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Archiv "Ärztliche Präventionstage 1998: „Ansatzort Arztpraxis“" (24.08.1998)

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A-1989

Seite eins

Deutsches Ärzteblatt 95,Heft 34–35, 24. August 1998 (1)

Ärztliche Präventionstage 1998

„Ansatzort Arztpraxis“

G

esundheitsförderliches oder schädliches Verhalten wird bereits früh erlernt. Im Hinblick auf die gravierenden Auswirkungen für den Rest des Lebens sollten Kinder und Jugend- liche besondere Aufmerksamkeit erhalten. Auswertungen der Ju- gendgesundheitsberatung zeigen oft auffällige Befunde: Am häufig- sten beobachtet man Veränderun- gen des Skelettsystems (Mädchen 19,5 Prozent, Jungen 20,8 Prozent) und Übergewicht (Mädchen 13,7 Prozent, Jungen 14,4 Prozent).

Zwischen 1986 und 1996 hat die Dauer, die Kinder vor dem Fernse- her und Computer verbringen, um 30 Prozent zugenommen. Der kindliche Bewegungs- und Spiel- trieb nimmt ab, die notwendige Reizsetzung zur physischen und psychischen Entwicklung wird ein- geschränkt. Der reduzierte Kalori- enverbrauch kann zu Adipositas führen. Ebenso sind Haltungs- schwächen mögliche Folgen, sozia- le Fähigkeiten verkümmern. Auch das Ernährungsverhalten von Kin- dern und Jugendlichen kann ge- sundheitsrelevante Auswirkungen haben, zum Beispiel bei Überver- sorgung durch unangemessene Pausenverpflegung oder häufigen Konsum von Süßigkeiten, oder im Hinblick auf Eßstörungen wie An- orexia oder Bulimia nervosa.

Die Wirksamkeit interdiszi- plinärer Programme ist nachgewie-

sen. Es gibt zum Beispiel Schulpro- gramme, die neben einem regel- mäßigen auf die Bewegungsförde- rung ausgerichteten Sportunter- richt eine Ernährungs- und Verhal- tensschulung umfassen. Weitere Sportaktivitäten in der Freizeit sind eine wichtige Ergänzung.

Der Arzt ist bei Familien als Gesundheitsberater anerkannt und kann in der Praxis wie in der Schule zu einem gesünderen Le- bensstil anregen und qualitäts- gesicherte Angebote empfehlen.

Durch die Zusammenarbeit mit dem öffentlichen Gesundheits- dienst können auch diejenigen Fa- milien erreicht werden, deren Kin- der besonders gefährdet sind und die Früherkennungsuntersuchun- gen nicht nutzen.

Die Bundesärztekammer und die Kassenärztliche Bundesverei- nigung haben das Thema für die Ärztlichen Präventionstage 1998 aufgegriffen. Sie finden zwischen dem 28. September und 4. Oktober 1998 statt. Den Landesärztekam- mern und Kassenärztlichen Verei- nigungen der Länder wurden jetzt Maßnahmensets zum Thema Fit- ness (Bewegung, Entspannung und Ernährung) zur Verfügung ge- stellt: „Ansatzort Arztpraxis“ ent- hält Unterlagen für die individuel- le Beratung mit Checkliste und Merkblätter zur Bewegungs- und Entspannungsförderung, zur ge- sunden Ernährung und Vorbeu-

gung von Herz-Kreislauf-Erkran- kungen. Zielgruppe sind insbe- sondere Vorschulkinder. Zudem wurden Empfehlungen zur Prä- vention von Neuralrohrdefekten durch Folsäuresupplementation bei Frauen mit Kinderwunsch auf- genommen. „Ansatzort Schule“ ist konzipiert für eine Veranstaltung mit Lehrern und enthält einen Vor- bereitungsleitfaden, einen Refe- ratsentwurf „Rückenschule in der Schule“, eine Folienvorlage und nützliche Adressen. Eine Litera- turauswahl zum Thema Fitness er- gänzt die Sets. Sie wurden in Zu- sammenarbeit mit dem Bund Deutscher Rückenschulen, der Deutschen Gesellschaft für Ernäh- rung, der Deutschen Gesellschaft zur Bekämpfung von Fettstoff- wechselstörungen und ihren Fol- geerkrankungen und dem Deut- schen Turner-Bund entwickelt.

Ärztinnen und Ärzte, die an den Ärztlichen Präventionstagen 1998 mitwirken möchten oder an Unterlagen interessiert sind, wen- den sich an den Präventionsbeauf- tragten der Landesärztekammer oder Kassenärztlichen Vereini- gung. Im September wird zudem ein moderiertes Forum im Deut- schen Gesundheitsnetz eingerich- tet, in dem ein fachlicher Aus- tausch mit Präventionsexperten stattfindet.

Dr. med. Frank Lehmann Dr. med. Justina Engelbrecht

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