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Archiv "Östrogene und Korpuskarzinom" (08.02.1979)

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin Biologische Rhythmik

nem „Tief" der physiologischen Lei- stungsbereitschaft kollidieren müs- sen.

NOTIZEN

Östrogene und Korpuskarzinom

Das Ministerium für Gesundheit, Er- ziehung und Wohlfahrt (HEW) der Vereinigten Staaten veröffentlichte in den HEW-News vom 4. Januar 1979 folgende Pressemitteilung:

Eine im heute erschienenen Heft des New England Journal of Medicine veröffentlichte große Untersuchung bestätigt, daß die Gabe von Östroge- nen bei Frauen in der Menopause und danach mit einem erhöhten Korpuskarzinomrisiko einhergeht.

Die Untersuchung im New England Journal stimmt mit den Ergebnissen fünf vorausgegangener Studien überein. Die neue Untersuchung wurde von einer Ärztegruppe unter Leitung von Dr. Paul Stolley, Profes- sor für medizinische Forschung an der Universität von Pennsylvania, durchgeführt. Der amerikanischen Nahrungs- und Arzneimittelkontroll- behörde (FDA) wurde das Manu- skript einige Wochen zuvor zugäng- lich gemacht, sie stimmt mit den darin gezogenen Schlüssen überein.

Der Beitrag einer anderen Gruppe in der Ausgabe vom 16. November 1978 des New England Journal be- hauptete, daß die in den vorausge- gangenen Studien verwendeten Ver- fahren voreingenommen und ein Zu- sammenhang zwischen der Östro- gengabe und Korpuskarzinom nicht erwiesen sei. Ein Leitartikel in der- selben Ausgabe des New England Journal wies diese Behauptung zu-

rück, wie das auch in der neuesten Untersuchung geschehen ist.

Der Präsident (Commissioner) der FDA, Donald Kennedy, nahm zu dem Ergebnis der neuen Studie wie folgt Stellung:

„Die neue Untersuchung bestätigt mehrere frühere Studien, die zum gleichen Schluß kamen. Insbeson- dere widerlegt sie die in dem Beitrag im New England Journal vom 16. 11. 1978 behaupteten methodo- logischen Schwierigkeiten. Die neue Untersuchung sollte den Streit um einen Zusammenhang zwischen Östrogeneinnahme und Korpuskar- zinom beenden.

Frauen, die bereits Östrogene neh- men oder die Einnahme erwägen, sollten die mit den Präparaten aus- gehändigte Information sorgfältig lesen und das Präparat mit ihrem Arzt besprechen. Östrogene können zur kurzfristigen Behandlung eini- ger der schwersten Menopausen- symptome von Wert sein.

Es gibt jedoch keinen Hinweis dar- auf, daß sie bei vielen der Zweckbe- stimmungen, bei denen sie ange- wandt wurden, auch wirksam sind.

Sie sollten immer in der geringsten wirksamen Dosis für die kürzest mögliche Zeit gegeben werden."

Seit Oktober 1977 hat die FDA ver- langt, daß mit der Ausführung einer jeden Verordnung eines Östrogen- präparats den Frauen eine besonde- re, für Laien verständliche Broschü- re gegeben wird. Diese Broschüre weist auf den Zusammenhang zwi- schen Östrogengabe und Korpus- karzinom hin. Sie besagt, daß Östro- gene, wenn in der Menopause ver- ordnet, nur zur Behandlung von Hit- zewallungen gegeben werden sol- len. Die Wirksamkeit von Östroge- nen gegen einfache Nervosität und Depression während der Menopau- se sei nicht erwiesen, auch nicht, daß sie den Frauen helfen, sich nach der Menopause jünger zu fühlen.

Die neue Studie im New England Journal ergab, daß Frauen, die östrogenhaltige Arzneimittel ein- nehmen, ein sechsmal größeres Ri- siko haben, ein Korpuskarzinom zu bekommen, als solche, die es nicht tun. Sie bestätigt frühere Folgerun- gen, daß das Risiko mit der Einnah- medauer zunimmt. Frauen, die diese Arzneimittel länger als fünf Jahre einnehmen, haben ein 15fach höhe- res Risiko, an Korpuskarzinom zu erkranken, als solche, die sie nicht nehmen, ergab die Studie.

Das [in den USA, der Übersetzer]

häufig verschriebene Östrogen-Prä- parat ist Premarin. Andere Präparate sind Hormonin, Estratab, Evex, Menest, Femogen und Ogen.

Wenn man solche Schulformen trotzdem will, dann muß man die entsprechenden Organisationsfor- men dem Tagesverlauf der physiolo- gischen Leistungsbereitschaft an- passen. Generell kann man davon ausgehen, daß die Zeit besonderer Leistungsbereitschaft im Schulalter zwischen 9 und 12 Uhr, maximal zwischen 8 und 13 Uhr liegt, und daß der zweite Gipfel für mentale Lei- stungen nicht vor 16 Uhr beginnt.

Bei jüngeren Kindern, vor allem im Vorschulalter, sind die Gipfel in Richtung auf frühere Zeiten verla- gert, und die Mittagssenke ist aus- geprägter.

Eirie vernünftige Schulorganisation sollte darum den Schulbetrieb mög- lichst in der Zeit zwischen 8 Uhr und 13 Uhr, bei jüngeren Schulkindern zwischen 9 und 12 Uhr abwickeln.

Die Eltern sollten ihren Kindern in der „Mittagssenke" nach dem Mit- tagessen Zeit zum „Träumen" und Spielen lassen und sie mit den Haus- aufgaben je nach Jahreszeit — zwi- schen 16.30 und 18 Uhr beschäf- tigen.

Literatur

Aschoff, J.: Zeitliche Strukturen biologischer Vorgänge, Nova Acta Leopoldina N. P. 21 (1959) 147-177 — Hellbrügge, Th., Rutenfranz, J., Graf, 0.: Gesundheit und Leistungsfähigkeit im Kindes- und Jugendalter, Thieme, Stuttgart 1960 — Kleitman, N.: Sleep and wakefulness, University of Chicago Press, Chicago 1963

—Rutenfranz, J.: Beanspruchung von Schülern, Arbeitsphysiologische Aspekte der derzeitigen Schulsituation, BMBW Werkstattbericht Nr. 3, Herausgeber: Der Bundesminister für Bildung und Wissenschaft, Bonn 1977 — Schmidtke, H.:

Die Ermüdung, Huber, Bern-Stuttgart 1965

Anschrift des Verfassers:

Professor Dr. med. Dr. phil.

Joseph Rutenfranz Ardeystraße 67 4600 Dortmund

Institut für Arbeitsphysiologie an der Universität Dortmund

360 Heft 6 vom 8. Februar 1979 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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