Wirkstoff: Verapamil 240 mg
Bei Hypertonie, KHK, tachykarden
Rhythmusstörungen und Angina pectoris
Falicard® RR- X 20 Retardtabletten (N1) 25,00 DM
die Alginat-Oblongtablette50 Retardtabletten (N2) 49,90 DM 100 Retardtabletten (N3) 91,85 DM
Falicard® RR
Zus.: 1 Retardtbl. enth. 240 mg Verapa- milhydrochlorid. Anw.: KHK (chron. stab. Angina pectoris, Ruhe-angina einschl. der vasospast. sowie der instab. Angina p., Angina p. nach Herzinfarkt);
Störungen der Herz-schlagfolge (paroxysmale supra- ventrikuläre Tachykardie, Vorhof-flimmern/-flattern mit hoher Kam-merfrequenz, außer bei WPW-Syn-drom, s. "Gegenanz.", supraventrik. u. ventrik. Extrasystolie, soweit durch Myokardischämie bed.); Hypertonie.
Gegenanz.: Herz-Kreislauf-Schock, frischer Herzinfarkt mit Komplik. (Bra-dykardie, ausgeprägte Hypotonie, Linksherzinsuff.), AV-Block II. u. III. Grades, sinuatrialer Block, Sinus-knotensyndr., manif.
Herzinsuff., Vor-hofflimmern/-flattern u. gleichz. Vor- liegen eines WPW-Syndroms; bes. sorgt. Überwach.
bei AV-Block I. Gra-des, Hypotonie, Bradykardie, stark eingeschr. Leberfkt; Schwangersch. (bes. 1. Trim.) u.
Stillz. bes. strenge Indikationsstellung. Nebenwirk.:
Ins-bes. bei höheren Dosen u./o. Vorschäd. des Herzens AV-Block, Sinusbradykardie, Blutdruckabfall u. Herzinsuff. mögl.; gelegentl. Schwin-del, Benommenheit Nervosität, Kopf-schmerzen, Müdigk., Parästhesien, Ubelk., Sodbrennen, Knöchelödeme u.
Flush; häufig Verstopf.; selten allerg. Erscheinungen wie Pru-ritus, Exanthem, Urtikaria, Erythromelalgie u.Bronchospasmus;sehr selten Muskel- o.
Gelenkschmerzen.; Einzel-beobachtungen über angioneu-rotisches Odem u. Stevens-Johnson-Syndr.;
vereinzelt revers. Erhöh. der Serumtransaminasen u./o. alkalischen Phosphatase; bei älteren Pat. unter Langzeitbeh. revers. Gynäkomastie; Erhöh. des Prolaktinspiegels mögl.; äußerst selten bei längerer Beh. revers. Gingivahyperplasie. Wechsel-wirk.: Mit Antiarrhythmika, ß-Rezep-torenblockern, Inha- lationsanästhetika, Antihypertensiva, Digoxin, Chinidin, Carbamazepin, Cimetidin, Ranitidin, Lithium, Rifampicin, Phenobarbital, Phenytoin, Cyclosporin, Prazosin, Theophyllin, Muskelrelaxanzien. Dos.:
Individ.; einschleichend dos.; Richtdos.: bei KHK u.
Herzrhythmus-stör. morgens u. abends je 1 Retard- tbl., bei Bluthochdruck morgens 1 Retardtbl., ggf. 2 Retardtbl. tägl. im Abstand von 12 Std.; Hinw.:
Falicard® RR ist nicht für Beh. von Pat mit eingeschr.
Leberfkt u. von Kdm. best. Art u. Dauer d. Anwend.:
Einnahme unzerkaut mit etwas Flüssigk. am besten zu oder kurz nach den Mahlz.; nach längerer Beh.
ausschleichend absetzen.Darrei-chungsf. und Packungsgrößen: 20(N1), 50(N2), 100(N3) Retard- tabletten Falicard® RR. Stand: April 1993 Salutas Fahlberg-List
Pharma GmbH, 0-3013 Magdeburg, W-8150 Holzkirchen
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SPEKTRUM LESERBRIEFE
Medizinstudium
Zu dem Beitrag „Ohne Natur- wissenschaften zur molekularen Ganzheitsmedizin" von Prof. Dr.
med. H. Seller in Heft 5/1993, in dem der Autor kritisch zu den Leitli- nien des Wissenschaftsrates zur Re- form des Medizinstudiums Stellung nimmt:
Abstruse Offenbarung
In einem kritischen Auf- satz von Prof. Seiler konnte man erfahren, daß der Wis- senschaftsrat in seinen Leitli- nien die Forderung stellte, zukünftige Ärzte im wesentli- chen in ihrer Ausbildung nicht mehr mit der Kenntnis von naturwissenschaftlichem Wissen zu belasten.Es läßt sich sicherlich leicht feststellen, wer die Au-
toren dieser Forderung sind, offen bleibt die Frage nach dem Grund dieser abstrusen Offenbarung.
War es Unkenntnis, ver- bunden mit der Tendenzlo- sigkeit, sich klug zu machen, wabernde Dummheit, oder war es „nur" die alles nivellie- rende einfältige Niedertracht, auf der eine qualifiziert schaf- fende und so lebende Men- schengemeinschaft in den Abgrund schwafelnder, an- sonsten dahindösender, Ar- mut rutscht?
Ohne naturwissenschaftli- ches Wissen gibt es keine Kenntnis naturwissenschaftli- cher Zusammenhänge, und ohne diese Erkenntnis wird der Arzt zum unwissenden, hirnlosen Handlungsaktivi- sten. Nun drängt sich die Fra- ge auf, ob man solches wollte.
Wollte man dem Arzt
Schwert und Schild dieses Wissens aus der Hand schla- gen, damit er schutzlos dem Heer der Handlanger esoteri- scher Verwandlungskünstler von feinsinnigen, hinterhälti- gen Lügen zu Wahrheiten ausgeliefert ist? Haben sich hier die Manipulatoren des irrsinnigen Verdünnungszir- kus durchgesetzt, die den Pa- tienten Gewißheit bieten, auch bei der zehntausendsten Einnahme seines Medika- mentes kein helfendes Wirk- molekül, sondern nur Lö- sungsmittel eingenommen zu haben, welchem auf himmli- sche Weise die Kraft (welche auch immer) des Wirkmole- küls (auf welche Weise auch immer) übertragen wurde?
Oder soll der Mehrheit der anständigen Ärzte das schlechte Gewissen genom- men werden, damit sie in Un-
kenntnis dem ganzen Tohu- wabohu der Zunft wahrhaftig parakrimineller Beutel- schneider überzeugt folgen und, von Placeboeffekten überzeugt, Heilung verspre- chen?
Der nicht naturwissen- schaftlich ausgebildete Arzt würde eben darauf angewie- sen sein zu glauben, das Nachprüfen von Aussagen wäre für ihn unmöglich. Der Hinweis auf die Möglichkeit schulisch oder autodidaktisch erworbenen Wissens ist rei- nes Hasardeurgeschwätz.
Wie soll ein naturwissen- schaftlich ungebildeter Arzt dem Hinweis begegnen, bei einem bestimmten Präparat handele es sich um ein natür- liches Hormon — soll bedeu- ten, um ein in der Natur ge- schaffenes Hormon, also um ein besonders nebenwir- Deutsches Ärzteblatt 90, Heft 20, 21. Mai 1993 (5) A1-1465
LESERBRIEFE
P. Hörsted-Bindslev/L. Magos/P. Holmstrupi D. Arenholt-Bindslev
Amalgam —
eine Gefahr für die Gesundheit?
Deutsche Übersetzung P. N. Döhler
1993, 135 S., 34 Abb., davon 14 in Farbe, 8 Tab., brosch„
DM 49,— ISBN 3-7691-4052-4
In
diesem Buch werden die neuesten wissenschaftli- chen Erkenntnisse über Metabolismus, Toxizität, Überempfindlichkeiten, Hygienemaßnahmen in der Pra- xis sowie Umwelt- und andere Probleme bei der Ver- wendung von Silberamalgam vorgestellt.
Absicht des Buches ist es, all denen, die mit dieser Problematik konfrontiert sind, Informationen an die Hand zu geben, um vorhandene Risiken realistisch einschätzen zu können.
G.
Vogel/M. Gaisbauer/W. WinklerPhytotherapie in der Praxis
Geleitwort von W. Forth
1990, 186 S., 18 Abb., 71 Wirkstoff Formeln, geb., DM 64,— ISBN 3-7691-0207-X
„Es ist das Verdienst der phytotherapeutisch erfahrenen und wissenschaftlich ausgewiesenen Autoren — ein Pharmakologe, ein Internist und ein Pharmazeut —, die Möglichkeiten und Grenzen dieser umstrittenen Medizinaldrogen so dargestellt zu haben, daß dem prak- tisch tätigen Arzt die rasche Orientierung über eine sinnvolle und risikoarme Phytotherapie erheblich er- leichtert wird."
R. Ludewig,Zeitschrift für die gesamte untere Medizin und ihre Grenzgebiete 12/92
e Deutscher
Posifoch 4002 65
Ärzerl 5000 Köln 210
ag Tel. (02234) 7011
-316—
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Ja, ich bestelle bei der Deutscher Ärzte-Verlag GmbH, Postfach 40 02 65, 5000 Köln 40, durch die Buchhandlung:
Expl. Hörsted-Bindslev, Amalgam — Gefahr je DM 49,- Expl. Vogel, Phytotherapie in der Praxis je DM 64,—
Name, Vorname Straße PLZ/Ort
Datum/Unterschrift
Irrtümer und Preisänderungen vorbehalten. DÄ 20'93 (178a)
kungsarmes Hormon? Er kann gar nicht auf den Ge- danken kommen, daß einzig die Molekularstruktur wichtig ist, gleichgültig wer oder was dieses Molekül geschaffen hat.
Und er wird auch prompt darauf hereinfallen, wenn man ihm sagt, ein angeblich eiweißfreies Dialysat aus Käl- bermilz sei als Ostrogensti- mulator besonders unschäd- lich und wirksam, weil es ja die Produktion der natürli- chen Östrogene des Ovars an- rege.
Dies nur als Beispiel da- für, wie die Forderung des Wissenschaftsrates aus Ärz- ten handlungsaktivistische Dummköpfe macht. Aber vielleicht gaukelt den Auto- ren die Forderung A. Huxleys
„Schöne neue Welt" vor, es soll nur eine kleine Schar Wissender, ein elitäres Prie- stertum des Wissens geben, das frei über die Massen der unwissenden Zombies herr- schen und verfügen kann. In diesem Zirkel würden aller- dings praktizierende Ärzte, die ja zum Volk gehören, er- heblich stören.
Dr. med. Wolfgang Grote, Frohnhofweg 4, W-5000 Köln 40
Arzneimittel
Zu einer Bekanntgabe der Arz- neimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft „Metamizol, Synonym:
Novaminsulfon — Anwendungsge- biete zum Schutz des Patienten be- achten!", die in Heft 9/1993 erschie- nen ist:
Fehlendes Präparat
In diesem Bericht wurde eine Liste der Metamizol- be- ziehungsweise Novaminsul- fon-haltigen Fertigarzneimit- tel veröffentlicht. Tatsächlich ist Ihnen hier unser Präparat Novaminsulfon-Tropfen, Phar- masal, entgangen, welches wir mit Preisen unter dem Fest- betragpreis vertreiben.
Dr. C. Zillich, Pharmasal Chem.-pharm. Fabrik H.
Franzke KG, Drosselgasse 5, W-8032 Gräfelfing
Lettland
Zu dem Beitrag „Tod in Riga"
von Norbert Jachertz in Heft 9/1993, in dem das Buch von Bern- hard Press: „Judenmord in Lettland 1941-1945" vorgestellt wurde:
Bericht eines Augenzeugen
Der Massenmord der Ju- den in Lettland (und nicht nur in Lettland) entsprang durchaus nicht dem Verdacht der Kollaboration der Juden mit den Sowjets, sondern war schon vor der historischen Wannseekonferenz (20. Janu- ar 1942) geplant. Die Wann- seekonferenz war nur der of- fizielle Schlußstrich der Pla- nung. Die meisten Juden wußten, was das Naziregime mit ihnen vorhatte! Die Ju- den saßen nicht „zwischen al- len Stühlen", und der vor den Sowjets in Lettland existie- rende Antisemitismus hatte nichts mit dem von den Deut- schen und einem Teil der Letten verübten Genozid zu tun. Er manifestierte sich nur im Ausschluß von Juden von vielen (nicht allen; der erste Außenminister Lettlands war Jude: Meiesowitz) öffentli- chen Ämtern und in einem
„numerus clausus" an der me- dizinischen und chemischen Fakultät der Universität.
Nach dem 15. Mai 1934 (Er- richtung eines autoritären Regimes durch den Gründer der lettischen Republik, K.
Ulmanis) waren antisemiti- sche Propaganda und nazi- ähnliche Organisationen ver- boten.
Press' „Maß und Verach- tung gegen die Russen waren größer als Angst vor den Deutschen" entspricht nicht der Wahrheit. Nur für wenige Juden bestand die Möglich- keit der Flucht — der Krieg begann am 22. Juni, die deut- schen Truppen nahmen Riga schon am 30. Juni (bis 1. Juli) kampflos ein. Eine Evakuie- rung gab es nicht! B. Press konnte sich verstecken, und das war gut.
Über das Nazi-Regime war der Großteil der Juden sehr gut informiert. Dafür
A1 -1466 (6) Deutsches Ärzteblatt 90, Heft 20, 21. Mai 1993