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Eingliederungsbericht für das Jahr 2014 Jobcenter Kreis Recklinghausen

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Eingliederungsbericht für das Jahr 2014

Jobcenter Kreis Recklinghausen

Eingliederungsbericht an das BMAS gemäß § 4 Nr. 1 der Verwaltungsvereinbarung über die vom Bund zu tragenden Aufwendungen des zugelassenen kommunalen Trägers der Grundsicherung für Arbeitsuchende vom 06.01.2005.

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Inhaltsverzeichnis

1 Kurzportrait – Jobcenter Kreis Recklinghausen ... 1

1.1 Wirtschaftliche Entwicklung im Kreis Recklinghausen ... 1

1.2 Arbeitsmarktsituation im Kreis Recklinghausen ... 2

1.3 Ausbildungsmarktsituation im Kreis Recklinghausen ... 2

2 Städte im Kreis Recklinghausen ... 3

2.1 Einwohner in Kreis Recklinghausen ... 4

2.2 Pendler im Kreis Recklinghausen ... 4

2.3 Arbeitslosenzahlen im Kreis Recklinghausen ... 5

2.4 SGB II-Quote im Kreis Recklinghausen ... 5

3 Kundenstruktur im Jobcenter Kreis Recklinghausen ... 6

3.1 Bedarfsgemeinschaften in den Kommunen ... 8

3.2 Leistungsberechtigte und Altersstruktur ... 8

3.3 Bildungs- und Berufsabschlüsse ... 9

3.4 Ergänzer im Kreis Recklinghausen ... 9

4 Ziele und Schwerpunkte ... 9

4.1 Leistungen nach §16a SGB II ... 11

4.2 Förderung der Mobilität ... 11

4.3 Arbeitsgelegenheiten ... 11

5 Eingliederungsstrategien ... 11

5.1 Eingliederungsstrategie für jüngere erwerbsfähige Leistungsberechtigte .... 12

5.2 Eingliederungsstrategie für ältere erwerbsfähige Leistungsberechtigte (Ü50) . ... 13

5.3 Eingliederungsstrategie für erwerbsfähige Personen mit Migrationshintergrund/Ausländer ... 14

5.4 Eingliederungsstrategie für Alleinerziehende ... 16

5.5 Eingliederungsstrategie für Selbstständige ... 17

6 Finanzübersicht ... 17

6.1 Mittelbewirtschaftung in den Kommunen ... 18

6.2 Mittelverwendung ... 19

7 Maßnahmen und Integrationen ... 19

7.1 Integrationen und Maßnahmen von Langzeitleistungsbeziehenden (LZB) .. 20

8 Fazit und Ausblick ... 21

Abbildungsverzeichnis ... 23

Tabellenverzeichnis ... 23

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1 Kurzportrait – Jobcenter Kreis Recklinghausen

Mit insgesamt 613.878 Einwohnern (Stand 12/2013) in zehn Städten ist der Kreis Recklinghausen der bevölkerungsreichste Kreis im Bundesgebiet. Zum Kreis zählen sowohl mittelgroße als auch eine große Kommunen, die durch Landwirtschaft oder Montanindustrie geprägt sind. Die Struktur des Kreises wird seit Beginn der 1990er Jahre maßgeblich durch den Wandel vom einstigen Industrie- und Kohlestandort zu einer Dienstleistungs- und Logistikregion bestimmt. Stetig sinkende Beschäftigungs- zahlen im industriellen Sektor und die Schließung mehrerer Zechenanlage im Kreis beschleunigten in den vergangenen Jahrzenten den Wandel zu einer Dienstleis- tungsregion. Dieser Wandel zur Dienstleistungs- und Logistikregion führt auf der ei- nen Seite zu sich verändernden Beschäftigungszahlen in den jeweiligen Branchen und zu einer Zunahme der Pendlerzahlen. Auf der anderen Seite führt es aber auch zu hohen Arbeitslosigkeitsquoten sowie hohen Soziallasten für die Kommunen.

1.1 Wirtschaftliche Entwicklung im Kreis Recklinghausen

Im produzierenden Gewerbe - ehemals das Fundament der Wirtschaft im Kreis – ist die Zahl der Beschäftigten seit 1993 von vormals 86.720 auf 38.535 Beschäftigte im Jahr 2014 (IHK Nord Westfalen, 2014) zurückgegangen. Ein ähnliches Bild zeigt sich im Bereich des Bergbaus in der Region. Durch den schrittweisen Ausstieg aus dem Steinkohlebergbau sanken auch in diesem Sektor die Beschäftigenzahlen. Im Jahr 2018 werden die beiden noch betriebenen Bergwerke Auguste Victoria Marl und Prosper Haniel stillgelegt. Mit dem Rückgang der Montanindustrie im Ruhrgebiet entwickelte sich der Dienstleistungsbereich mit einem Anteil von über 70 Prozent auf dem regionalen Arbeitsmarkt als neuer Schwerpunkt (Metropole Ruhr, 2014). Neben dem Dienstleistungsbereich wuchs das Ruhrgebiet in den letzten Jahren aber auch zu einem bedeutsamen Logistikstandort, wie etwa mit dem DHL-Paketzentrum in Dorsten oder dem internationalen Distributionslager von IKEA im angrenzenden Dortmund.

Der Kreis Recklinghausen legte bei der Entwicklung zukünftiger Arbeitsmarktschwer- punkte zudem den Fokus auf die Bereiche Chemie, Energie und Gesundheitswirt- schaft. Der Chemiepark Marl sowie Unternehmen, insbesondere in Castrop-Rauxel und im am Kreis angrenzenden Gelsenkirchen-Scholven, machen den Kreis Recklin- ghausen zu einem der führenden Chemiestandorte in Europa. Deshalb wird in die- sem Bereich verstärkt auf Wachstum gesetzt. Im Bereich Energie bietet der Kreis eine Vielfalt an neuen und erneuerbaren Energieerzeugungsformen, die sich von der Wasserstofftechnologie bis hin zur Bioenergietechnologie erstrecken. Ziel des Krei- ses ist es deshalb, die Region im Bereich der Zukunftsenergien durch Neuansiedlun- gen und Projekte attraktiver zu gestalten. In diesem Zusammenhang ist der geplante

„newPark“ in Datteln zu nennen, in dem künftig Industrieprodukte ressourcenscho- nend hergestellt werden sollen.

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Vor allem im Hinblick auf den demografischen Wandel erweist sich die Gesundheits- wirtschaft als Zukunftsbranche.

In diesem Zusammenhang bemüht sich die Wirtschaftsförderung, weitere Gewerbe- und Betriebsansiedlungen in den Kreis Recklinghausen zu akquirieren, um neue Ar- beitsplätze zu generieren. Dies ist eine herausfordernde Aufgabe, da viele zur Verfü- gung stehende Flächen aufgrund der altindustriellen Nutzung mit Auflagen versehen sind.

1.2 Arbeitsmarktsituation im Kreis Recklinghausen

Der Bergbau und die Industrie haben die Entwicklung des Kreises Recklinghausen über einen langen Zeitraum hinweg in verschiedensten Bereichen maßgeblich ge- prägt: Wirtschaft, Bevölkerungsaufbau, Arbeitsmarkt, Bildung, etc.. Durch den steti- gen Rückgang dieser beiden Einflussgrößen entstanden bedeutende Folgen für die einzelnen Kommunen im Kreis: Hohe Arbeitslosenzahlen, hohe Soziallasten, geringe Erwerbsquoten, geringe Bildungsbeteiligung, problematische Stadtteile - um nur eini- ge zu nennen - stellen die Kommunen schon heute und in den kommenden Jahren vor große Herausforderungen.

Ein differenzierter Blick auf die Beschäftigungsstatistiken unterstreicht den wirtschaft- lichen Wandel der Region. So ist die Zahl der Beschäftigten im produzierenden Ge- werbe im Zeitraum von 2000 bis 2014 von 61.433 auf 38.535 gesunken, ein Rück- gang von 37,3%. Im selben Zeitraum ist dagegen die Beschäftigtenanzahl im Dienst- leistungssektor von 97.700 auf 115.106 gestiegen (IHK Nord Westfalen, 2014). Dies entspricht einer Steigerung von 17,8%. Trotz der steigenden Beschäftigtenanzahl im Bereich der Dienstleistungen stellt die hohe Arbeitslosigkeit im Kreis Recklinghausen aktuell und für die nächsten Jahre eine große, wenn nicht die größte, Herausforde- rung dar.

1.3 Ausbildungsmarktsituation im Kreis Recklinghausen

Die Bundesagentur für Arbeit erhebt für jedes Berichtsjahr eine Statistik mit gemelde- ten Bewerberinnen und Bewerbern und Ausbildungsstellen1.

Diese Statistiken zeigten in den letzten Jahren einen deutlichen Anstieg der Bewer- berzahlen. Bis zum Berichtsjahr 2012/13 war eine Zunahme von über 1.500 Bewer- berinnen und Bewerbern zu verzeichnen, die unter anderem durch den doppelten Abiturjahrgang im Schuljahr 2012/2013 erklärt werden kann. Gleichzeitig war ab dem Berichtsjahr 2010/11 ein Rückgang der Ausbildungsstellen zu verzeichnen, der der-

1 In diese Statistik fließen allerdings nur jene Bewerberinnen und Bewerber und jene Ausbildungsstel- len ein, die über die Bundesagentur für Arbeit gemeldet wurden. Private Bewerbungen und öffentliche Ausschreibungen durch Unternehmen werden hierdurch nicht erfasst.

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zeit im Bereich von 12% im Vergleich zum Berichtsjahr 2010/11 liegt. Aus diesem Grund ist in diesem Zeitraum auch die Zahl der unversorgten Bewerberinnen und Bewerber, die bei der Agentur für Arbeit gemeldet sind, gestiegen.

Trotz der gestiegenen Zahl an Bewerberinnen und Bewerbern ist die Zahl der unbe- setzten Ausbildungsstellen seit dem Berichtsjahr 2008/09 jeweils zum Berichtsjah- resende kontinuierlich angestiegen. In die- sem Zusammenhang verweist die Analyse des Ausbildungsmark- tes der IHK Nord- Westfalen auf einen stetigen Rückgang an Ausbildungsbetrieben.

Auch wenn die Zahl an Ausbildungsbetrie- ben rückläufig ist, liegt in einigen Branchen – Lebensmitteleinzelhan- del oder Gastronomie - ein Überangebot an Ausbildungsstellen vor. Im Bereich des Lebensmitteleinzelhan- dels kommen beispielsweise 39 Bewerberinnen und Bewerber auf 91 Ausbildungs- stellen.

Sinkende Zahlen an Ausbildungsbetrieben, Überangebote an Ausbildungsberufen in Branchen, die für Jugendliche eher unattraktiv sind, aber auch unqualifizierte Bewer- berinnen und Bewerber. Das sind die Faktoren, die für eine schwierige Situation auf dem Ausbildungsmarkt sorgen. Auch in Zukunft kann dieses Thema im Kreis Reck- linghausen nicht außer Acht gelassen werden, auch wenn die demographische Ent- wicklung die Situation leicht entspannen wird.

2 Städte im Kreis Recklinghausen

Charakteristisch für die Kommunen im Kreis Recklinghausen ist eine große Hetero- genität, sowohl in Bezug auf die strukturellen Gegebenheiten, als auch im Hinblick auf die Bevölkerung. So zählen zum Kreis sowohl eher ländlich geprägte Kommunen mit einer geringen Bevölkerungszahl und -dichte als auch Kommunen mit einer star- ken industriellen Prägung und einer hohen Bevölkerungszahl und -dichte.

0 1.000 2.000 3.000 4.000 5.000 6.000 7.000

Bewerber

unversorgte Bewerber Ausbildungsstellen unbesetzte Ausbildungsstellen

Abbildung 1 Ausbildungssituation im Kreis Recklinghausen seit 2008 Quelle: Bundesagentur für Arbeit, eigene Darstellung

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2.1 Einwohner in Kreis Recklinghausen

Sechs der zehn Städte im Kreis Recklinghausen werden mit über 60.000 Einwohnern zu den großen Städten des Kreises gezählt, wobei die Stadt Recklinghausen mit 115.320 Einwohnern die größte. Waltrop mit 28.885 Einwohnern ist die kleinste Stadt im Kreis (vgl. Tabelle 1). Charakteristisch für den Kreis ist der strukturelle Unter- schied zwischen industriell geprägten Regionen (u.a. Recklinghausen, Herten, Glad- beck) und den dem Münsterland angrenzenden eher ländlich geprägten Kommunen, wie Dorsten oder Haltern am See. Gemessen an der Einwohnerzahl pro Quadratki- lometer ist Haltern am See die dünn- und Gladbeck die dichtbesiedelste Kommune des Kreises. Im Vergleich zum Vorjahr blieben die Einwohnerzahlen relativ stabil, wenngleich - abgesehen von Haltern am See und Oer-Erkenschwick - eine leicht rückläufige Tendenz erkennbar ist.

Stadt Bevölkerung

Insgesamt

Männlich Weiblich Einwohner je qkm

Vergleich zur Einwohnerzahl im Vorjahr (%)

Castrop-Rauxel 73.751 35.689 38.062 1.427,3 -0,5

Datteln 34.332 16.768 17.564 519,5 -0,5

Dorsten 75.547 36.676 38.871 441,3 -0,6

Gladbeck 74.011 35.780 38.231 2.061,1 0,0

Haltern am See 37.266 18.029 19.237 235,1 0,1

Herten 60.582 29.487 31.095 1.622,9 -0,7

Marl 83.634 40.952 42.682 954,1 -0,5

Oer-

Erkenschwick 30.550 14.885 15.665 790,0 0,2

Recklinghausen 115.320 55.874 59.446 1.736,0 -0,1

Waltrop 28.885 14.011 14.874 614,6 -0,1

Kreis

Recklinghausen 613.878 298.151 315.727 807,3 -0.3

Tabelle 1: Bevölkerungsmerkmale der Kommunen im Kreis Recklinghausen zum 31.12.13 Quelle: Kreis Recklinghausen, Daten und Fakten

2.2 Pendler im Kreis Recklinghausen

Neben leicht sinkenden Einwohnerzahlen zeigen auch die Pendlerstatistiken (vgl.

Tabelle 2), dass die Mehrheit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zum Arbeits- ort (aus-)pendelt. Dies ist unter anderem auf den wirtschaftlichen Wandel in der Re- gion zurückzuführen, der dazu geführt hat, dass sich Arbeitsplätze auf bestimmte Regionen konzentrieren. Insbesondere kleinere Kommunen wie Waltrop, Oer-

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Einpendler Auspendler

Saldo Ein- /Auspendler

Kreis Recklinghausen 92.386 139.511 0,66

Castrop-Rauxel 7.567 18.143 0,42

Datteln 5.326 8.149 0,65

Dorsten 8.162 16.726 0,49

Gladbeck 9.161 16.890 0,54

Haltern am See 3.347 9.589 0,35

Herten 12.137 13.778 0,88

Marl 17.955 16.600 1,08

Oer-Erkenschwick 2.554 7.925 0,32

Recklinghausen 22.930 23.967 0,96

Waltrop 3.247 7.744 0,42

Erkenschwick und Haltern am See verzeichnen eine hohe Außenabhängigkeit an Arbeitsplätzen. Marl und annähernd Recklinghausen versorgen das Umland mit Ar- beitsplätzen. Marl profitiert dabei vor allem vom Chemiepark und (noch) vom Berg- werk Auguste Viktoria. Die hohe Anzahl an Auspendlern hat zwar zu einer Stabilisie- rung der Erwerbstätigkeit im Kreis geführt, allerdings ist es auch ein Warnsignal, da sich der Großteil des Arbeitsplatzangebots auf einige wenige Regionen konzentriert.2 Für das Jobcenter Kreis Recklinghausen haben die hohen Pendlerzahlen konkrete Folgen. Lange Fahrtwege und die damit verbundenen Kosten führen zu höheren Ausgaben der Leis- tungsberechtigten und damit zu ho- hen Freibeträgen. Auch aus diesem Grund fallen Leistungsberechtigte trotz Arbeitsaufnahme nicht aus dem Bezug, wodurch sich ein stetig steigender Bestand an Ergänzern ergibt (s. Abschnitt 3.4).

2.3 Arbeitslosenzahlen im Kreis Recklinghausen

Seit mehr als zwei Jahrzehnten liegt die Arbeitslosenquote des Kreises deutlich über Bundes- sowie Landesdurchschnitt. Im Dezember 2014 lag die Arbeitslosenquote im Kreis bei 10,6% und damit deutlich über den Quoten von Bund (6,4%) und Land (NRW 7,8%) (Bundesagentur für Arbeit, 2014). Im gesamten Kreis Recklinghausen waren im Dezember 2014 insgesamt 33.323 Menschen arbeitslos gemeldet. Die überwiegende Anzahl an Arbeitslosen (26.363, 79,1%) bezieht dabei Leistungen nach dem SGB II. Im Vergleich zum Vorjahresmonat zeigt sich jedoch, dass die Zahl der Arbeitslosen insgesamt rückläufig ist, wobei die Arbeitslosenquote im SGB II stabil und lediglich die Arbeitslosenquote im SGB III rückläufig ist.

2.4 SGB II-Quote3 im Kreis Recklinghausen

Unter Berücksichtigung des Verhältnisses zwischen Einwohnerzahl und SGB II- Beziehenden, sind zwischen den Kommunen deutliche Unterschiede zu erkennen.

Im gesamten Kreis Recklinghausen beträgt die Quote der SGB II-Beziehenden 14,7% und somit 5,2 Prozentpunkte mehr als im Bundesdurchschnitt. Ausgehend

2 Außenabhängigkeit: Saldowert < 1: Abhängigkeit der Stadt von Arbeitsplätzen im Umland, Saldowert > 1: Ver- sorgung des Umlandes mit Arbeitsplätzen

3 Anteil der leistungsberechtigten Personen nach dem SGB II an der Bevölkerungsgruppe im Alter unter 65 Jah- ren

Tabelle 2: Pendlerstatistik im Kreis Recklinghausen Quelle: Bundesagentur für Arbeit, eigene Darstellung

(8)

von diesem Durchschnitt lagen Kommunen wie Haltern am See (5,9%), Waltrop (10,2%), Dorsten (11,3%) und Oer-Erkenschwick (14,5%) unterhalb des Durch- schnitts. Oberhalb dessen befanden sich die Kommunen Herten (16,4%), Gladbeck (18,0%), Datteln (15,0%), Marl (16,3%), Castrop-Rauxel (15,3%) und Recklinghau- sen (16,8%). Auffällig ist in diesem Zusammenhang, dass in den größeren Städten des Kreises die SGB II-Beziehendenquote überdurchschnittlich hoch war.

3 Kundenstruktur im Jobcenter Kreis Recklinghausen

Im nachfolgenden Abschnitt wird die Kundenstruktur des Jobcenters Kreis Reckling- hausen näher betrachtet. Dabei werden zunächst alle relevanten Kennzahlen auf Kreisebene dargestellt. Anschließend werden die Bedarfsgemeinschaften, die er- werbsfähigen und die nicht erwerbsfähigen Leistungsberechtigten sowie die Ergän- zer betrachtet.

Zu Ende des Jahres haben 71.060 Personen im Kreis Recklinghausen Leistungen nach SGB II bezogen. Diese Personen lebten in insgesamt 36.961 Bedarfsgemein- schaften (BG). Zum Personenkreis zählten 51.172 erwerbsfähige Leistungsberech- tigte (eLb), denen 19.887 nicht erwerbsfähige Leistungsberechtigte (nEf) gegenüber- standen. Unter den erwerbsfähigen Leistungsberechtigten waren 12.706 Ergänzer (24,8%), deren eigenes Erwerbseinkommen nicht ausreichte, um ihren Lebensunter- halt sicherzustellen.

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Abbildung 2: Kundenstruktur im Kreis Recklinghausen (Stand Dezember 2014)

* Mehrfa chnennungen mögl i ch; Sti chta g: 30.09.2014; endgül ti ge Da ten mi t Wa rtezei t von 6 Mona ten Da tenquel l e: Sta ti s ti k der Bundes a gentur für Arbei t (Grunds i cherung für Arbei ts uchende)

36.961 Bedarfs- gemeinschaften 71.060 Personen

19.305 Single-BG 6.296 Alleinerziehende BG 10.400 Partner-BG (mit/ohne Kind) 2.050 BG mit 5 und mehr Personen

18.393 0 - 14 Jahre (92,5 %) 1.494 15 - 64 Jahre (7,5 %) 19.887 (28,0 %)

nicht erwerbsfähige Leistungsberechtigte

9.494 15 - 24 Jahre (18,6 %)

12.863 50 Jahre u. älter (25,1 %) 51.172 (72,0 %)

erwerbsfähige Leistungsberechtigte

28.815 25 - 49 Jahre (56,3 %)

8.563 0 - 6 Jahre (46,6 %)

von den 51.172 erwerbsfähigen Leistungsberechtigten sind

26.142 Frauen (51,1%) 10.999 Ausländer (21,5%) 6.133 Alleinerziehende (12,0%) 866 Aufstocker (1,7%)

12.706 Erwerbstätige* (Stichtag: 30.09.2014) 36.532 (71,4 %)

Langzeitleistungs- bezieher

11.899 abh. Erwerbstätige (93,6 %) 877 selbst. Erwerbstätige (6,9 %)

7.477 Geringfügig Beschäftigte (62,8 %) 4.422 sv-pflichtig Beschäftigte (37,2 %)

1.681 Vollzeit (38,0 %) 2.741 Teilzeit (62,0 %)

Nachrichtlich:

34.845 ALO gesamt 27.275 ALO SGB II (78,3 %)

7.570 ALO SGB III (21,7 %)

427 Auszubildende (25,4 %)

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36.961 Bedarfs- gemeinschaften 71.060 Personen

19.305 Single-BG 6.296 Alleinerziehende BG

10.400 Partner-BG (mit/ohne Kind) 2.050 BG mit 5 und mehr Personen

3.1 Bedarfsgemeinschaften in den Kommunen

Eine Bedarfsgemeinschaft (BG) umfasst alle Personen, die zusammen wirtschaften und in einem Haushalt leben. Um als Bedarfsgemeinschaft definiert zu werden, er- fordert es mindestens einen erwerbsfähigen Leistungsberechtigten (eLb). Da auch

deren Kinder (sofern sie unter 25 Jahre alt sind) und weitere mit ihm im Haushalt lebende Personen zur Bedarfsgemein- schaft hinzugezählt werden.

Bedarfsgemeinschaften wei- sen unterschiedliche Perso- nenzahlen auf.

In den Städten des Kreises waren gemessen an der Einwohnerzahl unterschiedlich viele Menschen von SGB II-Leistungen anhängig. Während die Städte Haltern am See (4,8%), Waltrop (7,7%) und Dorsten (9,0%) zum Teil deutlich unter dem Kreis- durchschnitt (11,5%) lagen, befanden sich Recklinghausen (13,2%) und Gladbeck (14,2%) deutlich oberhalb des Durchschnitts. Die Bedarfsgemeinschaften bilden die Hauptbasis für die Verteilung der Eingliederungsmittel.

3.2 Leistungsberechtigte und Altersstruktur

Insgesamt waren im Kreis Recklinghausen 51.172 erwerbsfähige Leistungsberech- tigte (eLb) gemeldet, die somit 72% der Leistungsberechtigten ausmachten. Die Mehrheit dieser erwerbsfähigen Leistungsberechtigten (71,4%) waren Langzeitleis- tungsbeziehende4 (LZB).

4 Langzeitleistungsbeziehende waren in den letzten 2 Monaten mindestens 21 Monate hilfebedürftig Abbildung 3: Struktur der Bedarfsgemeinschaften

Abbildung 4: Altersstruktur der Leistungsberechtigten

18.393 0 - 14 Jahre (92,5 %) 1.494 15 - 64 Jahre (7,5 %) 19.887 (28,0 %)

nicht erwerbsfähige Leistungsberechtigte

9.494 15 - 24 Jahre (18,6 %)

12.863 50 Jahre u. älter (25,1 %) 51.172 (72,0 %)

erwerbsfähige Leistungsberechtigte

28.815 25 - 49 Jahre (56,3 %)

8.563 0 - 6 Jahre (46,6 %)

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3.3 Bildungs- und Berufsabschlüsse

Von den derzeit gemeldeten erwerbsfähigen Leistungsberechtigten waren 26.482 arbeitslos. Davon haben der überwiegende Anteil (65,8%) einen Schulabschluss, jedoch war der Anteil derjenigen, die keinen Schulabschluss haben (31,5%), nicht zu ver- nachlässigen. Im Be- reich der Berufsausbil- dung zeigte sich ein um- gedrehtes Bild. 63,1%

der arbeitslosen erwerbsfähigen Leistungsberechtigten haben keine abgeschlossene Berufsausbildung. Nur 35,2% können eine Berufsausbildung vorweisen.

3.4 Ergänzer im Kreis Recklinghausen

Als Ergänzer werden Personen bezeichnet, die trotz laufender Einkünfte aus einer Erwerbstätigkeit ihren Lebensunterhalt nicht vollständig aus eigenen Mitteln sicher- stellen können. Der ergänzende Leistungsanspruch kann unter anderem in Arbeits- verhältnissen im Niedriglohnsektor, Größe der Bedarfsgemeinschaften, etc. begrün- det sein.

Insgesamt zählten im Kreis Recklinghausen 12.706 erwerbsfähige Leistungsberech- tigte zu den Ergänzern. Von diesen waren 11.899 (93,6%) in abhängiger und 877 (6,9%) in selbstständiger Erwerbstätigkeit. Von den abhängig Erwerbstätigen waren 7.477 Personen (62,8%) geringfügig und 4.422 Personen (37,2%) sozialversiche-

rungspflichtig beschäftigt.

Die Mehrzahl der sozial- versicherungspflichtig Be- schäftigten (62,0%) arbei- tet in Teilzeit, nur 38,0%

der Personen arbeiteten in Vollzeit.

4 Ziele und Schwerpunkte

Das Jobcenter Kreis Recklinghausen hat nicht nur die Aufgabe, Menschen in Ar- beitsverhältnisse zu integrieren (s. Abbildung 7), sondern auch durch geförderte

Abbildung 6: Struktur der Ergänzer

Abbildung 5: Bildungs- und Berufsabschlüsse

* Mehrfachnennungen möglich, endgültige Daten mit Wartezeit von 6 Monaten

* Me hrfa chne nnunge n mögl i ch; Sti chta g: 30.09.2014; e ndgül ti ge Da te n mi t Wa rte ze i t von 6 Mona te n

12.706 Erwerbstätige* (Stichtag: 30.09.2014)

11.899 abh. Erwerbstätige (93,6 %) 877 selbst. Erwerbstätige (6,9 %)

7.477 Geringfügig Beschäftigte (62,8 %)

4.422 sv-pflichtig Beschäftigte (37,2 %)

1.681 Vollzeit (38,0 %) 2.741 Teilzeit (62,0 %)

427 Auszubildende (25,4 %)

17.425 mit Schulabschluss (65,8 %) 26.482 arbeitslos (51,8 %)

8.333 ohne Schulabschluss (31,5%)

9.333 mit Berufsausbildung (35,2 %) 16.699 ohne Berufsausbildung (63,1 %)

(12)

Maßnahmen Menschen auf ein potenzielles Beschäftigungsverhältnis vorzubereiten bzw. die Beschäftigungsfähigkeit zu erhalten. Aus diesem Grund wurden im Jahr 2014 nicht nur eine Vielzahl an Integrationen realisiert, sondern auch unterschied- lichste Maßnahmen gefördert.

Abbildung 7: Integrationen in den ersten Arbeitsmarkt

Quelle: Neues SGB II-Cockpit der Bundesagentur für Arbeit, Kennzahlen nach § 48a SGB II, Ladestand April 2015

Mit Blick auf die einzelnen Kommunen wird erkennbar, dass die Integrationszahlen zwischen den Kommunen variieren. Dies kann mit den unterschiedlichen strukturel- len Gegebenheiten der einzelnen Kommunen begründet werden. Zudem wird er- sichtlich, dass bevölkerungsreichere Städte absolut betrachtet einen weitaus größe- ren Anteil zum Gesamtergebnis beitragen. Die unterschiedliche prozentuale Vertei- lung lässt sich auf die unterschiedliche Aufnahmefähigkeit der Märkte zurückführen.

Daher sind ein kreisweiter gemeinsamer Vermittlungsservice und die kreisweite Vermittlung von Arbeits- und Ausbildungsstellen von großer Bedeutung, um Chancen für alle Kundinnen und Kunden gleichermaßen zu eröffnen.

In relativer Betrachtung zeigte sich jedoch, dass Kommunen wie Haltern am See (26,2%) und Herten (19,9%) eine sehr hohe Integrationsquote aufweisen. Im Ver- hältnis zu den erwerbsfähigen Leistungsberechtigten waren die Integrationsquoten in diesen Kommunen deutlich über dem Durchschnitt von 17,2%.

Für eine erfolgreiche Integrationsarbeit sind nicht nur unterschiedliche Instrumente bedeutsam, sondern auch die Mitarbeit der Kundinnen und Kunden, beispielsweise beim Thema Mobilität. Im Vergleich zum angrenzenden Münsterland bietet das dichtbesiedelte Ruhrgebiet wenig offene Arbeitsstellen, wodurch der Wettbewerb hö- her ist.

Integrations-

quote Jahresverlauf

Kreis Recklinghausen 8.795 733 17,2% 100,0%

Castrop-Rauxel 1.196 100 18,3% 13,6%

Datteln 407 34 13,9% 4,6%

Dorsten 911 76 18,8% 10,4%

Gladbeck 1.040 87 14,1% 11,8%

Haltern am See 337 28 26,2% 3,8%

Herten 1.089 91 19,9% 12,4%

Marl 1.185 99 15,7% 13,5%

Oer-Erkenschwick 424 35 17,2% 4,8%

Recklinghausen 1876 156 17,1% 21,3%

Waltrop 330 28 18,9% 3,8%

Monats- durchschnitt Gesamt

Integrationen in den ersten Arbeitsmarkt

Anteil am Kreis (%)

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4.1 Leistungen nach §16a SGB II

Im Zusammenhang mit den Integrationen kommen den kommunalen Leistungen nach §16a Sozialgesetzbuch II eine besondere Bedeutung zu, da diese maßgeblich für die erfolgreiche (Wieder-) Eingliederung bei vorliegender Langzeitarbeitslosigkeit sind. Die Maßnahmen nach §16a SGB II umfassen neben der Betreuung von min- derjährigen oder behinderten Kindern auch die häusliche Pflege von Angehörigen, sowie die Schuldner-, Sucht- und psychosoziale Beratung. Durch diese Instrumente kann auf die individuellen Sach- und Problemlagen der Kundinnen und Kunden ein- gegangen werden und somit Vermittlungsaktivitäten und Eingliederungsmaßnahmen aktiv unterstützt werden.

4.2 Förderung der Mobilität

Aufgrund der schwierigen Arbeitsmarktsituation im Kreis Recklinghausen und den hohen Auspendlerzahlen (s. Abschnitt 2.2) ist die Mobilität ein zentrales Thema. Die Verdeutlichung, welche Folgen fehlende Mobilität auf dem Arbeitsmarkt hat, stellt ein wichtiges Beratungsziel dar. Zum Abbau dieser Integrationshürde ist der zielgerichte- te Einsatz von Leistungen aus dem Vermittlungsbudget - nach dem Prinzip des För- derns und Forderns - von zentraler Bedeutung.

4.3 Arbeitsgelegenheiten

Im Bereich der Arbeitsgelegenheiten stand den Mitarbeitenden des Jobcenters Kreis Recklinghausen ein breites Spektrum an möglichen Handlungsfeldern zur Verfügung.

Die Handlungsfelder waren bspw. im Bereich Büro und EDV, Handwerk und Technik, Gesundheit und Betreuung sowie soziale Dienste und Service. Dieses Instrument stellt einen wichtigen Beitrag zur Vermeidung von sozialer Ausgrenzung dar. Gleich- zeitig bietet eine Arbeitsgelegenheit die Möglichkeit, sich mit den konkreten Anforde- rungen des Arbeitsmarktes (wieder) vertraut zu machen.

5 Eingliederungsstrategien

Das Jobcenter Kreis Recklinghausen widmete sich auch im Jahr 2014 besonderen Zielgruppen. Zu diesen Personenkreisen zählten jüngere (U25) und ältere (Ü50) Leistungsberechtigte, Menschen mit Migrationshintergrund/Ausländer sowie Alleiner- ziehende. Mittels unterschiedlicher Eingliederungsstrategien wurde das Jobcenter Kreis Recklinghausen den unterschiedlichen Sachlagen und Herausforderungen der Zielgruppen gerecht.

Die nachfolgende Tabelle (s. Tabelle 3) verdeutlicht, dass die genannten Personen- gruppen mehr als 75% der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten im Kreis Reckling-

(14)

hausen umfassten. Dies unterstreicht noch einmal die Wichtigkeit, diesen Personen- gruppen besondere Aufmerksamkeit zu widmen.

Tabelle 3: Anzahl und Anteil der ausgewiesenen Personengruppen Quelle: Grundsicherungsdaten, Bundesagentur für Arbeit

Die nachfolgenden Strategien richteten sich ausnahmslos an erwerbsfähige Leis- tungsberechtigte. Darüber hinaus nutzte das Jobcenter Kreis Recklinghausen auch Instrumente, die den Kindern von Leistungsberechtigten zugute kamen. In diesem Zusammenhang ist das Bildungs- und Teilhabepaket zu nennen. Von der Inan- spruchnahme des Paketes profitierten Kinder, indem sie beispielsweise ein Musikin- strument lernen oder einen Sportverein besuchen konnten. Auf diese Weise wurde ein wichtiger Grundstein für die gesellschaftliche Partizipation der Kinder gelegt.

5.1 Eingliederungsstrategie für jüngere erwerbsfähige Leistungsberechtigte Im Jahr 2014 wurden insgesamt 9.494 erwerbsfähige Personen im Alter von 15 bis 24 Jahren vom Jobcenter Kreis Recklinghausen betreut. Diese Gruppe machte damit rund 18,6% aller erwerbsfähigen Leistungsberechtigten aus.

Die Betreuung von Menschen unter 25 Jahren ist geprägt von vielen herausfordern- den Rahmenbedingungen. So mangelt es oftmals an einer beruflichen Orientierung oder einer generellen Auseinandersetzung mit dem Thema Berufswahl. Nicht ausrei- chende elterliche Unterstützung sowie eine häufige Fehleinschätzung, sowohl bezo- gen auf die eigenen Qualifikationen als auch auf die Anforderungen des Arbeits- markts, komplettieren die schwierige Sachlage in der Betreuung dieser Personen- gruppe. Aus diesem Grund unterbreitete das Jobcenter Kreis Recklinghausen, so- wohl zielgruppenspezifische als auch individuelle Angebote.

Zur bestmöglichen Unterstützung werden Jugendliche mit Eintritt in die Erwerbsfä- higkeit (Vollendung des 15. Lebensjahres) bereits systematisch mit in den Bera- tungsprozess eingebunden. Um jene Jugendliche, die den Anforderungen der Aus- bildungs- und Berufssysteme noch nicht gerecht werden, zu fördern, wurden folgen- de Maßnahmen und Förderangebote eingesetzt:

eLb

% % % %

Kreis

Recklinghausen 51.172 9.494 18,6% 12.863 25,1% 10.999 21,5% 6.133 12,0%

Castrop-Rauxel 6.546 1.243 19,0% 1.738 26,6% 1.206 18,4% 767 11,7%

Datteln 2.935 505 17,2% 779 26,5% 595 20,3% 345 11,8%

Dorsten 4.847 949 19,6% 1.290 26,6% 606 12,5% 685 14,1%

Gladbeck 7.363 1.359 18,5% 1.796 24,4% 1.981 26,9% 865 11,7%

Haltern am See 1.288 222 17,2% 389 30,2% 137 10,6% 164 12,7%

Herten 5.481 1.025 18,7% 1.320 24,1% 1.563 28,5% 667 12,2%

Marl 7.560 1.449 19,2% 1.769 23,4% 1.512 20,0% 925 12,2%

Oer-Erkenschwick 2.468 464 18,8% 561 22,7% 563 22,8% 309 12,5%

Recklinghausen 10.939 1.994 18,2% 2.703 24,7% 2.588 23,7% 1.213 11,1%

Waltrop 1.746 284 16,3% 530 30,4% 249 14,3% 193 11,1%

* Personen, bei denen keine deutsche Sataatsangehörigkeit vorliegt.

U25 Ü50 Ausländer * Alleinerziehende

(15)

 Einstiegsqualifizierung

 Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen (BaE)

 Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme (BvB)

 Werkstattjahr

 Zielgruppenspezifische Arbeitsgelegenheiten

 Arbeit Sofort U25

 Ausbildungsbegleitende Hilfen

Um der benötigten besonderen Unterstützung und Förderung der Personen unter 25 Jahren gerecht zu werden, wurden arbeitslose junge Menschen mindestens alle drei Monate in den Beratungsprozess der Integrationsfachkräfte eingebunden. Dabei hat sich die Zusammenarbeit, vor allem mit den städtischen Einrichtungen der Jugendhil- fe (Sozialgesetzbuch VIII), als sehr produktiv erwiesen. In diesem Bereich ergaben sich zahlreiche gemeinsame Ansatzpunkte. Des Weiteren ist die Ausbildungsstellen- vermittlung weiter an die Bundesagentur für Arbeit übertragen. Somit wird die Stig- matisierung von erwerbsfähigen Leistungsberechtigten auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle vermieden.

Im Sinne der Jugendlichen nimmt das Jobcenter Kreis Recklinghausen an dem Steuerungskreis für das Programm „Kein Abschluss ohne Anschluss (KAoA)“ teil.

Das Jahr 2014 diente auch der Planung und Vorbereitung der Jugendberufsagentur, welche zusammen mit der Agentur für Arbeit und den Jugendämtern der Städte ge- gründet werden soll.

5.2 Eingliederungsstrategie für ältere erwerbsfähige Leistungsberechtigte (Ü50)

Zum Jahresende 2014 waren insgesamt 12.863 Personen, die mindestens 50 Jahre alt waren, im Jobcenter Kreis Recklinghausen gemeldet. Differenziert nach Kommu- nen zeigten sich große Unterschiede für die Quote der erwerbsfähigen Leistungsbe- rechtigten von 50 Jahren und älter. Ausgehend vom Kreisdurchschnitt von 25,1% ist zu erkennen, dass insbesondere Oer-Erkenschwick (22,7%) und Marl (23,4%) unter- halb des Durchschnitts liegen. Haltern am See (30,2%) und Waltrop (30,4%) liegen dagegen mit mehr als vier Prozentpunkten oberhalb des Kreisdurchschnitts. Dies bedeutete für die einzelnen Kommunen, dass in der Vermittlungsarbeit auf die kom- munalen Gegebenheiten zu reagieren war.

Für Personen über 50 Jahre stellt die Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt erfah- rungsgemäß eine besondere Herausforderung dar. Aus diesem Grund hat sich das Jobcenter Kreis Recklinghausen bereits im Juli 2009 dem Projekt „Best Ager“ ange- schlossen. Das Projekt ist Bestandteil des Bundesprogramms „Perspektive 50plus“

und verfolgt das Ziel, die Chancen auf eine Erwerbstätigkeit älterer Arbeitnehmerin- nen und Arbeitnehmer zu erhöhen, indem aktiv regional vorhandene Kompetenzen, Ideen, Strukturen und Ressourcen genutzt werden.

(16)

Auch im Jahr 2014 wurde das Projekt genutzt, um die Eingliederungsaktivitäten von älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern besser zu unterstützen. Zudem wur- den in den zehn Bezirksstellen Teams installiert, die ausschließlich mit der Betreu- ung der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten über 50 Jahre betraut waren.

Ende 2015 wird das Projekt Best Ager auslaufen, was sich bereits 2014 in vorberei- tenden Aktivitäten äußert. Erfolgreiche Bestandteile des Beschäftigungspakts sollen in das Regelgeschäft überführt werden. Damit verbunden ist eine nicht zu verhin- dernde Erhöhung der Betreuungsschlüssel. Aus ist mit Auswirkungen auf die beste- hende Netzwerkstruktur zu rechnen.

5.3 Eingliederungsstrategie für erwerbsfähige Personen mit Migrationshinter- grund/Ausländer

Das Jobcenter Kreis Recklinghausen betreute im Jahr 2014 insgesamt 10 999 Men- schen ohne deutsche Staatsangehörigkeit (Ausländer). Im Kreisdurchschnitt waren 21,5% der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten Ausländer. Die Städte Gladbeck (26,9%) und Herten (28,5%) lagen dabei deutlich über dem Kreisdurchschnitt von 21,5%, Haltern am See (10,6%) und Waltrop (14,3%) lagen dagegen signifikant unter dem Wert. Darüber hinaus betreut das Jobcenter Kreis Recklinghausen eine Vielzahl von Personen mit Migrationshintergrund, die statistisch nicht erfasst werden.

Ein Hauptaugenmerkt lag bei dieser Personengruppe auf der Sprachförderung, da die Sprache elementarer Bestandteil zur Integration sowohl in den Arbeitsmarkt als auch in die Gesellschaft ist. Abgesehen von den Sprachkursen unterscheiden sich die anzuwendenden Instrumente nicht von denen für Personen ohne Migrationshin- tergrund. Umschulungen und Weiterqualifizierungen erwiesen sich dabei im vergan- genen Jahr als geeignet, um die Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern.

Zudem nutzte das Jobcenter Kreis Recklinghausen das ESF-Programm „Deutsch Plus“ des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge, welches sich an Menschen mit Migrationshintergrund richtet, die sprachliche und fachliche Weiterbildungen benöti- gen. Diese Weiterbildungen wurden mit betrieblichen Praktika verknüpft, um den Zu- gang zum Arbeitsmarkt zu erleichtern.

Ein weiterer wichtiger Schritt für die Integration in den Arbeitsmarkt ist die Anerken- nung ausländischer Berufsabschlüsse. Hierfür wurden den SGB II- Leistungsbeziehenden die notwendigen Hilfestellungen gegeben.

Nachfolgend eine Aufstellung eingemündeter Teilnehmender in berufsbezogene Sprachkurse. Wie der Tabelle entnommen werden kann, sind im Jahr 2014 184 Kun- den des Jobcenters in die Kurse eingemündet.

(17)

Aufgrund der Budgetkürzung für die zweite Jahreshälfte durch das BAMF, konnten allerdings nicht alle weiteren geplanten Kurse realisiert werden.

Tabelle 4: Übersicht Integrationen Deutsch Plus

(18)

5.4 Eingliederungsstrategie für Alleinerziehende

Im Jahr 2014 waren kreisweit 6.133 (12,0%) erwerbsfähige Leistungsbeziehende als Alleinerziehenden gemeldet. In Dorsten waren dabei, gemessen an allen Bedarfs- gemeinschaften, die meisten Alleinerziehenden (14,1%) gemeldet, in Recklinghau- sen und Waltrop die wenigsten (11,1%). In mehr als der Hälfte dieser Bedarfsge- meinschaften lebten mindestens eine Person unter fünfzehn Jahren.

Der Personenkreis der Alleinerziehenden umfasst kreisweit nicht nur knapp 1/6 aller erwerbsfähigen Leistungsbeziehenden, sondern bildet auch ein vermehrtes Risiko für Kinderarmut, das einhergeht mit fehlenden oder erschwerten Zukunftsperspektiven und sozialer Ausgrenzung. Aus diesen Gründen ist dieser Personengruppe besonde- re Aufmerksamkeit zu schenken. Die Aufgabe des Jobcenters Kreis Recklinghausen ist es dabei, die Chancen auf Erwerbsfähigkeit und die gesellschaftliche Partizipation von Alleinerziehenden und ihren Kindern zu fördern. Dies wurde mit entsprechenden Maßnahmen und Angeboten umgesetzt.

Das Projekt „Arbeiten mit Kind“ dient der Heranführung an den Ausbildungs- und Ar- beitsmarkt für alleinerziehende Mütter und Väter.

Teilnehmende sind Alleinerziehende mit ihren Kindern. Sie verbleiben pro Durchlauf eine Woche (mit Übernachtung) mit ihren Kindern in der Maßnahme. An einem Durchlauf können bis zu sechs Teilnehmende mit ihren Kindern teilnehmen.

Bei den vielfältigen Ansprüchen, die an alleinerziehende Mütter und Väter gerade in ihrem Alltag herangetragen werden, ist es wichtig, die Teilnehmenden in dem Projekt aus diesem Alltag mit seinen Anforderungen und Erwartungen herauszuholen. Erst diese „Entpflichtung“ während ihrer Seminarwoche am Durchführungsort sorgt für eine Umgebung, in der die Mütter und Väter sich öffnen, neue Ideen entwickeln und Perspektiven für ihre weitere Lebenssituation erarbeiten können.

So kann durch den nicht „alltäglichen“ Durchführungsort, gekoppelt mit der intensiven pädagogischen Arbeit und Betreuung durch Fachkräfte bei den Teilnehmenden ein umfassendes, nachhaltiges Verständnis zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf ge- schaffen werden.

In 2014 haben 28 Mütter und 1 Vater mit ihren insgesamt 36 Kindern teilgenommen.

Zur Förderung der Integration von Alleinerziehenden ist u. a. das Projekt TEP (Teil- zeitausbildung – Einstieg begleiten – Perspektiven öffnen) zu nennen. Ziel des Pro- jektes ist es, Kundinnen und Kunden mit Kindern oder zu pflegenden Angehörigen bei der Integration in den Arbeits- und/oder Ausbildungsmarkt zu unterstützen. Inner- halb dieses Projektes wurden den Kundinnen und Kunden individuelle Unterstüt- zungsangebote gegeben, um Elternschaft, Kinderbetreuung sowie familiäre Ver- pflichtungen mit einer (Teilzeit-) Berufsausbildung zu vereinbaren. Finanziert wird das Projekt aus Mitteln des europäischen Sozialfonds.

(19)

5.5 Eingliederungsstrategie für Selbstständige

Das Jobcenter Kreis Recklinghausen verzeichnete Anfragen zu Fördermöglichkeiten in Bezug auf Selbstständigkeit von zwei Zielgruppen:

 Personen, die sich aus der Arbeitslosigkeit selbstständig machen wollen sowie von

 bedürftigen Selbstständigen im Leistungsbezug, sog. „Bestandsselbstständige“.

Das Jobcenter unterstützte diese Zielgruppen mit einer eigenen Fachstelle und för- derte erfolgsversprechende Vorhaben durch Beratungs-, Qualifizierungs- und För- derangebote. Durch die Gewährung eines Einstiegsgeldes bei Existenzgründung sowie weiterer möglicher Hilfen in Form von Darlehen und Zuschüssen (vgl. § 16b ff Sozialgesetzbuch II) wurde eine Grundlage für eine mittelfristige und bedarfsdecken- de selbstständige Tätigkeit geschaffen.

Eine nachhaltig erfolgreiche Selbstständigkeit kann eine sinnvolle Alternativen dar- stellen. Die Folgen einer scheiternden Selbstständigkeit (Verschuldung, Insolvenz) können allerdings die Integrationschancen auf dem Arbeitsmarkt auch auf Dauer verschlechtern. Für das Jobcenter Kreis Recklinghausen stellte sich dabei die Auf- gabe, erfolgversprechende Vorhaben einerseits angemessen zu unterstützen und zu fördern, andererseits bei wirtschaftlich nicht tragfähigen Vorhaben eine Alternativbe- ratung vorzunehmen, sowie andere sinnvolle Integrationsperspektiven zu entwickeln.

Im Jahr 2014 nahmen 101 Personen das Beratungs- und Qualifikationsangebot des Jobcenters für Existenzgründer in Anspruch (131 im Jahr 2013). Männer waren dabei mit 63% und Frauen mit 37% vertreten. Der Anteil von Personen mit Migrationshin- tergrund betrug 32%. 29% verfügten über keine berufliche Qualifikation, 61% hatten einen Ausbildungsabschluss sowie 10% eine akademische Qualifikation. In der Branchenverteilung überwiegt der Dienstleistungssektor (insgesamt 43,0%), gefolgt vom Handel (22,3%), Handwerk o.ä. (15,5%), Gesundheit/Wellness (10,7%) sowie dem Gastronomiebereich (7,8%).

Der Wunsch nach einer geförderten Selbstständigkeit im SGB II entwickelte sich im Jahr 2014 - wie schon im Vorjahr - tendenziell rückläufig. Ein Trend, der die derzeit günstige Lage am Arbeitsmarkt wiederspiegelt.

6 Finanzübersicht

Für den Einsatz der arbeitsmarktpolitischen Programme und Produkte standen dem Jobcenter Kreis Recklinghausen Haushaltsmittel in Höhe von rund 35 Millionen Euro zur Verfügung. Die Mittelverteilung auf die einzelnen Kommunen erfolgte dabei unter Berücksichtigung der Anzahl der Bedarfsgemeinschaften und sonstiger Problemla- gen. Die zugewiesenen Mittel wurden dabei von jeder Bezirksstelle eigenverantwort- lich bewirtschaftet.

(20)

6.1 Mittelbewirtschaftung in den Kommunen

Den Kommunen des Kreises wurden im Jahr 2014 rund 25,3 Millionen Euro zur ei- genverantwortlichen Bewirtschaftung zur Verfügung gestellt. Ergänzt wurden diese Beträge um Beschäftigungszuschüsse, Rehabilitationsleistungen, spezielle Maß- nahmen für Jüngere sowie kreisweite Maßnahmen mit einem Volumen in Höhe von rund 9,6 Millionen Euro, wodurch sich ein Gesamtvolumen von insgesamt 34,9 Milli- onen Euro für das Jobcenter Kreis Recklinghausen ergibt. Zusätzlich standen dem Jobcenter Kreis Recklinghausen aus Ausgaberesten 2013 unterjährig weitere Mittel zur Verfügung. Diese Mittel konnten bedarfsbezogen angefordert werden. Das Ge- samtbudget betrug somit etwas über 38 Mio. €.

Mittelbewirtschaftung

2014

Castrop-Rauxel 3 140 000,--€

Datteln 1 370 000,--€

Dorsten 2 490 000,--€

Gladbeck 3 680.000,--€

Haltern 600 000,--€

Herten 2 540 000,--€

Marl 3 870 000,--€

Oer-Erkenschwick 1 110 000,--€

Recklinghausen 5 690 000,--€

Waltrop 780 000,--€

Beschäftigungszuschuss 2 353 435,--€

Rehabilitationsleistungen 2 000 000,--€

Spezielle Maßnahmen für Jüngere 3 350 000,--€

kreisweite Maßnahmen 1 920 000,--€

Summe 34 893 435,--€

Unterjährige zusätzliche Mittel aus Ausgabe-

resten (Mai 2014) 3 300 000,--€

Gesamtbudget 38 193 435,--€

Tabelle 5: Mittelbewirtschaftung

Quelle: Strategie- und Umsetzungsprogramm 2014, Jobcenter Kreis Recklinghausen

(21)

6.2 Mittelverwendung

Eine detaillierte Aufstellung über die Verwendung der oben angeführten Mittel kann der nachfolgenden Tabelle entnommen werden. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 37,6 Millionen Euro eingesetzt.

Instrumentengruppe Summe

(Mio.€) in Prozent von Gesamt- ausgaben I. Vermittlung, Aktivierung, berufliche Eingliederung 10.034 26,68 davon Vermittlungsbudget (z.B. Bewerbungskosten, Fahrkosten) 0,233

davon Vermittlungsgutscheine 0,200

davon Maßnahmen zur Aktivierung u. beruflichen Eingliederung

bei Arbeitgebern (MAG) 0,066

davon Maßnahmen zur Aktivierung u. beruflichen Eingliederung

bei Maßnahmeträgern (MAT) 7.421

II. Qualifizierung 8.551 22,73

(Förderung der berufl. Weiterbildung und Umschulungen nach §§

81 ff SGB II)

III. Beschäftigung begleitende Leistungen (ohne BEZ) 3.766 10,01 (Eingliederungszuschüsse an Arbeitgeber, Einstiegsgeld für Be-

schäftigte und Selbstständige,

begleitende Hilfen für Selbstständige § 16c SGB II)

III. Beschäftigungszuschuss (BEZ § 16e SGB II a.F.) 2.271 6,04 (Leistungen an Arbeitgeber / Jobperspektive) ---- auslaufende

Förderung

IV. Spezielle Maßnahmen für Jüngere 3.468 9,22

davon Ausbildung in überbetrieblichen Einrichtungen 3.185

davon ausbildungsbegleitende Hilfen 0,017

davon Einstiegsqualifizierungen 0,266

V. Leistungen für Menschen mit Behinderung 1.769 4,70

(Weiterbildungskosten, Maßnahmekosten, Vermittlungsbudget, Zuschüsse an Arbeitgeber)

VI. Beschäftigung schaffende Maßnahmen 5.037 13,39

(Arbeitsgelegenheiten)

VII. Förderung von Arbeitsverhältnissen ( §16 e SGB II n.F.) 0,532 1,41

VIII. § 16f Freie Förderung 2.185 5,82

davon für den Ausbildungszuschuss 0,053

Summe Eingliederungsleistungen 37.613 100,00%

Tabelle 6: Eingliederungsleistungen im Jahr 2014 Quelle: JobFin

7 Maßnahmen und Integrationen

Im Jahr 2014 initiierte das Jobcenter Kreis Recklinghausen unterschiedlichste Maß- nahmen für Kundinnen und Kunden. Ein Hauptaugenmerkt lag dabei auf der Integra- tion von Menschen in den ersten Arbeitsmarkt. Die nachfolgende Tabelle legt dar, wie viele Personen an den einzelnen arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilge-

(22)

nommen haben. Zwei Drittel der Personen befanden sich dabei in Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung.

Tabelle 7: Arbeitsmarktpolitische Maßnahmen

Quelle: Arbeitsmarkt in Zahlen, Statistik Bundesagentur für Arbeit

7.1 Integrationen und Maßnahmen von Langzeitleistungsbeziehenden (LZB) Die Vermittlung von Langzeitleistungsbeziehenden stellte eine große Herausforde- rung dar. Aus diesem Grund wurde den Integrationen und den Maßnahmen für Langzeitleistungsbeziehenden eine besondere Bedeutung beigemessen. Sowohl bei den Maßnahmen zur aktiven Arbeitsförderung als auch bei den Beschäftigungsauf- nahmen zeigten sich im Vergleich zum Vorjahr teils erhebliche Steigerungen.

Eintritte Summe Jan. – Dez.

Aktivierung und berufliche Eingliederung 19.589

Vermittlungsbudget 12.130

Maßnahmen zur Aktivierung und berufliche Eingliederung 3.028

darunter Maßnahmen bei einem Arbeitgeber 1.029

Maßnahmen bei einem Träger 1.999

Berufliche Weiterbildung 1.618

Förderung abhängiger Beschäftigung 922

Eingliederungszuschuss 611

Einstiegsgeld bei abhängiger sv-pflichtiger Erwerbstätigkeit 83

Förderung der Selbständigkeit 257

Einstiegsgeld bei selbstständiger Erwerbstätigkeit 75

Leistungen zur Eingliederung von Selbständigen 143

Beschäftigung schaffende Maßnahmen 2.856

Arbeitsgelegenheiten 1.111

Förderung von Arbeitsverhältnissen 4

Berufswahl und Berufsausbildung 218

außerbetriebliche Berufsausbildung 105

Einstiegsqualifizierung 67

Freie Förderung SGB II 439

Gesamtsumme: 25.899

arbeitsmarktmarktpolitische Maßnahmen

(23)

Abbildung 8: Maßnahmen und Beschäftigungsaufnahmen von Langzeitleistungsbeziehenden Quelle: Statistische Sonderauswertung, Bundesagentur für Arbeit

Im Vergleich zum Vorjahr konnten besonders im Bereich der aktiven Arbeitsförde- rung Langzeitleistungsbeziehende in Maßnahmen vermittelt werden. Die sehr hete- rogenen Ergebnisse spiegeln dabei die bereits angesprochenen kommunalen Be- sonderheiten wieder. Mit Blick auf die Beschäftigungsaufnahmen zeigte sich eben- falls eine positive Entwicklung. Der Jahresverlauf verdeutlicht dabei, dass vor allem im Spätsommer die Beschäftigungszahlen stark gestiegen sind.

8 Fazit und Ausblick

Der positive Trend des Jahres 2013 konnte im Jahr 2014 fortgesetzt werden. Das gesetzte Ziel der Integrationen ist übertroffen worden. Die Chancen, die durch die Option gegeben sind, die regionalen Prozesse am Arbeitsmarkt aktiv und verantwort- lich mitzugestalten, wurden genutzt. Maßnahmen, die für die SGB II- Leistungsbezieher des Jobcenters Kreis Recklinghausen entwickelt wurden, haben zur Eingliederung in das Erwerbsleben geführt und gesellschaftlichen Teilhabe er- möglicht.

Durch die Fortsetzung des positiven Trends in 2014 ist das Ziel für das Jahr 2015, trotz der Konjunkturprognosen und den weiterhin vorherrschenden Rahmenbedin- gungen in unserer Region, die Integrationsquote um 3,5% zu steigern.

2014 hat die Evaluation der Gesamtorganisation stattgefunden. In 2015 werden die Empfehlungen beraten und über eine optimierte Organisation konferiert.

Um der Langzeitarbeitslosigkeit zu begegnen, abzubauen und die Teilhabe am ge- sellschaftlichen Leben wieder zu ermöglichen, nimmt das Jobcenter Kreis Reckling- hausen an dem ESF5-Bundesprogramm zur Eingliederung langzeitarbeitsloser Leis- tungsberechtigter im SGB II teil. Ein weiteres Augenmerk wird auf dem Bemühen der Schaffung eines sozialen Arbeitsmarktes (Vestischer Appell) gelegt. Gerade für älte-

5 Europäischer Sozialfond

Jahresverlauf

Kreis Recklinghausen 2.258 39,1% 361 10,1%

Castrop-Rauxel 338 31,5% 49 11,4%

Datteln 119 65,3% 16 -5,9%

Dorsten 245 16,7% 36 5,9%

Gladbeck 269 19,0% 45 18,4%

Haltern am See 45 18,4% 13 18,2%

Herten 270 40,6% 44 18,9%

Marl 358 58,4% 52 18,2%

Oer-Erkenschwick 80 31,1% 17 6,3%

Recklinghausen 479 59,7% 76 4,1%

Waltrop 54 28,6% 13 -7,1%

LZB in einer Maßnahme zur aktiven

Arbeitsförderung Beschäftigungsaufnahmen von LZB

Monats- durchschnitt

Veränderung zum Vorjahr

Monats- durchschnitt

Veränderung

zum Vorjahr Jahresverlauf

(24)

re Langzeitarbeitslose und Langzeitarbeitslose mit schweren oder mehreren Vermitt- lungshemmnissen ist es wichtig, über den öffentlich geförderten Beschäftigungssek- tor ein Chance auf langfristige, sozialversicherte und tariflich bezahlte Arbeit zu be- kommen.

Für die jungen Menschen im Kreis Recklinghausen, die ggf. von mehreren Institutio- nen gleichzeitig beraten und betreut werden, soll sich die Beratungssituation verbes- sern. Aus diesem Grund wird im Jahr 2015 die Jugendberufsagentur gegründet. Hier sollen die Angebote und Leistungen der verschiedenen Institution (SGB III, SGB II, und SGB VIII) zusammengelegt und koordiniert werden.

(25)

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1 Ausbildungssituation im Kreis Recklinghausen seit 2008 ... 3

Abbildung 2: Kundenstruktur im Kreis Recklinghausen (Stand Dezember 2014) ... 7

Abbildung 3: Struktur der Bedarfsgemeinschaften ... 8

Abbildung 4: Altersstruktur der Leistungsberechtigten ... 8

Abbildung 5: Bildungs- und Berufsabschlüsse... 9

Abbildung 6: Struktur der Ergänzer ... 9

Abbildung 7: Integrationen in den ersten Arbeitsmarkt ... 10

Abbildung 8: Maßnahmen und Beschäftigungsaufnahmen von Langzeitleistungs- beziehenden ... 21

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Bevölkerungsmerkmale der Kommunen im Kreis Recklinghausen zum 31.12.13... 4

Tabelle 2: Pendlerstatistik im Kreis Recklinghausen ... 5

Tabelle 3: Anzahl und Anteil der ausgewiesenen Personengruppen ... 12

Tabelle 4: Übersicht Integrationen Deutsch Plus ... 15

Tabelle 5: Mittelbewirtschaftung ... 18

Tabelle 6: Eingliederungsleistungen im Jahr 2014 ... 19

Tabelle 7: Arbeitsmarktpolitische Maßnahmen ... 20

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