322 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 106⏐⏐Heft 18⏐⏐1. Mai 2009
M E D I Z I N
Schlusswort
Opipramol ist lediglich für die Behandlung von gene- ralisierten Angsterkrankungen und somatoformen Störungen zugelassen. Eine Empfehlung zur Depres- sionsbehandlung im Rahmen eines CME-zertifizier- ten Weiterbildungsartikels kommt daher nicht in Be- tracht. Eine generelle Empfehlung gegen trizyklische Antidepressiva können wir unserem Artikel nicht entnehmen und dies entspräche auch nicht unserer In- tention. Den ausgesprochenen Rat von Herrn Leutgeb einer primären Kombinationsbehandlung aus zwei Antidepressiva, zumal explizit bei älteren Patienten, teilen wir nicht.
Herrn Müller-Oerlinghausen danken wir für die er- gänzenden Hinweise.
Wir begrüßen den Hinweis von Herrn Schulz auf das neue Cochrane-Review zu Johanniskraut. Wie im Deutschen Ärzteblatt abgedruckt, wurde unser Ma- nuskript im Juni 2008 eingereicht. Das Cochrane-Re- view erschien erst im Oktober 2008. Den Vorwurf ei- nes gezielten Verschweigens weisen wir zurück.
Wir danken Herrn Schauenburg für die ergänzen- den Ausführungen. Die Psychotherapie wird in unse- rem Artikel auf fast anderthalb Seiten behandelt, so- dass uns der Vorwurf der beiläufigen Darstellung nicht ganz nachvollziehbar ist. Die Grafik stellt einen Therapiealgorithmus ausschließlich für die Somato- therapie der Depression dar. Wir stimmen zu, dass dies in der Beschriftung der Abbildung hätte besser kenntlich gemacht werden sollen. Auf die Bedeutung der therapeutischen Beziehung für die Psychotherapie geht unser Artikel genauer im Abschnitt „Psychothe- rapie“ ein. Die von Herrn Waldmann herausgegriffene
Passage entstammt hingegen dem Abschnitt „Grund- sätzliches Vorgehen“, in dem in der Tat eine zunächst allgemeinere Darstellung beabsichtigt war.
Herr Leichsenring zitiert uns nicht zutreffend. Un- sere Kritik bezüglich des Einschlusses von Patienten mit verschiedenen Diagnosen (nicht nur Depressio- nen) in Metaanalysen und Übersichtsarbeiten zu tie- fenpsychologischer und psychoanalytischer Psycho- therapie bezieht sich nur auf seine Arbeit von 2005, je- doch nicht, wie von ihm in seinem Leserbrief behaup- tet, auf seine Arbeit von 2001. Sein Review aus dem Jahr 2005 umfasst neben depressiven Erkrankungen Angsterkrankungen, posttraumatische Belastungs- störungen, somatoforme Störungen, Bulimia nervosa und Anorexia nervosa, Borderline und andere Persön- lichkeitsstörungen sowie Substanzabhängigkeit/-miss- brauch. DOI: 10.3238/arztebl.2009.0322
LITERATUR
1. Bschor T, Adli M: Treatment of depressive disorders. [Therapie de- pressiver Erkrankungen.] Dtsch Arztebl Int 2008; 105(45):
782–92.
PD Dr. med. Tom Bschor Jüdisches Krankenhaus Berlin
Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie Heinz-Galinski-Straße 1
13347 Berlin
E-Mail: bschor@jkb-online.de
Interessenkonflikt
PD Dr. med. Bschor erhält Vortragshonorare von Sanofi Aventis, Lilly espar- ma, GlaxoSmithKline, Pfizer und Astra Zeneca. Dr. med. Adli gibt For- schungsgrants vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und von folgenden Firmen an: Pharmaria, Pfizer, Lilly, Janssen-Cilag und Wyeth. Er erhält Honorare von Astra Zeneca, Lilly, Boehringer-Ingelheim, GlaxoSmith- Kline, Pfizer, Sanofi Aventis Wyeth und Cyberonics.