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Archiv "Deutsches Gesundheitsnetz: Perspektiven für die ärztliche Kommunikation" (22.05.1998)

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is Mitte dieses Jahres will das Deutsche Gesundheitsnetz die technischen Voraussetzungen für den Datenaustausch zwischen Ärzten auf dem zur Zeit höchst er- reichbaren Sicherheitsniveau geschaf- fen haben. Im Gespräch mit dem Deutschen Ärzteblatt verwiesen Pe- ter Boddenberg und Reinhold Fahl- busch, die beiden Ge-

schäftsführer der DGN Service GmbH, auf ein Verschlüsselungssystem, das die Anliegen der Ärz- teschaft gleich in mehr- facher Hinsicht berück- sichtigt: Zum einen soll der Informationsaus- tausch unabhängig von der jeweils beim Arzt ein- gesetzten Software funk- tionieren, andererseits müsse sich der Arzt nicht selbst um die Verschlüs- selung sensibler Daten kümmern, weil diese im DGN automatisch erfolgt.

Boddenberg und Fahlbusch wis- sen um den Stellenwert der Datensi- cherheit in einem ärztlichen Online- Dienst mit hohen Ansprüchen: „In Abstimmung mit der Bundesärzte- kammer und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung haben wir deshalb bei der Erarbeitung unseres Ver- schlüsselungssystems alle zu Rate ge- zogen, die in dieser Hinsicht kompe- tent und relevant sind.“ Das DGN, er- läutert Peter Boddenberg, trage dem Sicherheitsgedanken gleich dreifach Rechnung: als Intranet sei es von außen nicht zugänglich, die Daten würden auf höchstem Niveau ver-

schlüsselt, und überdies unterlägen sämtliche Nutzer als Ärzte der ärztli- chen Schweigepflicht.

Die Geschäftsführer des Deut- schen Gesundheitsnetzes sind jedoch nicht nur unter dem Sicherheitsaspekt vom Erfolg des Online-Dienstes überzeugt. „Wir wollen die reale Welt des Arztes virtuell nachbilden“, be-

schreibt Reinhold Fahlbusch den Leitgedanken des Dienstes. Seine spezifischen Vorteile: eine umfassen- de, aber strukturierte Informations- bereitstellung und ein hoher Nutzen für die tägliche Arbeit des Arztes.

„Die Informationen, welche das DGN und seine Anbieter für den Arzt bereithalten“, ist Fahlbusch über- zeugt, „bekommt er in dieser Form sonst nicht.“ Durch Suchmaschinen gestalte sich die Beschaffung der benötigten Daten und Fakten sehr viel schneller und effizienter als auf herkömmlichen Wegen. Außerdem werde der Datenbestand permanent

aktualisiert. Viel gewichtiger jedoch seien die Perspektiven für die ärztli- che Kommunikation. Fahlbusch gerät hierbei geradezu ins Schwärmen und zieht einen Vergleich mit der Ein- führung des Telefons von vor rund 60 Jahren: „Das, was wir heute machen, hat mindestens denselben Wert für den Fortschritt. Sie müssen sich das so vorstellen: die gesamte Bandbreite des Informationsaustauschs kann ge- nutzt werden, und zwar zeit- und ko- stensparend.“

Beispielhaft verweisen Bodden- berg und Fahlbusch auf den ärztlichen Meinungsaustausch mit Kollegen über Befunde und Diagnosen. Die „second opinion über das Netz“ ist künftig ebenso möglich wie der elektronische Versand von Arztbriefen und die Kommunikation mit dem Labor. Die Krankenhäuser, eine aus Sicht des DGN sehr wichtige Zielgruppe, kön- nen OP-Termine online vereinbaren und Patientenverlaufsdaten für den einweisenden Arzt bereithalten. „Al- les, was der Arzt im ,nor- malen Berufsleben‘ tut, soll er auch über das Netz abwickeln können – nur eben effizienter“, sagt Reinhold Fahlbusch.

Von der Richtigkeit ihres Angebots über- zeugt, sehen Boddenberg und Fahlbusch gleichwohl noch einige Barrieren, die es zu überwinden gilt. Et- wa die „technische“ Ein- stiegshürde für den Arzt.

Eine davon hat das DGN jetzt genommen. Es bietet eine bundesweite Ein- wahl zum Ortstarif an – für die Nutzer ein nicht zu unterschät- zender Aspekt.

Unterdessen hat der Online- Dienst neben den Ärzten und Kran- kenhäusern weitere Zielgruppen im Visier: Ein Intranet für die Apotheker entsteht bereits. Folgen sollen die Zahnärzte und weitere Angehörige von Heil- und Hilfsberufen.

„Wir verstehen uns als Anbieter von Netzen für das Gesundheitswe- sen“, meint Peter Boddenberg. „In welcher Weise die verschiedenen Gruppen später miteinander koope- rieren, bleibt deren Entscheidung

überlassen.“ Josef Maus

A-1287

P O L I T I K AKTUELL

Deutsches Ärzteblatt 95,Heft 21, 22. Mai 1998 (23)

Deutsches Gesundheitsnetz

Perspektiven für die

ärztliche Kommunikation

Rund 6 000 Nutzer strebt die DGN Service GmbH noch in diesem Jahr an. Neben Ärzten sollen auch Zahnärzte, Apotheker und weitere Angehörige von Heil- und Hilfsberufen eine Kommunikationsplattform finden.

B

Reinhold Fahlbusch: „Wie das Telefon ...“ Peter Boddenberg: „Hohe Sicherheit ...“

Fotos: Eberhard Hahne

Referenzen

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