Zusammensetzung: 1 Ampulle TRAMAL 50- Injektionslösung enthält 50 mg Tramadolhy
drochlorid, 1 Ampulle TRAMAL 100-lnjekti- onslösung bzw. 1 TRAMAL 100-Fertigspritze enthalten 100 mg Tramadolhydrochlorid, 1 Kap
sel TRAMAL enthält 50 mg Tramadolhydro
chlorid, 20 Tropfen (0,5 ml) TRAMAL-Lösung entsprechen 50 mg Tramadolhydrochlorid, 1 Suppositorium TRAMAL enthält 100 mg Tra
madolhydrochlorid. Anwendungsgebiete: Mit
telstarke bis starke akute oder chronische Schmerzzustände sowie bei schmerzhaften dia
gnostischen oder therapeutischen Eingriffen.
Gegenanzeigen: TRAMAL soll nicht bei akuter Alkohol-, Schlafmittel-, Analgetika- oder Psy- chopharmaka-lntoxikation eingesetzt werden.
Hinweis: Entsprechend den heute allgemein gegebenen Empfehiungen sollte das Präparat während der Schwangerschaft nur unter stren
ger Indikationsstellung angewendet werden.
Bei Anwendung während der Stillzeit ist zu berücksichtigen, daß etwa 0,1 % der Dosis in die Muttermilch übergehen. Bei Patienten, die auf Opiate empfindiich reagieren, sollte das Medi
kament nur mit Vorsicht angewendet werden.
Patienten mit bekannten cerebralen Krampflei
den sollten während einer Behandlung mit TRAMAL sorgfältig überwacht werden. Neben
wirkungen: Wie bei allen zentral wirksamen Analgetika können auch nach der Anwendung von TRAMAL mitunter Schwitzen, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, Mundtrockenheit und Müdigkeit auftreten. Eine Beeinflussung der Kreislaufregulation (Herzkiopfen, Kollapsnei
gung bis Kreisiaufkollaps) ist in seltenen Fällen möglich. Diese Möglichkeit besteht insbeson
dere bei aufrechter Körperhaltung und wenn TRAMAL intravenös gespritzt wird. In Einzel
fällen wurden In zeitlichem Zusammenhang mit der Anwendung von TRAMAL cerebrale Krampfanfälle beobachtet. Unerwünschte Wir
kungen treten insbesondere dann auf, wenn der Patient körperlich belastet wird. Besonde
rer Hinweis: Bei erheblicher Überschreitung der empfohlenen parenteralen Dosierung, wie sie im Rahmen von Anwendungen bei der Narkose gelegentlich erfolgt, ist mit einer dämpfenden Wirkung auf die Atmung (Atemdepression) zu rechnen. Eine atemdämpfende Wirkung wurde bei der Anwendung von TRAMAL-Kapseln, TRAMAL-Tropfen, TRAMAL-Suppositorien bis
her nicht beobachtet. Sie ist jedoch bei erheb
licher Überschreitung der empfohienen Dosie
rung und bei gleichzeitiger Anwendung von anderen zentraldämpfenden Medikamenten nicht sicher auszuschließen. Hinweis: Ver
kehrstüchtigkeit: Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reak
tionsvermögen soweit verändern, daß die Fähig
keit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beein
trächtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol. Wirkungswei
se: TRAMAL ist ein Analgetikum, dessen Wir
kung auf der Reaktion des Pharmakons mit spezifischen Rezeptoren des schmerzverarbei
tenden Systems beruht. Wechselwirkungen:
Bei gleichzeitiger Anwendung von TRAMAL und Substanzen, die ebenfalls auf das zentrale Ner
vensystem wirken, ist mit einer gegenseitigen Verstärkung der zentralen Effekte zu rechnen.
TRAMAL sollte nicht mit MAO-Hemmstoffen kombiniert werden.
Handelsformen und Preise: TRAMAL-Kapseln:
Packung mit 10 Kapseln (N 1) DM 13,62;
Packung mit 20 Kapseln (N 2) DM 25,60, Packung mit 100 Kapseln (ü N 3) DM 99,80.
TRAMAL-Tropfen: Flasche zu 10 ml (N 1) DM 27,26; 3 Flaschen zu 10 ml (N 2) DM 70,35; 10 Flaschen zu 10 ml (N 3) DM 208,20.
TRAMAL-Suppositorien; Packung mit 10 Sup- positorien (N 1) DM 23,29; Packung mit 20 Suppositorien (N 2) DM 41,71. TRAMAL 50- Injektionslösung: Packung mit 5 Ampullen zu 1 ml (N 1) DM 21,51. TRAMAL lOO-Injekti- onslösung: Packung mit 5 Ampullen zu 2 ml (N1) DM 25,73; Packung mit 10 Ampullen zu 2 ml (N 2) DM 45,44; Packung mit 50 Ampul
len (5x10) zu 2 ml (ü N 3) DM 195,11. Anstalts
packungen von allen Darreichungsformen.
TRAMAL 100-Ferligspritze: Packung mit einer Fertigspritze zu 2 ml DM 9,20. Stand 1 / 94
GRUNENTHAL Grünenthal GmbH ■ 52078 Aachen Postanschrift; 52220 Stolberg
Kongreßberichte
scheidet, die sich erst im Schulalter oder später unter bestimmten endo
genen und exogenen Einflüssen ma
nifestiert und dann zu krankheitsre
levanten Abweichungen des Stoff
wechsels führt. Prinzipiell unter
scheidet man so vier Typen, zwi
schen denen aber ein fließender Übergang von sehr milden bis hin zu den lebensbedrohlichen Formen exi
stiert. Folge der gestörten Umwand
lung von Progesteron zu 11-Desoxy- cortisol ist die Anreicherung anderer Steroid-Präkursoren mit vorzugs
weiser Bildung von Androgenen, die zu Fehlbildungen wie Pseudoherm
aphroditismus femininus mit Ver
männlichung des äußeren Genitale bei Mädchen oder Pubertas praecox bei Knaben führen. 1st gleichzeitig auch die Mineralokortikoidsynthese gestört, kommt es zum adrenogeni
talen Salzverlustsyndrom mit Hypo- natriämie und Hyperkaliämie, was in den ersten Lebenswochen zum Tod der Kinder führt, wenn nicht die lebenslange Substitution von Corti
sol und Mineralokortikoiden begon
nen wird. Häufig ist es jedoch nur ein Symptom einer hyperandrogenen Störung - Akne, Hirsutismus, Haar
ausfall oder Oligomenorrhoe -, das die Patientin zum Arzt führt. Die Ab
klärung beschränkt sich zunächst auf die Anamnese und die Bestimmung des Serum-Testosterons. Bei norma
len Werten wird dann neben einer spezifischen Lokaltherapie ein An
tiandrogen wie Cyproteronacetat oder Chlomadinonacetat verschrie
ben, vorzugsweise in Kombination mit Ethylöstradiol.
Hirsutismus beispielsweise wird in 90-95% als idiopathisch klassifiziert.
Mit neuen molekularbiologischen Methoden wie der Polymerase-Ket- ten-Reaktion (PCR) und der Direktse
quenzierung dürften bei vielen Pati
entinnen Mutationen auf den 21-OH- Genen und damit doch eine Ursache nachgewiesen werden, glaubt K. Olek vom Institut für Molekulare Diagno
stik, Bonn. Bedeutung hat dies inso
fern, als sich entsprechende Patien
tinnen neben oder sogar anstatt einer antiandrogenen Therapie mit Gluko
kortikoiden therapieren lassen. Wei
terhin hat die Identifizierung von he
terozygoten Genträgern Bedeutung für die Familienplanung. Bei entspre
chenden Anlagen des Partners läßt sich über die Chorionbiopsie und die Typisierung der HLA-Antigene an Amnionzellen die Krankheit bereits im Mutterleib erkennen und mit Glukokortikoiden anbehandeln.
Schwere Mißbildungen der Genita
lien können so vermieden werden.
Zur Diagnostik werden 5 ml EDTA- Blut benötigt, in der Pränataldiagno
stik eine Chorionbiopsie.
Symposium »Androgenisierungser
scheinungen bei der Frau« am 25. September 1993 in München (Veranstalter: Grünenthal).
Referent:
Holger Kraneis Ebbeweg 6 57439 Attendorn
Acarbose: blutzucker-
senkende Potenz unterschätzt
Es gibt Hinweise aus aktuellen klini
schen Studien, daß sich unter einer Therapie mit dem a-Glucosidase- Hemmer Acarbose (Glucobay®) die periphere Insulinresistenz von Typ- II-Diabetikern merklich reduziert.
Dies berichteten Prof Dr. Eberhard Standl, München, und Prof Dr. Mar- kolf Hanefeld, Dresden, am 28. Okto
ber 1993 in Düsseldorf bei einer von Bayer veranstalteten Pressekonfe
renz, bei der drei Jahre nach Markt
einführung der Acarbose Bilanz ge
zogen wurde.
Die Blutzucker-senkende Potenz der Acarbose wurde noch zum Zeitpunkt der Einführung unterschätzt. Heute ist durch mehrere Studien belegt, daß Acarbose als Monotherapie bei diätetisch allein nicht einstellbaren Typ-II-Diabetikern den Blutzucker ebenso effektiv senkt wie ein Sul
fonylharnstoff, und zwar nüchtern ebenso wie postprandial. Der Vorteil der Acarbose: Die Insulinspiegel, speziell postprandial, liegen unter dem a-Glucosidase-Hemmer signifi
kant niedriger als unter dem Sul
fonylharnstoff, wie eine noch nicht publizierte kontrollierte Vergleichs
studie dokumentiert. Der interes
sante Befund, daß sich die periphere Insulinresistenz des Typ-II-Diabeti- kers möglicherweise durch Acarbose deutlich - laut den vorliegenden Hin
weisen um rund 20% - vermindern läßt, wird derzeit überprüft.
Dieser Befund ist deshalb so interes
sant, weil die periphere Insulinresi
stenz heute als grundlegend in der Pathogenese von metabolischem Syndrom und Typ-II-Diabetes gilt.
Die periphere Insulinresistenz ist ge
netisch determiniert und bei den Be
troffenen bereits früh - auch wenn kein Übergewicht besteht - nachzu
weisen. Durch exogene Faktoren wie vor allem die Überernährung wird das zentrale Pathophänomen von peripherer Insulinresistenz und kompensatorischer Hyperinsulin- ämie dann weiter verstärkt, so daß sich in der Folge als weitere Störun
gen Hypertonie, Dyslipoproteinämie und zum Schluß der Typ-II-Diabetes manifestieren. Andererseits gibt es Adipöse ohne entsprechende geneti
sche Prädisposition, die eine intakte Insulinsensitivität aufweisen.
Die Erkenntnisse über das metaboli
sche Syndrom zwingen zum Umden
ken in der Therapie des Typ-II-Dia
betes -, ein Umdenken, das aller
dings in der Praxis noch nicht aus
reichend stattgefunden hat. Noch immer werden rund 80% aller Typ- II-Diabetiker mit Sulfonylharnstoffen behandelt. Das seien viel zu viele, erklärte Prof Hanefeld. Die Acarbose wird heute bei diätetisch allein nicht einstellbaren Typ-II-Diabetikern als orales Antidiabetikum der ersten Wahl empfohlen. Sulfonylharnstoffe sind laut Hanefeld dann indiziert, wenn sich die körpereigene Insulin
sekretion erschöpft, was erst relativ spät im Verlauf der Erkrankung pas
siere. Im Unterschied zu Sulfonyl
harnstoffen wirkt Acarbose nicht in- sulinotrop, sondern korrigiert viel
mehr die nach Manifestation des Typ-II-Diabetes zunächst längerfri
stig bestehende Hyperinsulinämie,
zü
:^
Kongreßberichteder eine entscheidende Bedeutung bei der Entwicklung der Makroan
giopathie zugeschrieben wird. Die nicht insulinotrope Wirkung impli
ziert noch einen weiteren Vorteil:
Unter Acarbose besteht keinerlei Hy
perglykämierisiko, wie eine Anwen
dungsbeobachtung an über 10000 Diabetikern (meist Typ II) bestätigt.
Mehr noch: Es hat sich gezeigt, daß bei Kombination eines Sulfonylharn
stoffs (SH) mit Acarbose das Hypo
glykämierisiko unter SH-Therapie deutlich reduziert werden kann, wahrscheinlich durch »Abfangen«
der SH-induzierten Hyperinsulin- ämie. Die Anwendungsbeobachtung unterstreicht auch die gute blut- zucker-senkende Wirksamkeit der Acarbose: Zu Studienbeginn lagen nur 16% der Patienten mit ihrem HbAj-Wert im Normbereich, und 40% wiesen nicht akzeptable HbAj- Werte (>10) auf - diese ernüchtern
den Zahlen decken sich mit einer von Standl und Mitarbeitern durchge
führten Erhebung über die Qualität der Blutzuckereinstellung bei Typ-II- Diabetikern im Niedergelassenenbe- reich. Durch Acarbose als Mono- oder Kombinationstherapie ließ sich der Anteil der normwertig eingestellten Patienten auf 49% steigern, während sich der Anteil von Patienten mit nicht tolerablem HbA^ auf 11% reduzierte.
Das Ausmaß der mit Acarbose zu er
zielenden Hb Al-Senkung ist abhän
gig vom Ausgangswert: Bei HbAj- Ausgangswerten <10 betrug die mitt
lere Senkung 1,1%-Punkte, bei Aus
gangswerten >10 dagegen war der Therapieeffekt mit 2,3%-Punkten deutlich ausgeprägter.
Referentin:
Ulrike Viegener Paul-Finger-Straße 8 50858 Köln
Arzneimittelverpackungen:
Erhebliches Einsparungs
potential
Vermeiden, vermindern und verwer
ten statt verstecken, vergraben und
vergessen, so sollte das neue Motto in der Industrie im Sinne des Um
weltschutzes lauten. Die neuen Re
gelungen der Verpackungsverord
nung stellen für die pharmazeutische Industrie dabei nicht zwangsläufig eine neue, zusätzliche Belastung dar:
»Wir sollten sie vielmehr als eine Chance begreifen und die neuen Auf
lagen durch innovative Lösungen be
antworten«, sagte Hans Lietz von der Bayer AG bei einer Pressekonferenz des Unternehmens in Leverkusen.
Durch die neuen Aufgaben und Denkansätze werden nach seinen Worten kreative Problemlösungen möglich, die umweltfreundlicher sind und vor wenigen Jahren nicht realisierbar waren.
»Wir können zum Beispiel inzwi
schen Verpackungsmaterialien ein- setzen, die nicht so hochrein und so hochweiß sind, wie wir das jahre
lang gewohnt waren«, erklärte der Apotheker. Die weniger hochgerei
nigten Materialien sind jedoch in al
ler Regel preisgünstiger und so kann die Ökologie auch zur Ökonomie werden und helfen, Kosten einzuspa
ren.
Das gilt laut Lietz auch bei der Menge der Verpackungsmaterialien. So wird bei Bayer derzeit intensiv daran gearbeitet, die Verpackungen von Ampullen sinnvoller zu gestalten:
Hier könne erheblich an Material eingespart werden, da die derzeiti
gen Verpackungen regelrechte
»Überverpackungen« sind, die auch stärksten mechanischen Belastun
gen standhalten sollten. »Das muß aber nicht sein, wir haben hier weit über unsere Verhältnisse gelebt«, meint Lietz. Die neu konzipierte Am
pullenverpackung enthält kein Kunststoffinnenteil mehr, und die Ampullen sind zudem dichter ge
packt. Die Packung ist somit umwelt
freundlicher, da sie eine Monover
packung (alleine aus Karton) und nicht länger eine Kombinationsver
packung (Karton und Kunststoff) dar
stellt.
Mit vielen solchen Neuerungen ver
sucht das Pharmaunternehmen die gesetzlichen Auflagen der Ver
packungsordnung zu erfüllen und ei
nen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Die Maßnahmen rechnen sich in aller Regel auch wirtschaft
lich und helfen damit direkt, die zum Teil hohen Investitionskosten wieder einzuspielen.
Referentin:
Christine Vetter Merkenicher Str. 224 50735 Köln
Der Therapietagespreis ist die falsche Richtgröße
Die Gesundheitspolitik ist aktuell zu einer Kostendämpfungspolitik ver
kümmert, erklärte Prof. Dr. Peter Oberender, Bayreuth/Jena, bei einer von Abbott veranstalteten Presse
konferenz am 22. September 1993 in München.
Die Verschwendung knapper Mittel werde durch das Gesundheits-Struk- tur-Gesetz keineswegs ursächlich, sondern nur symptomatisch ange
gangen. Mehr noch: Durch diese finanzpolitische Reglementierung werde die therapeutische Qualität ganz klar in Frage gestellt. Unter dem Druck des GSG ist eine deutliche Ver
änderung des Verordnungsverhal
tens zu beobachten, das sich nun in erster Linie am Therapietagespreis orientiert.
Es ist inzwischen verschiedentlich nachgewiesen, daß durch die allein preisorientierte Verordnung Thera
pieeffizienz und Therapieverträg
lichkeit leiden können. Hinzu kommt, daß sich die vermeintlich preisgünstigere Therapie letztlich als teurere Alternative entpuppen kann, indem sie nämlich durch geringere Effizienz Folgekosten nach sich zieht.
Eine exakte Kosten-Nutzen-Analyse, wie sie jeder Therapieentscheidung zugrunde liegen sollte, ist derzeit überhaupt nicht möglich, da entspre
chende Daten fehlen. Es müßte ei
gentlich für jede Indikation ein sau
berer Vergleich aller pharmakothe- rapeutischen Alternativen bezüglich
Kongreßberichte
der Kosteneffizienz erstellt und den Ärzten an die Hand gegeben werden.
Allenfalls jedoch bei akuten Krank
heiten erscheint es realistisch, daß solche Kosteneffizienz-Analysen un
ter Berücksichtigung aller relevan
ten Aspekte wirklich durchgeführt werden können.
Der Therapietagespreis ist allein schon deshalb eine falsche Richt
größe, weil verschiedene pharmako- therapeutische »Alternativen« even
tuell unterschiedlich lange angewen
det werden müssen. Dies ist beispiels
weise der Fall bei der Therapie von akuten Atemwegsinfektionen. Es lie
gen inzwischen verschiedene Studien vor, die sauber belegen, daß das Ma
krolidantibiotikum Clarithromycin (Klacid®) bei nur fünftägiger Appli
kation zu gleich guten klinischen und bakteriologischen Heilungsraten führt wie die herkömmliche Antibio
tikatherapie über zehn Tage. Schaut man nur auf den Tagespreis, so nimmt das Makrolid mit 11,48 DM unter den verschiedenen in diesem Indikationsfeld eingesetzten Antibio
tika eine Mittelstellung ein. Berück
sichtigt man dagegen die erforderli
che Therapiedauer, so erweist sich Klacid® mit 57,40 DM in der Ver
gleichsgruppe als die preiswerteste Therapie. Das derzeitige Verord
nungsverhalten bei akuten Atem
wegsinfektionen sieht komplett an
ders aus als es die theoretischen Überlegungen nahelegen. Es werden verstärkt ältere Antibiotika wie Cotri
moxazol und Doxycyclin eingesetzt, obwohl nachgewiesen ist, daß die re
levanten Erreger gegen diese Anti
biotika in einem hohen Prozentsatz resistent geworden sind. Für eine em
pirische Therapie ohne Erregernach
weis werden Cotrimoxazol und Te
trazykline deshalb heute ausdrück
lich nicht mehr empfohlen. Erste Wahl bei antibiotikapflichtigen aku
ten Atemwegsinfekten sind laut Prof.
Dr. Vogel, Hofheim, vielmehr geeig
nete orale Cephalosporine und Ma
krolide sowie Aminopenicilline plus/
minus ß-Lactamase-lnhibitor.
Referentin:
Ulrike Viegener
Paul-Finger-Str. 8, 50858 Köln
,50 Tabletten
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