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Archiv "Synergistische Wirkung von Vitamin C und Aspirin auf die Magenschleimhaut" (08.03.1979)

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

Der Einfluß der Östrogentherapie auf den Lipidstoffwechsel der post- menopausalen Frau ist wenig unter- sucht. Bekannt ist, daß synthetische Östrogene in physiologischen Do- sen den Phospholipid- und Triglyze- ridspiegel anheben, den Choleste- rinspiegel jedoch senken. Östradiol- valerianat und konjugierte Östroge- ne scheinen einen ähnlichen, aber weniger ausgeprägten Effekt zu ha- ben. Insgesamt deuten die wenigen bekannten Daten darauf hin, daß durch eine Östrogensubstitutions- therapie in der Postmenopause kei- ne schwerwiegenden Veränderun- gen im Spektrum der Plasmalipide verursacht werden (Larsson-Cohn in: Keep u. Mitarb., 1976).

Therapieüberwachung

Östrogene und andere Sexualhor- mone sollten zur Behandlung kli- makterischer Störungen nur dann verordnet werden, wenn durch eine sorgfältige gynäkologische und all- gemeine Anamnese eventuelle Risi- kofaktoren soweit als möglich aus- geschlossen und eine echte Indika- tion für eine hormonelle Therapie erstellt worden ist. Die Untersu- chung der Genitalorgane und Mam- mae sollte durch Messung des Blut- drucks, Feststellung des Körperge- wichts, Harnanalyse auf Eiweiß und Zucker, Abnahme eines Zytotests und gegebenenfalls Anordnung ei- ner Mammographie ergänzt werden.

Um eine regelmäßige Kontrolle des Zustandbildes der Patientin zu ge- währleisten, sollte die Verschrei- bung jeweils nur für sechs Monate erfolgen. Danach sollte erneut eine umfassende gynäkologische Vor- sorgeuntersuchung erfolgen. Die Transaminasen, das Cholesterin und die Triglyzeride bedürfen nur im speziellen Fall einer Kontrolle. In je- dem Fall einer unerwarteten Blutung muß eine fraktionierte Abrasio durchgeführt werden.

Bezüglich der Therapiedauer kann keine einheitliche Empfehlung ab- gegeben werden. Es hat sich jedoch bewährt, die Therapie von Zeit zu Zeit zu unterbrechen, um zu über-

prüfen, ob noch behandlungsbe- dürftige Beschwerden bestehen. Die hohe Wirksamkeit von Östrogenprä- paraten bei der Behandlung klimak- terischer Beschwerden sollte weder beim Arzt noch bei der Patientin zu der Täuschung führen, daß es sich um eine Panazee zur Beseitigung aller Aspekte dieses komplexen Krankheitsbildes handelt. Deshalb sollte die hormonelle Therapie in in- dividueller Weise durch diätetische Maßnahmen, physikalische Thera- pie, gegebenenfalls die Verordnung von Sedativa und geeignete psycho- logische Führung ergänzt werden.

Literatur

Boyd, G. S.: Östrogene, Cholesterinstoffwech- sel und Atherosklerose, in: Möglichkeiten der Endokrinologie, S. Karger, Basel (1973) 80-105

— Gallagher, J. C.; Nordin, B. E. C.: Wirkungen der Östrogen- und Progesterontherapie auf den Kalziumstoffwechsel bei postmenopausa- len Frauen, in: Möglichkeiten der Endokrinolo- gie, S. Karger, Basel (1975) 162-190 — Keep van, P. A.; Greenblatt, R. B.; Albeaux-Fernet, M.: Consensus an Menopause Research, A Summary of International Opinion. The Pro- ceedings of the First International Congress of the Menopause held at La Grande Motte, Fran- ce, in June, 1976, under the auspices of The American Geriatric Society and The Medical Faculty of The University of Montpellier, MTP Press Limited, Lancaster (1976) — Keep van, P.

A.; Haspels, A. A.: Oestrogen Therapy, During the Climacteric and afterwards, Excerpta Medi- ca, Amsterdam (1977) — Lauritzen, C.: Die The- rapie des Klimakteriums, Therapiewoche 45 (1975) 5198-5213 — Lauritzen, C.: Gestagene, Östrogene und fakultative Synkarzinogenese, Dt. Ärztebl. 43 (1976), 2715-2721 — Lauritzen, C.: Östrogene und Corpuscarcinom, Sexual- medizin 9 (1976) 624-647 — Nordin, B. E. C.;

Gallagher, J. C.; Aaron, J. E.; Horsman, A.:

Postmenopausale Osteopenie und Osteoporo- se, in: Möglichkeiten der Endokrinologie, 3, S.

Karger, Basel (1975) 141-161 — Rauramo, L.:

Estrogen replacement therapy and endome- trial carcinoma, in: Front. Hormone Res. Vol 5 (1978) 117-125 — Schiff, I.; Tulchinsky, D.; Ry- an, K. J.: Vaginal Absorption of Estrone and 17ß-Estradiol, Fertil. Steril. 28 (1977) 1063-1066 — Schmidt-Matthiesen, H.; Poliwo- da, H.: Östrogene, Gefäße und hämorrhagische Diathesen, Arch. Gynäk. 200 (1965) 231-258.

Anschrift des Verfassers:

Dr. med. Rudolf Baumann Abteilung für

gynäkologische Endokrinologie Zentrum der Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Johann Wolfgang Goethe-Universität Theodor-Stern-Kai 7 6000 Frankfurt am Main

Synergistische Wirkung von Vitamin C

und Aspirin

auf die Magenschleimhaut

Zur Prophylaxe und zur Therapie von Erkältungskrankheiten ist die Selbstmedikation mit hohen Dosen Vitamin C heute weit verbreitet. Ne- ben dem Auftreten günstiger Effekte ist unter hohen Ascorbinsäuredosen auch eine Reihe von Nebenwirkun- gen bekannt. Im Zusammenhang mit Aspirin liegen bisher lediglich Beob- achtungen bei Ascorbinsäureman- gel vor. So führt bei Meerschwein- chen unter einer skorbutfördernden Diät die Applikation von Aspirin zu einer höheren gastrointestinalen Blutungsrate als bei Tieren, die nor- mal ernährt wurden. Auch Patienten mit den Symptomen eines subklini- schen Ascorbinsäuremangels waren hinsichtlich von Läsionen der Ma- genschleimhaut nach Einnahme von Aspirin empfindlicher als Normal- personen. Zur Klärung der Wech- selwirkung zwischen hohen Dosen Vitamin C sowie Aspirin wurden tierexperimentelle Untersuchungen durchgeführt. Nach Applikation von 20-60 mg L-Ascorbinsäure pro Gramm Nahrung wurden bei Ratten keine fokalen Magenläsionen beob- achtet. Dagegen traten Läsionen der Magenschleimhaut unter einer Ein- zeldosis von 30 mg Aspirin pro 100 g Körpergewicht auf. Die gleichzeitige Gabe von 40 und 60 mg Ascorbin- säure pro g Nahrung und 30 mg Aspirin pro 100 g Körpergewicht führte gegenüber der alleinigen Ga- be von Aspirin zu einer signifikanten Zunahme der Zahl der Magen- schleimhautläsionen von 4,1 ± 0,81 auf 6,9±0,93 bzw. 10,9±0,97. Der Wirkungsmechanismus der synergi- stischen Wirkung ist bisher nicht be- kannt. Die Autoren empfehlen auf Grund der tierexperimentellen Be- funde, die Gabe von Aspirin zu ver- meiden, wenn Megadosen Vitamin C eingenommen werden. Rue

Lo, G. Y.; Koniski, F.: Synergistic Effect of Vitamin C and Aspirin an Gastric Lesions in the Rat, Amer. J. Clin. Nutr. 31 (1978) 1397-1399, Division of Human Development, Southern Illi- nois University, Carbondale, Illinois 62901

FÜR SIE GELESEN Klimakterium

638 Heft 10 vom 8. März 1979 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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