen Rückgang konfrontiert

(27)

sah. Das Ende des injizierten Programms markiert den Beginn der zweiten Periode der Immigration. Ersetzt wurde das Programm 1965 durch ein neues (Border In- dustralization Program), das versuchte, vertriebene braceros und die Schwarzar- beitergemeinschaft anzuweisen, in sogenannten maquiladoras (Montagebetrieben) zu arbeiten. Die wechselnde Immigration schuf die Grundlage dafür, dass die me- xikanischen GastarbeiterInnen zu einem leicht verfügbaren Konjunkturpuffer bei wirtschaftlichen Spannungen wurden. Seit Mitte der 60er Jahre führte die wach- sende Arbeitslosigkeit in Mexiko gemeinsam mit der Hoffnung auf Arbeit in den USA zu einem dauerhaften und großen Einwanderungsstrom von weitgehend ille- galen EinwanderInnen (vgl. BONILLA/MORALES 1993: 17f.).

Aktuell hat der Großteil der mexikanischen Gemeinschaft nur geringe ökonomische Mittel zur Verfügung und muss als Ausweg Arbeit zu geringen Löhnen verrichten.

Ursprünglich in ländlichen Gebieten angesiedelt, findet sich die Mehrheit der Mexi- kanerInnen heute vor allem in den Stadtzentren wieder, was die Betroffenen in vie- len Fällen dazu zwingt, in einer Situation der Ausgrenzung leben zu müssen (vgl.

MUSTAFA ÁVILA 2010: 24).

2.1.2 Puertoricanische Bevölkerung

Gefolgt werden die MexikanerInnen von den puertoricanischen EinwohnerInnen mit 36% Bevölkerungszuwachs zwischen 2000 und 2010. Ihre EinwohnerInnenzahl stieg von 3,4 Millionen auf 4,6 Millionen Menschen an (vgl. ENNIS et al. 2011: 2 [On- line]).

Nach dem Spanisch-Amerikanischen Krieg und der Niederlage Spaniens 1898 wurde Puerto Rico an die USA abgetreten20, die zwischen 1900 und 1917 ihre mili- tärische Besetzung auf der Insel beenden musste. Nichtsdestotrotz erhielten die InselbewohnerInnen bis zum Jones Act 1917 keine nordamerikanische Staatsbür- gerschaft (vgl. MARCOS-MARÍN 2006: 113f.). Durch diesen Erlass bekamen die Bür- gerInnen die Staatsbürgerschaft zugesprochen (vgl. MELVILLE 1988: 137). Ab die- sem Zeitpunkt beginnt die Abwanderung nach New York und in die östlichen Staa-

20 Daneben wurden auch schon Kuba und die Philippinen anlässlich des Krieges zwischen Spanien und den USA von den Amerikanern militärisch besetzt. Dabei ging es ihnen vorrangig nicht nur um die militärische Besetzung der Inseln, sondern um die „Amerikanisierung“ eben- dieser (vgl. NAVARRO 1988: 83). Die USA strebten eine „geistige Herrschaft über eine Nation [an], die bereits eine tiefverwurzelte Kultur und Sprache hatte“ (ebda.). Heute wird Puerto Rico zwar als „einverleibtes Territorium“ (ebda.) gesehen, das zwar zu den Vereinigten Staaten ge- hört, aber die Insel wird nicht als „Bestandteil“ der USA betrachtet.

(28)

ten (vgl. MARCOS-MARÍN 2006: 113f.). Denn als die puertoricanischen Landarbeite- rInnen durch die Änderung der Wirtschaftsbereiche vertrieben wurden, machten sie sich die günstigen Flüge nach New York zunutze, um dort Hilfsarbeiten im Ferti- gungs- und Dienstleistungssektor anzunehmen (vgl. MASSEY 2008: xii). In den fol- genden Jahrzehnten erfolgte die Immigration von und nach Puerto Rico nach den jeweiligen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auf der Insel und im nordöstlichen Teil Amerikas (vgl. LIPSKI 2008: 3). Zu Beginn waren die Migrationsbewegungen noch schwach, nach dem Zweiten Weltkrieg jedoch nahm die Auswanderung auf- grund der wirtschaftlichen Expansion der USA zu. Folglich mangelte es aber in Pu- erto Rico an den nötigen Anstrengungen, um eine rasche Industrialisierung der Insel vorzunehmen. Trotz der Bemühungen, die Plantagenwirtschaft zu modernisie- ren, erreichte man ein möglich gewesenes Wirtschaftswachstum nicht, um die Ar- beitslosigkeit unter der Bevölkerung zu minimieren. Diese Maßnahme verursachte einen Einwanderungsstrom. Die NachkriegsmigrantInnen wurden zu den größten industriellen Zentren an die Ostküste gelockt, besonders nach New York, wo sie Arbeiterberufe in der Textil- und Bekleidungsindustrie ergriffen. In Folge der kürzli- chen industriellen Umstrukturierung auf der Insel sowie in den Vereinigten Staaten blieben diejenigen, denen es an vielseitigen Fähigkeiten fehlte, in Armut zurück.

Dies ging einher mit wenigen Optionen jenseits der Migration von Puerto Rico an das Festland der Vereinigten Staaten (vgl. BONILLA/MORALES 1993: 18f.).

Auch die puertoricanischen EinwohnerInnen, die aktuell in den Industriegebieten des Nordens und Nordostens angesiedelt sind, sehen sich, so wie die mexikani- sche Bevölkerung, mit einer finanziell schwierigen Lage konfrontiert. Da diese Gruppe nicht unter den Einschränkungen der Immigration leidet (sie sind amerika- nische BürgerInnen, aber mit eingeschränkten politischen Rechten), kann sie ihre Situation noch verbessern. Diese Gemeinschaft, die seit Anfang des 20. Jahrhun- derts in Massen einwandert, hat die Treue für ihre Muttersprache beibehalten. Mit Worten von Sarah Marqués bilden die PuertoricanerInnen eines der Hauptbollwer- ke des Spanischen in den USA (vgl. MARQUÉS 1989: 1298, zit. in MUSTAFA ÁVILA

2010: 25). Lipski ergänzt weiter, dass das puertoricanische Spanisch bis vor Kur- zem eine bedeutende Varietät21 in ganz New York darstellte. Ebenfalls wurde das Spanisch in den nördlichen Industrievierteln von Detroit als identisch mit dem puer-

21 Der Begriff Varietät meint eine andere Variante einer Sprache (vgl. BECHERT/WILDGEN 1991:

2). Hier ist das puertoricanische Spanisch eine andere Variante des Standardspanisch. Die Varianten einer Sprache können „auch durch den besonderen Typ der Sprechsituation bedingt sein“ (ebda.).

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toricanischen Spanisch beschrieben. Aufgrund der größer werdenden Gruppe der spanischsprechenden DominikanerInnen, wie zum Beispiel in New York City, hat sich die Situation heute ein wenig verändert (vgl. LIPSKI 2008: 3).

2.1.3 Kubanische Bevölkerung

Die letzte der drei größten Gruppen bilden die kubanischen BürgerInnen, deren Zahl zwischen 2000 und 2010 von 1,2 Millionen auf 1,8 Millionen angewachsen ist (vgl. ENNIS et al. 2011: 2 [Online]). Den oben genannten finanziell benachteiligten Gruppen stehen die kubanischen BürgerInnen gegenüber, die sich hauptsächlich im Osten Floridas gruppieren (vgl. MUSTAFA ÁVILA 2010: 25).

In Kontrast zur mexikanischen und puertoricanischen Bevölkerung genießt die ku- banische Bevölkerung bessere ökonomische Bedingungen. Viele sind Akademike- rInnen und Geschäftsleute, die eine starke Gemeinschaft bilden, in der Spanisch die gewöhnliche Kommunikationssprache ist (vgl. MUSTAFA ÁVILA 2010: 24). Diese Präsenz des Spanischen sieht man vor allem in der Publikation von eigenen spani- schen Tageszeitungen und vielen Radio- und Fernsehsendern, die auf Spanisch ausgestrahlt werden (vgl. SARALEGUI 20042: 33).

Auch Humberto López Morales stellt fest, dass sich die mexikanischen und puerto- ricanischen BürgerInnen von den kubanischen abgrenzen, da die ersten beiden Gruppen Personen einschließen, die arm sind und über keine Berufsausbildung sowie generell wenig Bildung verfügen. Ihr vorrangiges Ziel ist es, finanzielle Mittel für den Lebensunterhalt zu erlangen. Hingegen handelt es sich bei der kubani- schen Bevölkerung überwiegend um gebildete Akademikerinnen und um keine Immigration aus wirtschaftlichen, sondern aus vorrangig politischen Gründen. Die- ser Zusammenprall der verschiedenen Herkünfte führte zu einer sehr gegensätzli- chen Situation: Auf der einen Seite die Niedriglohn-Arbeiterschaft ohne Qualifikati- onen; auf der anderen Seite die Gruppe der KubanerInnen mit sofortigem wirt- schaftlichen Erfolg. Gemeinsam verursachten und verursachen diese Unterschiede noch immer eine verschiedenartige Haltung der dominierenden Gruppe gegenüber den ihr unterlegenen Gemeinschaften: wenig Respekt, Argwohn und Ausnutzung der billigen Arbeitskräfte einerseits. Anderseits eine Politik, die den KubanerInnen mit offenen Armen erhebliche Unterstützung anbietet (vgl. LÓPEZ MORALES 1998:

218f.). Bonilla und Morales führen aus, dass die Hilfe in Form von Berufsausbil- dungen, Arbeitsplatzvermittlungen, Nachschulungen, Forschungs- und Schulungs-

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programmen und finanzieller Unterstützung in der Schulbildung erfolgt (vgl. BONIL- LA/MORALES 1993: 19).

Die Immigration der kubanischen Gemeinschaft ist vor allem dadurch gekenn- zeichnet, dass die MigrantInnen aus politischen Gründen die Insel verließen, be- ginnend mit einem massiven Flüchtlingsstrom nach der Revolution 1959. In den USA betrug 1950 die Zahl der kubanischen Bevölkerung noch 34 000, während die Gruppe 1970 schon über 500 000 Personen zählte. Im Laufe der 70er Jahre führte die kubanische Regierung Beschränkungen für kubanische AsylwerberInnen in den USA ein. So stieg die Zahl der kubanischen Personen in den folgenden Jahren hauptsächlich durch die Nachkommen der bereits Eingewanderten an (vgl. BONIL- LA/MORALES 1993: 19). Mustafa Ávila (vgl. 2010: 25) schildert, dass vor allem seit 1980 die Zahl der KubanerInnen in Miami erheblich gestiegen ist. Den Grund für den Ansturm bildet das Regierungssystem von Fidel Castro, das den Auswande- rungswilligen ab diesem Zeitpunkt weniger Hürden in den Weg gelegt hat, um die Insel verlassen zu können.

Auch aktuell befinden sich die KubanerInnen nicht wie Iraker, Syrer, Afghanen oder Somalier aufgrund von Verwüstung und Krieg auf der Flucht, sondern da die Ge- fahr besteht, dass die Annäherung zwischen den Vereinigten Staaten und Kuba einen weiteren positiven Verlauf nimmt. Fink (vgl. 2015 [Zeitungsartikel: Die Pres- se]) schreibt von der „Angst um das einzige Privileg“, denn im Unterschied zu den übrigen lateinamerikanischen EinwanderInnen finden die KubanerInnen Rückhalt bei der nordamerikanischen Gesellschaft, da sie den Status von politischen Flücht- lingen erhalten (vgl. MUSTAFA ÁVILA 2010: 25). Dies geht auch aus dem aktuellen Zeitungsartikel (FINK 2015) aus Die Presse hervor:

Seit 1996 gewähren die USA Kuba-Flüchtlingen eine Arbeitserlaubnis. Nach nur einem Jahr bekommen sie die permanente Aufenthaltsgenehmigung – anders als Millionen an- dere Latinos, die teilweise seit Jahrzehnten illegal in den USA leben und werken, ohne Rechte, Sozialversicherung und die Möglichkeit, ihre Familien daheim zu besuchen.

Durch die „US-kubanische Freundschaft“ (FINK 2015) könnte es nun zur Aufhebung des oben genannten Gesetzes kommen. Als Reaktion darauf und als Maßnahme gegen die Zunahme der Flüchtlingszahlen sieht der Korrespondent als einzige Lö- sung, dass die USA die „Vorzugsbehandlung für Kubaner abschaffen könnten“

(ebda.).

(31)

2.1.4 Zentral- und SüdamerikanerInnen und hispanics anderer Herkunft

Wirtschaftsflüchtlinge aus der Karibik, politische Flüchtlinge aus Zentralamerika und ImmigrantInnen aus den übrigen Gebieten Lateinamerikas haben sich in den letzten Jahren vermehrt (vgl. BONILLA/MORALES 1993: 20). Diese Gruppe der hispa- nics anderer Herkunft vermehrte sich zwischen 2000 und 2010 von 10 Millionen auf 12,3 Millionen. Dazu zählten 2010 1,4 Millionen Personen der Dominikanischen Republik, 4 Millionen aus Zentralamerika, 2,8 Millionen aus Südamerika und auch 635 000 SpanierInnen. Die verbleibenden 3,5 Millionen Menschen gaben lediglich an, hispanic oder Latino/a zu sein (vgl. ENNIS et al.2011: 3 [Online]).

Abbildung 5: Mittelamerika22

Insgesamt legen die Zahlen offen, dass die mexikanische, puertoricanische und kubanische Gemeinschaft die drei größten Gruppen von lateinamerikanischen Bür- gerInnen in den USA formieren. Gemeinsam bilden sie drei Viertel der hispani- schen Bevölkerung der Vereinigten Staaten (vgl. ENNIS et al.2011: 3 [Online]).

22 Online im Internet: URL: http://www.schulatlas.com/2015/wp-content/uploads/stumme Kar- ten/ZAM_ABC.pdf [Stand: 15.10.2015].

(32)

2.2 Regionale Verteilung der hispanics in den USA

In der Darstellung der Verteilung der hispanics sieht Lipski eine verwirrende und mühselige Aufgabe, da sich die Bevölkerungsstruktur in ständiger Veränderung befindet. Diese Veränderung ergibt sich aus häufigen Rückwanderungen in das Herkunftsland, einer Unterrepräsentierung in der Volkszählung und zudem können nicht erfasste SpanischsprecherInnen jeglichem Versuch einer Überprüfung aus- weichen. Daneben stellen sowohl die offiziellen als auch die inoffiziellen Daten ein Paradoxon dar. Denn nach der Ausführung des Sprachwissenschaftlers nimmt ei- nerseits die spanischsprechende Bevölkerung vor allem in städtischen Gebieten des Südwestens, New York City und im Süden Floridas zu (vgl. LIPSKI 2008: 5).

Christian Münch konkretisiert hier die Erläuterung Lipskis. Aufgrund der Zunahme der spanischsprechenden Gemeinschaft spricht Münch nämlich nicht nur von einer Herausbildung spanischsprachiger Stadtviertel in amerikanischen Großstädten, sondern von einer zunehmenden Wichtigkeit des Spanischen in den zentralen Stadtbereichen im Vergleich zu den Jahren davor. Die EinwohnerInnen der his- panophonen Viertel entstammen dabei bei weitem nicht mehr nur einer Ethnie, sondern sie bieten längst Platz für die multikulturelle Vielfalt, die sich durch die Mig- ration aus Lateinamerika ergibt. Diese rasanten Veränderungen in den Stadtvier- teln betreffen auch andere Regionen bzw. Staaten. Als Beispiel nennt Münch Flori- da, denn vor 20 Jahren stammte dort der Großteil der EinwohnerInnen aus Kuba, während im nordöstlichen Gebiet vorwiegend puertoricanische und dominikanische BürgerInnen wohnhaft waren. Die regional vorherrschende Realisierung des kuba- nischen Spanisch konnte man ihren SprecherInnen bzw. ihrer Ethnie eindeutig zu- ordnen. Die gleiche Situation war im Südwesten anzutreffen, wobei dort die Staats- bürgerInnen mehrheitlich aus Mexiko kamen. Die regionale Verteilung der unter- schiedlichen Varietäten des Spanischen war also relativ klar festgelegt: An der Ostküste sprach man vorwiegend karibisches Spanisch und im westlichen Teil des Landes war das mexikanische Spanisch dominant.

Aktuell ist aufgrund der wechselnden Migrationsbewegungen keine so strikte Tren- nung mehr möglich. Den Großteil der EinwanderInnen bilden zwar mexikanische Personen, die sich jedoch nicht mehr ausschließlich auf den Südwesten, sondern auf die städtischen Gebiete in den gesamten USA verteilen (vgl. MÜNCH 2011:

259f.). „Jede größere Stadt in den USA hat inzwischen einen latinoanteil von min- destens 5-10%“ (ebda. 260.). Auch aufgrund der Knappheit regionaler Arbeitsplät- ze nimmt die Konzentration von nur einer Ethnie an einem Ort ab und die Binnen-

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