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Wie essen und bewegen wir uns?

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Academic year: 2022

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Wie essen und bewegen wir uns?

Ernährungs- und Bewegungs-Trends in der Schweiz

(2)

Einleitung und Übersicht der Indikatoren des Monitoring-Systems

Ernährung und Bewegung (MOSEB) 3

Teil I Abbildungen von 19 ausgewählten Indikatoren 8

• Teil II Entwicklungen und Trends der letzten Jahre 27

Einleitung

im Auftrag des

Bundesamtes für Gesundheit in Zusammenarbeit mit:

Bundesamt für Sport Bundesamt für Statistik Gesundheitsförderung Schweiz

Observatorium Sport und Bewegung Schweiz Schweizerisches Gesundheitsobservatorium Stand Juni 2010

Inhaltsverzeichnis

Unser Verhalten beim Essen und Bewegen ist vielfältig, individuell und von unterschiedlichen kulturellen und sozialen Hintergründen und Motivationen geprägt. Die aktuelle Ernährungs- und Bewe- gungssituation in der Schweiz präsentiert sich denn auch als über- aus spannendes und herausforderndes Handlungsfeld.

Wie isst und bewegt sich die Bevölkerung in der Schweiz? Was mo- tiviert, was hindert uns daran, uns mehr zu bewegen und ausgewo- gen zu essen? Wie veränderte sich unser Verhalten über die letzten Jahre? Welche Auswirkungen hat das auf unser Körpergewicht?

• Sind Sie interessiert an Informationen über die aktuelle Daten- lage zur Ernährungs- und Bewegungssituation in der Schweiz und möchten sich ein rasches Bild darüber verschaffen?

• Möchten Sie Daten im Bereich Ernährung und Bewegung für eine wissenschaftliche Arbeit oder einen medialen Artikel nutzen?

• Suchen Sie nach Grundlagen wie wissenschaftlich fundierte Fakten und Hintergründe für die Planung, Überprüfung und Weiterentwicklung von Präventionsmassnahmen?

Die vorliegende Broschüre liefert Ihnen eine kurze Übersicht über die umfassende Indikatorensammlung des Monitoring-Systems Ernährung und Bewegung (MOSEB). Indikatoren sind Kenngrössen, die eine Abbildung eines bestimmten Sachverhalts ermöglichen und Aussagen über die Entwicklung und Situation erlauben. Anhand von 19 ausgewählten Indikatoren wird die Gesamt-Sammlung vorge- stellt. Die dargestellten Indikatoren sind Kernindikatoren für die Beschreibung der momentanen Situation in den Bereichen Ernäh- rung, Bewegung und Körpergewicht und liefern einen umfassenden Überblick für die interessierte Öffentlichkeit, Fachexperten aus der Verwaltung, Forschung und Praxis, sowie Medienschaffende. Die Entwicklungen und Faktenlage sind neutral dargestellt und beinhal- ten keine Interpretation.

Ziel und Inhalt der Broschüre

(3)

Einleitung

Im Teil I der Broschüre werden die ausgewählten 19 Indikatoren mittels einer aussagekräftigen Abbildung dargestellt (die vollständige Indikatorensammlung enthält weitere Abbildungen und Resultate:

www.moseb.ch).

Im Teil II sind die vorhandenen Entwicklungen über die letzten Jahre von allen 51 verfügbaren Indikatoren der Sammlung kurz beschrie- ben und zusammenfassend aufgezeigt. Die Beurteilung der Verän- derungen erfolgt in enger Anlehnung an die Empfehlungen für einen gesunden Lebensstil und die Ziele des NPEB.

Die vollständige Sammlung der 51 Indikatoren mit weiteren Auswer- tungen steht als PDF-Download oder online zur Verfügung:

www.moseb.ch.

Die Indikatorensammlung ist das zentrale Produkt des MOSEB. Das umfassende Monitoring-System wird vom Bundesamt für Gesund- heit (BAG) in enger Zusammenarbeit mit den wichtigsten nationalen Datenproduzenten erstellt. Dank der fortlaufenden und systema- tischen Sammlung von vergleichbaren und repräsentativen Daten zu bestimmten Indikatoren der Ernährungs- und Bewegungssituation ist es möglich, Entwicklungen zu beschreiben, Veränderungen zu erkennen und situationsangepasst darauf zu reagieren. Auf der Webseite www.moseb.ch finden Sie weiterführende Informationen zum MOSEB wie auch eine Übersicht von Monitoring-Projekten und ausführliche Forschungsberichte.

Bei der Erarbeitung der Indikatoren konnte auf bestehenden Indi- katorensammlungen von Partnerorganisationen aufgebaut werden.

Folgende Partner liefern einen wichtigen Beitrag an das Datenmate- rial und die Indikatoren:

• Bundesamt für Sport (BASPO) (www.baspo.admin.ch) bzw.

Observatorium Sport und Bewegung Schweiz (Sportobservatorium) (www.sportobs.ch)

• Bundesamt für Statistik (BFS) (www.bfs.admin.ch)

• Gesundheitsförderung Schweiz (www.gesundheitsfoerderung.ch)

• Schweizerisches Gesundheitsobservatorium (OBSAN) (www.obsan.ch)

Teil I

Teil II

Informationen zum Monitoring- System Ernährung und Bewegung (MOSEB) und zur vollständigen Indi- katorensammlung

Die Indikatoren-Sammlung wird im Rahmen des MOSEB durch Lamprecht und Stamm Sozialforschung und Beratung AG in enger Kooperation mit dem BAG und den Partnerorganisationen erarbeitet.

Die Indikatoren richten sich inhaltlich auf das Nationale Programm Ernährung und Bewegung 2008 - 2012 (NPEB) aus. Sie sind eine wichtige Grundlage für die Überprüfung und Evaluation des NPEB.

In Form von Indikatoren fasst die Sammlung die vorhandenen und aktuellen Schweizer Daten in sechs thematischen Bereichen zusam- men:

• Gesundheitswissen

• Ernährungsverhalten

• Bewegungsverhalten

• Körpergewicht

• Gesundheitszustand

• Rahmenbedingungen und Angebote

Die Sammlung wird fortlaufend aktualisiert und die Indikatoren über- prüft. Auf der Webseite www.moseb.ch findet zweimal jährlich im Mai und November eine Aktualisierung statt. Über diese Webseite ist auch die PDF-Version der Indikatorensammlung mit zusätzlichen Resultaten und ergänzenden Hinweisen zugänglich.

(4)

Übersichttabelle aller 51 Indikatoren des Monitoring-Systems Ernährung und Bewegung (MOSEB)

Kürzel W W.1 W.2 W.3 W.4 W.5 W.6 W.7 W.8 W.9 W.10

E E.1 E.2 E.3 E.4 E.5 E.6 E.7 E.8 E.9 B B.1 B.2 B.3 B.4 B.5 B.6 B.7 B.8

Kurztitel

Gesundheitswissen

(Wissen, Einstellungen, Betroffenheit, Informationsverhalten) Ausrichtung der Ernährung an Ernährungsbotschaften

Akzeptanz/Wahrnehmung Themen E&B Motive für und gegen Bewegung Kenntnis Zusammenhänge E&B Hindernisse für gesunde Ernährung Kenntnisse von Ernährungsempfehlungen Wahrnehmung/Information Ernährungsangebot Kenntnis Bewegungsempfehlungen

Wahrnehmung des Sports Berichterstattung E&B

Ernährungsverhalten (inkl. Verzehr) Konsumverhalten Ernährung

Verzehrverhalten

Ernährungsverhalten Bevölkerung (Konsum Gemüse und Früchte) Ernährungsverhalten Kinder/Jugendliche

Salzkonsum Kochverhalten Stillen Essstörungen

Einnahme Frühstück/andere Mahlzeiten Bewegungsverhalten

Bewegungsverhalten Bevölkerung Bewegungsverhalten Kinder/Jugendliche Bewegungsverhalten: objektive Messungen

Körperliche Aktivitäten im Alltag und auf Wegstrecken Bewegungsverhalten: Kraft und Beweglichkeit Leistungsfähigkeit junger Erwachsener Reichweite von J+S

Mitgliedschaften Fitnesszentren/Vereine

Indikator extern2

4/4*

x x

(x) x 3/3*

(x) x x

4/5*

x x

(o) x x Indikator

BAG1 6/6*

x x x x (x)

x

5/6*

(x)

(x) o x x x 2/3*

(x) x o

Kürzel K K.1 K.2 K.3 K.4 K.5 K.6 K.7 K.8 K.9 G G.1 G.2 G.3 G.4 G.5 G.6 G.7 R

R.1 R.2 R.3 R.4 R.5 R.6 R.7 R.8

Kurztitel

Körpergewicht (BMI, anthropometrische Masse, Zufriedenheit mit dem Körpergewicht)

BMI (Befragungsdaten) BMI (direkte Messung) BMI Kinder/Jugendliche Bauchumfang/WHR

Zufriedenheit Körpergewicht

Zufriedenheit Körpergewicht Kinder/Jug.

Wunsch nach Gewichtsveränderung und Diäterfahrung Durchschnittl. BMI in der Subgruppe Übergewichtiger BMI junger Erwachsener

Gesundheitszustand (inkl. gesundheitlichen Leiden, die in einem Zusammenhang mit Ernährung und Bewegung stehen) Nicht übertragbare Krankheiten

Zusammenhang Gesundheit, E&B

Körperliche Alltagstauglichkeit, ältere Bevölkerung Sportunfälle und -verletzungen

Selbst wahrgenommene Gesundheit Psychisches Wohlbefinden

Kosten von Übergewicht und Adipositas

Rahmenbedingungen und Angebote (inkl. Indikatoren zu Prä- ventions- und Unter-stützungsmassnahmen sowie Angebo- ten in den Bereichen Ernährung und Bewegung)

Präventionsangebote

Bewegungsräume und -flächen Aktionen Wirtschaft/Institutionen Angebote E&B in spezifischen Settings Bewegungsangebote Kinder/Jugendliche Angebote im Erwachsenensport

Sportanlagen

Schulsportobligatorium

Total 43 von 51 Indikatoren liegen vor)

Indikator extern2

5/6*

x x x x x (o) 3/3*

x x x

4/5*

(o)

x (x)

x x 23/26*

Indikator BAG1

1/3*

o o

x

4/4*

(x) x

x x 2/3*

o x (x)

20/25*

1 BAG: Indikator im Rahmen des MOSEB erarbeitet 2 extern: Indikator durch Partnerorganisation bereitgestellt:

Gesundheitsförderung Schweiz, Schweizerisches Gesundheitsobservatorium oder Observatorium Sport und Bewegung

* Zahl vor dem Schrägstrich: Anzahl vorliegender Indikatoren, Zahl nach dem Schrägstrich: Anzahl geplanter Indikatoren

x: Indikator liegt vor

(x): Indikator liegt vor, es exisitieren jedoch noch keine umfassenden Daten oder es besteht beträchtliches Optimierungspotential o: Indikator liegt nicht vor

(o): Indikator liegt nicht vor, Daten aber prinzipiell vorhanden oder in den nächsten Monaten erwartet Blau hinterlegt:

Ausgewählte Kernindikatoren, welche in der Broschüre mit einer Abbildung dargestellt sind.

(5)

Teil I: W.1: Ausrichtung des Ernährungsverhaltens an Ernährungsbotschaften

Hinweis:

Leitindikator aus der Indikatorensammlung von Gesundheitsförderung Schweiz (4D).

Details finden sich unter: http://www.gesundheitsfoerderung.ch/pages/Gesundes_Koerpergewicht/

Grundlagen_Wissen/Indikatoren/indikator_4d.php

Detaillierte Angaben zur Ausrichtung des Ernährungsverhaltens an entsprechenden Botschaften liegen nicht vor. Um solche Daten zu erheben, müssten zunächst die entsprechenden Bot- schaften identifiziert und anschliessend für eine Datenerhebung operationalisiert werden.

Aus den Gesundheitsbefragungen (SGB) 1992 - 2007 des BFS liegen jedoch die Antworten auf die einfache Frage vor, ob man bei seiner Ernährung „auf etwas achte“ oder ob man

„auf nichts achte“. Diese Antworten können als Hinweis auf die Beschäftigung mit Ernäh- rungsfragen und das Ernähungsbewusstsein in der Wohnbevölkerung gelesen werden.

Die Abbildung zeigt, dass rund 70 Prozent der Schweizer Wohnbevölkerung darauf ach- ten, wie sie sich ernähren, während der Rest beim Essen auf nichts achtet. Der Anteil der

„ernährungsbewussten“ Personen hat zwischen 1992 und 2007 leicht von 67.8 auf 70.5 Prozent zugenommen.

Ernährungsbewusstsein der Schweizer Wohnbevölkerung, 1992-2007

Gemäss der Studie Sport Schweiz 2008 sind in der Schweiz 73 Prozent der Bevölkerung im Alter zwischen 15 und 74 Jahren sportlich aktiv. Diese Personen wurden danach gefragt, wie wichtig für Sie persönlich verschiedene Motive beim Sporttreiben sind. Wie die folgende Abbildung zeigt, sind Gesundheit und Spass für fast alle Sporttreibenden (sehr) wichtige Motive. Den meisten ist auch wichtig, dass sie beim Sport abschalten, den Körper erfahren und sich entspannen können und dass sie dank der sportlichen Betätigung fit und trainiert sind. Ebenfalls von erheblicher Bedeutung sind die Geselligkeit (Zusammensein mit Kolle- gen) und die Körpererfahrung. Für etwa die Hälfte aller Sport-treibenden gehören einmalige Erlebnisse, das Erfahren von Grenzen, das Aussehen und persönliche Leistungsziele zu den (sehr) wichtigen Motiven.

Wichtigkeit verschiedener Sportmotive (Nennungen in Prozent aller Sporttreibenden, 2008)

32 31 31 30

68 69 69 71

0 20 40 60 80 100

1992 1997 2002 2007

achte auf nichts achte auf etwas

%

Quelle: Schweizerische Gesundheitsbefragungen 1992, 1997, 2002, 2007 des Bundesamtes für Statistik; Antworten auf die Frage:

„Achten Sie auf bestimmte Sachen bei Ihrer Ernährung?“; 1992, n=14711; 1997, n=12995; 2002, n=19690; 2007, n=18742

W.3: Motive für und gegen körperliche Bewegung

Gesundheit fördern Spass haben Abschalten Entspannen fit und trainiert sein Zusammensein mit guten Kollegen Erfahren des Körpers einmalige Erlebnisse Erfahren von Grenzen besser aussehen persönliche Leistungsziele Messen mit Anderen

%

57 53 48 37 36 29

26 16 15 14 13

5

39 42 39 49

54 37

50 37 35 38 34

13

3 3 9 10 8 23

17 32 34 31 33

36

1 1 4 4 2 11

6 15 16 17 20

47

0 20 40 60 80 100

sehr wichtig wichtig weniger wichtig unwichtig

Quelle: Sport Schweiz 2008, 7762<n<7819, repräsentative Befragung der 15-74-jährigen Wohnbevölkerung des Observatoriums Sport und Bewegung Schweiz. In der Befragung wurden sportlich Aktive nach der Wichtigkeit verschiedener Motive beim Sporttreiben gefragt.

(6)

W.5: Hindernisse für eine gesunde Ernährung

In der Schweizerischen Gesundheitsbefragung wird nach den Faktoren gefragt, welche einen daran hindern, sich gesund zu ernähren. Wie die folgende Abbildung zeigt, gibt es eine ganze Reihe von Hinderungsfaktoren: Über die Hälfte der Befragten erwähnt den hohen Preis gesunder Nahrungsmittel, und jeweils über ein Drittel verweist auf die „Vorliebe für gutes Essen“, Alltagszwänge, den Zeitaufwand für den Kauf entsprechender Nahrungsmittel sowie mangelnde Angebote in den Gaststätten.

Wie der Vergleich der Jahre 2002 und 2007 zeigt, haben diese Hinderungsfaktoren über die Zeit leicht an Bedeutung gewonnen: Die meisten der aufgeführten Hindernisse für eine gesunde Ernährung werden von den Befragten in der jüngsten Gesundheitsbefragung etwas häufiger genannt als noch 2002. Im Durchschnitt wurden im Jahr 2007 von den Befragten 2.8 von 10 möglichen Hinderungsfaktoren erwähnt.

Hindernisse für eine gesunde Ernährung, 2002 und 2007

Wer sich ausgewogen ernähren will, muss wissen, „worauf es ankommt“. Das heisst: es muss bekannt sein, worin eine ausgewogene Ernährung besteht und wie man sich gesund ernähren kann.

Die mit Unterstützung des BAG im Jahr 2000 durchgeführte Nutri-Trend Studie von Nestlé enthielt eine Reihe von Fragen zur Bekanntheit von Ernährungsempfehlungen. Wie aus der folgenden Abbildung hervorgeht, sind die wichtigsten Ernährungsempfehlungen einer grossen Mehrheit der Bevölkerung nicht nur bekannt, sondern haben auch eine gewisse Bedeutung beim konkreten Ernährungsverhalten. So erwähnten jeweils knapp 90 Prozent der Befragten, die Empfehlungen viel Gemüse, Salat und Früchte zu konsumieren und sich abwechslungsreich und ausgeglichen zu ernähren, seien für sie wichtig.

Bedeutung von Ernährungsempfehlungen

hoher Preis

Vorliebe für gutes Essen Alltagsgewohnheiten/Zwänge Zeitaufwand für Einkauf wenig Angebote in Restaurants Fehlender Wille

Vorliebe für reichliches Essen wenig Unterstützung vonUmfeld wenig Angebote in Geschäften Umfeld hält davon ab

51 47

0 10 20 30 40 50 60%

2007 2002

48 42 45 44 35 31 34 31 25 26 17 17 10 10 10 10 4 4

Quelle: Schweizerischen Gesundheitsbefragungen 2002 und 2007 des Bundesamtes für Statistik.

Die Fragen stammen aus dem schriftlichen Fragebogen, 2002, n=14‘329; 2007, n=13‘18.

W.6: Kenntnisse von Ernährungsempfehlungen

viel Gemüse, Salat, Früchte abwechslungsreich/ausgeglichen genügend Nahrungsfasern/Ballaststoffe auf Fett-/Ölsorten achten

regelmässig Milchprodukte regelmässig essen (3-5x/Tag) nicht zu stark salzen regelmässig Fisch nicht zu viel Fleisch

auf den Chloresteringehalt achten Bioprodukte

Portionen immer kleiner wählen, als das Auge möchte

Light-Produkte

Kalorienbedarf täglich ausrechnen

89 88 72 71 69 69 63 56

28 45

42 25

8 8 15 14 16 19 20 22 50

20 28 30

3 4 13 15 15 12 17 22 22 35

30 45

0 20 40 60 80 100%

wichtig es geht so nicht wichtig,

weiss nicht

15 14

19 66

76 10

Quelle: Nutri-Trend-Studie 2000 (Nestlé S.A.), telefonische Interviews, n=1004.

Es existieren keine neueren Daten zu Nutri-Trend, die Studie wird offenbar nicht fortgesetzt.

(7)

W.8: Kenntnis von Bewegungsempfehlungen

Für Erwachsene empfehlen das BASPO, das BAG und das „Netzwerk Gesundheit und Bewegung Schweiz“ mindestens eine halbe Stunde Bewegung täglich in Form von Alltags- aktivitäten oder Sport mit mindestens „mittlerer“ Intensität, d.h. eine Aktivität bei der man zumindest etwas ausser Atem, aber nicht unbedingt ins Schwitzen kommt (Basisempfeh- lung). Für bereits Aktive wird ein gezieltes Training von Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit empfohlen. Das Ausdauertraining sollte dabei mindest 3 Trainingseinheiten von 20 bis 60 Minuten umfassen und leichtes Schwitzen und einen beschleunigten Atem verursachen aber das Sprechen noch zulassen.

In der Bevölkerungsbefragung „Sport Schweiz 2008“ wurde gefragt, bei welchem zeitlichen Umfang und bei welcher Intensität der Bewegung die persönliche Gesundheit profitieren würde. Wie die folgende Abbildung zeigt, ist ein Fünftel (19%) der Schweizer Wohnbevöl- kerung der Ansicht, dass jede Bewegung der Gesundheit gut tue. 39 Prozent nennen den empfohlenen zeitlichen Umfang von einer halben Stunde täglich, jeder Zehnte kann die Frage nicht beantworten.

Einschätzung des nötigen zeitlichen Umfangs der Bewegung, damit die persönliche Gesundheit davon profitiert (Nennungen in Prozent, 2008)

Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist nicht nur eine wichtige Determinante des Körpergewichts, sondern sie hat auch einen Einfluss auf verschiedene Krankheitsrisiken.

Entsprechend hat eine gesunde Ernährung einen hohen Stellenwert in der Gesundheitsför- derung und Prävention. Neben individuellen Aussagen über die Ernährung aus Befragungen können für die Analyse des Ernährungsverhaltens auch Konsumdaten verwendet werden, wie sie in der Haushaltbudgeterhebung (HABE) des Bundesamtes für Statistik verfügbar sind.

Aus der HABE geht hervor, dass die Gesamtausgaben der Schweizer Haushalte für Nah- rungsmittel zwischen 1998 (CHF 565.-/Monat) und 2005 (CHF 574.-/Monat) relativ stabil waren. Wie der Abbildung zu entnehmen ist, zeigen sich auch zwischen den Ausgaben für verschiedene Nahrungsmittel nur geringe Verschiebungen. Der Anteil der Ausgaben für Früchte und Gemüse wuchs leicht an von knapp 19 Prozent (CHF 106.-/Monat) im Jahr 1998 auf über 21 Prozent im Jahr 2005 (CHF 127.-/Monat), während die Ausgaben für Milchpro- dukte, Eier, Brot und Getreideprodukte leicht zurückgingen.

Anteil der Ausgaben verschiedener Produktegruppen an den gesamten Haushaltsausgaben für Nahrungsmittel, 1998, 2004 und 2005

weiss nicht

10% Jede Bewegung tut

der Gesundheit gut 19%

mindestens 10 Minuten täglich

7%

mindestens eine halbe Stunde täglich

39%

mindestens 2 mal pro Woche

eine Stunde 14%

mindestens 5 Stunden pro Woche

11%

Quelle: Sport Schweiz 2008, n=10’262, repräsentative Bevölkerungsbefragung der 15 bis 74-jährigen Schweizer Wohnbevölkerung durch das Observatorium Sport und Bewegung Schweiz.

Eine Teilstichprobe der Befragten (n=1011) wurde nach der Einschätzung des nötigen Bewegungsumfangs und der nötigen Bewegungsintensität gefragt, damit ihre Gesundheit davon profitiere.

E.1: Konsumausgaben für ausgewählte Nahrungsmittel

Quelle: Haushaltsbudgeterhebungen (HABE) 1998, 2004, 2005 des Bundesamtes für Statistik.

übrigen Nahrungsmittel Brot und Getreideprodukte (inkl. Teigwaren) Fleisch, Fleischwaren, Fisch Milch, Käse, Eier Gemüse Früchte 100

75

50

25

0

1998 2004 2005

17 18 18

17 17 17

27 28 27

19 17 17

11 12 12

8 8 9

%

Hinweis:

Leitindikator aus der Indikatorensammlung von Gesundheitsförderung Schweiz (4A). Details finden sich unter: http://www.gesundheitsfoerderung.ch/pages/Gesundes_Koerpergewicht/Grundlagen_Wissen/

Indikatoren/indikator_4a.php

(8)

E.2: Verzehr von Nahrungsmittel

Mit der Studie NANUSS (National Nutrition Survey Switzerland) werden vom BAG Grund- lagendaten erhoben, die eine zuverlässige Einschätzung des Verzehrs verschiedener Nah- rungsmittel erlauben. Bis diese Daten (Pilotstudie: 2010; Hauptstudie: 2012) verfügbar sind, können der Lebensmittelverbrauch und der „angenäherte Verzehr“ (Verbrauch minus Abfälle und Verluste) auf der Grundlage von Angaben aus der Landwirtschaftsstatistik geschätzt werden. Basis der folgenden Angaben bilden verschiedene Analysen aus dem 5. Schweizer Ernährungsbericht (2005).

Die Abbildung zeigt den geschätzten jährlichen Pro-Kopf-Verbrauch verschiedener Nahrungs- mittel für den Zeitraum der späten 1970er Jahre bis anfangs der 2000er Jahre. Während der Verbrauch von Getreideprodukten (inkl. Mehl) über die Zeit stabil blieb, lässt sich ein deutlicher Rückgang bei den Milchprodukten und dem Fleisch beobachten. Das Gemüse und die Früchte weisen nach kleineren Ausschlägen am Anfang der Beobachtungsperiode einen stabilen Pro-Kopf-Verbrauch auf.

Jährlicher Pro-Kopf-Verbrauch verschiedener Nahrungsmittelgruppen, 1979/80 bis 2001/02 (Angaben in kg pro Person und Jahr)

Aktuelle Ernährungsempfehlungen und -kampagnen propagieren unter Titeln wie «5 am Tag»

den regelmässigen Konsum von Früchten, Gemüse und Salat. Damit soll nicht zuletzt ein Beitrag zu einem gesunden Körpergewicht geleistet werden.

Die Schweizerische Gesundheitsbefragung 2007 enthält zwei Fragen zur Häufigkeit des Kon- sums von Früchten und Gemüse, die sich für eine Bestandesaufnahme der Einhaltung der erwähnten Empfehlung eignen. Der folgenden Abbildung lässt sich entnehmen, dass sich weniger als ein Drittel (29.3%) der Schweizer Wohnbevölkerung an die Ernährungsempfeh- lung «5 am Tag» hält. Frauen (37.8%) halten die Empfehlung jedoch fast doppelt so häufig ein wie Männer (20.2%). Knapp zehn Prozent der letzteren konsumieren dagegen fast kein Gemüse und keine Früchte.

Täglicher Konsum von Gemüse/Salat und Früchten in der Schweizer Wohnbevölkerung, 2007 (Anzahl Portionen von Gemüse/Salat oder Früchten pro Tag)

Quelle: Angaben auf der Basis der Statistiken des Schweizerischen Bauernverbandes aus:

• Gremaud, Gérard, Iso Schmid und Robert Sieber (2005): „Estimation de l‘utilisation des denrées alimentaires en Suisse pour les années 2001/2002“. S. 7-23 in: Eichholzer M , Camenzind-Frey E, Matzke A, Amado R, Ballmer P et al. (eds.):

Fünfter Schweizerischer Ernährungsbericht. Bern: Bundesamt für Gesundheit, 2005.

• Jacob, Sabine (2005): „Berechnung des Verbrauchs und des angenäherten Verzehrs an Nahrungsenergie und Nährstoffen“.

S. 25-35 in: Eichholzer M, Camenzind-Frey E, Matzke A, Amado R, Ballmer P et al. (eds.): Fünfter Schweizerischer Ernährungsbericht.

Bern: Bundesamt für Gesundheit, 2005

70 72 74 73

81

92 92 90

101

85 84

69 73 66

61

163 158

146

135

89

0 30 60 90 120 150 180

1979/80 1987/88 1994/95 2001/02

Getreide Gemüse (ohne Kartoffeln)

Früchte Fleisch und Fisch

Milchprodukte kg pro

Person und Jahr

E.3: Ernährungsverhalten Bevölkerung (Konsum Gemüse und Früchte)

Hinweis:

Leitindikator aus der Indikatorensammlung von Gesundheitsförderung Schweiz (4B). Details finden sich unter: http://www.gesundheitsfoerderung.ch/pages/Gesundes_Koerpergewicht/Grundlagen_Wissen/

Indikatoren/indikator_4b.php

5 und mehr Portionen 2-4 Portionen weniger als 2 Portionen 100

75

50

25

0

Gesamtbevölkerung Männer Frauen

29 20 38

64 70 58

7 10 4

%

Quelle: Schweizerische Gesundheitsbefragung 2007 des Bundesamtes für Statistik.; Kombination der Antworten auf die Fragen: «Wie viele Portionen Gemüse oder Gemüsesäfte (ohne Kartoffeln und Mais) nehmen Sie durchschnittlich pro Tag zu sich?“» und «Wie viele Portionen Früchte oder Fruchtsäfte nehmen Sie durchschnittlich pro Tag zu sich?»; n: 17903)

(9)

E.7: Stillen

In der Schweizerischen Gesundheitsbefragung werden Mütter gefragt, ob und wie lange sie ihre Kinder gestillt haben. Wie die folgende Abbildung zeigt, haben fast 90% aller Frauen ihr jüngstes Kind gestillt, mehr als die Hälfte davon länger als 3 Monate.

Zwischen 2002 und 2007 hat der Anteil der nicht stillenden Mütter zwar nur leicht abgenom- men, es gibt aber 2007 mehr Mütter, die länger als 3 Monate gestillt haben.

Die WHO empfiehlt, Neugeborene während der ersten 6 Monate ausschliesslich zu stillen.

Die Ergebnisse legen nahe, dass höchstens die Hälfte der Mütter dieser Empfehlung nach- kommt.

Stillen des jüngsten Kindes, 2002 und 2007

Die Schweizerische Gesundheitsbefragung 2007 enthält für die 15- bis 49-jährige Bevölke- rung Fragen zu vier Formen von Essstörungen, deren Resultate in der folgenden Abbildung aufgeführt sind.

Am meisten verbreitet ist das Problem, enorm viel zu essen, ohne damit aufhören zu kön- nen. Mehr als ein Fünftel der Befragten berichtet, dass ihnen dies in den letzten Monaten zumindest hin und wieder passiert sei. Beinahe jede Fünfte Person gibt an, unregelmässig zu essen und auf feste Mahlzeiten verzichtet zu haben. Gut sechs Prozent der Befragten fasten über mehrere Tage, während 1.3% sich selber zum Erbrechen bringen.

Mit 38.4% gibt mehr als ein Drittel der Bevölkerungen zwischen 15 und 49 Jahren an, unter mindestens einer der aufgeführten Essstörungen zu leiden.

Essstörungen 2007 (15-49-jährige Bevölkerung) E.8: Essstörungen

länger als 3 Monate gestillt

zwischen 6 und 12 Wochen gestillt

bis 6 Wochen gestillt

gestillt, weiss aber nicht wie lange

nicht gestillt

0 10 20 30 40 50 60%

2007 2002

55 52

14 17

11 14

10 6

11 11

Quelle: Schweizerischen Gesundheitsbefragungen 2002 und 2007 des Bundesamtes für Statistik.

Die Fragen stammen aus dem schriftlichen Fragebogen, der von rund 15‘000 Befragten beantwortet wurde. Die Fallzahlen sind deshalb verhältnismässig gering, weil die Frage nur von Müttern sinnvoll beantwortet werden konnte: .2002, n=3‘656; 2007, n=3‘228.

22 20

7 1

78 80 94 99

0 20 40 60 80 100

ja nein

%

enorm viel essen, ohne aufhören zu

können

unregelmässig essen, keine festen Mahlzeiten

über mehrere Tage fasten

sich zum Erbrechen bringen

Quelle: Schweizerische Gesundheitsbefragung 2007 des Bundesamtes für Statistik, n= 9275 bis 9278.

Hinweis: Unter der Antwortkategorie „ja“ sind alle Befragten zusammengefasst, die Angaben, in den letzen Monaten täglich, ein- bis mehrmals die Woche oder selten die betreffende Verhaltensweise an den Tag gelegt zu haben

(10)

B.1: Bewegungsverhalten der Schweizer Wohnbevölkerung

Die positiven Gesundheitswirkungen körperlicher Aktivität konnten in zahlreichen Untersuch- ungen belegt werden. Auch im Hinblick auf ein gesundes Körpergewicht kommt körperlicher Aktivität eine wichtige Bedeutung zu, weil sie sich über den Kalorienverbrauch hervorragend für ein „aktives Gewichts-management“ eignet. Angaben zur körperlichen Aktivität in der Schweiz können der Schweizerischen Gesundheitsbefragung des Bundesamts für Statistik entnommen werden. Die Abbildung zeigt, dass sich nur eine Minderheit von einem knappen Drittel der Schweizer Wohnbevölkerung häufig (das heisst dreimal oder mehr pro Woche) und mit einer In- tensität, bei der man ins Schwitzen gerät, bewegt. Ein weiteres gutes Drittel wird zumindest ein- bis zweimal pro Woche aktiv. Gleichzeitig muss das restliche knappe Drittel der Bevölkerung als inaktiv bezeichnet werden. Während im Lauf der 1990er Jahre noch von einem Trend in Richtung zunehmender Inaktivität gesprochen werden musste, konnte diese Entwicklung in der Zwischen- zeit aufgehalten und stellenweise sogar umgekehrt werden: Der Anteil der Inaktiven ist seit ihrem Höhepunkt im Jahr 1997 (39.4%) deutlich gefallen (2007: 31.8%), während der Anteil der Aktiven um fünf Prozent von 26.9% auf 31.9% zugenommen hat (vgl. auch die weiteren Analysen auf den folgenden Seiten). Der Weg zu einer „bewegten Bevölkerung“ ist jedoch noch weit.

Körperliches Aktivitätsniveau der Schweizer Wohnbevölkerung, 1992 – 2007 (Anzahl Schwitzepisoden in der Freizeit in Prozent der CH-Wohnbevölkerung)

Bei Kindern und Jugendlichen wird ein minimaler wöchentlicher Bewegungsumfang im Prinzip durch das 3-Stunden-Obligatorium für den Turn- und Sportunterricht gesetzlich sicher gestellt (vgl. Indikator R.8). Gemessen an den gemeinsamen Bewegungsempfehlungen von BASPO, BAG und HEPA stellen die wöchentlichen Turnstunden jedoch lediglich ein Minimum dar, welches durch ausserschulische Bewegungsaktivitäten ergänzt werden muss. Die fol- gende Abbildung zeigt, wie häufig die 11-15-Jährigen ausserhalb der Schule Sport treiben.

Die Grafik zeigt, dass der Anteil von Kindern, welche pro Woche ausserhalb des Schulunter- richts mindestens 2 Stunden Sport treiben, zwischen 1994 und 2002 von 64 auf 74 Prozent zuge¬nommen hat, um bis zum Jahr 2006 wieder auf 70 Prozent zu fallen. Knapp zwei von fünf 11-15-Jährigen gaben im Jahr 2006 an, pro Woche vier oder mehr Stunden Sport zu treiben. Dagegen ist der Anteil inaktiver oder nur moderat aktiver Kinder im zwischen 1994 und 2006 von 36 auf 30 Prozent zurückgegangen. Mit einem knappen Drittel nicht oder nur sporadisch aktiver Kinder liegt er aber immer noch sehr hoch.

Mit Blick auf die Sportaktivität zeigen die Daten somit ein gemischtes Bild: Es ist zwar keine starke Zunahme «sedentärer Lebensstile» bei den Kindern und Jugendlichen nachzuweisen, gleichzeitig existieren aber grosse Unterschiede im Niveau der körperlichen Aktivität.

Sportliche Aktivität der 11-15-Jährigen ausserhalb der Schule, 1994–2006 Hinweis:

Leitindikator aus dem Sportobservatorium (1.1) und der Indikatorensammlung von Gesundheitsförde- rung Schweiz (3A). Details finden sich unter: http://www.sportobs.ch/ind1_100.html

36 39 37

32

38 34 36

36

26 27 27

32

0 20 40 60 80 100

1992 1997 2002 2007

aktiv (3 mal und mehr pro Woche) moderat aktiv (1 bis 2 mal pro Woche) inaktiv (nie)

%

Quelle: Schweizerischen Ge- sundheitsbefragungen 1992 bis 2007 des Bundesamtes für Statistik. Kombination der Antworten auf die Fragen

„Kommen Sie in Ihrer Freizeit mindestens einmal pro Woche durch körperliche Betätigung zum Schwitzen?“

und „An wie vielen Tagen pro Woche?“; 1992, n=14702;

1997, n=12761; 2002, n=18719; 2007, n=17844.

B.2: Bewegungsverhalten von Kindern und Jugendlichen

Hinweis:

Indikator aus der Indikatorensammlung von Gesundheitsförderung Schweiz (3B). Details finden sich unter: http://www.gesundheitsfoerderung.ch/pages/Gesundes_Koerpergewicht/Grundlagen_Wissen/

Indikatoren/indikator_3b.php

4 und mehr Stunden/Woche 2-3 Stunden pro Woche bis 1 Stunde/Woche inaktiv (nie) 100

75

50

25

0

1998 1998 2004 2005

%

37 38 42 37

28 31 32 33

27 24 22 24

9 8 5 6

Quelle: Studie „Health Beha- vior of School-Aged Children“

(HBSC) der Schweizerischen Fachstelle für Alkohol- und andere Drogenprobleme (SFA), 1994-2006. Antworten auf die Frage: «Wie viele Stunden in der Woche treibst du ausserhalb des Schulunter- richts Sport, so dass du ins Schwitzen oder ausser Atem kommst?»; Fallzahlen: 1994:

7204; 1998: 8563; 2002:

9465; 2006: 9675.

(11)

B.4: Körperliche Aktivität in Alltag, Freizeit und auf den täglichen Wegstrecken

Die Indikatoren im vorliegenden Kapitel fokussieren entweder auf körperliche Bewegung allge- mein oder sportliche Betätigungen während der Freizeit. Auch der (Arbeits-)alltag und die täglichen Wegstrecken können jedoch erhebliche körperliche Aktivitäten involvieren. Der vorliegende Indikator ergänzt diese Angaben um Resultate aus der Schweizerischen Gesundheitsbefragung 2007 und den Mikrozensen zum Verkehrsverhalten.

Die folgende Abbildung zeigt zunächst die Entwicklung der jährlich pro Person zu Fuss und mit dem Velo zurückgelegten Distanzen. Aus der Abbildung wird deutlich, dass die mit dem Fahrrad durchschnittlich bewältigten Distanzen in den vergangenen zwei Jahrzehnten relativ stabil bei rund 300 Kilometern pro Jahr waren. Nach einem leichten Anstieg zwischen 1989 und 2000 ist gegenwärtig ein Rückgang zu verzeichnen. Umgekehrt sieht es bei den Wegstrecken zu Fuss aus, die sich seit den späten 1980er Jahren verdoppelt haben. Die Autoren des Berichts (BFS/

ARE 2007: 68) geben jedoch zu bedenken, dass ein Teil dieser Zunahme auf Veränderungen der Erfassungsmethode zurückzuführen sein dürfte. An einer anderen Stelle des Berichts (BFS/ARE 2007: 80) wird auf der Grundlage einer alternativen Messung eine jährliche Kilometerleistung zu Fuss pro Person von 490 Kilometern aufgeführt (Fahrrad: 253 Kilometer).

Jährlich zurückgelegte Distanz zu Fuss und mit dem Fahrrad pro Person, 1984-2005 (Wohnbevölkerung ab 10 Jahren)

Das Körpergewicht gilt als guter Indikator für das Risiko einer Reihe von akuten und chro- nischen Erkrankungen und ist damit eine zentrale Zielgrösse von Initiativen in den Bereichen Ernährung und Bewegung.

Der Grafik lässt sich entnehmen, dass der Anteil der „normalgewichtigen“ Personen an der Gesamtbevölkerung im Zeitraum von nur 15 Jahren um rund sechs Prozentpunkte (von 65.5 auf 59.3 %) gefallen ist. Während sich der Anteil der untergewichtigen Personen über die Zeit leicht verringert hat, müssen mittlerweile 37.6 Prozent der Bevölkerung als übergewich- tig bezeichnet werden (gegenüber 30.3% im Jahr 1992). Besonders stark – nämlich um rund 50% – zugenommen hat über die Zeit der Anteil der adipösen Menschen. Allerdings gilt es zu beachten, dass sich die Entwicklung zwischen 2002 und 2007 auf hohem Niveau stabi- lisiert hat. Das heisst: Der starke Zuwachs an übergewichtigen Personen hat sich vor 2000 abgespielt.

Entwicklung des Body Mass Indexes (BMI) der Schweizer Wohnbevölkerung, 1992-2007 K.1: BMI der Schweizer Wohnbevölkerung (Befragungsdaten)

800

700

600

500

400

300

200

100

0 1984 1989 1994 2000 2005

292 328

292

355

285

365 365

547

623

754

zu Fuss mit dem Fahrrad

Quelle: Mikrozensen zum Verkehrsverhalten des Bundesamtes für Statistik, 1984-2005 (vgl. BFS/ARE 2007: 68).

Hinweis:

Leitindikator aus den Indikatorensammlungen von Gesundheitsförderung Schweiz (2A) und des Obsan (Risikofaktoren – BMI). Details finden sich unter: http://www.gesundheitsfoerderung.ch/pages/Gesun- des_ Koerpergewicht/Grundlagen_Wissen/Indikatoren/indikator_2a.php

Untergewicht (BMI < 18.5) Normalgewicht (18.5 ≤ BMI < 25) Übergewicht (25 ≤ BMI < 30) starkes Übergewicht (BMI ≥ 30) 100

75

50

25

0

1992 1997 2002 2007

%

4 4 3 3

66 61 59 59

25 28 30 29

5 7 8 8

Quelle: Schweizerische Gesundheitsbefragungen, 1992-2007 des Bundesamtes für Statistik, 1992-2007;

(15-Jährige und ältere Personen; BMI für unter 18-Jährige angepasst); 1992,n=14863; 1997, n=12790; 2002, n=19469; 2007, n=18473 Für die Einschätzung des Körpergewichts kann der Body Mass Index (BMI) verwendet werden, der sich nach der folgenden Formel berechnet: BMI= (Körpergewicht in kg)/(Körpergrösse in m)2

Die WHO hat eine Reihe von Grenzwerten definiert (vgl. Legende zur Grafik), mit denen sich unter-, normal- und übergewichtige Personen unterscheiden lassen.

(12)

K.3: BMI von Kindern und Jugendlichen

In den vergangenen Jahren hat nicht zuletzt auch die Entwicklung des Körpergewichtes von Kindern und Jugendlichen (internationale) Aufmerksamkeit erregt. In der Schweiz liegen erst vereinzelte vergleichbar Messdaten zum BMI von Kindern und Jugendlichen vor.

Die folgende Abbildung zeigt den Anteil übergewichtiger und stark übergewichtiger Kinder und Jugendlichen auf verschiedenen Schulstufen in den Städten Bern, Basel und Zürich (Schuljahr 2008/09). Aus der Darstellung geht hervor, dass die grosse Mehrheit der in den drei Städten untersuchten Kinder und Jugendlichen nicht übergewichtig ist. Immerhin jedes fünfte Kind - auf der Mittel- und Oberstufe sogar fast jede/r vierte Jugendliche - ist jedoch von Übergewicht oder gar Adipositas betroffen.

Aufgrund fehlender Kategoriengrenzen für das Untergewicht bei den Kindern und Jugend- lichen kann der Anteil untergewichtiger Personen nicht bestimmt werden. Dagegen werden in den kommenden Jahren zusätzliche Kantone (Genf, Graubünden, Jura und Wallis) in die Berichterstattung integriert werden, so dass auch Aussagen über das Gewicht von Kindern ausserhalb der städtischen Ballungszentren möglich sein werden.

Normal- und Übergewicht sowie Adipositas bei Kindern verschiedener Schulstufen in den Städten Bern, Basel und Zürich – Schuljahr 2008/2009 (Anteile in Prozent)

Eine wirksame Bekämpfung von Übergewicht und Adipositas setzt bei den Betroffenen ein Bewusstsein für Gewichtsprobleme sowie die Bereitschaft voraus, Gewicht zu verlieren. Die Schweizerische Gesundheitsbefragung enthält für die 15- bis 49-jährige Bevölkerung eine Reihe von Fragen zum Wunsch nach einer Gewichtsveränderung sowie der gewünschten Veränderungsrichtung, die mit Daten zum BMI der Befragten verknüpft werden können.

Überdies lassen sich der SGB auch Angaben zur den bisherigen Diäterfahrungen entnehmen.

Wie die folgende Abbildung zeigt, möchten drei Viertel aller Übergewichtigen im Alter zwischen 15 und 49 Jahren abnehmen, während es bei den Normalgewichtigen immerhin rund ein Drittel ist.

In dieser Gruppe gibt aber rund jede 11. Person an, sie möchte zunehmen. Rund jede 16. unterge- wichtige Person hegt den Wunsch, weiter Gewicht zu verlieren.

Zusammenhang zwischen dem Wusch nach einer Gewichtsveränderung und dem BMI (15-49-jährige Bevölkerung)

Hinweis:

Indikator aus der Indikatorensammlung von Gesundheitsförderung Schweiz (2C). Details finden sich unter: http://www.gesundheitsfoerderung.ch/pages/Gesundes_Koerpergewicht/Grundlagen_Wissen/

Indikatoren/indikator_2c.php

Normalgewicht Übergewicht (ohne Adipositas) Adipositas 100

75

50

25

0

Kindergarten

%

85 78 77 81

11 17 18 15

4 5 5 5

Unter-/

Mittelstufe

Oberstufe Alle

Schulstufen

Quelle: Daten der schulärzt- lichen Dienste der Städte Basel, Bern und Zürich aus:

Stamm, H. U. Ackermann, D. Frey, M. Lamprecht, M.

Ledergerber, R. Mühlemann, T. Steffen S. Stronski Huwiler und D. Wiegand (2010): Mo- nitoring der Gewichtsdaten der schulärztlichen Dienste der Städte Basel, Bern und Zürich. Schlussbericht zur Auswertung der Daten des Schuljahres 2008/2009.

Bern: Gesundheitsförderung Schweiz.

K.7: Wunsch nach Gewichtsveränderung und Diäterfahrung

Gewichtszunahme keine Veränderung/

Gewichtszunahme*

Gewichtsabnahme 100

75

50

25

0

Unter- Normal- Über- Adipositas gewicht gewicht gewicht

%

29 8 12

27

65 59 73 88

6

Quelle: Schweizerische Gesundheitsbefragung 2007 des Bundesamtes für Statistik, n=9175;

* Aufgrund geringer Fallzahlen wurden bei den Übergewichtigen und Adipösen die Antwortkategorien „keine Veränderung“ und „Ge- wichtszunahme“ zusammengefasst.

Der Body Mass Index (BMI) ist wie folgt definiert: BMI = (Körpergewicht in kg) / (Körpergrösse in m)2 Gemäss der Weltgesundheitsorganisation gelten für 18-jährige und ältere Personen folgende Grenzwerte:

falls BMI < 18.5 kg/m2: Untergewicht falls BMI 18.5 bis < 25 kg/m2: Normalgewicht falls BMI 25 bis < 30 kg/m2: Übergewicht

falls BMI 30 kg/m2 und mehr: Adipositas (starkes Übergewicht)

(13)

G.1: Nicht übertragbarer Krankheiten mit einem Bezug zu Ernährung und Bewegung

Die Schweizerische Gesundheitsbefragung enthält etliche Fragen zur Einnahme von Medika- menten gegen Krankheiten und Beschwerden, die nicht übertragbar sind und einen Bezug zu Ernährung und Bewegung haben können.

In der Abbildung ist für die Erhebungsjahre 2002 und 2007 die Einnahme von fünf Medika- menten während der letzten 7 Tage aufgeführt: Mittel gegen Diabetes, Herzmedikamente, Mittel gegen zu hohes Cholesterin, gegen Bluthochdruck und Abführmittel. Für das Jahr 2002 wurde die Einnahme von Mitteln gegen Diabetes nicht abgefragt.

Ungefähr jede siebte befragte Person gab an, während der letzten Woche einmal ein Mittel gegen Bluthochdruck genommen zu haben. Jeweils rund sechs Prozent haben ein Mittel ge- gen zu hohes Cholesterin und/oder ein Herzmedikament verwendet. Mittel gegen Diabetes und Abführmittel wurden jeweils von etwas mehr als zwei Prozent der Befragten einge- nommen. Im Vergleich zu 2002 hat die Einnahme der beschriebenen Medikamente leicht zugenommen, am meisten bei den Cholesterinmedikamenten.

Einnahme von Medikamenten gegen nicht übertragbare Krankheiten mit einem Bezug zu Ernährung und Bewegung, 2002 und 2007 (Prozentanteile)

Der vorliegende Indikator zeigt eine Reihe von Zusammenhängen zwischen Ernährungsbe- wusstsein, Ernährung, Bewegungsverhalten und Übergewicht, wie sie auf der Grundlage der Schweizerischen Gesundheitsbefragung (SGB) des Bundesamtes für Statistik bestimmt werden können.

Die Abbildung enthält den Zusammenhang zwischen dem Bewegungsverhalten (vgl. Indikator B.1) und dem Ernährungsbewusstsein (Indikator W.1) sowie zwei Indikatoren für die Einhaltung von Ernährungsempfehlungen: dem Anteil an Personen, welche fünf oder mehr Frucht- oder Gemüseeinheiten täglich konsumieren (Indikator E.3), und dem Anteil an Personen, welche pro Tag mindestens einen Liter nicht-alkoholischer Flüssigkeiten zu sich nehmen.

Aus der Abbildung gehen deutliche (und hoch signifikante) Zusammenhänge zwischen dem Bewegungs- und dem Ernährungsverhalten hervor: Personen, die sich regelmässig bewe- gen, achten häufiger auf ihre Ernährung, nehmen mehr Gemüse und Früchte zu sich und trinken mehr.

Zusammenhang zwischen dem Niveau der körperlichen Aktivität und verschiedenen Aspekten des Ernährungsbewusstseins und -verhaltens (Anteile in Prozent,

Wohnbevölkerung ab 15 Jahren)

G.2: Zusammenhang zwischen Gesundheitsbewusstsein, Ernährung und Bewegungsverhalten

Abführmittel

Mittel gegen Diabetes Mittel gegen zu hohes Cholesterin

Herzmedikament

Mittel gegen Bluthochdruck

0 5 10 15 20%

2002 2007

2 2

3 5 6

6 6

14 14

Quelle: Schweizerische Gesundheitsbefragungen 2002 und 2007 des Bundesamtes für Statistik.

Die Angaben beziehen sich auf die schriftliche Befragung, an der knapp 20‘000 Personen teilgenommen haben.

2002, n=19688; 2007, n=18696 - 18720

100

75

50

25

0

Ernährungsbewusstsein: 5 und mehr Frucht- 1 Liter und mehr achtet auf etwas oder Gemüseeinheiten/Tag Flüssigkeit/Tag

40

%

28 25

20 26

36 66

74 81

inaktiv teilaktiv aktiv

Quelle: Schweizerische Gesundheitsbefragung 2007 des Bundesamtes für Statistik.

n = 17‘900 (Ernährungsbewusstsein); 17‘884 (Früchte- und Gemüsekonsum); 17‘827 (Flüssigkeitszufuhr).

Die Angaben stammen aus der telefonischen Befragung.

Die Resultate sind detaillierter dargestellt in einer Reihe von kantonalen Gesundheitsberichten, die vom Obsan ab 2010 herausgegeben werden.

(14)

G.7: Kosten von Übergewicht und Adipositas

Mit Übergewicht und Adipositas sind mindestens zwei Arten von Kosten verbunden. Einer- seits direkte Kosten, die aus Interventionen zur Reduktion des Körpergewichts entstehen, und andererseits indirekte Kosten, die auf Erkrankungen zurückgeführt werden können, welche in Zusammenhang mit Übergewicht und Adipositas stehen.

Das Basler Institut „HealthEcon“ hat im Jahr 2009 im Auftrag des Bundesamtes für Gesund- heit bereits zum zweiten Mal eine Schätzung der direkten und indirekten Kosten von Überge- wicht und gewichtsbedingten Erkrankungen vorgelegt (vgl. Schneider et al. 2009, Schmid et al. 2005). Gemäss diesen Resultaten beliefen sich die direkten Kosten von Übergewicht und Adipositas im Jahr 2006 auf knapp 47 Mio. Franken. In diesem Betrag sind Medikamenten- (z.B. für Appetitzügler) und Konsultationskosten (Ernährungsberatung) sowie die Kosten für Operationen (z.B. Magen-Bypass) enthalten.

Wie sich der Abbildung entnehmen lässt, machen diese direkten Kosten nur rund ein Prozent der gesamten Kosten von rund 5.8 Mrd. Franken aus. Gemäss der Schätzung von Schneider et al. (2009) entfallen weitere rund 3.9 Mrd. Franken auf die direkten Kosten übergewichts- bedinger Erkrankungen – etwa auf die Behandlung von Diabetes oder Bluthochdruck. Die indirekten Kosten dieser Erkrankungen werden mit 1.9 Mrd. Franken veranschlagt und bein- halten die Kosten vorzeitiger Todesfälle oder von Arbeitsausfällen.

Kosten von Übergewicht und Adipositas in der Schweiz, 2006

(Schätzung von Schneider et. al. 2009, Anteile verschiedener Kostenarten in Prozent)

Um die Situation im Vergleich mit den jeweiligen früheren Erhebung darzustellen, werden die Veränderungen mit den drei Symbolen

, und beschrieben.

Diese Symbole zeigen auf, ob sich die Situation in den letzten Jahren in Bezug zu den vorgängigen Erhebungen und im Vergleich zu den Empfehlungen für einen gesunden Lebensstil sowie dem angestrebten Zustand im Sinne der Ziele des NPEB verbessert be- ziehungsweise verschlechtert hat oder stabil geblieben ist.

Verbesserung der Situation seit den früheren Erhebungen und in Anlehnung an die Empfehlungen und Ziele des NPEB

Keine oder sehr geringe Veränderung seit den früheren Erhebungen und in Anlehnung an die Empfehlungen und Ziele des NPEB

Verschlechterung der Situation seit den früheren Erhebungen und in Anlehnung an die Empfehlungen und Ziele des NPEB

Die Schwankungen zwischen den verschiedenen Erhebungszeit- punkten können mittels der Symbole nicht ausreichend beschrieben werden. Die Details der Veränderungen sind unter den jeweiligen Indikatorenbeschreibungen ersichtlich.

Die Interpretation der Indikatoren-Entwicklungen ist nicht Gegen- stand der Zusammenstellung.

In die Zusammenstellung sind sämtliche Ergebnisse von den vor- handenen 43 Indikatoren des MOSEB integriert, welche zum Teil nicht in der Broschüre zu finden sind. Details zu diesen Indikatoren finden Sie unter www.moseb.ch in der elektronischen Version der Indikatorensammlung mit der jeweiligen Verlinkung zu den Partner- organisationen. Daten, die keine Zeitvergleiche erlauben, wurden für die Zusammenstellung nicht berücksichtigt.

In kursiver Schrift sind einzelne Ergänzungen zu den Resultaten als Zusatzinformation beigefügt.

direkte Kosten 1%

indirekte Kosten übergewichtsbedingter

Erkrankungen 33%

direkte Kosten übergewichtsbedingter

Erkrankungen 66%

Quelle: Schneider, H., W. Venetz und C. Gallani Beradro (2009): Overweight and obesity in Switzerland.

Part 1: Cost burden of adult obesity in 2007. Bericht im Auftrag des BAG. Basel: HealthEcon.

Teil II: Entwicklungen und Trends der letzten Jahre

Zusammen- stellung der ersichtlichen Veränderungen der Indikatoren des MOSEB

(15)

Teil II: Entwicklungen und Trends der letzten Jahre

Gesundheitswissen (W)

• Der Anteil jener Personen, welche bei ihrer Ernährung auf etwas achten, hat zwischen 1992 und 2007 leicht zugenommen (von 68% (1992) auf 71% (2007)) (W.1)

Hinderungsfaktoren für eine gesunde Ernährung haben zwi- schen 2002 und 2007 leicht an Bedeutung gewonnen, vor allem

der hohe Preis (+ 4%), Vorliebe für gutes Essen (+ 6%), Zeitauf- wand für Einkauf (+ 4%) und wenig Angebote in Restaurants (+ 3%) werden als Hindernisse häufiger genannt. (W.5.)

• Die Zufriedenheit mit dem Angebot an Lebensmitteln hat zwi- schen 2005 und 2008 leicht abgenommen. Die Angebote an Obst und Gemüse (- 5%), an Nahrungsmittel mit gesundheitlichem Nut- zen (- 5%), an vegetarischen Nahrungsmitteln (- 6%) und an Milch- produkten (- 3%) wurden als weniger positiv beurteilt. Hingegen hat die Zufriedenheit mit den Fleisch- (+ 5%) und Fischangeboten (+ 5%) zugenommen. (W.7)

Ernährungsverhalten (E)

• Der Anteil der Ausgaben für Früchte und Gemüse hat leicht zu- genommen (von 19% (1998) auf 21% (2005)). Zukünftige Ana- lysen werden zeigen, ob diese Veränderung eventuell mit der Preisentwicklung zusammenhängen könnte. (E.1.)

• Zwischen 1979/80 und 2001/02 hat sich der jährliche Pro-Kopf- Verbrauch von Fleisch/Fisch (von 69 auf 61 kg pro Person und Jahr) verringert. (E.2.)

• Der Fast Food-Konsum (täglich und mindestens einmal pro Woche) von Jugendlichen (11- 15-Jährigen) ist zwischen 1994 und 2006 von 20% auf 14% zurück gegangen. (E.4.)

• Der Anteil der Jugendlichen (11– 15-Jährige), welche selten oder nie Früchte essen hat sich zwischen 1994 (11%) und 2006 (7%) verringert. Gleichzeitig hat sich der Anteil derjenigen erhöht, wel- che mindestens einmal pro Woche Früchte essen (von 28% im Jahr 1994 auf 52% im 2006) (E.4.)

• Der Anteil der Mütter, welche länger als drei Monate gestillt haben, hat zwischen 2002 (52%) und 2007 (55%) leicht zugenom- men (E.7.)

• Zwischen 1997 und 2007 haben sich bei den 15-24-Jährigen vier Formen von Essstörungen verringert (enorm viel essen / keine festen Mahlzeiten / mehrere Tage fasten / sich zum Erbrechen bringen). Zu beachten gilt jedoch, dass mehr als 45% der 15-24- Jährigen unter mindestens einer dieser Formen von Essstörungen leiden. (E.8.)

• Die Gesamtausgaben der Schweizer Haushalte für Nahrungs- mittel sind zwischen 1998 und 2005 relativ stabil geblieben (1998: 565 CHF/Monat und 2005: 574 CHF/Monat). (E.1.)

• Der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch von Getreideprodukten (inkl.

Mehl) ist über die Zeit von 1979/80 bis 2001/2 konstant auf 70 - 74 kg pro Person und Jahr geblieben. (E.2.)

• Der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch von Früchten und Gemüse ist seit 1987/88 bis 2001/02 stabil: Früchte um 84 kg und Gemüse um 90 kg pro Person und Jahr im Jahr 2001/02. (E.2.)

• Der Salzkonsum der Genfer Wohnbevölkerung (35-74-Jährige) hat sich zwischen 1993 und 2004 nicht verändert (Männer: 11 g, Frauen: 8 g). (E.5.)

• Der Anteil der nicht stillenden Mütter hat sich zwischen 2002 und 2007 nicht verändert (11%). (E.7.)

• Zwischen 1979/80 und 2001/02 hat sich der jährliche Pro-Kopf- Verbrauch von Milchprodukten (von 163 kg auf 135 kg pro Person und Jahr) verringert (E.2.)

• Der tägliche Konsum von Früchten und Gemüse ist zwischen 1992 und 2002 eher zurückgegangen (1992: 89% Gemüse- und 75% Früchtekonsum an 6-7 Tagen pro Woche / 2002: 83% Gemü- se- und 70% Früchtekonsum an 6-7 Tagen pro Woche). Aktuell (2007) essen 71% der Schweizer Wohnbevölkerung weniger als 5 Portionen Früchte und Gemüse (E.3.)

• Der tägliche Konsum von Früchten hat bei den Jugendlichen (11-15 -Jährigen) zwischen 1994 (61%) und 2006 (41%) abgenommen. (E.4.)

(16)

Teil II: Entwicklungen und Trends der letzten Jahre

Bewegungsverhalten (B)

• Der Anteil der körperlich Inaktiven ist seit dem Höhepunkt 1997 (39%) im Jahr 2007 wieder gefallen (32%) (B.1.)

• Der Anteil der körperlich Aktiven hat zwischen 1992 (26%) und 2007 (32%) zugenommen. (B.1.)

• Zwischen 1994 und 2006 ist der Anteil inaktiver oder nur moderat aktiver Jugendlicher (11- 15-Jährige) von 36% auf 30% zurückge- gangen. Dieser Anteil ist jedoch immer noch sehr hoch. (B.2.)

• Die jährlich zu Fuss zurückgelegten Kilometer haben sich seit 1984 (365 km/Jahr) verdoppelt (2005: 754 km/Jahr). Zu beachten gilt jedoch, dass ein Teil dieser Zunahme auf Veränderungen der Erfassungsmethode zurückzuführen sind könnte. (B.4.)

• Die Dauer der täglichen Wegstrecken die zu Fuss und/oder mit dem Velo zurückgelegt werden, hat seit 2002 (49%) zugenommen (2007: 57%). (B.4.)

• Der Anteil der aktiven Jugendlichen (11-15-Jährige) mit vier und mehr Stunden Sport pro Woche ausserhalb des Schulunterrichts hat sich zwischen 1994 und 2006 nicht verändert (37%). (B.2.)

• Zwischen 2004 und 2007 hat sich die körperliche Aktivität im Alltag und bei der Arbeit kaum verändert: Lediglich ein Viertel ist im Alltag häufig aktiv, bzw. hat bei der Arbeit eine hohe körperliche Belastung. (B.4.)

• Die Anzahl der teilnehmenden Jugendlichen (10-20 Jährige) an Jugend+Sport-Angeboten ist über die letzen 5 Jahre relativ kon- stant geblieben (700‘000 Teilnahmen pro Jahr). (B.7.)

• Die Anzahl der Aktivmitgliedschaften der 81 Mitgliederverbände von Swiss Olympic hat sich nach einer Abnahme zwischen 1995 und 2000 (von 2.39 Mio. auf 2.06 Mio.) im Jahr 2004 stabilisiert (2.04 Mio.). (B.8.)

• Die jährlich mit dem Fahrrad zurückgelegten Kilometer der Schweizer Wohnbevölkerung ab 10 Jahren sind nach einer Zunah- me zwischen 1998 (292 km/Jahr) und 2000 (355 km/Jahr) im Jahr 2005 (285 km/Jahr) zurückgegangen. (B.4.)

Körpergewicht (K)

• Der Anteil der normal- und untergewichtigen Jugendlichen (11-15-Jährige) welche ihr Gewicht als „ungefähr richtig“

einschätzen ist zwischen 1994 (53%) und 2006 (61%) gestiegen.

(K.6.)

• Der Anteil der Übergewichtigen und Adipösen hat sich nach einer Zunahme zwischen 1992 (30%) und 2002 (38%) im Jahr 2007 auf hohem Niveau stabilisiert (37%) (K.1.)

• Zwischen 1990 und 2002 ist der Anteil übergewichtiger Jugendli- cher (11-15-Jährige) gemäss Befragungsdaten leicht angestiegen.

In den letzen Jahren hat sich dieser Anteil nicht mehr verändert. In den drei Städten Basel, Bern und Zürich ist der Anteil der über- gewichtigen und adipösen Kinder und Jugendlichen über die vergangenen vier Schuljahre relativ stabil geblieben (20% überge- wichtig, ein Viertel davon adipös). (K.3.)

• Die Verteilung der Zufriedenheit mit dem eigenen Körperge- wicht der Schweizer Wohnbevölkerung ist von 1997 – 2007 relativ stabil geblieben. (K.5.)

• Der Wunsch nach einer Gewichtsveränderung hat sich bei den 15-24-Jährigen in den 5 Jahren von 2002 – 2007 kaum verändert (unabhängig vom Körpergewicht) (K.7)

• Der durchschnittliche BMI der Gruppe der übergewichtigen Personen (BMI ≥ 25) ist über die Jahre 1992 – 2007 relativ kon- stant geblieben: BMI 28 kg/m2. (K.8)

• Übergewichtige Jugendliche (11-15-Jährige) schätzen ihre Ge- wicht vermehrt als „ungefähr richtig“ oder „zu niedrig“ ein:

1994:16%, 2000: 20% (K.6.)

(17)

Teil II: Entwicklungen und Trends der letzten Jahre

Gesundheitszustand (G)

• Der Bevölkerungsanteil, welcher seinen Gesundheitszustand als gut oder sogar sehr gut einschätzt hat zwischen 2002 und 2007 leicht zugenommen (von 86% auf 87%) (G.5)

• Die Anzahl Sportunfälle ist über die Jahre 1997 bis 2005 relativ stabil geblieben (zwischen 281‘000 und 304‘000 Unfälle) mit einem Peak im Jahr 2003 mit einem wetterbegünstigten Sommer (318‘000 Unfälle). (G.4.)

• Die Einnahme von Medikamenten gegen nicht übertragbare Krankheiten mit einem Bezug zu Ernährung und Bewegung ha- ben zwischen 2002 und 2007 leicht zugenommen, am meisten die Mittel gegen zu hohes Cholesterin (von 5% auf 6%). (G.1.)

• Der Anteil derjenigen Personen, welche über Schwierigkeiten bei alltäglichen Verrichtungen klagen, ist zwischen 1992 und 2002 stabil geblieben (auf 3%) und im Jahr 2007 auf 6% gestiegen.

(G.3.)

• Zwischen 2002 und 2007 ist der Anteil stark optimistischer Personen von 77% auf 73% zurückgegangen. (G.6.)

• Die Kosten von Übergewicht und Adipositas haben sich von 2001 bis 2007 mehr als verdoppelt: von 2.7 Mrd. CHF auf 5.8 Mrd. CHF. Ein Teil dieser Zunahme könnte jedoch auch auf die allgemenie Kostenentwicklung im Gesundheitswesen und die verbesserte Schätzung zurückzuführen sein. (G.7.)

Rahmenbedingungen und Angebote (R)

• Die Anzahl der erfassten Bewegungsförderungsprogramme für Kinder und Jugendliche in der Datenbank der Eidg. Hochschule Magglingen (EHSM) ist zwischen 2007 und 2008 um 15 Projekte angestiegen (von 25 auf 40 Projekte). Mehr als die Hälfte der neuen Projekte widmen sich dem Thema „bewegungsfreundliche Schule“. (R.5.)

(18)
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Impressum

© Bundesamt für Gesundheit (BAG) Herausgeber: Bundesamt für Gesundheit Publikationszeitpunkt: Juni 2010

Text, Fachbegleitung & Unterstützung

Nadine Stoffel-Kurt (Projektleitung), Kathrin Favero, Liliane Bruggmann, Esther Camenzind- Frey (Bundesamt fü Gesundheit), Urs Mäder (Bundesamt für Sport), Gabriele Wiedenmayer, Ueli Oetliker (Bundesamt für Statistik), Günter Ackermann (Gesundheitsförderung Schweiz), Florence Moreau-Gruet (Schweizerisches Gesundheitsobservatorium), Hanspeter Stamm, Doris Wiegand, Markus Lamprecht (Observatorium Sport und Bewegung Schweiz / L&S Sozialforschung und Beratung AG)

Layout: Silversign GmbH, visuelle Kommunikation, Bern Fotos: Fotolia

Diese Publikation erscheint in deutsch, französisch, italienisch und englisch.

BAG-Publikationsnummer: OeG 06.10 1‘500 d 1‘000 f 500 i 1‘000 e 20EXT1006 BAG, Direktionsbereich Öffentliche Gesundheit, 3003 Bern

www.bag.admin.ch

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