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Pressemitteilung Nr. 28 8. Mai 2017

PRESSEMITTEILUNG

Herausgeber: Institut der deutschen Wirtschaft Köln / Postfach 10 19 42 / 50459 Köln / Konrad-Adenauer-Ufer 21 / 50668 Köln Verantwortlich für den Inhalt: Jork Herrmann / Telefon 0221 4981-527 / herrmann@iwkoeln.de / www.iwkoeln.de

pressemitteilung@iwkoeln.de iwkoeln.de

IW-Konjunkturumfrage und -prognose

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Der deutschen Wirtschaft geht es gut – trotz Brexit und des unsicheren Kurses der US-Regierung. Entsprechend zuversichtlich blicken die Unternehmen in die Zukunft.

Das wirkt sich auch auf die Konjunktur aus: Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) rechnet für dieses Jahr mit einem Wachstum von gut 1 ½ Prozent.

Die deutschen Firmen sind gut ausgelastet, die Beschäftigung steigt weiterhin und die Arbeitslosigkeit geht weiter zurück. Und nach Meinung der deutschen Wirtschaft bleibt das auch so: Fast die Hälfte der knapp 2.800 vom IW Köln befragten Unternehmen rech- net mit einer höheren Produktion als im Vorjahr. 40 Prozent wollen in diesem Jahr neue Mitarbeiter einstellen, nur 12 Prozent erwarten eine sinkende Beschäftigung. Der Opti- mismus wirkt sich auch auf die Investitionen aus: 43 Prozent der Firmen planen höhere Ausgaben, nur 14 Prozent gehen von niedrigeren Investitionen aus – das ergibt einen Saldo aus positiven und negativen Meldungen von 29 Prozent. Damit hat sich die Stim- mung im Vergleich zum Herbst 2016 deutlich verbessert – damals betrug der Saldo nur 17 Prozent.

Angesichts der hohen politischen Verunsicherungen, ausgelöst durch den bevorstehen- den EU-Austritt des Vereinigten Königreichs sowie die protektionistischen Bestrebungen der US-Regierung unter Donald Trump, überraschen diese Ergebnisse. „Mittel- und langfristig können der Brexit und die US-Politik das wirtschaftliche Miteinander beein- trächtigen und das Wachstum der Weltwirtschaft schädigen“, sagt IW-Direktor Michael Hüther. Derzeit kurble aber im Wesentlichen der Binnenkonsum – sowohl durch den Staat als auch durch die Bürger – die deutsche Wirtschaft an. Grund dafür ist die gute Lage am Arbeitsmarkt, der sich laut IW-Forschern weiterhin positiv entwickeln wird.

Die höhere Inflationsrate, auch aufgrund des gestiegenen Ölpreises, führt in diesem Jahr allerdings zu einem etwas schwächeren Konsum. Insgesamt gehen die IW-Prognostiker davon aus, dass das reale Bruttoinlandsprodukt 2017 um gut 1 ½ Prozent und im Jahr 2018 um 1 ¾ Prozent zulegen wird. Die gute Lage sei aber kein Freibrief für Ausgaben- versprechen seitens der Regierung, warnt Hüther. „Endet die Niedrigzinsphase, dürfte auch die Zeit der hohen Budgetüberschüsse vorbei sein. Darauf muss sich die Politik vorbereiten.“

IW-Forschungsgruppe Konjunktur: Arbeitsmarkt trägt Konjunktur – Erfolge nicht ver- spielen, IW-Trends 2/2017

Ansprechpartner im IW: Prof. Dr. Michael Grömling, 0221 4981-776

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11. Mai 2017 / #10 / Seite 6 Konjunktur

Brexit? Trump? Schulden- und Finanzkrise? Noch vor wenigen Monaten sind die meisten Konjunkturforscher davon ausgegangen, dass sich die zunehmenden politi- schen Unsicherheiten deutlich in der globalen Wirt- schaftslage niederschlagen würden. Doch nichts da: Der weltweite Handel floriert wieder – und das hält die deutsche Volkswirtschaft auf Kurs (Tabelle Seite 7):

Laut IW-Prognose wird das deutsche Brutto- inlandsprodukt in diesem Jahr um 1 ½ Prozent und im Jahr 2018 um 1 ¾ Prozent steigen.

Das sind zwar etwas schwächere Werte als im vergan- genen Jahr, als die Wirtschaft noch um 1,9 Prozent zulegte, doch das ist leicht zu erklären: Zum einen schwächt sich der Konsum aufgrund der anziehenden Inflation etwas ab, zum anderen gibt es im Jahr 2017 drei Arbeitstage weniger als im vergangenen Jahr. Ohne diese

Konjunktur. Bereits seit 2013 wächst die deutsche Wirtschaft fast ununterbrochen – und das wird vorerst auch so bleiben. Zwar schwächt sich das Wachstum 2017 laut IW-Prog- nose ein bisschen ab, doch das hat vor allem statistische Gründe. Besonders erfreulich: In diesem und im nächsten Jahr werden insgesamt eine Million neue Arbeitsplätze entstehen und die Beschäftigung auf ein neues Rekordniveau hieven.

Effekte würde das Wachstum 2017 im Durchschnitt der vergangenen Jahre liegen.

Diese Prognose wird von den Ergebnissen der IW- Unternehmensbefragung bestätigt (Grafik):

Fast die Hälfte der rund 2.800 befragten Unterneh- men erwartet für 2017 einen Anstieg der Produktion, nur jedes zehnte rechnet mit einem Rückgang.

Außenhandel. Zwar werden die deutschen Exporte 2017 und 2018 einen Tick weniger zulegen als der Welt- handel, der in beiden Jahren jeweils um 3 ¼ Prozent wachsen dürfte. Das deutsche Ausfuhrplus von je 3 Pro- zent ist gegenüber 2016 dennoch eine Verbesserung.

Weil die deutschen Importe in diesem und im kom- menden Jahr um jeweils 4 Prozent steigen, bremst der Außenbeitrag das Wachstum leicht ab – und der Leis- tungsbilanzüberschuss verringert sich entsprechend.

Konjunktur: Unternehmen weiterhin zuversichtlich

So viel Prozent der Unternehmen erwarten für das Jahr 2017 eine

Rest zu 100: gleichbleibend; Quelle: IW-Befragung von 2.225 Unternehmen in Westdeutschland und 548 Unternehmen in Ostdeutschland im März/April 2017

© 2017 IW Medien / iwd

Abnahme der ... Zunahme der ...

Produktion Exporte Erträge Investitionen Beschäftigung

Westdeutschland Ostdeutschland Insgesamt

10,1 33,1

18,0 38,1

13,4 43,9

11,2 40,4

9,9 46,9

14,5 15,5

21,4 34,4

19,0 35,6

13,5 35,9

10,5 43,7

10,7 30,7

18,5 37,6

14,2 42,8

11,5 39,8

9,9 46,4

Beschäftigung erreicht

neuen Rekord

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11. Mai 2017 / #10 / Seite 7 Konjunktur

Das erneute Plus bei den Exporten spiegelt sich auch in der IW-Konjunkturumfrage wider:

Fast ein Drittel der Unternehmen in Deutschland erwartet für das Jahr 2017 höhere Ausfuhren – nur knapp 11 Prozent rechnen mit sinkenden Exporten.

Allerdings gibt es dabei einen recht großen Unter- schied: Während in Westdeutschland auf drei Optimisten nur ein Pessimist kommt, halten sich die beiden Lager in Ostdeutschland fast die Waage.

Investitionen. Auch die Investitionsperspektiven haben sich wieder merklich verbessert. Hielten sich die Unternehmen in Deutschland wegen des unsicheren globalen Umfelds im vergangenen Jahr noch zurück, planen in diesem Jahr fast 43 Prozent der Betriebe höhere und nur 14 Prozent niedrigere Investitionen als 2016. Das gilt sowohl für die Industrie als auch für die Dienstleistungsunternehmen.

Besonders erfreulich ist die Entwicklung bei den Ausrüstungsinvestitionen. Nachdem sie im vergangenen Jahr nur um gut 1 Prozent zulegen konnten und 2017 sogar noch einen Hauch schwächer ausfallen, werden sie im nächsten Jahr um 3 Prozent steigen – ein Indiz, dass die Unternehmen zuversichtlicher werden und deshalb mehr in neue Maschinen und Anlagen investieren.

Konsum. In den vergangenen beiden Jahren sind die privaten Konsumausgaben in Deutschland um je 2 Pro- zent gestiegen und haben damit einen Großteil des Wirtschaftswachstums ausgelöst.

Verantwortlich dafür waren vor allem die gute Entwicklung der Beschäftigung, der Rückgang der Ölpreise sowie die niedrigen Zinsen, die es den Verbrau- chern leichter machen, zum Beispiel die Anschaffung eines Autos über Kredite zu finanzieren.

In diesem und im kommenden Jahr werden die Konsumausgaben der Bundesbürger zwar nicht ganz so stark zulegen wie in den Vorjahren, Grund zur Klage gibt es allerdings nicht. Denn zusammen mit den staatlichen Ausgaben sorgt der private Konsum weiterhin für einen Großteil des Wachstums.

Arbeitsmarkt. Die IW-Konjunkturumfrage lässt darauf schließen, dass der seit Jahren anhaltende Aufbau von Arbeitsplätzen in Deutschland auch dieses Jahr weitergeht.

Fast 40 Prozent der befragten Unternehmen wollen neue Mitarbeiter einstellen, nur knapp 12 Prozent erwarten einen Stellenabbau. Nur im Frühjahr 2007 und 2011 war der Saldo aus positiven und negativen Erwar- tungen noch besser.

Im Jahresdurchschnitt 2017 wird die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland um 580.000 oder 1,3 Prozent steigen.

Damit werden in diesem Jahr erstmals mehr als 44 Millionen Erwerbstätige gezählt – und dieser Rekord sollte schon im kommenden Jahr gebrochen werden.

Ein kleiner Wermutstropfen: Die Arbeitslosigkeit wird nicht annähernd so stark sinken, wie die Beschäftigung zunimmt. Während 2017 und 2018 insgesamt rund eine Million neue Arbeitsplätze entstehen, wird die Zahl der registrierten Arbeitslosen nur um knapp 200.000 zurück- gehen.

Wegen des Beschäftigungsaufbaus wird die Arbeits- losenquote dennoch sinken – von 6,1 Prozent im vergan- genen Jahr auf 5 ¾ Prozent in diesem und 5 ½ Prozent im nächsten Jahr.

Weil sich die meisten Flüchtlinge noch in integrations- oder arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen befinden, wird sich ihr Einfluss auf den Arbeitsmarkt erst nach und nach im kommenden Jahr bemerkbar machen.

IW-Prognose für Deutschland 2017 und 2018

Veränderung gegenüber dem Vorjahr in Prozent

2016 2017 2018

Quellen: Statistisches Bundesamt, Institut der deutschen Wirtschaft Köln

© 2017 IW Medien / iwd

Arbeitslosenquote: registrierte Arbeitslose in Prozent der Erwerbspersonen; Arbeitsvolumen und Produktivität 2016: keine Angabe wegen ausstehender Korrektur;

Produktivität: reales Bruttoinlandsprodukt je Erwerbstätigenstunde;

Finanzierungssaldo: in Prozent des nominalen Bruttoinlandsprodukts

Entstehung des realen Bruttoinlandsprodukts Erwerbstätige

Arbeitslosenquote Arbeitsvolumen Produktivität Bruttoinlandsprodukt

Verwendung des realen Bruttoinlandsprodukts Private Konsumausgaben

Konsumausgaben des Staates Anlageinvestitionen

– Ausrüstungen – Sonstige Anlagen – Bauten

Inlandsnachfrage Export

Import

Bruttoinlandsprodukt Preisentwicklung Verbraucherpreise Staatshaushalt Finanzierungssaldo

1 6,1 1,9

2 4 2,3 1,1 2,6 3 2,3 2,6 3,7 1,9 0,5 0,8

1 ¼ 5 ¾ ½ 1 1 ½

1 ¼ 2 ½ 1 ¾ 1 2 2 1 ¾ 3 4 1 ½ 1 ½ ½

1 5 ½ ¾ 1 1 ¾

1 ½ 2 ½ 2 ½ 3 2 ½ 2 2 3 4 1 ¾ 1 ½ ½

Referenzen

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