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Archiv "GROSSBRITANNIEN Arzteinkommen steigen um 31 Prozent" (03.07.1980)

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AUS EUROPA

FRANKREICH

Weniger Zulassungen zum Medizinstudium, stärkere Förderung der Allgemeinmedizin

Im Ministerrat der französischen Regierung und anschließend vor der Presse gab der Minister für Gesundheit und Soziale Sicher- heit, Jacques Barrot, am 11. Juni 1980 die Erklärung ab, daß in An- betracht der starken Zunahme der Zahl der freiberuflich tätigen Ärzte in Frankreich ab 1983 nur noch 5000 Studierende für das zweite Jahr des Vorklinikums zugelassen werden. Für 1980 betrage diese Zahl noch 7121. Es sei vorgese- hen, daß in den Jahren 1981, 1982 und 1983 die jeweilige Vorjahres- zahl um 10 Prozent gekürzt werde.

Ab 1990 könnte dann die Zahl der Studienzulassungen auf jährlich 5500 leicht angehoben werden.

Da die Arztdichte in den einzelnen Regionen sehr verschieden sei, werde die Zahl der Studienzulas- sungen in Gegenden mit hoher Arztdichte gegenüber der Zahl der Zulassungen in ärztlich unterver- sorgten Regionen gekürzt werden, zumal die Ärzte gewöhnlich in den Gegenden praktizieren wollen, wo sie studiert haben. Beratungsstel- len für junge Ärzte über Niederlas- sungsmöglichkeiten sollen in wei- teren unterversorgten Regionen eingerichtet werden.

Der Minister würde es im Hinblick auf die steigende Ärztezahl gern sehen, wenn die französischen Kassen mit den Ärzten übereinkä- men, durch eine substantielle Er- höhung ihrer Beiträge zur Alters- versorgung das Ausscheiden der Ärzte aus dem Berufsleben vom 60. Lebensjahr an attraktiver zu machen.

Neben der Anhebung der in der Allgemeinmedizin angewendeten Tarife (die in Frankreich niedriger sind als die entsprechenden Ge- bührensätze der Spezialisten) komme das Bestreben der franzö-

sischen Regierung zur Aufwer- tung der Allgemeinmedizin beson- ders auch dadurch zum Ausdruck, daß für die Weiterbildung in Allge- meinmedizin (im sogenannten Rö- sidanat) beachtliche finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt wer- den. So werde die Zahl der bisher ehrenamtlich als Weiterbildungs- leiter zugelassenen praktischen Ärzte, bei denen die Rösidents ein vorgeschriebenes Praktikum ab- solvieren müssen, innerhalb dreier Jahre von einigen hundert auf mehr als 4000 erhöht werden. Die- se Weiterbildungsleiter (maitres de stage) sollen ab 1981 für ihre Bemühungen entsprechend hono- riert werden. Man denke an 100 F je Praktikumshalbtag. Das wären etwa 5000 bis 10 000 F je Prakti- kum. gn

GROSSBRITANNIEN

Arzteinkommen

steigen um 31 Prozent

Rückwirkend vom 1. April 1980 sind die Einkommen der briti- schen Ärzte im Staatlichen Ge- sundheitsdienst um 31,4 Prozent erhöht worden; die Regierung hat eine entsprechende Empfehlung des unabhängigen Ausschusses gebilligt, der regelmäßig die Ein- kommen der Ärzte und Zahnärzte überprüft. Die Steigerung setzt sich zusammen aus einer Zulage um 10,7 Prozent, mit der nach ei- nem 1978 gefaßten Grundsatzbe- schluß der in den letzten Jahren entstandene Rückstand gegen- über vergleichbaren Berufen aus- geglichen werden soll, und einem

„Inflationsausgleich" für die Zeit ab April 1979 um 18,7 Prozent.

Im einzelnen soll jetzt das durch- schnittliche Einkommen eines nie- dergelassenen Allgemeinarztes 16 920 Pfund jährlich betragen, das eines niedergelassenen Zahn- arztes 14 675 Pfund. Das Höchst- gehalt eines im Krankenhaus täti- gen Facharztes steigt auf 19 870 Pfund jährlich. Der Etat des Staat- lichen Gesundheitsdienstes wird durch diese Erhöhungen um et-

was mehr als 300 Millionen Pfund jährlich belastet.

Die Konservative Regierung That- cher hatte bei ihrem Amtsantritt vor einem Jahr die schon 1978 von der damaligen Labour-Regierung akzeptierte Absicht übernommen, den durch die Einkommensbe- schränkungen seit 1975 entstan- denen Rückstand bei den Ärzten bis 1980 voll auszugleichen. Trotz- dem könnte es jetzt gewisse politi- sche Schwierigkeiten geben.

Denn zum einen beabsichtigt die Regierung, in der nächsten Zeit die fälligen Einkommensteigerun- gen für öffentliche Bedienstete auf voraussichtlich 10 Prozent jährlich zu beschränken; damit soll priva- ten Arbeitgebern ein Anreiz gege- ben werden, ihre Lohnerhöhun- gen ebenfalls niedriger zu halten als die Jahres-Inflationsrate, die zur Zeit bei etwa 20 Prozent liegt.

Daß für die Unterhausabgeordne- ten inzwischen eigentlich eine Steigerung der Bezüge um 25 Pro- zent fällig ist, wird die politische Durchsetzung dieses Vorhabens nicht gerade einfacher machen.

Zum anderen wurde die Einkom- mensteigerung für die Ärzte aus- gerechnet zu dem Zeitpunkt be- kannt, da das Royal College of Nursing — die Berufsvertretung von etwa 150 000 Krankenschwe- stern und -pflegern — seine Vertre- terversammlung abhielt. Den Krankenschwestern wurde kürz- lich eine Lohnerhöhung um 14 Prozent angeboten. Die Versamm- lung beschloß mit großer Mehr- heit, bei den Mitgliedern eine Ur- abstimmung darüber durchzufüh- ren, ob zur Durchsetzung von Lohnforderungen in Zukunft Ar- beitskampfmaßnahmen zulässig sein sollen. — Die Confederation of Health Service Employees (Coh- se), mit 130 000 Mitgliedern eine der stärksten Gewerkschaften im Gesundheitssektor, erklärte ange- sichts der 31prozentigen Einkom- mensteigerung für die Ärzte, das 14prozentige Lohnangebot für die Krankenhausschwestern sei nicht mehr akzeptabel. gb

1716 Heft 27 vom 3. Juli 1980 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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