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Archiv "Ein erster Numerus clausus" (18.08.1988)

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Maßnahmen gegen Personalnotstand in Kliniken gefordert

DÜSSELDORF. Als un- befriedigend hat der Haupt- geschäftsführer der Deut- schen Krankenhausgesell- schaft (DKG), Dr. Klaus Prößdorf, die Personallage in den Krankenhäusern be- zeichnet. Für die 90er Jahre zeichne sich ein Notstand im Pflegebereich ab. Engpässe gebe es jedoch auch in ande- ren Berufsgruppen in den Krankenhäusern.

Als Gründe für die negati- ve Entwicklung nannte Pröß- dorf vor allem die Zunahme der Zahl der Krankenhauspa- tienten, die durch medizini- schen Fortschritt ermöglichte Leistungsausweitung, den zu- sätzlichen Personalbedarf durch intensivierte pflegeri- sche Leistungen und die Not- wendigkeit neuer Planstellen durch Arbeitszeit-Verkür- zungen. International bildet die Bundesrepublik nach DKG-Angaben das Schluß- licht bei der Personalausstat- tung der Krankenhäuser.

Die DKG will weiterhin auf die Krankenkassen ein- wirken, um sie zu ernsthaften Verhandlungen über bessere Personalanhaltszahlen zu be- wegen. Niedergelassene Ärz- te müßten Krankenhausein- weisungen auf das medizi- nisch notwendige Maß be-

schränken, erklärte Pröß- dorf. Im Rahmen der Struk- turreform müsse sicherge- stellt werden, daß die Kran- kenhäuser zur Behandlung überwiesene Patienten nicht in jedem Fall vollstationär zu behandeln hätten. Patienten müßten nach einer Operation zeitiger entlassen, allerdings noch eine gewisse Zeit beob- achtet werden. Schließlich, so Prößdorf, müßten die pfle- gerischen Berufe für den Nachwuchs attraktiv gemacht und die Ausbildung gefördert werden. OD

Engpässe in Fachklassen für Arzthelferinnen

MÜNSTER. Die Ärzte- kammer Westfalen-Lippe hat den nordrhein-westfälischen Kultusminister in einem Schreiben gebeten, die seit Mitte 1986 von zwei Jahren auf drei Jahre erweiterte Be- rufsausbildung zur Arzthelfe- rin auch im schulischen Be- reich sicherzustellen. An den Schulen mit Fachklassen für Arzthelferinnen gebe es Eng- pässe, weil das Land aus fi- nanziellen Gründen das Stun- denkontingent für die ärzt- lichen Fachlehrer an den Be- rufsschulen auf dem Niveau halten will, das der bisheri- gen zweijährigen Ausbildung entspricht. AP-WL

Ausland

Höhere Gehälter im Gesundheitswesen

MOSKAU. Die Löhne und Gehälter in den sowjeti- schen Krankenhäusern sind in den letzten anderthalb Jah- ren um rund 30 Prozent er- höht worden, wie die in Köln erscheinende Zeitschrift „So- wjetunion Heute" aufgrund von amtlichen Angaben be- richtet. Demnach beträgt das Grundgehalt von leitenden Fachärzten wie Chirurgen und Anästhesisten jetzt knapp 300 Rubel im Monat.

Hinzu kommen allerdings Prämien und Zuschläge zum Beispiel für das Dienstalter, für Schicht- und Nachtarbeit und ähnliches. gb

Ein erster

Numerus clausus

GENUA. Zum ersten.

Mal hat eine italienische Uni- versität die Zahl der Studien- anfänger in der Medizin be- schränkt: In Genua werden in diesem Herbst nur 210 neue Studenten aufgenom- men, darunter zehn Auslän- der. Im vergangenen Jahr hatten sich 260 Abiturienten eingeschrieben. Eine Rechts- grundlage für diesen Schritt gibt es: 1986 wurden die Uni- versitäten in einem Gesetz aufgefordert, die Höchstzahl von Studienanfängern anzu- geben, die sie in die medizini- sche Fakultäten aufnehmen können. Genua hat dies nun als erste Fakultät getan; man rechnet damit, daß Rom, Tu- rin, Bologna und Mailand folgen. Im kommenden Jahr müssen die übrigen Hoch- schulen ebenfalls ihre Ziffern bekanntgeben.

Über die Auswahlkrite- rien besagt das Gesetz bisher nichts. Die Genueser Fakul- tät will Anfang September ei- ne Aufnahmeprüfung veran- stalten, in der schriftlich und mündlich vor allem der All- gemeinbildungsstand der Kandidaten festgestellt wer- den soll.

Insgesamt gibt es in Genua zweitausend eingeschriebene Medizinstudenten, von de- nen aber nach Angaben des Fakultätsvorstandes nur fünf- zig Prozent tatsächlich studie- ren. Es gibt „bemooste Häupter" mit 15 Studienjah- ren. Die Zahl der arbeitslo- sen Ärzte wird auf minde- stens 30 000 geschätzt. bt

Gesundheitsminister wieder entlassen

PARIS. Nach nur neun Tagen Amtszeit hat Premier- minister Rocard den neuen parteilosen Gesundheitsmini- ster Professor Dr. med. Uon Schwarzenberg wieder ent- lassen. Das Gesundheitsres- sort wird nun von dem über- geordneten Sozialminister Claude Evin mit übernom- men.

Der in Frankreich sehr be- kannte Hämatologe und Krebsspezialist Schwarzen- berg hatte schon früher Auf- sehen erregt mit positiven Äußerungen über die aktive Sterbehilfe. Den Unwillen des Regierungschefs provo- zierte er dadurch, daß er eini- ge seiner gesundheitspoliti- schen Absichten vor der Presse erläuterte, ohne sie mit dem Sozialminister, der Ärzteschaft oder anderen Gremien abgesprochen zu haben. Premierminister Ro- card mußte in den ersten Ta- gen seiner Regierungszeit auch andere Minister wegen ähnlicher Vorkommnisse zu- rückpfeifen. Schwarzenberg hatte unter anderem vorge- schlagen, alle Schwangeren und alle Patienten vor einer Operation einem obligatori- schen HIV-Test zu unterzie- hen sowie allen Kranken- hauspatienten bei der Entlas- sung ein „Gesundheitsheft"

mit allen relevanten medizi- nischen Daten auszuhändi- gen. Ferner wollte er die un- entgeltliche Verteilung von Ersatzdrogen an Süchtige einführen, um sie vor Schwarzhändlern, Beschaf- fungsprostitution und AIDS zu schützen. gn Die Arzneimittelkommission der deutschen

Ärzteschaft gibt bekannt

Vorerst kein Inhibostamin® bei Typ I-Diabetes!

Die Überprüfung einer Zufallsbeobachtung unseres Mitglieds Professor Köbberling, Wuppertal, ergab, daß der Histidindecarboxylasehemmer Tritoqualin, als Antiallergi- kum Inhibostamin® im Handel, bei gut eingestellten insu- linpflichtigen Typ I-Diabetikern zu Hypoglykämien führen.

kann. Bei experimentell diabetischen Ratten konnten ähn- liche Wirkungen beobachtet werden. Bei insulinpflichtigen Typ II-Diabetikern ist eine Beeinflussung der diabetischen Stoffwechselsituation nicht auszuschließen.

Bis zur Abklärung des Wirkungsmechanismus und zum Abschluß der klinisch-therapeutischen Studien rät die Arz- neimittelkommission in Abstimmung mit dem Hersteller, Inhibostamin® bei Diabetes vom Typ I nicht beim Typ II nur mit erhöhter Aufmerksamkeit zu verordnen.

Präparat: Inhibostamin® Tabletten, Tropfen

A-2270 (22) Dt. Ärztebl. 85, Heft 33, 18. August 1988

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