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Lymphatische Malformationen

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Academic year: 2022

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Blickdiagnose

Bayerisches Ärzteblatt 4/2021

125 Autoren

Dr. Reiner Neu 1

Professor Dr. Michael Ried 1 Dr. Christian Dörfler 2

Professor Dr. Dr. Walter A. Wohlgemuth 3 Professor Dr. H.-S. Hofmann 4, 5

1 Abteilung für Thoraxchirurgie, Universitätsklinikum Regensburg

2 Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Universitätsklinikum Regensburg

3 Direktor Department für Strahlenmedizin, Universitätsklinik und Poliklinik für Ra- diologie, Universitätsklinikum Halle (Saale)

4 Leiter der Abteilung für Thoraxchirurgie, Universitätsklinikum Regensburg

5 Chefarzt der Klinik Thoraxchirurgie, Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg

Lymphatische Malformationen

Lymphatische Malformationen (sogenann- te Lymphangiome) sind seltene, gutartige Raumforderungen, verursacht durch eine abnormale Entwicklung des lymphatischen Systems. Diese machen 0,7 bis 4,5 Pro- zent aller mediastinalen Raumforderungen aus [1]. Nur ein Prozent aller Lymphan- giome sind thorakal lokalisiert und werden meist im Alter von zwei Jahren diagnosti- ziert [2]. Häufige Lokalisationen dieser sel- tenen Erkrankung sind die Hals- (75 Pro- zent) und axilläre Region (20 Prozent) [3].

Ausgeprägte Befunde sind bereits intra- uterin bildgebend (Ultraschall) nach- weisbar [4]. In der Literatur finden sich überwiegend Fallbeschreibungen. Thera- pieoptionen sind die perkutane Sklero- sierung und die chirurgische Resektion.

Fall

Bei einem sechsjährigen Jungen war bereits intrauterin eine thorakale lymphatische Malfor- mation (Abbildung 1) festgestellt worden, welche nach normaler Geburt zunächst sonografisch und mittels thorakalem MRT überwacht wurde.

Bei Größenzunahme und Minderbelüftung des linken Unterlappens erfolgte die Vorstellung zur interventionellen Sklerosierungstherapie (Doxycylin), welche nach Punktion von reichlich

lymphatischer Flüssigkeit erfolgte. Die Sklero- sierungstherapie erfolgte durch das interdiszip- linäre Zentrum für pädiatrisch-interventionelle Radiologie am Institut für Röntgendiagnostik der Universitätsklinik Regensburg.

Aufgrund postinterventioneller Probleme (Dys- pnoe, Tachypnoe und Einblutung) erfolgten mehrere Wiederaufnahmen. Durch das Nach- laufen der Lymphflüssigkeit kam es wiederholt zu einer symptomatischen Größenzunahme der Malformation. Auch ein zweiter Sklerosierungs- versuch blieb erfolglos.

Nach interdisziplinärer Fallvorstellung wurde die Indikation zur Operation gestellt. Die Resektion des bilateralen, mediastinalen Lymphangioms erfolgte mittels einer beidseitigen Thorako- skopie, zunächst linksseitig mit Fortsetzung rechtsseitig, in einer Sitzung.

In den Nachuntersuchungen, mittlerweile mehr als zweieinhalb Jahre nach der Operation, be- stehen keine medizinischen Probleme und der Patient ist körperlich voll belastbar. Auch be- steht sonografisch kein Hinweis auf ein Rezidiv bzw. Pleuraergüsse.

Interdisziplinäre Therapieplanung

Die Resektion lymphatischer Malformationen ist auch nach einer erfolglosen Sklerosierung sicher durchführbar. Die interdisziplinäre Thera-

Abbildung 1: Axiale MRT des Thorax (T2-Wichtung) mit Darstellung der riesigen schmetterlingsförmigen lymphatischen Malformation im vorderen unteren Medias- tinum (blaue Pfeile) und der retrosternalen Verbindung (roter Pfeil).

Herz

Lunge rechts

Lunge links

Abbildung 2: Konventionelle Röntgen-Thorax-Übersichtsaufnahme mit beidseitiger subtotaler Verschattung thorakal (blaue Pfeile).

pieplanung ist sinnvoll, da die chirurgische Re- sektion dieser Malformationen nach wie vor eine grundlegende Säule der Therapie darstellt. Bei vollständiger Entfernung sind Rezidive selten.

Differenzialdiagnostisch muss bei Raumforde- rungen im Kindesalter an neurogene Tumoren und Zysten gedacht werden.

Das Literaturverzeichnis kann im Internet unter www.bayerisches-aerzteblatt.de (Aktuelles Heft) abgerufen werden.

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