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Archiv "Ärztliche Kommunikation: Erkenntnis und Selbsterkenntnis" (30.05.2014)

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A 1016 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 111

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Heft 22

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30. Mai 2014 Jede Begegnung zwischen Arzt und

Patient – auch auf höchstem medizi- nischem Niveau – ist eine Begeg- nung zweier Menschen. Um als Arzt die richtige Diagnose stellen zu kön- nen und die Therapie bestmöglich zur eigenen Sache des Patienten zu machen, ist eine gute Kommunikati- on wichtigste Voraussetzung. Früher blieb dieses mehr oder weniger dem Zufall überlassen, ob man als Arzt in der Lage ist, dem Patienten tatsäch- lich zuzuhören und medizinische und ärztliche Inhalte so zu kommu- nizieren, dass sie verstanden und verinnerlicht werden.

Dies ist jetzt anders. Kommuni- kation kann man lernen. Einen be- sonders wertvollen Beitrag liefert das Buch von Prof. Wolfgang Köl- fen. Im Hauptberuf ist er Chefarzt der Klinik für Kinder und Jugendli- che der Städtischen Kliniken Mön- chengladbach. Daneben ist er gern- gesehener Referent und Fachmann zum Thema „Kommunikation“.

Auch wenn dieses Buch an eine spezielle Zielgruppe adressiert ist, ist es doch für alle klinisch Tätigen ÄRZTLICHE KOMMUNIKATION

Erkenntnis und Selbsterkenntnis

in dem Beruf wertvoll: Gerade weil die Gesprächssituation mit Kindern und Jugendlichen, aber nicht selten auch mit deren Eltern in hohem Maß von nonverbalen Komponen- ten geprägt ist, ist es wichtig, sich darüber im Klaren zu sein und be- wusst und gezielt damit umzuge- hen. Ohne Empathie erreicht man seine Patienten nicht. Fachinforma- tionen und Rationalität alleine sind eine notwendige, aber nicht hinrei- chende Voraussetzung für ein gutes Arzt-Patienten-Gespräch.

In zehn Kapiteln, beginnend mit

„einer Gebrauchsanleitung, die Sie ausnahmsweise lesen sollten“, um- fasst dieses Buch praktisch alle As- pekte des Arzt-Patienten-Kontak- tes: Körpersprache, Grundlagen verbaler Kommunikation, die wich- tigsten Handwerkszeuge der ärztli- chen Gesprächsführung, auch das Thema der ärztlichen Haltung, der besonderen Rolle der Eltern und ty- pische, besonders schwierige Situa- tionen der ärztlichen Gesprächsfüh- rung. Das Buch ist sauber geglie- dert, mit zahlreichen Praxisbeispie- len, Fotos und übersichtlichen Ab- bildungen. Es macht Spaß, es zu le- sen, von vorne nach hinten, aber auch einfach, indem man mitten- drin einsteigt. Man liest sich fest.

Dieses Buch ist eine große Hilfe.

Es fördert nicht nur das Wissen über unterschiedliche Gesprächs- ebenen, sondern auch über die eige- ne innere Haltung. Erkenntnis und Selbsterkenntnis nehmen gleicher- maßen zu und damit Freiheit und Möglichkeiten der Berufs- und Le- bensgestaltung.

„Reden hilft!“, „Zuhören“ auch.

Mit diesem Buch ist man bei beidem auf der richtigen Seite. Günther Jonitz Wolfgang Kölfen:

Ärztliche Gespräche, die wirken.

Springer, Berlin 2013, 344 Seiten, kartoniert, 34,99 Euro

WolfgangKölfen:

oder Frontlinien der Forschung. Um- gekehrt bedingt dies jedoch, dass stel- lenweise Themen nur oberflächlich abgehandelt werden. Dies fällt zum Beispiel im Kapitel über Staphylo- kokkeninfektionen auf, wo die Aus- führungen zur antibiotischen Thera- pie differenzierter sein könnten. So wird zum Thema Inzidenz/Epidemio- logie von MRSA nur zwischen „Hos- pital-aquired“-MRSA (HA-MRSA) und „Community-aquired“-MRSA (CA-MRSA) unterschieden, der

„Livestock-associated“-MRSA (LA- MRSA) findet jedoch keine Er - wähnung.

Das Buch verschafft einen guten Überblick über das Thema und bietet schnelle praktische Hilfe im klinischen Alltag.

Christiane Berning, Georg Peters Klaus Friese, Ioannis Mylonas, Andreas Schulze (Hrsg.): Infekti- onserkrankungen der Schwangeren und des Neugeborenen.

3. Auflage, Springer, Berlin 2013, 669 Seiten, gebunden, 99,99 Euro Infektionserkrankungen sind ein

häufiges Problem des klinischen All- tags und stellen vor allem bei Schwangeren und Neugeborenen ei- ne besondere Herausforderung dar.

Das Buch bietet zum Einstieg einen Überblick über grundlegende As- pekte des Immunsystems der Schwangeren und die Entwicklung des fetalen Immunsystems sowie Möglichkeiten infektiologischer Dia - gnostik, Prophylaxe und Therapie.

Im Weiteren werden Infektionen ein- mal kategorisiert nach Erregergrup- pen (Viren, Bakterien, Pilze, Proto- zoen/Parasiten) besprochen, zusätz- lich aber auch unterteilt nach prä-, peri- und postpartalen Infektionen.

Das Buch besticht durch eine sehr klare inhaltliche Gliederung und in- formiert prägnant über klinisch rele- vante Fragestellungen. Beispielswei- INFEKTIONSERKRANKUNGEN

Schnelle praktische Hilfe

se ist den Kapiteln über Impfungen und Infektionsprophylaxe in der Rei- semedizin klar zu entnehmen, wel- che Impfungen in bestimmten Situa- tionen indiziert, abzuwägen oder kontraindiziert sind. Immer wieder findet man auch Hinweise auf die zugrundeliegende Literatur sowie weiterführende Literaturquellen, aber auch übersichtliche Tabellen und hilf- reiche Bilder. Dabei verlieren sich die Autoren nicht in Grund lagendetails

M E D I E N

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