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Archiv "Drogenabhängige Eltern: Unterstützung bei der Familienplanung" (16.02.2007)

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Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 104⏐⏐Heft 7⏐⏐16. Februar 2007 A385

A K T U E L L

Die Drogenbeauftragte der Bundes- regierung, Sabine Bätzing, will dro- genabhängige Eltern bei der Erzie- hung ihrer Kinder mehr unterstützen.

„Die Verantwortung für die Kinder verpflichtet uns dazu“, sagte sie an- lässlich einer Expertenanhörung des Fachverbandes Drogen und Rausch- mittel e. V. (FDR) in Berlin. Not- wendig sei ein Netzwerk von Ärzten, Hebammen, Geburtsstationen, Ju- gendämtern, Suchtberatungsstellen und Jugendhilfeeinrichtungen, wie es in einigen Städten schon existiert.

„Die Frage stellt sich immer: Was kann man fordern und wann sind die Eltern überfordert, sodass zum Schutz der Kinder gehandelt wer- den muss?“, sagte Thomas Bader, Vorsitzender des FDR. Wichtig sei ein standardisiertes Verfahren, das beispielsweise der substituierende Arzt in Gang setzen könne, wenn er eine schwangere Heroinabhängige versorge. Einen Leitfaden will der FDR dazu erstellen.

„Schwangerschaft und Mutter sein ist für viele Drogenabhängige eine Motivation auszusteigen“, be- tonte Prof. Dr. Christel Zenker vom

FDR. Die Drogenhilfe sollte diesen Aspekt jedoch nicht überbewerten, sondern immer klären, ob das Kind gewollt ist, und entsprechende An- gebote unterbreiten, fordert Zenker.

„Die meisten Schwangerschaften sind nicht erwünscht“, weiß Manuela Na- gel, Sozialpädagogin am Campus Virchow Klinikum Berlin, die dort Betroffene betreut. Sie setzt die Auf- klärung über Familienplanung an die erste Stelle der Präventionsket- te. In Deutschland leben etwa 20 000 drogenabhängige Mütter. Zwischen 40 000 und 60 000 Kinder wachsen mit Eltern auf, die Drogen konsu- mieren oder substituiert werden. PB Die berufsständischen Ver-

sorgungswerke haben an- gekündigt, ihre Eigenstän- digkeit „mit allen Mit- teln“ verteidigen zu wollen.

„Notfalls ziehen wir bis vor die Schranken des Bun- desverfassungsgerichts“, konterte der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft berufsständischer Versor- gungseinrichtungen (ABV), Dr. jur. Ulrich Kirchhoff, jüngste Forderungen des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), des Sozialverbandes Deutschland und der Wohlfahrtsorganisation Volks- solidarität. Die Organisationen hat- ten gefordert, langfristig auch Frei- berufler mit berufsständischen Ver- sorgungswerken in die gesetzli-

che Rentenversicherung einzube- ziehen.

Wer nur auf neue Beitragszahler für die gesetzliche Rentenversiche- rung abziele, springe zu kurz, argu- mentierte Kirchhoff. Den Beitrags- zahlungen folgten in einem versiche- rungsmäßig ausgestalteten System wie der gesetzlichen Rentenversiche- rung auch entsprechende Leistungen.

Durch eine Einbeziehung der Freibe- rufler werde die demografische Si- tuation der gesetzlichen Rentenver- sicherung nicht entlastet, sondern es ergäben sich wegen der höheren Le- benserwartung dieses Personenkrei- ses höhere Ausgaben. Von daher sei, betonte der ABV-Vorsitzende, eine solche Maßnahme für die Finanzie- rung der gesetzlichen Rentenversi- cherung sogar kontraproduktiv. JF

Bevor Uschi Obermaier landauf, landab für die Verfilmung ihrer Le- bensgeschichte die Werbetrommel rührte, hätte manch jüngerer Kran- kenhausarzt den Begriff „Groupie“

vermutlich in einem ihm vertraute- ren Sinnzusammenhang gesucht.

Als Groupie bezeichnet man aber mitnichten die Person, die sich des

Groupers, über den die Diagnosis Related Groups (DRG) generiert werden, bedient.

Während das Groupie – wohl eher ein Relikt längst vergangener Musikgeschichte – immer wieder versucht, in möglichst engen Kon- takt zu der bewunderten Person zu kommen, ist das Verhältnis der Klini- ken und Fachbereiche zum Grouper ambivalent. Halb sehnt man den ak- tuellen zertifizierten Grouper herbei, halb fürchtet man ihn wegen negati- ver ökonomischer Auswirkungen und der Veränderung der DRG-Ver- teilungsmodalitäten.

Überhaupt entfaltet das Fallpau- schalensystem für die Betroffenen immer weniger Sex-Appeal. Selbst das Bundesgesundheitsministerium hat sich inzwischen von der Vorstel- lung verabschiedet, DRGs mit einer hundertprozentigen Abbildung des Krankenhausgeschehens umsetzen zu können. Zusatzentgelte, Extrem- kosten, vergütungsrelevante PCCL- Matrix, Implementierung des medi- zinischen Fortschritts – die notwen- dige Ausdifferenzierung der inzwi- schen 1 082 DRGs führt zu einem überaus komplexen Gebilde, das in seinen Verästelungen kaum mehr nachvollziehbar ist. Man gerät in Ab- hängigkeit von einem System, mit dessen interner Logik nur noch we- nige Spezialisten vertraut sind.

Schon wird der Ruf nach einer deut- lichen Verschlankung des Systems laut. Fragt sich nur, ob der Grouper so etwas überhaupt noch zulässt.

RANDNOTIZ

Thomas Gerst

Groupen, bis der Arzt kommt

Ulrich Kirchhoff

Hilfestellung für drogenab- hängige Mütter ist oftmals drin- gend erforder- lich.

DROGENABHÄNGIGE ELTERN

Unterstützung bei der Familienplanung

Foto:Archiv Foto:Fotolia/Shreder

VERSORGUNGSWERKE

Beharren auf Eigenständigkeit

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