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LANDKREIS PEINE JOBCENTER EINGLIEDERUNGSBERICHT Qualitätstestiert bis

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Academic year: 2022

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Eingliederungsbericht 1. Arbeitsmarktentwicklung

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich in der Region Südostniedersachsen stabiler weiterentwickelt als zum Zeitpunkt der Planungen für das Jahr 2011 angenommen.

Auf Grund dessen hat sich auch die Nachfrage nach Arbeitskräften insgesamt positiv entwi- ckelt. Dies gilt besonders für die Bereiche Logistik, Pflege und Dienstleistungen. So hat im Herbst 2011 ein neues Logistikzentrum im Landkreis Peine den Betrieb aufgenommen und ca. 140 Arbeitsplätze geschaffen, ein anderes Unternehmen dieser Branche hat seine Kapa- zitäten deutlich ausgeweitet. In diesem Wirtschaftssegment herrscht bereits ein Mangel an Fachkräften. Gleiches gilt auch für die Nachfrage nach Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Bereichen Pflege und für gewerbliche technische Fachkräfte. In den Bereichen Handel und Gastronomie ist keine nennenswerte Steigerung der Arbeitskräftenachfrage erfolgt. Hier ist zu beobachten, dass der Trend zu Teilzeit- oder geringfügigen Beschäftigungen anhält.

Entwicklung erwerbsfähige Hilfebedürftige 2011

7.484 7.555 7.411

7.671 7.714 7.833

7.782

7.680 7.791

7.805 7.771

7.778

7.300 7.400 7.500 7.600 7.700 7.800 7.900

Janu ar

Feb ruar

Mä rz

April Ma

i

Juni Juli August

Septem ber

Oktobe r November

Dezember

Die positive Entwicklung im Wirtschafts- und Arbeitsmarktbereich ging einher mit einer Ab- nahme der Anzahl an Leistungsberechtigten. Es zeigte sich aber auch, dass für die beim Arbeitgeberservice des Jobcenters gemeldeten Stellen trotz steigender Konzessions- bereitschaft der Unternehmen kaum noch passende Bewerberinnen und Bewerber zur Ver- fügung standen. Die arbeitsuchenden Leistungsberechtigten verfügen leider häufig nicht über die am Arbeitsmarkt nachgefragten Qualifikationen, so dass auch weiterhin besondere Anstrengungen durch das Jobcenter notwendig sind, für eine Weiterbildung in Frage kom- mende Leistungsberechtigte zu identifizieren, zu motivieren und zu qualifizieren.

Der Ausbildungsmarkt im Landkreis Peine zeigt sich im Bezug auf die Anzahl der Angebote und die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber zahlenmäßig ausgeglichen. Dies spiegelt allerdings die tatsächliche Situation für die Ausbildungsplatzbewerberinnen und Bewerber aus dem Leistungsbezug des SGB II nicht wieder. Insbesondere unter 25jährige Leistungs-

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berechtigte Altbewerberinnen und Bewerber finden kaum Akzeptanz in Unternehmen. Auch Schulabgänger mit schlechten schulischen Leistungen, vielen unentschuldigten Fehltagen und Problemen in der sozialen Situation werden kaum von Betrieben eingestellt. Positive Impulse konnten für diese Zielgruppen durch eine intensive Zusammenarbeit mit dem Aus- bildungsverbund Braunschweig gesetzt werden.

2. Leistungen zur Eingliederung

2.1 Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung

Das Maßnahmespektrum für unsere Leistungsberechtigten war in 2011auf Grund der Kür- zungen im Eingliederungstitel insbesondere im 2.Halbjahr deutlich eingeschränkt. Durch die Beteiligung am Bundesprojekt Bürgerarbeit wurden zwar für den am Projekt teilnehmenden Personenkreis zusätzliche Maßnahmeplätze in 2010 mit Laufzeit bis Mitte 2011 zur Verfü- gung gestellt, diese Mittel für „zusätzliche“ Kapazitäten mussten allerdings in der zweiten Jahreshälfte eingespart werden.

Die Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung wurden entweder als soge- nannte „Inhouse- Geschäft“ oder in Eigenleistung durchgeführt oder Träger wurden in einem wettbewerbsrechtlichen Verfahren ermittelt.

2.1.1 Aktivierung von Anfang an

Durch die zweiwöchige Maßnahme „Aktiv in Arbeit“ wurden leistungsberechtigte Antragstel- lerinnen und Antragsteller vom ersten Tag an aktiviert und bei der (Wieder)Aufnahme einer Beschäftigung unterstützt. Zusätzlich erhielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wichtige Grundinformationen zum Thema „Fördern und Fordern“ und über den regionalen Arbeits- markt.

2.1.2 Heranführung an den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt in Kombination mit der Feststellung und Beseitigung von Vermittlungshemmnissen

Im Jahr 2011 wurden Eingliederungsmaßnahmen für Zielgruppen mit besonderen Vermitt- lungseinschränkungen durchgeführt. Insbesondere waren dies die auch im Bundesprojekt Bürgerarbeit teilnehmenden Zielgruppen Alleinerziehende, Migrantinnen und Migranten so- wie arbeitsmarktferne unter 25jährige Leistungsberechtigte.

2.1.2.1 Maßnahmen für junge Leistungsberechtigte

Die Zielgruppe der unter 25jährigen, die auf Grund ihrer persönlichen und sozialen Probleme vor allem durch fehlende Zuverlässigkeit und mangelndem Durchhaltevermögen nicht an einem Eingliederungsangebot teilgenommen oder dieses bereits abgebrochen hatten, erhielt durch das „Pro-Aktiv-Zentrum“ eine intensive individuelle sozialpädagogische Unterstützung.

Dieses umfasste Ansätze aufsuchender Arbeit, eine Begleitung bei alltäglichen Problemen und eine intensive Unterstützung um Vermittlungshemmnisse abzubauen.

Die Maßnahme „Motivieren, Unterstützen und Trainieren“ verfolgte ebenfalls das Ziel ar- beitsmarktferne junge Leistungsberechtigte an die Anforderungen des Arbeitsmarktes heran- zuführen. Durch eine Mischung aus Projektarbeit, betrieblichen Orientierungspraktika und individuellen sozialpädagogische Hilfen wurde den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Möglichkeit geboten, sich mit Anforderungen auseinander zu setzen, Motivation aufzubauen und durch Erfolgserlebnisse neue Perspektiven zu entwickeln.

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Die Erfahrung mit der Durchführung dieser Maßnahmen zeigt allerdings, dass auch Ansätze intensiver pädagogischer Begleitung einschließlich nachgehender aufsuchender Betreuung nur wenige arbeitsmarktferne Leistungsberechtigte erreicht. Trotz vielfältiger Bemühungen z.B. in Form von Hausbesuchen lassen sich Maßnahmeabbrüche häufig nicht vermeiden. Es ist im Jobcenter Peine festzustellen, dass es einen zunehmend verfestigten Anteil bei den jungen Leistungsberechtigten gibt, der sich in einem Kreislauf aus Sanktion und kurzfristiger Maßnahmeteilnahme bewegt, ohne dass sich dadurch eine Verbesserung der Integrations- chancen verzeichnen lässt.

2.1.2.2 Maßnahmen für Leistungsberechtigte über 25 Jahren

Im „Trainingszentrum Sprungbrett“ erhielten Leistungsberechtigte Unterstützung bei der Feststellung ihrer beruflichen und personalen Kompetenzen. Diese wurde systematisch durch praktische Erprobung und Testverfahren festgestellt. Darauf aufbauend wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in den Bereichen Lager und Logistik, Garten- und Land- schaftsbau sowie im Verkauf und in der Bürokommunikation qualifiziert und vermittelt.

Alleinerziehende, Frauen in der Familienphase und Berufsrückkehrerinnen erhielten in der Maßnahme „Balance“ speziell auf ihren besonderen Eingliederungsbedarf zugeschnittenen Angebote, die insbesondere auch Fragen der Kinderbetreuung einbezogen.

Insbesondere der konzeptionelle Aufbau aus Reflexion, Entwicklung einer individuellen Be- werbungsstrategie, Qualifizierungselementen und betrieblichen Erfahrungen hat dazu beige- tragen, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in den Arbeitsmarkt integriert wurden oder die Maßnahme mit einer Anschlussperspektive beendeten. Zusätzlich konnte diese Gruppe durch Maßnahmen nach dem Europäischen Sozialfonds im Rahmen des Lan- desprogrammes „Arbeit durch Qualifizierung“ gefördert werden. In den Angeboten „QUIS“

und „Aqua Fit“ erhielten Teilnehmerinnen und Teilnehmer Qualifizierungen in den Bereichen Pflege, Gebäudeinnenreinigung, Gastronomie, Hauswirtschaft sowie Büro und Verwaltung.

Die Qualifizierung erfolgte in enger Verzahnung mit betrieblicher Praxis und individuellen Unterstützungsformen.

In der Maßnahme „Starthilfe“ setzten sich Leistungsberechtigte als Bedarfsgemeinschaft mit ihrer beruflichen Perspektive auseinander. Dieser Ansatz bewährte sich in Familien in denen vor allem eine starke Fixierung auf traditionelle Rollenmuster oder besondere familiäre Prob- leme die Eingliederung in den Arbeitsmarkt behindern.

Vor dem Hintergrund des Fachkräftebedarfs in der Lager- und Logistikbranche wurden Leis- tungsberechtigte in der Maßnahme „Mobil in Arbeit“ auf eine Beschäftigung in dieser Bran- che vorbereitet. Flankiert wurde das Qualifizierungs- und Trainingsangebot durch die Mög- lichkeit, den Führerschein zu erwerben.

Migrantinnen und Migranten erhielten in den Maßnahmen „Fit für die Zukunft“ und in der durch den europäischen Sozialfonds geförderten „Qualifizierung für Migranten“ ein auf ihre Situation zugeschnittenes Angebot. Neben Qualifizierungsabschnitten und betrieblichen Phasen in den Arbeitsfeldern Garten- und Landschaftsbau, Lager- und Logistik, Reinigung und Gastronomie erhielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zusätzlich Unterricht in der deutschen Sprache und eine intensive Unterstützung zur Aufnahme einer sozialversiche- rungspflichtigen Beschäftigung.

2.1.2.3 Vermittlungsunterstützende Angebote

Langzeitarbeitslose Menschen brauchen zur Aufrechterhaltung eines aktiven Bewerbungs- verhaltens eine motivierende und reflektierende Unterstützung. Sie sind häufig nicht in der

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Lage, sich auf die geänderten Anforderungen im Arbeitsmarkt einzustellen und ihr Bewer- bungsverhalten auf diese Veränderungen auszurichten. Neben aktuellen Marktkenntnissen und Bewerbungskompetenzen in Form von Gruppenunterricht erhielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in verschiedenen Maßnahmen Angebote und Informationen zur Entwicklung am Arbeitsmarkt, Kenntnisse zu Bewerbungsverfahren sowie Coaching. Die in hohem Maße individuelle Ausgestaltung dieser Maßnahmen fand auch eine hohe Zustimmung bei den langzeitarbeitslosen Menschen, die vorher bereits andere Eingliederungsmaßnahmen be- sucht hatten und Gruppenangeboten abweisend gegenüber standen.

Aufgrund der hohen Akzeptanz wurde dieses Angebot für verschieden Zielgruppen durchge- führt:

 Alleinerziehende

 Migrantinnen/ Migranten

 Ausbildungsplatzbewerber/ innen

 Leistungsberechtigte mit gesundheitlichen Vermittlungseinschränkungen

Zur Stabilisierung der Beschäftigungsaufnahme erhielten die Teilnehmerinnen und Teilneh- mer, soweit weiterer Hilfebezug gegeben war, eine Nachbetreuung.

2.1.2.4 Heranführung an eine Selbständige Tätigkeit

Der Bedarf an Gründungsberatung ging durch die deutlich bessere Arbeitsmarktlage so stark zurück, dass kein Angebot mehr vorgehalten wurde. Potentielle Gründerinnen und Gründer wurden durch eine im Jobcenter eingesetzte Fachkraft beraten. Durch gemeinsame Veran- staltungen des Jobcenters mit der Wirtschaft- und Tourismusgesellschaft des Landkreises Peine erhielten die potentiellen Existenzgründerinnen und -gründer zusätzliche Informatio- nen und Hinweise auf weiterführende Beratungsangebote. Zusätzlich wurde auf Angebote der Kammern zurückgegriffen.

3. Förderung der beruflichen Weiterbildung

Der Förderung und der Aufbau der beruflichen Qualifikation der Leistungsberechtigen ist, soweit nicht zusätzlich andere Vermittlungshemmnisse vorrangig abzubauen sind, ein wich- tiger Erfolgsindikator zur Integration in den allgemeinen Arbeitsmarkt. Das Fehlen eines Be- rufsabschlusses ist immer noch ein erheblich Risikofaktor, der zur Langzeitarbeitslosigkeit führen kann. Gleichzeitig steigt die Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften am Arbeits- markt. Deshalb hat das Jobcenter in 2011 wie bereits in den vorangegangen Jahren einen Schwerpunkt bei seiner Eingliederungsplanung und dem Mitteleinsatz bei der Förderung der Beruflichen Weiterbildung gesetzt.

Die in der Region und im Landkreis Peine am Arbeitsmarkt nachgefragten Qualifikationen wurden bei der Planung der beruflichen Weiterbildung berücksichtigt. Schwerpunkt der För- derung war deshalb in 2011 unter anderem der Bereich Lager und Logistik, weil dieser be- reits mit Teilqualifikationen gute Möglichkeiten der Beschäftigungsaufnahme bietet.

Ein große Nachfrage nach qualifizieren Arbeitskräften war auch im Bereich Pflege vorhan- den. Alle in der Vergangenheit vom Jobcenter weitergebildeten Fachkräfte konnten in der Vergangenheit einen Arbeitsplatz finden. Trotzdem ist die Aufnahme von beruflichen Weiter- bildungen in der Pflege im Jobcenter in 2011 zurück gegangen. Ursächlich dafür ist ein weit- gehend ausgeschöpftes Potential von Leistungsberechtigten, das die formalen, die persönli- chen und gesundheitlichen Voraussetzungen für diesen Bereich mitbringt.

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Für die „Berufspraktischen Weiterbildungen“ konnten in 2011 auf Grund der eingeschränkten Eingliederungsmittel nur noch sehr wenige Bildungsgutscheine ausgegeben werden. Der Schwerpunkt der Weiterbildung lag bei Bildungsangeboten, die zu zertifizierten Abschlüssen führten.

4. Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen

Die Förderung von Berufsausbildungen in außerbetrieblichen Einrichtungen wurde im bishe- rigen Umfang beibehalten. Alle jungen Leistungsberechtigten erhielten bei Erfüllung der För- dervoraussetzungen einen Ausbildungsplatz in dem für sie geeigneten und gewünschten Berufsfeld.

5. Arbeitsgelegenheiten

Das Angebot an Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung in Kombination mit Qualifizierungsteilen und sozialpädagogischer Begleitung wurde in 2011 auf die Hälfte der Plätze aus 2010 abgebaut. Arbeitsgelegenheiten mit sozialversicherungspflichtigem Entgelt wurden nur noch in drei Fällen bewilligt. Die von den Gemeinden und Verbänden angebote- nen Arbeitsgelegenheiten wurden nahezu komplett nicht wieder bewilligt.

Arbeitsgelegenheiten mit Qualifizierung wurden in folgenden Bereichen durchgeführt:

 Buch- und Spielzeugkiste

 Recycling von Altgeräten und Fahrrädern

 PC- und EDV- Werkstatt

 Holzwerkstatt

Durch das Jugendwerkstättenprogramm des Landes Niedersachsen erhielten unter 25- jährige in den Bereichen Renovierung, Tischlerei, Verkauf, Lager, Hauswirtschaft und Sozi- alpflege individuelle Arbeits- und Qualifikationsmöglichkeiten, durch das die teilnehmenden Jugendlichen besonders intensiv gefördert werden konnten.

6. Beteiligung an Bundesprogrammen

Das Jobcenter Landkreis Peine beteiligt sich am Bundesprogramm Perspektive 50plus und am Programm „Bürgerarbeit“. Die Umsetzung der beiden Programme zeichnet sich dadurch aus, dass am Arbeitsmarkt benachteiligte Personengruppen mit einem deutlich besseren Personalschlüssel betreut werden können als dies sonst über die Erstattung der Verwal- tungskosten möglich ist. Zusätzlich wurden unter Berücksichtigung der Einschränkungen und der Kompetenzen der Zielgruppen spezifische Angebote entwickelt und umgesetzt.

6.1 Perspektive 50plus

Im Jahr 2011 standen 375 Teilnehmerplätze im Bereich „50Plus Beratung und Vermittlung“, sowie 40 Teilnehmerplätze im Bereich „50Plus Impuls“ zur Verfügung. Die individuelle Betreuung erfolgt durch 4 Persönliche Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner und einen Fallmanager.

Das Spektrum der an diesem Bundesprogramm teilnehmenden Leistungsberechtigten reicht von gut qualifizierten Personen, die nach langer Erwerbstätigkeit arbeitslos geworden sind,

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bis zu Personen, die im Arbeitsmarkt nie richtig Fuß fassen konnten oder gut ausgebildeten Frauen, die nach ihrer Familienphase nicht wieder in den Beruf zurück gefunden haben.

Der Großteil der teilnehmenden Leistungsberechtigten weist zusätzlich zur Langzeitarbeits- losigkeit multiple Vermittlungshemmnisse auf. Insbesondere fehlen aktuelle, auf dem Ar- beitsmarkt nachgefragte, Qualifikationen. Zudem liegen häufig psychosoziale und gesund- heitliche Probleme vor. Ein großes Plus der älteren Arbeitssuchenden ist aber deren Zuver- lässigkeit und Motivation.

Grundsätzlich zielt die Aktivierungsstrategie des Beschäftigungspakt „50Plus– Erfahrung zählt!" darauf ab, Menschen zu mehr Eigenverantwortung zu ermutigen und den Personen- kreis als selbstverantwortliche/n Co- Akteur/in in die Überwindung ihrer Probleme einzube- ziehen (Empowerment). Auf Grundlage einer umfassender Beratung und eines Profilings werden mit allen Teilnehmenden Eingliederungsstrategien entwickelt und diese in Eingliede- rungsvereinbarungen schriftlich festgehalten.

Zudem unterstützten die vom 50plus Team initiierten Teilprojekte den Integrationserfolg. So wurde in 2011 sehr erfolgreich ein Projekt zur Umwandlung von bestehenden „400 €-Jobs" in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in Zusammenarbeit mit den Leistungs- berechtigten, Arbeitgebern und Persönlichen Ansprechpartnerinnen/ Ansprechpartnern durchgeführt. Von insgesamt 41 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Minijobs konnten 15 Beschäftigungsverhältnisse umgewandelt werden.

Als ergänzender Baustein der Vermittlungs- und Integrationsstrategie fließt das Thema Ge- sundheit stetig in den Vermittlungs- und Aktivierungsprozess hinein. Dabei stehen nicht nur gesundheitliche Probleme als Vermittlungshemmnis im Focus der Betrachtung, sondern auch der Präventionsgedanke. In 2011 fanden in diesem Zusammenhang freiwillige Ge- sundheitsgespräche zwischen Teilnehmerinnen/Teilnehmern sowie Persönlichen Ansprech- partnerinnen und Ansprechpartner statt. Ziel der Gespräche war eine Sensibilisierung der Teilnehmerinnen und Teilnehmern für die Themen Ernährung, Bewegung, Stress und Sucht.

Darauf aufbauend fanden zwei je dreiwöchige Gesundheitsmaßnahmen statt, die genannte Themen zum Inhalt hatten.

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Integrationen Perspektive 50+

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

Jan uar

Februar

rz April

Ma i

Jun i Juli

August September

Oktober November

Dezember

Anzahl

Beschäftigung länger als 6 Monate

Beschäftigungsdauer bis 6 Monate

Existenzgründung

Integration Typ C

6.2 Modellprojekt „Bürgerarbeit“

Im Jahr 2011 förderte das Jobcenter 300 Leistungsberechtigte im Rahmen des Bundespro- jektes Bürgerarbeit. Das Projekt verlief in zwei Phasen: In der ersten Phase wurden die Pro- jektteilnehmerinnen und Teilnehmer, mit dem Ziel eine sozialversicherungspflichtige Be- schäftigung aufzunehmen, durch intensive Beratungsgespräche und Qualifizierungsmaß- nahmen im allgemeinen Arbeitsmarkt qualifiziert und individuell gefördert. Die Aktivierungs- phase endete für die am Projekt teilnehmenden Leistungsberechtigten zwischen Mai und November 2011. Durch die intensiven Vermittlungsbemühungen konnten bis Ende des Jah- res 30% der am Projekt teilnehmenden Personen eine sozialversicherungspflichtige Be- schäftigung im ersten Arbeitsmarkt aufnehmen.

Für die nicht vermittelten Leistungsberechtigten standen 40 durch das Bundesverwaltungs- amt in 2011 bewilligte Bürgerarbeitsplätze zur Verfügung. 18 Leistungsberechtigte konnten bis Ende des Jahres ein Beschäftigungsverhältnis in Bürgerarbeit aufnehmen.

Die Beschäftigungsmöglichkeiten liegen in den Bereichen Umweltschutz und ökologische Umgestaltung öffentlicher Flächen, in Schulen sowie in sozialen und gemeinnützigen Projek- ten.

7. Fazit

Auf Grund der Mittelreduzierung für Leistungen und Maßnahmen zur Eingliederung nahmen im Jahr 2011 deutlich weniger Teilnehmerinnen und Teilnehmer an Maßnahmen der Aktivie- rung und beruflichen Eingliederung und an Weiterbildungsangeboten teil. Bei den Arbeitsge- legenheiten mit Mehraufwandsentschädigung standen im Vergleich zu 2010 nur noch ein Drittel der Beschäftigungsmöglichkeiten zur Verfügung. Diese Einschränkungen sind auch nicht durch eine bessere Situation am Arbeitsmarkt zu kompensieren, weil langzeitarbeitslo- se Leistungsbezieher gerade auf ihre Situation zugeschnittene Angebote der Begleitung,

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Förderung und Qualifizierung brauchen, um ihre Chancen auf eine Eingliederung in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nutzen zu können.

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