Richtige Ernährung ist wichtig Foto: Kurt Steinhausen, Köln VARIA AUS UNTERNEHMEN
Der Diabetes mellitus wird in allen Altersgruppen unter- schiedlich erlebt. Vor allem die Behandlung von Kindern und Jugendlichen ist mit vie- len Opfern und Leiden ver- bunden. Wichtig ist deshalb ei- ne altersgerechte und der Ent- wicklung des Kindes angepaß- te Betreuung, die nach Prof.
Peter Hürter (Hannover) zu- mindest im Kleinkind- und Schulalter auch die Eltern mit einbeziehen muß.
Vor allem Kinder unter sechs Jahren können kein oder nur begrenztes Ver- ständnis für schmerzhafte Therapiemaßnahmen auf- bringen; auch die Wahrneh- mung von Hypoglykämien ist kaum verläßlich möglich, so Hüften auf einer Pressekon- ferenz der Hoechst AG in Ba- den-Baden. Die Behandlung erfolgt primär durch die El-
er
tern, was erneut Probleme heraufbeschwört. Durch die ständige besorgte Aufsicht kommt es zu einer starken Abhängigkeit und der Gefahr der Übernahme ängstlicher
Grundhaltungen durch das Kind. Etwas anders ist die Si- tuation bei diabetischen Kin- dern im Schulalter gelagert.
Sie haben in aller Regel den Diabetes und seine täglichen Konsequenzen akzeptiert, Schwierigkeiten gibt es aber bei der Ernährung, da es den Kindern schwerfällt, auf Na- schereien und generell auf schnell resorbierbare Koh- lenhydrate zu verzichten.
„Die Kinder reden wenig über den Diabe- tes und erleben das Mitleid und die Besorgnis ih- rer Umgebung eher als lästig", sagte Hürter.
Sehr viel proble- matischer ist da- gegen die Betreu- ung von jugendli- chen Diabeti- kern, die begin- nen zu erfassen, lebenslang krank zu sein und was die Folgekrank- heiten für sie be- deuten können.
Dennoch sind sie
in aller Regel nicht therapie- treu. Sie leiden unter körper- lichen Minderwertigkeitsge- fühlen, empfinden sich nicht als attraktiv und fühlen sich in ihrer Lebensführung einge- engt, da ihre jugendliche Spontanität durch Therapie- maßnahmen behindert wird.
Ihr Unabhängigkeitsstre- ben kollidiert immer wieder mit der diabetischen Thera- pie. So ist es zu verstehen, daß die Behandlung nicht selten wider besseres Wissen nicht sachgerecht durchgeführt wird, „quasi zum Austesten der eigenen körperlichen Grenzen", erklärte Hürter.
Um die Betreuung diabe- teskranker Kinder zu verbes- sern, unterstützt die Hoechst AG mit dem „RecO-System"
die Stiftung „Das zuckerkran- ke Kind" der Deutschen Dia- betes-Stiftung. Für jede Insu- lininjektionshilfe (OptiPen), die nach Ablauf der Garantie- zeit zum Apotheker zurückge- bracht wird, um komplett durch den Hersteller recycelt zu werden, spendet das Unter- nehmen fünf Mark an die Stif- tung. Christine Vetter
Dia cetes Kranke <inc
Altersgerechte Betreuung
Aus dem varikösen Sym- ptomenkomplex und dem postthrombotischen Syndrom kann sich, sofern beide massiv ausgeprägt sind, eine chroni- sche venös-lymphatische In- suffizienz entwickeln. Sie darf keinesfalls als Bagatellerkran- kung oder reine Befindlich- keitsstörung abgetan werden, konstatierte PD Dr. Wolfgang Vanscheidt (Freiburg) auf der von Schaper & Brümmer ver- anstalteten Venalot®-Fach- pressekonferenz in Schwaig.
Phlebologische Krankheits- bilder fallen insbesondere so- zialmedizinisch ins Gewicht.
Um so mehr muß es verwun- dern, daß keine aktuellen Da- ten über Prävalenz und Inzi- denz verfügbar sind. Man ist
vielmehr auf Schätzungen an- gewiesen. So wird angenom- men, daß hierzulande rund ei- ne Million Menschen an ei- nem chronischen Ulcus cruris venosum leiden. Dadurch werden jährlich Kosten von mehreren 100 Millionen Mark verursacht. Zudem scheiden Patienten mit postthromboti- schem Syndrom etwa acht Jahre früher aus dem Berufs- leben aus als Venengesunde.
Bei der chronischen venös-lymphatischen Insuffi- zienz ist die medikamentöse Therapie darauf gerichtet, die mikrovaskuläre Perfusion zu aktivieren, die Ödembil- dung durch Gefäßwand- schutz in Grenzen zu halten, interstitielle Eiweißödeme
behutsam auszuschwemmen und den Lymphtransport zu verstärken, erinnerte Prof.
Peter-W. Wüstenberg (Salz- gitter).
Diese pharmakodynami- schen Effekte sind laut Wü- stenberg mit dem Präparat Venalot® zu erzielen, einer Wirkstoffkombination aus den Benzopyronen Cumarin und Troxerutin. Dabei han- delt es sich um genuines Cu- marin. Das in den Antikoagu- lantien enthaltene Cumarin ist dagegen chemisch verän- dert. Die Wirkstoffkombina- tion ist aus pharmakodynami- scher Sicht als Gefäß- und Gewebstherapeutikum zu klassifizieren, dessen Wirk- samkeit anhand klinischer Untersuchungen unter Be- weis gestellt wurde. Die sy- stemische Venalot®-Medika- tion ist mit anderen konserva- tiven Maßnahmen wie der Kompressionsbehandlung kombinierbar. Nach Anga- ben von Dr. Brigitte Freier
(Frankfurt/Oder) erweisen sich Kranke mit Dermato- sklerose der Unterschenkel als besonders problematisch..
Häufig wird die chronische Veneninsuffizienz aufgrund von Eiseneinlagerungen durch eine Dermatosidero- sklerose kompliziert. Speziell bei der chronischen Venenin- suffizienz mit ausgedehnter und schmerzhafter Dermato- sklerose ist mit der Benzopy- ron-Kombination, zusammen mit Kompressionstherapie, eine rasche und spürbare Besserung zu erzielen. Und das gilt subjektiv wie objek- tiv. Nach Frau Freiers Erfah- rung müssen die Patienten täglich mindestens drei Venalot®-Dragees einneh- men. Wie lange die Medikati- on dauern muß, wird jeweils vom klinischen Befund be- stimmt. Die Wirkstoffkombi- nation ist auch als Liniment und Salbe verfügbar, die lo- kal einen kühlenden Effekt bewirken. kbf
Venös-ymphatische Insuffizienz
Keinesfalls eine
Bagatellerkrankung
A-2576 (68) Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 39, 29. September 1995