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Archiv "Pränataldiagnostik: Auf Beratungsmöglichkeit hinweisen" (01.06.2001)

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A1490 Deutsches Ärzteblatt½½Jg. 98½½Heft 22½½1. Juni 2001 B R I E F E

dikamente zur Kontraktion des Uterus.

OMR Dr. med. Heinz Eckhardt, Halberstädter Chaussee 24, 39116 Magdeburg

Pränataldiagnostik

Zu dem Beitrag „Keine Pränataldia- gnostik ohne umfassende Beratung“

von Dipl.-Psych. Axel Dewald und Prof. Dr. med. Manfred Cierpka in Heft 13/2001:

Auf Beratungsmöglich- keit hinweisen

Als „Pro Familia“-Bera- tungsstelle, die genau die von Ihnen geforderte psychoso- ziale Beratung vor, während und nach pränataler Diagno- stik anbietet, haben auch wir den Eindruck, dass die Gynä- kologen und Gynäkologin- nen leider zu selten auf diese Beratungsmöglichkeit hin- weisen. Diejenigen Frauen, die bei uns anrufen, bevor sie sich und ihr Ungeborenes ei- ner solchen Untersuchung unterziehen, kennen uns mei- stens aus anderer Quelle.

Diejenigen, die von den un- tersuchenden Ärzten ge- schickt werden, sind die, die unvorbereitet und fassungs- los von einem positiven Be- fund getroffen werden – nachdem ihnen die Untersu- chung als „Routinemaßnah- me“ und „zur Beruhigung“

angeboten worden ist. Und meistens erfahren sie dann immer noch nicht von der Be- ratungsmöglichkeit. Sie wer- den lediglich auf Nachfrage an ihren Arzt, bei wem sie eventuell den späten Schwan- gerschaftsabbruch durch- führen lassen könnten, darauf hingewiesen, dass Pro Fami- lia Adressen haben könnte.

Allerdings sind die meisten Paare sehr dankbar, wenn man ihnen am Telefon einen Termin für die persönliche Beratungsmöglichkeit anbie- tet und sie nicht wiederum mit Adressen abspeist und mit ihrem Befund allein lässt.

Befriedigender für alle Betei- ligten wäre es auf jeden Fall, wenn die Gynäkologen gene- rell jede werdende Mutter

beziehungsweise jedes wer- dende Elternpaar im Vorfeld der pränatalen Diagnostik auf ihr Recht auf psychoso- ziale Beratung aufmerksam machen würden. Dann könn- ten die Paare ohne Termin- druck und Entscheidungs- zwang in Ruhe überlegen, ob sie sich dem Ergebnis einer pränatalen Diagnostik ausset- zen möchten, wie sie mit dem Wissen einer eventuellen Be- hinderung des Ungeborenen umgehen würden und ob es für sie und das Ungeborene Konsequenzen haben könnte.

Eva-Maria Lutz, Pro Familia, Türkenstraße 103, 80799 München

Geburtshilfe

Zu dem Medizinreport „Frühgeburt durch pH-Selbstkontrolle vermeiden“

von Dorothee Hahne in Heft 12/2001:

Weitere Maßnahmen erforderlich

Dieser Bericht über Arbeiten von Prof. Saling weckt Hoff- nungen, die weder durch die vorgelegten Zahlen noch durch die Erfahrung anderer belegt sind. Es wäre zu schön, wenn die Frühgeburts- vermeidung so einfach wäre.

Mit der pH-Messung werden nur massive bakterielle Störungen der Vaginalflora erfasst (bakterielle Vagino- se/Aminvaginose), aber viel häufiger beteiligt an der Frühgeburt sind Frauen mit Mischflora, die durch die pH- Messung nicht oder kaum er- fasst werden, wie wir 1986 im J Obstet Gynaecol. 6, S1, 14- 16 schon gezeigt haben. Auch führt die Behandlung nur der bakteriellen Vaginose/Amin- vaginose, wie die Arbeit von C. Carey et al. im New Eng- land Journal of Medicine im Februar 2000 zeigt, zu keiner signifikanten Senkung der Frühgeburtlichkeit. Auch die im Bericht genannten Zahlen überzeugen nicht. In der Er- furter Studie wird ein Kollek- tiv von 381 Frauen aus 16 von 29 Erfurter Frauenarztpra- xen, die bereit waren, an der pH-Selbstkontroll-Studie teil- zunehmen, verglichen mit

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den restlichen nicht teilneh- menden 2 300 Frauen. Im Kollektiv der teilnehmenden Frauen lag die Frühgeburten- rate mit 8,1 % immer noch höher als die Frühgeburten- rate in Deutschland mit circa 7 %. Auch die Zahl von 12,3 % in der Kontrollgruppe lag deutlich darüber.

Ebenso ist es mit den ande- ren Zahlen. Die Rate sehr kleiner Frühgeborenen mit einem Geburtsgewicht von weniger als 1 500 g wird in ei- ner Studie von 7,8 % vor der pH-Wert-Selbstbestimmung auf 1,3 % gesenkt. Die er- reichte Senkung auf 1,3 % liegt aber immer noch höher als der Bundesdurchschnitt mit 1 %. Es bleibt unklar, ob die Frauen aus dem Kollektiv mit 1,3 % früher Frühgeburt- lichkeit aus dem ursprüngli- chen Kontrollkollektiv mit 7,8 % stammen oder ob es

sich um verschiedene Kollek- tive handelt. Die so genannte Zervixinsuffizienz, die heute durch die Ultraschallbeur- teilung der Zervixlänge und -form frühzeitig erkannt wer- den kann, spielt zusammen mit der Besiedlung der Vagi- na eine wichtige Rolle bei der Frühgeburtlichkeit. Bei

Risikopatientinnen sind da- her neben der Normalisie- rung, Antibiotikagaben und engmaschige Kontrollen er- forderlich.

Prof. Dr. med. Eiko E. Petersen, Universitäts-Frauenklinik Freiburg, Sektion Gynäkologische Infektiologie, Hugstetterstraße 55, 79106 Freiburg

Deutsches Ärzteblatt½½Jg. 98½½Heft 22½½1. Juni 2001 AA1491

B R I E F E

Berücksichtigung von Anato- mie und (Patho-)Physiologie des Magens wird man nicht die Pathogenese des Ulcus verstehen. Unser wissen- schaftliches Denken bewegt sich – leider immer noch – li- near-kausal. Für die Beschrei- bung von Wechselbeziehun- gen zwischen Psyche und So- ma fehlt uns – noch immer – die wissenschaftliche Form- sprache. Um „vernetzt den- ken“ zu können, braucht Ho- mo sapiens wahrscheinlich ei- nen weiteren Evolutions- schub. So wird es künftigen Generationen vorbehalten bleiben herauszufinden, was

„Krankheit“ wirklich ist. Bis dahin sind wir auf wechselnde Erklärungsmuster angewie- sen, ohne wirklich zu wissen.

Literatur beim Verfasser Prof. Dr. med. Dr. h. c. Ulrich Kunath, Wensickendorfer Straße 26, 16348 Stolzenhagen

Ärztliche Weltbilder

Zu dem Beitrag „Helicobacterisierung psychosomatischer Konzepte?“ von Prof. Dr. med. Ottmar Leiß in Heft 14/2001:

Wechselnde Erklärungsmuster

Ein Paradigmawechsel ist . . . ein Wechsel im „Muster“

oder „Beispiel“, mit dem et- was erklärt wird – in diesem Fall das Ulcusleiden. Mit

Helicobacter sind wir der Pa- thogenese des Ulcus damit nicht näher gekommen als mit der Formel „ohne Säure – kein Ulcus“. Für die Gastritis mag Helicobacter verantwort- lich sein. Warum aber sollten Bakterien ausschließlich in der Antrum-Corpus-Grenze des Magens, an der Schleim- hautgrenze der Cardia (selte- ner) und nur an der Vorder- oder Hinterwand des Bulbus duodeni ein Ulcus verursa- chen? Ohne zusätzliche

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