• Keine Ergebnisse gefunden

EDV in der Praxis Eine neue Methode für

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "EDV in der Praxis Eine neue Methode für "

Copied!
82
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

^itschrift für Allgemeinmedizin 4/94

70. Jahrgang • Heft 4 • 20. Februar 1994

cP«

Gastkommentar:

EDV in der Praxis Eine neue Methode für

die Praxis: Langzeit­

blutdruckmessung Service Box zum Thema Hypertonie Rezepte ausstellen, weil die Patienten es

erwarten? Unnötig!

Erfolge mit unkonven­

tionellen Methoden bei Krebs - der heutige

Wissensstand Forum Qualität:

wie ein ärztlicher Qualitätszirkel arbeitet

Serie Ultraschall­

phänomene:

das akustische Fenster Kaum zu glauben:

verschluckte Geldstücke

HIPPOKRATES VERLAG GMBH STUTTGART

(2)

gut geschlafen - nun hellwach

Ji

Der Erfolg einer

Schlaftherapie zeigt sich danach:

• am nächsten Morgen

• beim Absetzen

• bei den Arznei kosten

Chloraldurat' 500. Zus.; Chloralhydrat 500 mg pro Kapsel. Anw.-Geb. Schlafstörungen. Erregungszu­

stände organischer bzw. psychischer Genese wie z.B. cerebralsklerotische Unruhezustände. Gegen- anz.: Leber- und Nierenschäden, schwere Herz- Kreislaufschwäche, Gravidität, Antikoagulantienthe- rapie (Cumarin-Typ), Kinder unter 6 Jahren.

Nebenw.: Benommenheit, Schwindel, Verwirrtheit, Ängstlichkeit, Schlafstörung, Allergie (vor allem an der Haut), Müdigkeit am Morgen sind bei Chloralhy­

drat selten. Toleranz und Abhängigkeit sind nicht völ­

lig auszuschließen. Beeinträchtig, der aktiven Ver­

kehrsteilnahme oder Maschinenbedienung möglich, insbesondere zusammen mit Alkohol. Wechselw.:

Wirkverstärkung durch Sedativa und Alkohol. Wirkbe­

einflussung von Cumarin-Antikoagulantien.

Dos./Anw.: 1 bis 2 Kapseln einnehmen. TMD=2g.

G. Pohl-Boskamp GmbH & Co., 25551 Hoheniockstedt.

(01/93/2170).

P ohl B oskamp

Chloraldurat®

... ai — - ■ ^

15 Ka DM 5,

30 Kapseln

DM 11,21 die Alternative

(3)

Glosse

Frust oder

Hoffnungsschimmer?

»Ist wohl nichts für mich«, sagte mir kürzlich ein Student im 6. klinischen Semester nach einer vierwöchigen Famulatur in der allgemeinärztlichen Praxis seines Vaters. »Die längsten Arbeitszeiten, das geringste Einkommen und dann noch zunehmende Niederlassungsbeschränkungen.«

Was Studierende bedenken, gehört bei Kolleginnen und Kollegen längst zur alltäglichen Realität:

• Einführung und Umfang der Hausarztpauschale sind bis heute nicht aus dem Diskussionsstadium herausgekommen;

• Komplexgebühren und Teilpauschalen sind in Zwistigkeiten des KBV- Vorstandes mit einigen Länder-KVen steckengeblieben;

• bundesweit sind mehr haus- als spezialärztliche Bezirke gesperrt;

• die Einführung der Versicherten-Chipkarte hat - unter kräftiger Nach­

hilfe mancher Kollegen - in einigen Bereichen dazu geführt, daß Patien­

ten immer öfter direkt zum Spezialisten gehen und die hausärztlichen Fallzahlen weiter zurückgehen.

Das ist noch nicht alles. Neben dem Problem der mehrfachen Stellenwechsel droht künftigen Weiterbildungsassistenten vielleicht auch noch die Aufbür­

dung der finanziellen Last für die Seminarweiterbildung von 240 Stunden.

Die Institutionalisierung des Faches Allgemeinmedizin an den deutschen Hochschulen stagniert. Trotz der Betonung hausärztlicher Lehrinhalte in der vom Bundesgesundheitsminister geplanten Novellierung der Approba­

tionsordnung hat das CSU-Vorstandsmitglied Horst Seehofer bei sich zu Hause offensichtlich übersehen, daß die Allgemeinmedizin an keiner einzi­

gen der fünf bayerischen Fakultäten etabliert ist. In Berlin ist die beabsich­

tigte Einrichtung eines weiteren allgemeinmedizinischen Lehrstuhles an der Charite nicht mehr vorgesehen.

Es wäre allerdings ein Irrtum, zu glauben, daß die geschilderte Entwicklung zwangsläufig so weitergehen müsse und uns keine alternativen Strategien zur Verfügung stünden. Da die vielbeschworene Solidarität der Vertrags­

ärzte bislang eindeutig zu Lasten der Hausärzte ging, mehren sich die Stimmen, die eine eigene Hausärzte-KV oder die Umwandlung der allge­

meinärztlichen Berufsverbände in eine Art Hausärztegewerkschaft fordern.

Unüberhörbar wird auch der Ruf nach einem Primärarztsystem, das BPA und FDA vorwiegend aus kollegialer Rücksicht auf die Spezialisten bislang nicht forciert haben.

Verbündete für eine solche Klarstellung allgemeinmedizinischer Interessen gäbe es genug. In erster Linie der Gesetzgeber: Er dürfte sich den Forde­

rungen nach einem Primärarztmodell kaum widersetzen, handelt es sich dabei doch um die kosteneffizienteste Methode, die gesundheitliche Versor­

gung der Bevölkerung auf hohem Niveau zu gewährleisten. Ökonomische Anreize könnten helfen, die »Gatekeeper«-Rolle des Hausarztes zu etablie­

ren: Spezialisten, die Patienten ohne hausärztliche Überweisung akzeptie­

ren, erhielten ein spürbar geringeres Honorar. Es läge aber auch im urei­

gensten Interesse der Krankenkassen, ihre Zuschauerrolle zugunsten einer aktiven Unterstützung der primärärztlichen Position aufzugeben. Vielleicht aber erkennen die angesprochenen Landes-KVen noch rechtzeitig die Brisanz des angestauten Unmutes, der zum Ende einer einheitlichen KBV führen könnte. Der Zug ist hoffentlich noch nicht abgefahren.

Ihr

Prof. Dr. med.

Michael M. Kochen, MPH Abteilung Allgemeinmedizin Georg-August-Universität Robert-Koch-Str. 42 37075 Göttingen

(4)

Prostatahyperplasie mit wechselnden Miktionsbeschwerden

Nachgewiesen wirksam:

Harzöl

für Lebensqualität

* O.P. 200 Kps. - 3 X 1 Kps. tgl.

Das Originalpräparat mit dem Prostata-spezifischen^

Sitosterin ist in seiner Wirkung bestens dokumen­

tiert^ und zum Festbetrag erhältlich.

So therapieren Sie preisgünstig und wirkungsvoll un­

ter Verwendung der O.P. 200 Kps. zu DM 62,16: Mit 3 X 1 Kapsel pro Tag über 3 Monate erreicht man eine sonographisch nachweisbare Abnahme der Prostata­

kongestion und eine Senkung der Restharnwerte.^

Harzöl® hilft und spart.

^ D. Bach, H. Walker, H. P. Zahradnik. Therapiewoche 35,4292 - 4297 (1985).

^ Insgesamt über 25.000 dokumentierte Fälle.

^ D. Bach, R. Schmidt, J. Sökeland. Der Praktische Arzt 7 und 8 (1988).

Harzöl®, HOYER GmbH & Co., Pharmazeutische Präparate, 41469 Neuss

Zusammensetzung: 1 Kapsel enthält 10 mg ß-Sitosterin (stand.: 0,1 mg ß-Sitosterin-ß-D-glucosid). Anwendungsgebiete: Benigne Prostata- hyperplasie (Prostata-Adenom). Gegenanzeigen: Sind bisher nicht bekannt. Nebenwirkungen: In seltenen Fällen Magenunbekömmlichkeit.

Dosierungsanleitung und Anwendungsweise: Initialtherapie: Im allgemeinen 3 mal täglich 2 Kapseln. Langzeittherapie:

Im allgemeinen 3 mal täglich 1 Kapsel. Die Kapseln sollen mit etwas Flüssigkeit nach den Mahlzeiten eingenommen werden.

Handelsformen:

50 Kapseln NI DM 20,80 100 Kapseln N2 DM 35,96 200 Kapseln N3 DM 62,16

Harzöl®

Stand: November 1993

HOYER

Präparate für die Urologie

(5)

INHALT *** INHALT *** INHALT ***

Hippokrates Verlag GmbH Stuttgart 70. Jahrgang, Heft 4

Gastkommentar

EDV in der Praxis D. Kriesell

91

Schwerpunkt

Langzeitblutdruckmessung und

»Praxishypertonie«

S. Schnur

Medikament verordnet - Patient zufrieden?

W. Himmel und E. Lippert

Unkonventionelle Methoden in der Onkologie

S. Vogler-Hinze und M. Wiesenauer Service Box

93

99

104 -14-

Therapiestudie

Dyspepsie U. Klotz

121

Serie

Ultraschallphänomene (31):

Akustisches Fenster (= Schallfenster) 120 H. D. Bundschu

Online -7-

Magazin 109

Pharma News 114

Kongreßberichte 115

Kongreß Extra 125

Forum Qualität 127

Buchbesprechungen 103, 108

AIDS-Zahlen -21-

Medizinische Raritäten -41-

Impressum -8-

-5-

HYPERFORAT

®

Depressionen, psychische und nervöse Störungen, Wetterfühligkeit, Migräne.

Vegetativ stabilisierend, gut verträglich.

Zusammensetzung: Hyperforat-Tropfen: 100 g enthalten:

Extr. fl. Herb. Hyperici perf. 100 g, stand, auf 0,2 mg Hypericin* pro ml. Enth. 50 Vol.-% Alkohol. Hyperforat- Dragees: 1 Dragee ä 0,5 g enthält: Extr. sicc. Herb.

Hyperici perf. 40 mg, stand, auf 0,05 mg Hypericin*

(*und verwandte Verbindungen, berechnet auf Hypericin).

Anwendungsgebiete: Depressionen, auch im Klimak­

terium, nervöse Unruhe und Erschöpfung, Wetterfühlig­

keit, Migräne, vegetative Dystonie.

Tropfen in der Kinderpraxis: Enuresis, Stottern, psychi­

sche Hemmungen, Reizüberflutungssyndrom.

Gegenanzeigen: Keine.

Nebenwirkungen: Photosensibilisierung ist möglich, insbesondere bei hellhäutigen Personen.

Dosierung: Hyperforat-Tropfen: 2-3x täglich 20-30 Trop­

fen vor dem Essen in etwas Flüssigkeit einnehmen.

Hyperforat-Dragees: 2-3 x täglich 1-2 Dragees vor dem Essen einnehmen. Zur Beachtung: Bei Kindern entspre­

chend geringer dosieren. Häufig ist eine einschleichende Dosierung besonders wirksam.

Handelsformen und Preise incl. MwSt.:

Hyperforat-Tropfen: 30 ml DM 9,17 50 ml DM 14,42 100 ml DM 24,20 Hyperforat-Dragees: 30 St DM 7,39

100 St DM 18,75

Dr. Gustav Klein,

Arzneipflanzenforschung, 77736 Zell-Harmersbach Schwarzwald

(6)

-

6

- Inhalt

Heute hat »man« einen Computer in der Praxis.

Und den dazugehörigen Ärger natürlich auch.

Unser Gastkommentar beschäftigt sich u. a. mit der Frage, für welches System sich der geplagte Anwender entscheiden soll. Und welche Verkaufs­

argumente man getrost wieder vergessen kann ...

EDV in der Praxis: Sie haben keine Chance - nutzen Sie sie!

Seite 91

Verordnen Sie manchmal nur deshalb ein Medi­

kament, weil Sie meinen, der Patient erwartet das jetzt von Ihnen? Vielleicht tun Sie Ihren Patient Unrecht: Eine Befragung in 10 Allge­

meinpraxen ergab, daß die Zufriedenheit der Patienten mit dem Arztbesuch nicht an eine Wunschverordnung geknüpft war!

Medikament verordnet - Patient zufrieden?

Seite 99

Gerade in der Onkologie stehen unkonventio­

nelle Methoden bei den Patienten hoch im Kurs - aber sind die Erwartungen realistisch? In einer umfangreichen Literaturstudie wurde jetzt geprüft, ob es zu den einzelnen Methoden (z.B.

Misteltherapie, Enzyme oder Ganzkörper­

hyperthermie) ernstzumehmende Studien­

ergebnisse gibt.

Unkonventionelle Methoden in der Onkologie Seite 104

Abbildungen:

Titelbild: U. Lärz

Seite -6- oben:M.Scheller, M\XXe:H.-JKlemann, unten: W. Gorski.

(7)

online *** online *** online *** -7-

Nebenwirkungen nach Influ­

enza-Schutzimpfung bei äKe- ren Menschen sehr gering!

Influenza-Schutzimpfungen besonders gefährdeter Personen werden zwar drin­

gend empfohlen, doch immer noch viel zu selten vorgenommen, u. a. weil Pati­

enten Nebenwirkungen befürchten. In ei­

ner randomisierten Doppelblindstudie wurden Art und Häufigkeit von Neben­

wirkungen nach Influenza-Vakzinatio­

nen bei älteren Patienten untersucht.

Die Studie wurde in 15 niederländischen Allgemeinpraxen durchgeführt. Von 9907 Patienten im Alter über 60 Jahren waren knapp 20% teilnahmebereit. 904 erhielten eine Influenza-Vakzination, 902 Plazebo. Nach vier Wochen sollten die Patienten einen Fragebogen ausfüllen.

210 Patienten, die aktiv immunisiert worden waren (23%), und 127 Patienten der Plazebogruppe (14%) berichteten von Nebenwirkungen. Nur lokale Nebenwir­

kungen waren in der Plazebogruppe sel­

tener (17,5 bzw. 7,3%), systemische da­

gegen gleich häufig (11 bzw. 9,4%). Alle Nebenwirkungen waren leicht und vor­

übergehend. Mit steigendem Alter sank ihre Häufigkeit. Ältere Patienten können also bezüglich etwaiger Ängste vor Ne­

benwirkungen einer Influenza-Schutz­

impfung beruhigt werden. (ChR) Govaert, Th., et al: Adverse reactions to influenza vaccine in elderly people. Brit, med. J. 1993; 307: 988-990.

Nach Herzklappenersatz ASS plus Warfarin

Nach wie vor stellen Thromboembolien ein wesentliches Risiko nach einem Herz­

klappenersatz dar, denn trotz Antikoagu- lantieneinnahme treten jährlich bei 2-3% der Behandelten schwere systemi­

sche Embolien auf In einer randomisier­

ten Doppelblindstudie erhielten 370 Pa­

tienten mit künstlichen Herzklappen und Vorhofflimmern oder Thromboembolien in der Anamnese zusätzlich zu ihrer Warfarin-Behandlung täglich 100 mg Acetylsalicylsäure (ASS) (186) oder Pla­

zebo (184). Beide Gruppen waren hin­

sichtlich Alter, Geschlecht, Funktion des linken Ventrikels und angiographischem Befund statistisch vergleichbar. Während einer Beobachtungszeit von durch­

schnittlich 2,5 Jahren starben 4 (ASS) bzw. 5 Patienten (Plazebo) an Hämorrha- gien und 2 bzw. 13 Patienten an vasku­

lären Zwischenfällen (plötzlicher Tod 1/4 Fälle, akuter Myokardinfarkt 0/4, akutes Herzversagen 0/3, akuter Apoplex 1/2). 5 Patienten in der ASS-Gruppe und 13 in der Plazebogruppe erlitten schwere nichttödliche systemische Embolien.

Vaskuläre Todesfälle und schwere Em­

bolien traten pro Jahr zu 1,9% (ASS) bzw.

8,5% (Plazebo) auf Das entspricht einer Reduktion durch ASS um 77% (p

< 0,001). Die Gesamtmortalität wurde in der ASS-Gruppe um 63% gesenkt (9 Pa­

tienten/2,8% bzw, 22 Patienten/7,4%).

Blutungen traten unter ASS signifikant häufiger als unter Plazebo auf (71 bzw.

49 Patienten, 35 bzw. 22% pro Jahr).

Dabei wurden vornehmlich Hämaturien, Epistaxis und Hämatome häufiger festge­

stellt; schwere Blutungen waren unter ASS statistisch nicht signifikant erhöht (8,5 bzw. 6,6% pro Jahr). Der Nutzen der zusätzlichen ASS-Einnahme war unab­

hängig von Art und Position des Klappen­

ersatzes und vom Bestehen einer koro­

naren Herzkrankheit.

Hochrisikopatienten mit künstlichen Herzklappen kann also zusätzlich zur Therapie mit Warfarin eine niedrigdo­

sierte ASS-Gabe empfohlen werden.

(Ch. R.) Turpie, A.. et al.: A comparison of aspi­

rin with placebo in patients treated with warfarin after heart-valve replacement.

N. Engl. J. Med. 1993; 329: 524-529.

HBV-HCV-Koinfektionen beein­

flussen den Krankheitsverlauf

Bei gleichzeitiger Infektion mit Hepati- tis-B- und -C-Viren verändert sich bei Schimpansen der Verlauf der Erkran­

kung. Auch beim Menschen kann die Vermehrung des HB-Virus durch eine Koinfektion mit dem HC-Virus verlang­

samt werden. Das zeigen Untersuchun­

gen an Seren, die in den 70er Jahren im Rahmen einer Studie zur Aufdeckung von transfusionsbedingten Infektionen ge­

sammelt wurden. Damals waren Patien­

ten, die Transfusionen erhalten hatten, vor und mehrfach nach der Transfusion Blutproben abgenommen worden, bei Hinweis auf eine Hepatitis einmal wö­

chentlich. 15 von 1553 Patienten (1%) hatten sich trotz Routine-Screenings auf das HBsAntigen durch die Transfusion eine HB-Infektion zugezogen. Die Seren dieser Patienten wurden nun auf Hepati- tis-C-Antikörper hin untersucht. Es zeigte sich, daß bei fünf Patienten eine gleich­

zeitige Infektion mit HBV und HCV vor­

lag. Das HBsAg wurde bei den nur mit dem HBV infizierten Patienten erstmals nach 59 Tagen und durchschnittlich 83 Tage lang nachgewiesen. Bei gleichzeiti­

ger HCV-Infektion war das HBsAg erst­

mals nach 97 Tagen und nur 21 Tage lang nachweisbar. Auch war die Antigen­

konzentration bei den koinfizierten Pati­

enten niedriger, und die Erhöhung der Serum-Alanin-Aminotransferase war ge­

ringer und hatte einen biphasischen Ver­

lauf Bei vier der koinfizierten Patienten nahm die HCV-Infektion einen chroni-

(0 o

BASF Pharma knoli

(8)

-

8

-

W online *** online *** online *** online *** online

sehen Verlauf, der fünfte blieb nur vier Monate in Beobachtung.

Heute muß insbesondere bei i.v.-Drogen- abhängigen mit HBV-HCV-Koinfektionen

gerechnet werden. (ChR)

Mimms, L. et al: Effect of concurrent acute infection with hepatitis C virus on acute hepatitis B virus infection. BMJ 1993; 307: 1095-1097.

Hypoglykämie durch Koffein?!

Koffein bewirkt gleichzeitig eine Ab­

nahme der zerebralen Durchblutung und eine Zunahme des zerebralen Glukose­

bedarfs. Könnte Koffein bei niedrigen, aber noch normalen peripheren Gluko­

sespiegeln trotz hormoneller Gegenreak­

tion zu einem Glukosemangel im Gehirn führen?

Bei acht gesunden, normalgewichtigen Probanden wurden der Effekt von Kof­

fein auf die Wahrnehmung erniedrigter Plasmaglukosespiegel und die physiolo­

gische Gegenreaktion hierauf untersucht.

Mittels Glukose-Clamp-Technik wurde bei Hyperinsulinämie (2 mU/kg KG) über 90 Minuten ein konstanter Plasmagluko­

sespiegel von 5 mmol/1, danach über je

60 Minuten von 3,8 und 2,8 mmol/1 auf­

rechterhalten. 30 Minuten nach Ver­

suchsbeginn tranken die Probanden kof­

feinhaltige (400 mg = 2-3 Tassen Kaffee) oder koffeinfreie Cola (randomisierte Doppelblindstudie). Glukosespiegel unter 2,8-3,0 mmol/1 gelten als hypoglykä- misch. In der linken Arteria cerebri me­

dia wurde kontinuierlich die Strömungs­

geschwindigkeit bestimmt. Koffein be­

wirkte unmittelbar einen anhaltenden Abfall der Strömungsgeschwindigkeit um 23%. Nur die Probanden, die Koffein er­

halten hatten, nahmen hypoglykämische Warnsymptome wie Zittern, Schwitzen und Palpitationen wahr und fühlten sich hypoglykämisch, nachdem der Plasma­

glukosespiegel auf 3,8 mmol/1 gesenkt worden war. Die hormonelle Gegenreak­

tion war in der Koffeingruppe deutlich ausgeprägter: die Plasmaspiegel von Ad­

renalin, Noradrenalin, Cortisol und STH waren um 118%, 41%, 65% bzw. 60%

höher als in der Plazebogruppe. Auch im tatsächlich hypoglykämischen Bereich von 2,8 mmol/1 waren die Katecholamin- und Cortisol-Spiegel in der Koffeingruppe höher als in der Plazebogruppe; die Hy­

poglykämie wurde intensiver wahrge­

nommen als in der Plazebogruppe. Nur unter Koffein kam es bei 2,8 mmol/1 zu einer signifikanten Beeinträchtigung ko­

gnitiver Funktionen. Koffein kann also bei Glukosespiegeln, die gewöhnlich noch als normoglykämisch gelten, Symptome einer Hypoglykämie hervorrufen.

(ChR) Kerr. D., et al.: Effect of caffeine on the recognition of and responses to hypogly­

cemia in humans. Ann. Intern. Med.

1993: 119: 799-804.

Krebs bei Kindern durch eiektrische Hochspannungs- ieitungen?

Zu der Frage, ob das Wohnen in der Nähe elektrischer Hochspannungsleitun­

gen das Risiko kindlicher Krebserkran­

kungen erhöht, liegen widersprüchliche Studienergebnisse vor. Zwei neue, relativ aufwendige Untersuchungen lassen den Schluß zu, daß Hochspannungsleitungen nur ein marginales Problem öffentlicher Gesundheit darstellen, ein individuelles Risiko aber bestehen kann.

In Dänemark erkrankten 1968-1986 1707 Kinder im Alter unter 15 Jahren an Leukämie, Tumoren des zentralen Ner­

vensystems oder malignen Lymphomen.

Zeitschrift für Allgemeinmedizin

German Journal of General Practice. Ehemals; Der I.andar7.t. Zugleich Organ der Vereinigung der Hoch­

schullehrer und Lehrbeauftragten für Allgemeinmedizin e.V. und der DEGAM (Deutsche Gesellschaft für Allge­

meinmedizin).

Schriftlcitung: Dr. med. Heinz Harald Abholz, Cecilien- gärten 1, 12159 Berlin ■ Prof Dr. raed. Winfried Har- dinghaus, Chefarzt der Med. Abt., Krankenhaus St. Ra­

phael, 49179 Ostercappeln. AG Gesundheitswissenschaf­

ten Universität 49069 Osnabrück • Prof Dr. med. Mi­

chael M. Kochen, MPH, Abteilung für Allgemeinmedizin der Georg-August-Univ., Robert-Koch-Str. 40, 37075 Göttingen • Dr. med. Wolfgang Mahringer, Schelztorstr.

42, 73728 Esslingen • Priv.-Doz. Dr. med. U. Marsch- Ziegler, St. Gertrauden-Krankenhaus, Paretzerstr. 12, 10713 Berlin • Dr. med. Gertrud Volkert, Traubergstr.

16, 70186 Stuttgart.

Verlag: Hippokrates Verlag GmbH, Rüdigerstr. 14, 70469 Stuttgart, Postfach 300504, 70445 Stuttgart, Tel.

(0711) 8931-0, Telefax (0711) 8931-453.

Geschäftsführung; Dipl.-Kaufmann Albrecht Hauff.

Anzeigen: Günter Fecke, Tel. (0711) 8931-448.

Redaktion/Produktion; Günther Buck (Chefredakteur), Tel. (0711) 8931-446. Ruth Auschra (Stellv. Red.-Ltg.), Tel. (0711) 8931-442. Dipl.-Wirt.-lng. (FH) Ingrid Schaul (Herstellung), Tel. (0711) 8931-445.

Gesamtherstellung; W. Kohlhammer Druckerei GmbH + Co. Stuttgart. - Printed in Germany 1994. - © 1994 Hippokrates Verlag GmbH.

Die Zeitschrift erscheint zweimal monatlich.

Die Kartei der praktischen Medizin ist jedem 2. Heft der Kombi-Ausgabe zum Heraustrennen beigeheftet.

Diese Kartei referiert aus maßgebenden Fachzeitschrif­

ten des ln- und Auslandes unter den Aspekten: kritisch, kurz und praxisnah. Alle Preise und Versandspesen ent­

halten 7% Mehrwertsteuer. Die Bezugsdauer verlängert sich jeweils um ein Jahr, wenn nicht eine Abbestellung bis zum 30. September vorliegt. Das Abonnement wird zum Jahresanfang berechnet und zur Zahlung fällig. Die Beilage »Die Arzthelferin« erscheint unregelmäßig.

15. Jahrgang 1994.

Bezug; Durch jede Buchhandlung oder eine vom Verlag beauftragte Buchhandlung. - Postscheckkonto: Stuttgart 6025-702. - Bankverbindung: Dresdner Bank, Filiale Stuttgart, Nr. 9014731.- Baden-Württembergische Bank Stuttgart, Nr. 1004527600. — Zahlungs- und Erfül­

lungsort für beide Teile: Stuttgart und Hamburg.

Bezugs­

preise

Abonnements- Versand­

preis kosten

Gesamt ZFA-Zeitschrift für Allgemeinmedizin (Ausgabe A) Inland DM 156,00 DM 33,00 DM 189,00 Ausland DM 156,00 DM 57,60 DM 213,60 Vorzugspreis für Studenten und Ärzte im Praktikum Inland DM 48,00 DM 33,00 DM 81,00 Ausland DM 48,00 DM 57,60 DM 105,60 ZFA + Kartei der praktischen Medizin (Ausgabe B) Inland DM 174,00 DM 33,00 DM 207,00 Ausland DM 174,00 DM 57,60 DM231,60 Vorzugspreis für Studenten und Ärzte im Praktikum Inland DM 68,00 DM 33,00 DM 101,00 Ausland DM 68,00 DM 57,60 DM 125,60 Einzelheft (Ausgabe A) DM 12,00, (Ausgabe B) DM 12,50 zuzüglich Versandkosten ab Verlagsort. Alle Preise sind unverbindlich empfohlene Preise.

Anzeigenschluß; 6 Wochen vor Erscheinen.

UNVERIANGTE ARBEITEN KÖNNEN AN DEN VERLAG GESANDT WERDEN.

Die Annahme einer Arbeit durch die Schriftleitung er­

folgt unter der Voraussetzung, daß es sich um eine Ori­

ginalarbeit handelt, die von keiner anderen Redaktion angenommen wurde und keiner anderen Redaktion gleichzeitig angeboten ist. Mit der Annahme der Arbeit durch die Schriftleitung geht das Verlagsrecht an die Hippokrates Verlag GmbH Stuttgart über, einschließlich des Rechts zur Vergabe von Nachdrucklizenzen oder sonstigen Nebenrechten.

Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und Abbildungen sind für die Dauer des Urhe­

berrechts geschützt. Jede Verwertung außerhalb der en­

gen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustim­

mung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mi­

kroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbei­

tung in elektronischen Systemen. Von einzelnen Beiträ­

gen oder Teilen von ihnen dürfen nur einzelne Exem­

plare für den persönlichen und sonstigen eigenen Ge­

brauch hergestellt werden. Jede im Bereich eines gewerblichen Unternehmens zulässig hergestellte oder benutzte Kopie dient gewerblichen Zwecken gern. § 54 (2) UrhG und verpflichtet zur Gebührenzahlung an die

VG Wort, Abteilung Wissenschaft, Goethestraße 49, 80336 München 2, von der die einzelnen Zahlungsmo­

dalitäten zu erfragen sind.

Wichtiger Hinweis:

Wie jede Wissenschaft ist die Medizin ständigen Ent­

wicklungen unterworfen. Forschung und klinische Er­

fahrung erweitern unsere Erkenntnisse, insbesondere was Behandlung und medikamentöse Therapie anbe­

langt. Soweit in diesem Werk eine Dosierung oder eine Applikation erwähnt wird, darf der Leser zwar darauf vertrauen, daß Autoren, Herausgeber und Verlag große Sorgfalt darauf verwandt haben, daß diese Angabe dem Wissenstand bei Fertigstellung des Werkes entspricht.

Für Angaben über Dosierungsanweisungen und Appli­

kationsformen kann vom Verlag jedoch keine Gewähr übernommen werden. Jeder Benutzer ist angehalten, durch sorgfältige Prüfung der Beipackzettel der verwen­

deten Präparate und gegebenenfalls nach Kosultation eines Spezialisten, festzustellen, ob die dort gegebene Empfehlung für Dosierungen oder die Beachtung von Kontraindikationen gegenüber der Angabe in diesem Buch abweicht. Eine solche Prüfung ist besonders wich­

tig bei selten verwendeten Präparaten oder solchen, die neu auf den Markt gebracht worden sind. Jede Dosie­

rung oder Applikation erfolgt auf eigene Gefahr des Be­

nutzers. Autoren und Verlag appellieren an jeden Benut­

zer, ihm etwa auffallende Ungenauigkeiten dem Verlag mitzuteilen.

Geschützte Warennamen (Warenzeichen) werden nicht besonders kenntlich gemacht. Aus dem Fehlen eines solchen Hinweises kann also nicht geschlossen werden, daß es sich um einen freien Warennamen handele.

Hinweis für unsere Leser:

Der Verlag ist um eine zuverlässige ZusteUung der abon­

nierten Zeitschrift äußerst bemüht. Gelegentlich versäu­

men Abonnenten nach einem Umzug ihre neue Anschrift mitzuteilen. In den betreffenden Fällen hilft die Bundes­

post, die neue Anschrift dem Verlag mitzuteilen. Abon­

nenten, die mit diesem Vorgehen nicht einverstanden sind, werden gebeten, dies dem Verlag mitzuteilen.

DEGAM

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin "V "" n

■ A Mitglied der Arbeitsgemein- J Schaft Leseranalyse medizinischer

* ^ Zeitschriften e. V.

(9)

Ein Prinzip

setzt sich durch!

vete^

l

L

verteilen freisetzen wirken

Panzytrat’ 10.000

Panzytrat 25.000

Panzytrat’ 40.000

Zusammensetzung: 1 Kapsel Panzytrat* 10.000 mit magensaftresistenten Mikrotabletten enthält: Pankreatin aus Schweinepankreas mit Lipase 10000 E., Amylase 9000 E., Proteasen 500 E.

(E. nach Ph.Eur.). 1 Kapsel Panzytrat* 25.000 mit magensaftresistenten Mikrotabletten enthält: Pankreatin aus Schweinepankreas mit Lipase 25000 E., Amylase 12000 E., Proteasen 800 E. (E.

nach Ph. Eur.). 1 Kapsel Panzytrat® 40.000 mit magensaftresistenten Pellets enthält: Pankreatin aus Schweinepankreas mit Lipase 40000 E., Amylase 15000 E., Proteasen 900 E. (E. nach Ph.

Eur.). Anwendungsgebiete: Zum Ersatz von Verdauungsenzymen bei Verdauungsschwäche (Maldigestion) infolge einer gestörten Funktion der Bauchspeicheldrüse. Gegenanzeigen: Die Anwendung ist bei akuter Pankreatitis und bei akuten Schüben einer chronischen Pankreatitis während der floriden Erkrankungsphase sowie bei

nachgewiesener Schweinefleischallergie nicht angezeigt. Nebenwirkungen: Keine bekannt.

Dosierung: Siehe Gebrauchsinformation. Packungsgrößen und Preise (einschi. MwSt.): Panzytrat® 10.000:50 Kps. (NI) DM 28,08,100 Kps.

(N2) DM 51,49. 200 Kps. (N3) DM 94,42. Klinikpackung. Panzytrat*25.000:50 Kps. (NI) DM 52,24. 100 Kps. (N2) DM 93,61.200 Kps. (N3) DM 171,81 .Klinikpackung. Panzylrat® 40.000:50 Kps. (NI) DM 88,04.100 Kps. (N2) DM 161,40.200 Kps. (N3) DM 295,91. Klinikpackung. (Stand:

1.1.1994) Nordmark Arzneimittel GmbH, 25430 Uetersen.

e Nordmark

(10)

-

10

-

online *** online *** online *** online online

Diese Erkrankungen machen 65% aller kindlichen Tumoren aus. Den Erkrank­

ten wurden 4788 Kinder (gleiches Alter und gleiches Geschlecht) gegenüberge­

stellt, die zufällig aus dem zentralen Be­

völkerungsregister gewählt wurden. Für die Zeit neun Monate vor Geburt bis zur Diagnose der Krankheit konnten insge­

samt 99,1% aller Wohnorte der Eltern bzw. des Kindes ermittelt werden. Für jede Adresse wurde die Nähe zu früheren oder bestehenden Hochspannungsein­

richtungen ermittelt. 57 Wohnungen von 55 Kindern waren einem magnetischen Feld von mindestens 0,1 pT (tesla. Maß der magnet. Flußdichte) ausgesetzt. Ge­

nerell waren die an Krebs erkrankten Kinder höher belastet als die Kontrollkin- der. Während aber bei einer magneti­

schen Feldstärke von >0,25 pT noch keine signifikante Beziehung zu erken­

nen war, war bei >0,4 pT das Risiko kindlicher Tumoren mehr als fünffach erhöht, wobei diese Risikoabschätzung allerdings auf nur 9 Fällen basiert. Ma­

gnetische Feldstärken von 0,4 pT werden in einem Abstand von bis zu 50 m von Hochspannungsleitungen gemessen.

In Finnland wurde eine Kohortenstudie mit allen bis zu 19 Jahre alten Kindern, die zwischen 1970 und 1989 innerhalb eines Abstandes von 500 m zu Oberland- Hochspannungsleitungen lebten, durch­

geführt (magnetisches Feld >0,01 pT).

Das waren 68300 Jungen und 66500 Mädchen (= 4,3% aller finnischen Kin­

der). Während der Beobachtungszeit tra­

ten 140 Fälle kindlicher Krebserkrankun­

gen auf 145 wären statistisch zu erwar­

ten gewesen. Bezogen auf die magneti­

sche Feldstärke war das einzige statistisch signifikante Ergebnis, daß Jungen bei > 0,2 pT ein vierfach erhöhtes

Risiko für Tumoren des Nervensystems haben. Dieser Befund basiert auf 5 Pri­

märtumoren bei 2 Jungen. Die Möglich­

keit gesundheitlicher Risiken bei höhe­

ren magnetischen Feldstärken schließen die Autoren nicht aus. (ChR) Olsen. J., et ai: Residence near high vol­

tage facilities and risk of cancer in chil­

dren. Brit. Med. J. 1993: 307: 891-895.

Verkasalo. P., et al: Risk of cancer in Finnish children living close to power lines, ebd., S. 895-899.

Behandlungsmöglichkeiten des Parkinson-Syndroms:

ein Vergleich

Zur medikamentösen Behandlung eines Parkinson-Syndroms gibt es verschie­

dene Ansätze, von denen drei in einer britischen Langzeitstudie untersucht werden.

782 Patienten mit seit durchschnittlich 14 Monaten bestehendem leichten idio­

pathischen Parkinson-Syndrom, die bis­

lang keine dopaminerge Therapie erhal­

ten hatten, wurden in diese randomi- sierte Studie aufgenommen und in drei Gruppen geteilt. Die Patienten der Gruppe 1 nahmen dreimal täglich Le­

vodopa mit dem Dopa-Decarboxylase- Hemmstoff Benserazid ein. Die der Gruppe 2 bekamen zunächst Selegilin, das den Levodopa-Bedarf mindern soll;

nach vier Wochen bekamen die Patien­

ten zusätzlich Levodopa plus Benserazid (wie Gruppe 1). Die dritte Patienten­

gruppe wurde nur mit dem Dopamin-

Agonisten Bromocriptin behandelt. Die durchschnittliche Levodopa-Dauerdosie­

rung betrug in Gruppe 1 420 mg/d und in Gruppe 2 352 mg/d (p = 0,05), die Bro- mocriptindosierung 36 mg/d. Eine erste Zwischenbilanz dieser Studie wurde jetzt nach durchschnittlich drei Jahren Be­

handlung gezogen. 80 von 249 Patienten in Gruppe 1, 76 von 271 in Gruppe 2 und 181 von 263 Patienten in Gruppe 3 bra­

chen die Therapie ab, vornehmlich we­

gen Nebenwirkungen oder, hauptsäch­

lich in Gruppe 3, wegen ausbleibendem therapeutischen Effekt. In der Wirksam­

keit unterschieden sich die Therapien in Gruppe 1 und 2 nicht signifikant, doch traten unter der Selegilin-Kombination deutlich mehr Nebenwirkungen auf Ob die zusätzliche Selegilin-Gabe sich langfristig positiv auswirkt, kann noch nicht gesa^ werden. Bromocriptin war weniger wirksam als die beiden anderen Therapien, selbst bei den Patienten, die gut auf das Mittel ansprachen. Allerdings war der Unterschied in der Wirksamkeit relativ gering, und Langzeitnebenwir­

kungen wie Dyskinesien traten bei den Patienten, die Bromocriptin auf Dauer tolerierten, erheblich seltener auf (2% ge­

genüber 27 bzw. 34% in Gruppe 1 und 2).

Vorläufiges Fazit der Studie: Da keine der drei Behandlungsmöglichkeiten gra­

vierende Vorteile aufweist, ist die Wahl des Medikaments, zumindest im frühen Krankheitsstadium, kein entscheidendes Kriterium für den weiteren Krankheits­

verlauf (ChR)

Parkinson's Disease Research Group:

Comparisons of therapeutic effects of le- vodopa, levodopa and selegiline, and bromocriptine in patients with early, mild Parkinson's disease. BMJ 1993:

307: 469-472.

arthre/

ddoJLohJg arthre/

für’s Budget

10 Kaps. 10 Kaps.

DM 6,95 DM 6,30

/ (SAGiTTA)

Wir wollen, daß Sie uns weiterempfehlen.

50 g DM 7,34 100 g DM 12,05

(11)

Gastkommentar

Dieter Krieseil

EDV in der Praxis

Berater für EDV- Anwendungen und

Sie haben keine Chance - nutzen Sie sie! Lonne?stadt

Warum alle das gleiche anbieten

Alle Programme können, grob gesagt, das glei­

che. Es handelt sich, dieser technische Hinweis sei gestattet, fast immer um relationale Daten­

banken, die von den Anbietern verwendet wer­

den. Die Unterschiede liegen nicht mehr in den

»harten« Funktionen, sondern in den Feinhei­

ten. Und hier läßt sich ein Vergleich kaum noch objektiv durchführen, was an folgendem Bei­

spiel dargestellt sei: Programm A gestattet es, mehrere Patienten gleichzeitig zu bearbeiten, dem einen ein Rezept auszustellen und bei dem anderen die (elektronische) Karteikarte zu be­

arbeiten. Programm B hingegen läßt Sie so mit dem Bildschirm arbeiten, wie es Ihnen intuitiv am vernünftigsten vorkommt. Derartig »ver­

schiedendimensionale« Unterschiede lassen sich nicht linear abwägen. Sie als Anwender müssen im günstigsten Fall sagen können, »ich benötige diese Funktion häufig« oder, im un­

günstigsten Falle, einfach sagen, »mir ist das eine wichtiger als das andere«. Ungeeignet für die Beurteilung sind auch sogenannte »Hitli­

sten«, wie sie z. B. die KV für Praxissysteme herausgibt. Zum einen liegen die Unterschiede zwischen den Programmen, wie erwähnt, in den »Feinheiten«, d. h. in Handhabungsge­

sichtspunkten. Zum anderen gibt es Anbieter, die von deren Programmen »Light-Versionen«

hersteilen, die exakt das erfüllen, was die KV an (Mindest-)Anforderungen gestellt hat. Viele der Vorteile, die das Vollprogramm Ihnen bie­

ten könnte, sind darin nicht enthalten.

Resümee: Sehen Sie sich die Programme im­

mer direkt an, entscheiden Sie nicht aufgrund von papiergebundener Werbung oder »nur«

dem Gespräch mit Kollegen. Was für Sie ent­

scheidend sein kann, ist für Ihren Kollegen völlig unwichtig und umgekehrt. Entscheiden Sie durchaus nach dem Eindruck, den die Er­

scheinung und die Handhabung des Pro­

gramms auf Sie machen. Nach der zweiten oder dritten Vorführung wissen Sie selbst, wel­

che (Darstellungs-)Kriterien für Sie wichtig sind. Lassen Sie sich diese gezielt vorführen.

Scheuen Sie sich nicht, nachdem Sie Erfahrung

gewonnen haben, die ersten Kandidaten noch­

mals unter die Lupe zu nehmen. Sie vermeiden so, daß Ihnen wichtige Tatsachen verlorenge­

hen, die Sie am Anfang noch nicht realisiert haben.

Die Frage »Kann ich auf die EDV verzichten?«

möchte ich mit einem Nein beantworten. Die KVen werden es sich nicht nehmen lassen, Per­

sonalkosten auf Ihre Kosten zu reduzieren, d. h.

der Zeitpunkt ist absehbar, an dem die manu­

elle Abrechnung entweder unmöglich oder so teuer wird, daß sie nicht rentabel ist. Sollte die Krankenkassen-Scheckkarte tatsächlich in allen KV-Bezirken eingeführt werden ist dies vermut­

lich der passende Vorwand dafür. Es wird zum Teil auch eine Imagefrage sein, ob der Arzt, der auf EDV verzichtet, auch sonst auf der Höhe der sonstigen technischen Standards sein wird.

Welche Lebensdauer hat mein System?

Datentechnik und Programmsoftware gehören mit zum Kurzlebigsten, was es derzeit auf dem Markt gibt. Indiz dafür ist hier das Finanzamt;

dieses gestattet Ihnen, auf PCs basierende EDV-Anlagen und die zugehörende Software in nur 3 Jahren abzuschreiben. Grund dafür ist die immer noch rasante Entwicklung sowohl auf dem Hardwaresektor als auch auf dem Pro­

grammiersektor. Dies führt dazu, daß Produkte mit einer immer größeren Leistungsfähigkeit entwickelt werden. Das »Problem« für Sie ist dabei nicht, daß die Hardware und die Pro­

gramme nach einer Laufzeit von 5 Jahren etwa nicht mehr funktionieren; das Problem liegt darin, daß »in fünf Jahren« der Hersteller a) ein Programm anbietet, das tatsächlich über viele sinnvolle neue Leistungen verfügt, aber b) leider nicht mehr als »Update« verfügbar ist, d.

h. Sie müssen dieses Programm neu kaufen.

Gleiches gilt für die Hardware.

Resümee: Praxis-EDV hat nicht die gleiche Le­

bensdauer wie ein Karteischrank, der 20 Jahre halten kann. Rechnen Sie damit, daß nach etwa 5 Jahren Ersatzinvestitionen in der gleichen Höhe notwendig werden, wie Sie sie heute tä-

Mittels EDV kann man Briefe schneller schreiben, da­

für werden sie aber meistens länger...

Der Anwender muß beurtei­

len, welche Funktion er häufig braucht

Sehen Sie sich die Programme immer direkt an!

Z. Allg. Med. 1994; 70: 91-92. © Hippokrates Verlag GmbH, Stuttgart 1994

(12)

Gastkommentar

Praxis-EDV hat nicht die glei­

che Lebens­

dauer wie ein Karteischrank

Die Verkaufs­

argumente Geld sind mit Vorsicht zu ge­

nießen

tigen, sowohl was die Hardware als auch die Programme angeht.

Welches System?

Aus dem bisher Gesagten resultieren zwei mögliche Richtungen, in die Ihre Entscheidung gehen kann. Wenn Sie bisher ohne EDV gut zurechtgekommen sind, eine kleinere Praxis mit relativ festem Patientenstamm haben und nicht planen, dieses nachhaltig zu ändern, dürften für Sie kleine Lösungen in Frage kom­

men. Kleine Lösung heißt: Bei Verkaufs­

gesprächen sind Themen wie: rote und gelbe Liste vollständig implementiert, gleichzeitige Bearbeitung mehrerer Patienten, umfangrei­

che Arztbrieffunktionen, Einbindung vieler Diagnosegeräte (EKG etc.), vielfältiger Infor­

mationsfluß zwischen einzelnen Arbeitsplätzen weniger wichtig als: Ihnen angenehme Bild­

schirmdarstellung, leicht durchschaubare Struktur und der Preis. Sie arbeiten dann zu­

nächst parallel mit Karteikarten und verwen­

den die EDV hauptsächlich für Leistungskon­

trollen und die Abrechnung. Wenn Sie eine umfangreichere Praxis betreiben, können Sie eine größere EDV zur Optimierung der Verwal­

tungstätigkeiten einsetzen sowie, in seltenen Fällen, tatsächlich Personalkosten einsparen.

Größere Lösung heißt: Bei Verkaufsgesprä­

chen sind Themen wie Bildschirmdarstellung, leicht durchschaubare Struktur und der Preis weniger wichtig, denn komplexe Werkzeuge können nicht einfach zu bedienen sein; wich­

tiger werden Themen wie rote und gelbe Liste vollständig implementiert, gleichzeitige Bear­

beitung mehrerer Patienten, umfangreiche Arztbrieffimktionen, Einbindung vieler Diagno­

segeräte (EKG etc.), vielfältiger Informations­

fluß zwischen einzelnen Arbeitsplätzen etc.

Anschrift:

Dieter Krieseil, Badgasse 6, 91475 Lonnerstadt Persönliche Daten:

Geboren am 31. 1. 1955 in Nürnberg Ausbildung :

Nach dem Abitur Studium der Mathematik/Physik für das Lehramt an Gymnasien

Beruflicher Werdegang:

Gymnasiallehrer, nach Aufgabe der Beamtenlaufbahn Tätigkeit in der Hardwareentwicklung für PC-Kompo- nenten, dann selbst. Berater für EDV-Anwendungen.

Jetzige Tätigkeit:

Philosoph

Interessenschwerpunkte:

Künstliche Intelligenz.

Hier werden sich die Einsparungseffekte tat­

sächlich so summieren, daß Sie, wenn der Be­

trieb »läuft«, spürbar Zeit gewinnen.

Warum Sie durch EDV nichts sparen Manche Anbieter von EDV machen in ihrer Werbung Amortisationsrechnungen auf und rechnen Ihnen vor, was Sie pro Quartal anhand der EDV sparen können, wieviel freie Zeit Sie gewinnen etc.

Zur Amortisation durch Leistungskontrolle:

Wenn Sie sich die Investitionskosten für die Pra­

xis-EDV sparen, das Geld statt dessen solide anlegen und diese Rendite auf die Zeit hoch­

rechnen, ist das vom Finanztechnischen be­

trachtet keine schlechte und eine sichere Lö­

sung. Auch wissen Sie als Arzt Bescheid, welche Ziffernketten und Ausschlüsse Sie beachten müssen, denn Ihr Patientenstamm ist nicht gro­

ßen Fluktuationen unterworfen, und es hindert Sie niemand, Leistungskontrollen seihst vorzu­

nehmen.

Zur Zeitersparnis: Hier liegen die Dinge etwas komplexer. Meine Behauptung ist: Wenn Sie eine Praxis mit 4 Helferinnen haben, können Sie durch den Einsatz der EDV eine Halbtagskraft einsparen. Die sogenannten »sprungfixen« Ko­

sten Personal werden sich also in der Regel nicht ändern. Auch die Zeitersparnis, die die Helferinnen und Sie gewinnen, die sogenannten Minuteneinsparungen, werden auf der anderen Seite wieder dadurch ausgeglichen, daß Sie mehr arbeiten. Beispiel: Waren früher Ihre Arztbriefe kurz und prägnant, könnten Sie diese nun mit Hilfe der EDV in kürzerer Zeit schrei­

ben. Der übliche Effekt aber ist der: Anstatt den bisherigen Briefstil beizubehalten, setzen Sie die EDV ein und schreiben längere Arztbriefe; das hilft zwar den Kollegen, macht aber die Zeiter­

sparnis für Sie wieder zunichte.

Zur leichteren Abrechnung: Tatsächlich ge­

schieht die Abrechnung nun »automatisch« in­

nerhalb weniger Minuten/Stunden. Was aber nicht auf den ersten Blick sichtbar ist; Sie haben mehr Arbeit mit der Abrechnung, weil die KV Ihnen Tätigkeiten aufnötigt, die früher Sache der KV waren. Diese Mehrarbeit fängt zum Teil Ihr Computer auf, zum Teil machen Sie konti­

nuierlich Abrechnung. Diese »Sekunden«, in denen Sie vom System unterbrochen werden, weil »Abrechnungsfehler zu beheben« sind, ist Arbeitszeit, die vom Zeitgewinn wieder abgezo­

gen werden muß.

Resümee: Die Verkaufsargumente Zeit und Geld sind mit Vorsicht zu genießen. Kostenvor­

teile in Mark und Pfennig oder in Arbeitskräften erzielt die EDV in Krankenhäusern oder in gro­

ßen Praxisbetrieben. Wenn Sie allein mit zwei Helferinnen arbeiten, wird das für Sie nicht re­

levant sein. Tatsächlicher Vorteil: Die Abrech­

nung, die früher zwei Tage beanspruchte, ge­

schieht nun, weil unsichtbar verteilt, »von selbst« in wenigen Minuten/Stunden.

(13)

Originalarbeit

Stefan Schnur

Langzeitblutdruckmessung und

»Praxishypertonie«

Facharzt für

—. ■■ ■ I ■■ ■ • ■ «11 ■ Allgemeinmedizin,

Eine neue Untersuchungsmethode in der Allgemempraxis München

Da die meisten physiologischen Phänomene - so auch akute und chronische Blutdruckreak­

tionen - eine auffällige, genuine Spontanvaria­

bilität und Tagesrhythmik (8) aufweisen, kön­

nen akzidentelle Meßwerte und Grenzbereiche der untersuchten »Testgröße« allenfalls eine Orientierungshilfe abgeben und nur unter Vor­

behalt als diagnostischer Standard verwendet werden. Diese Voraussetzung gilt für Meßperi­

oden aus »traditionellen« Einzelmessungen in der Praxis als wohl konsolidierte Erkenntnis und muß - vorsichtig formuliert - ebenso wie für andere nicht-invasive Verfahren, so auch für die Langzeitblutdruckmessung, in prospek­

tiven Studien noch näher unter Beweis gestellt werden. Im übrigen unterliegen »Hochdruck- defmitionen« und diesbezügliche Konsensus­

empfehlungen zeitgenössischen Trends (dies gilt gleichwohl für andere Beispiele in der Me­

dizin), welche durch »neue« (!?) Einsichten aus der Grundlagenforschung, etwa der »additi­

ven« Veränderung des Risikofaktorenkonzep­

tes, regelmäßige Wandlungen und »Triggerun­

gen« erfahren, ln der Regel erhält man reprä­

sentative Daten als Grundlage einer rationalen Pharmakotherapie (Ahb. - bei der konven­

tionellen Blutdruckmessung nach Riva-Rocci dürften hierfür wenigstens 8 bis 10 Einzelmes­

sungen über 24 h ausreichend sein - erst aus repetitiven Meßvorgängen unter verschiedenen zeitlichen und örtlichen Untersuchungsbedin­

gungen. Diese idealen Anforderungen sind in der Ailgemeinpraxis jedoch (z. B. aus zeitlich­

organisatorischen Gründen) nicht immer oder nur bedingt erfüllbar. Sphygmomanometrische Blutdruckmessungen, die im Rahmen der

»Routinediagnostik« oft nach dem »Zufallsprin­

zip« vorgenommen werden, ergeben daher na­

turgemäß ein äußerst »heterogenes« Gesamt­

bild von normotensiven neben hypertensiven (oder auch hypotensiven) Meßwerten, die oft Gewidmet meinem Praxispartner Dr. med. F. Kloster- meir

generell als sog. »labile Hypertonie« oder »Ge­

legenheitshochdruck« (»Labeling«) interpre­

tiert werden.

Anders ausgedrückt: Die natürliche Variations­

breite arterieller Blutdruckwerte kann abhän­

gig vom Untersuchungszeitpunkt bei wieder­

holter Messung im Mittel auch niedrigere Meß­

werte ergeben und daher die Aussagekraft der Gelegenheitsmessung einschränken. Dieses Phänomen, welches auch als »Regression auf den Mittelwert« bezeichnet wird, besitzt gene-

Die über lange Meßperioden beim Hausarzt ermittelten Profile der »Gelegenheitsblut­

druckmessung« weisen eine beträchtliche Streubreite auf. Sie stehen vielfach im Kon­

trast zu den Ergebnissen weiterer technischer Untersuchungen (z. B. Ruhe-EKG. Echokardio­

graphie etc.), aber auch zum subjektiven Urteil des behandelnden Arztes, so daß eine hierauf aufbauende Diagnose »arterielle Hypertonie«

und deren Behandlung äußerst fragwürdig er­

scheinen. ln dieser Untersuchung wurden 100 ABDM-Protokolle, die unter den »Alltags-(>in vivo<)«-Bedingungen« einer Allgemeinpraxis aufgezeichnet und ausgewertet worden waren, mit Meßwerten der »traditionellen« Einzel­

messung in Beziehung gesetzt und verglichen.

32% der Patienten erfüllten dabei die Kriterien einer »Praxishypertonie«. Da die Primärdia­

gnostik und das Medikamentenmonitoring der arteriellen Hypertonie in aller Regel in den Kompetenzbereich des niedergelassenen Arz­

tes fallen, wäre es begrüßenswert, wenn diese Methode in ausgewählten Eällen zukünftig als

»Goldstandard« der ambulanten Blutdruck­

diagnostik etabliert werden könnte. »Eehldia- gnosen« (»Pseudohypertonie«) und Aufwand für unnötige Diagnostik und Therapie könnten

damit wahrscheinlich reduziert werden.

Hochdruck­

definition und Konsensus­

empfehlungen unterliegen zeitgenössi­

schen Trends

Zum Inhalt

Z. Allg. Med. 1994; 70: 93-98. © Hippokrates Verlag GmbH, Stuttgart 1994

(14)

Originalarbeit Langzeitblutdruckmessung

ohne Medikation

Uhrzeit (Stunde)

mit Medikation (Calziumantagonist) --- oco

^---

S8

i-

^coooo c^ocN^coeoo

^ ■H -«H CM <M

Uhrzeit (Stunde)

Abbildung 1: Meßprotokolle (Pat. K. R. R. 9 * 19. 4. 14), die zur Indikationsstellung und Verlaufskontrolle unter antihyper­

tensiver Therapie durchgeführt wurden. (NB: »Situative« Blutdrucksteigerung bei Meßvorgang unter antihypertensiver Therapie (!) zu Beginn und am Ende der Registrierung).

Die ABDM kann die Zuverläs­

sigkeit der Messung erhö­

hen

Für die Praxis­

hypertonie muß eine Dunkelzif­

fer von his zu 30% angenom­

men werden!

relle Gültigkeit für alle biologischen Variablen mit natürlicher Streubreite und ist von außer­

ordentlicher Bedeutung vor allem für Scree­

ninguntersuchungen an unselektionierten Po­

pulationen. Die Methode der ambulanten Lang­

zeitblutdruckmessung (ABDM) kann dazu bei­

tragen, diesem »Registrierfehler« (»systema­

tisches Skotom«) vorzubeugen, erhöht also die Zuverlässigkeit der Messung und damit auch die Präzision des Untersuchungsergeb­

nisses.

In Grenzfällen, aber auch bei anderen zunächst

»unklaren« Indikationen bleibt häufig die Frage nach dem weiteren Ausmaß an Diagnostik und Therapie (1) bzw. der Prognose offen oder de­

ren Beantwortung zumindest dem Ermessen des einzelnen Arztes überlassen. Hier stellt die Langzeitblutdruckmessung eine echte Ergän­

zung der gängigen Methoden dar.

Die Präzisierung der Hypertoniediagnose er­

folgt in aller Regel auf primärmedizinischer Ebene und umfaßt neben den »rein körperli­

chen« Beschwerden vor allem auch die psycho­

sozialen Determinanten von »Krankheit« oder

»Wohlbefinden« des einzelnen Patienten (vgl.

Diskussion). Eine Ausklammerung dieses Prin­

zips hätte zur Folge, daß ein nicht unbeträcht­

licher Anteil »eigentlich Blutdruckgesunder«

als »Pseudohypertoniker« fehldiagnostiziert und unnötig behandelt werden würde. Akzi­

dentelle Einzelmessungen des Blutdrucks kön­

nen aber auch zu einer »Überschätzung« des therapeutischen Effekts einer antihypertensi­

ven Substanz führen oder sie suggerieren auf Grund mutmaßlich hoher (»falsch positiver«) Blutdruckwerte eine notwendige Therapieop­

tion. Im Gesamtüberblick müssen daher nor- motensive wie auch hypertensive Blutdruck­

werte sowohl beim »Blutdruckgesunden« als auch beim »Hochdruckkranken« kritisch beur­

teilt werden.

Da vor allem in der hausärztlichen Praxis eine Fülle von kontrastierenden »Blutdruckinforma­

tionen« (»Diversifikation«) aus unterschiedli­

chen spezialärztlichen (z. B. RR-Messung beim Gynäkologen, Internisten) und/oder nicht-ärzt­

lichen Beratungssystemen (z. B. Apotheke, Heilpraktiker, Selbstmessung etc.) [= »Laiensy­

stem«!] zusammenlaufen und oft aufgrund von repetitiven Einzelmessungen die Dignität der Blutdruckwerte (Hochdruck-»Krankheit«?!) nur unscharf und empirisch bezeichnet wer­

den kann, wird die nicht-invasive kontinuierli­

che Messung von Blutdruckwerten unter »in- vivo-Bedingungen« bezüglich ihrer differenti­

aldiagnostischen und prognostischen Aussage­

kraft zukünftig wohl eine bedeutsame Rolle spielen.

Studienziel

Da der »traditionelle« Standard der Hyperto­

niediagnostik wohl in den meisten Praxen auf Meßergebnissen des Gelegenheitsblutdrucks beruht, muß für die sog. »Praxishypertonie«

(»Sprechstundenhochdruck«, »Weißkittelhoch­

druck«, »white coat hypertension«) eine be­

trächtliche Dunkelziffer von bis zu 30% ange­

nommen werden (vgl. Tab. 1).

Gelegenheitsblutdruckmessungen, welche aus dem kontinuierlichen »Diagnose- und Thera­

pieszenario« in einer Allgemeinpraxis stam­

men, wurden ausgehend von dieser Hypothese mit den Meßwerten einer standardisierten, va­

lidierten Methode - der ambulanten Langzeit-

(15)

wirksam, mild, mobilisierend.

'W

Rheumabene

Moderne Langzeitthe­

rapie rheumatischer Erkrankungen.

10% DMSO in einem Emul­

sionsgel mit Komponenten aus der Körperpflege

50 g 8,90 DM 100 g 12,80 DM

Rheumabene Zusammensetzung: 100 g Gel enthalten: Dimethylsulfoxid (DMSO) 10,0 g. Anwendungsgebiete: Rheumatische Beschwerden der Muskeln, Sehnen und Gelenke wie z. B. Schleimbeutelentzündung, Sehnenentzündung, Sehnenscheidenentzündung, Synovitis, Arthritis, Muskelentzündung, Myogelosen, Fibrositis. Nach stumpfen Verletzungen wie z. B. Prellungen, Quetschungen, Verstauchungen, Zerrungen und Hämatome. Gegenanzeigen: Rheumabene soll nicht angewandt werden bei bekannter Allergie gegen einen der Inhaltsstoffe, bei schweren Leber- und Nierenfunktionsstörungen, Kreislauflabilität, Schwangeren, Stillenden und Kindern unter 5 Jahren. Es gibt einen Hinweis darauf, daß DMSO bei gleichzeitiger Gabe von Sulindac-haltigen Arzneimitteln eine toxische Reaktion hervorrufen kann (periphere Neuropathie). Daher sollte die gleichzeitige Anwendung von Rheumabene und Sulindac-haltigen Präparaten vermieden werden.

Nebenwirkungen: DMSO oder andere Inhaltsstoffe in Rheumabene können gelegentlich zu allergischen Hauterscheinungen führen. Gelegentlich auftretende Hautrötungen, Juckreiz und Brennen verschwinden im allgemeinen während der weiteren Behandlung. Gelegentlich kann Mundgeruch auftreten. Die bei manchen Patienten kurz nach der Anwendung von Rheumabene auftretende veränderte Geschmackswahrnehmung verschwindet wieder nach wenigen

Minuten. Unter der Anwendung von Rheumabene kann es in Einzelfällen zu allergischen Sofortreaktionen mit Nesselsucht (Urtikaria) und Haut- bzw. Jahre Schleimhautschwellungen vor allem im Gesichts- und Mundraum (Quincke-Ödem) kommen. Verschreibungspflichtig.

Merckle GmbH 89143 Blaubeuren. Stand: September 1993. mittei

(16)

\neo\ Kraftvoll in den Atemwegen Sanfi zum Menschen

L orafem

Symbiotikum

Das neuartige Antibiotikum

zum erstaunlich günstigen Preis von DM 49.—

Lorafem® 200 (N1)

LORAFEM* Zusammensetzung: LORAFEM* 200: eine Kapsel enthält 210,3 mg Loracarbef I H2O entsprechend 200 mg Loracarbef. LORAFEM® 400: eine Kapsel enthält 420,6 mg Loracarbef I H2O entsprechend 400 mg Loracarbef Anwendungsgebiete: LORAFEM* 200 Kapseln und LOFLAFEM® 400 Kapseln sind bei Erwachsenen und Kindern ab 12 Jahren für eine Behandlung der folgenden Infektionen durch loracarbefempfindliche Erreger geeignet soweit diese Infektionen einer oralen Therapie zugänglich sind: Infektionen im Hals-, Nasen-, Ohrenbereich (Tonsillitis, Pharyngitis; Sinusitis); Infektionen der tiefen Atemwege (akute Bronchitis, akute Exacerbation der chronischen Bronchitis, Pneumonie); Infektionen der Haut und des Weichteilgewebes, LOFLAFEM* 200 Kapseln können auch bei Frauen mit unkomplizierten Infektionen der Hamwege angewendet werden; sie sind aber nicht Mittel der ersten Wahl. Im allgemeinen wirkt Loracarbef auf die meisten Stämme der folgenden grampositiven und gramnegativen Erreger keimabtötend; Streptokokken (ß-hämolysierende der Gruppe A und cindere, einschließlich Streptococcus pneumoniae); Staphylokokken (mit Ausnahme von methicillin-Zoxacillinresistenten Staphylokokken); Escherichia coli; Proteus mirabilis; Klebsiella pneumoniae;

Moraxella (Branhamella) catarrhalis (einschließlich ß-lactamaseproduzierender Stämme); Neisseria meningitidis; Haemophilus influenzae und Haemophilus parainfluenzae (jeweils einschließlich ß- lactamaseproduzierender Stämme). Gegenanzeigen: Erwiesene Allergie gegen Loracarbef oder Cephalosporine. Auf eine mögliche Kreuzallergie mit anderen ß-Lactam-Antibiotika ist zu achten.

Anwendung während Schwangerschaft und Stillzeit Es liegen keine Erfahrungen zur Anwendung beim Menschen in der Schwangerschaft und Stillzeit vor. Daher soll eine Behandlung nur nach sorgfältiger Nutzen-Ftisiko-Abwägung erfolgen. Beim gestillten Säugling kann es zu Durchfällen und Sproßpilzbildung der Schleimhäute kommen. Nebenwirkungen: Gastrointestinaltrakt Gelegentlich Diarrhoe, Übelkert, Erbrechen und abdominelle Schmerzen, selten Appetitlosigkeit Wie auch bei anderen Brertspektrum-Antibiotika ist ein Auftreten von Dickdarmentzündungen (antibiotikaassoziierte Colitis, einschl. pseudomembranöser Colitis) möglich; die Gabe von Loracarbef an Patienten mit Colitis-Anamnese sollte deshalb mit Vorsicht erfolgen. Nervensystem:

Gelegentlich Kopfschmerz, selten Müdigkeit, Nervosität, Schlaflosigkeit und Benommenheit. Allergie: Selten Hautrötung, Pruritus, Urticaria, Erythema multiforme, Kehlkopfschwellung, anaphylaktischer Schock. In diesem Fall sollte das Medikament abgesetzt werden. Herz-Kreislauf: Selten Gefäßerweiterung mit Hautrötung. Genitalbereich: Selten Vaginitis, Pilzinfektionen.

Sonstiges: Selten vorübergehende Erhöhung von SGPT, SGOT, alkalischer FTiosphatase, Kreatinin, Hamstoffstickstoff, Creatininkinase, Thrombozyten; selten Thrombozytopenie, Leukopenie, Eosinophilie. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln: Durch Hemmung der renalen Ausscheidung höhere und länger anhaltende Konzentrationen von Loracarbef im Blut bei zusätzlicher Gabe von Probenicid. In Einzelfallen verlängerte Prothrombinzeit von Patienten, die gleichzeitig blutgerinnungshemmende Medikamente vom Cumarin-Typ erhielten. Bei gleichzeitiger Anwendung von Nasentropfen mit schleimhautabschwellender Wirkung wurde häufigeres Auftreten von Kopfschmerzen beobachtet. Eine Wechselwirkung mit Acetylcystein findet nicht statt Dosierung: Pharyngitis, Tonsillitis, Bronchitis, Haut- und Weichteilinfektionen: Normaldosierung 2x tägl. I Kapsel LOFIAFEM® 200. Bei schweren Infektionen sowie Sinusitis, Pneumonie oder durch weniger empfindliche Erreger verursachten Infektionen: 2x tägl. 2 Kapseln LOFLAFEM® 200 oder 2x tägl. I Kapsel LORAFEM® 400. Unkomplizierte Infektionen der unteren Hamwege:

IX tägl. I Kapsel LOFIAFEM® 200. Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist eine Dosisanpassung (s. Fachinformation) erforderlich. Packungsgrößen und Preise:

LORAFEM* 200: NI (10 Kps.) DM 49,00, N2 (20 Kps.) DM 92,78; LORAFEM* 400; NI (10 Kps.) DM 92,78, N2 (20 Kps.) DM 174,43; Krankenhauspackungen.

Lilly Deutschland GmbH, Gießen, Niederlassung; Saalburgstraße 153, 61350 Bad Homburg Stand 8/93

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Die gleichzeitige Anwendung von Carbamazepin-neuraxpharm 400 mg retard und Loxapin, Quetiapin (Arzneimittel zur Behandlung geistig-seelischer Erkrankungen), Primidon,

Wenn Sie Fragen zur Wirkungsweise von Bosulif haben oder wissen möchten, warum Ihnen dieses Arzneimittel verschrieben wurde, wenden Sie sich an Ihren Arzt.... Was sollten Sie vor

Wenn bei der 1-mal täglichen Einnahme eine vollständige Tagesdosis von 1- mal 1 Filmtablette cefixdura 400 mg (entsprechend 400 mg/Tag) vergessen wurde, kann die Einnahme innerhalb

Sehr selten (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen) ist im zeitlichen Zusammenhang mit der Einnahme bestimmter entzündungshemmender Arzneimittel

Die gleichzeitige Anwendung von Tegretal 400 mg retard und Loxapin, Quetiapin (Arzneimittel zur Behandlung geistig-seelischer Erkrankungen), Primidon, Progabid,

Carbamazepin sollte bei gebärfähigen Frauen und besonders während der Schwangerschaft wenn möglich als Monotherapie angewendet werden, da sich das Risiko von Fehlbildungen bei

• Nervenstörungen (periphere Neuropathien) und Krampfanfälle (nach sehr hoher Dosierung oder Langzeitbehandlung; reversibel nach Dosisreduktion oder Absetzen), siehe auch

Kontrastmittelüberempfindlichkeit Wie bei allen iodierten Röntgenkon- trastmitteln können auch nach Anwen- dung von Peritrast-oral-CT Überemp- findlichkeitsreaktionen (allergoide