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Archiv "Osteoporosen und Östrogene" (11.11.1976)

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

KONGRESSNACHRICHTEN

Leukodystrophien — Sphingolipidosen

Sowohl die metachromatische Leukodystrophie als auch die globoidzellige Form sind Spei- cherkrankheiten, bei denen sich Sphingolipide in der weißen Substanz des Zentralnervensy- stems und der peripheren Ner- ven ablagern (Dr. A. P. Anzil, Max-Planck-Institut für Psychia- trie, München). Für die Sphingo- lipidspeicherung ist in beiden Fällen die starke Reduktion von lysosomalen Enzymen verant- wortlich (Arylsulfatase A bezie- hungsweise Galaktozerebo- sid-B-Galaktosidase). Es han- delt sich demnach um angebo- rene lysosomale Speicherkrank- heiten: Intravitale Diagnostik durch morphologische. lipid- chromatographische und enzy- matische Methoden - Bei bei- den Krankheiten beruht der Markscheidenzerfall auf raum- fordernden Speicherungsvor- gängen in den myelinbildenden Oligodendrozyten und Schwann- zellen

(60 Tagung der Deutschen Gesellschaft fur Pathologie, Juni 1976 Freiburg i.

Br )

Virusinfektion in der Klinik

Die Ubertragung von Masern- oder Varizellenviren innerhalb eines Kinderkrankenhauses ist seit langem bekannt. Ihr Infek- tionsweg ist überschaubar, und die Erkrankungen sind im Griff zu halten. Nosokomiale Übertra- gung von Hepatitis-, Varizellen- Zoster- Herpes simplex- oder Zytomegalieviren — um nur

ei-

nige Beispiele zu nennen — spielen ebenfalls eine große Rolle (Professor Dr. med. 0.

Goetz, Universitätskinderklinik München). Die Zahl der durch solche Virusinfektionen geschä- digten Kinder liegt indes völlig im dunkeln. Bei immunsuppres- siv .behandelten Kindern dürfte ihre Zahl die der nosokomialen

bakteriellen Infektionen sogar übersteigen (Goetz). Erst mit besserer Diagnostik und mit subtilerer Abklärung aller dieser Virusinfektionen dürfte man wei- terkommen.

(73. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Kinderheilkunde, September 1976, Köln)

Pankreatomie bei akuter Pankreatitis

Die totale Pankreatektomie ist bei schwerer nekrotisierender Pankreatitis einzige Chance, vorausgesetzt, die Nekrose hat noch nicht das ganze Organ er- griffen (Professor Dr. F. Kuem- merle, Chirurgische Universi- täts-Klinik Mainz). Mit sofortiger Pankreatektomie konnte die na- hezu einhundertprozentige Mor- talität der schweren akuten Pan- kreasnekrose in Mainz auf rund 30 Prozent gesenkt werden. Bei totaler Nekrose des Organs ist jedoch auch der Chirurg macht- los. — Bester Operationszeit- punkt: Nach Beginn der Nekro- se, aber vor Auftreten der Kom- plikationen. — Die (meist alko- holbedingte) chronische Pan- kreatitis ist dagegen zuerst ein- mal Domäne des Internisten.

Nur bei völligem Versagen der konservativen Therapie wird pankreatektomiert (Kuemmerle).

(28. Deutsche Therapiewoche, August/

September 1976, Karlsruhe)

Schutzimpfung gegen Mumps

Mumps ist nur scheinbar eine harmlose Kinderkrankheit, die seit neuestem mit Schutzimp- fungen verhütet werden soll. In Wirklichkeit sind es die Kompli- kationen, denen man mit der ab 1. September des Jahres erhält- lichen Mumps-Lebendvakzine begegnen will, nämlich Meningi- tiden und vor allem schwer ver-

laufende Enzephalitiden. An letzterer erkranken immerhin alljährlich 300 Kinder. Außer- dem gehen gut 75 Prozent aller schweren Hörverluste in der Kindheit auf das Konto des Mumps. Bei Erwachsenen ist Mumps übrigens eine sehr un- angenehme Krankheit. Hoden- entzündung, Hodenatrophie ste- hen als Komplikationen im Mit- telpunkt. Schließlich ist an die begleitenden Entzündungen des Pankreas und der Schilddrüsen zu denken. — Der neue Impf- stoff ist gut verträglich, man kann ihn auch mit Masernimpf- stoff kombinieren (Professor Dr. K. Stehr, Kinderklinik der TU München; Professor Dr. 0. Vi- vell, Kinderklinik der Städti- schen Krankenanstalten Karls- ruhe).

(28. Deutsche Therapiewoche, August/

September 1976, Karlsruhe)

Osteoporosen und tistrogene

Die Osteoporose kann viele Ur- sachen haben. Eine davon ist hormoneller Natur. Zusammen- hänge zwischen Abklingen der Östrogenproduktion und Zunah- me der Knochenbrüchigkeit sind bei dieser Form evident (Dr. W. Cyran, Wiesbaden). Es fragt sich nur, ob man jede Frau mit beginnendem Klimakterium prophylaktisch mit Östrogenen behandeln soll (P. B. Dr. Bam- bacher, Orthopädische Universi- täts-Klink Balgrist, Basel). — Immerhin bietet sich für die Pra- xis ein Kompromiß an, der ja auch häufig zum Nutzen der be- troffenen Frauen begangen wird: Wenn bereits andere kli- matische Symptome für Östro- gensubstitution sprechen, dann sind konjugierte Östrogene erst recht indiziert, wenn außerdem noch eine entsprecheride Osteo- porose vorliegt (Professor Dr. H.

Jesserer, Kaiser-Franz-Josef- Spital, Wien). WP

(28. Deutsche Therapiewoche, August/

September 1976, Karlsruhe)

2934 Heft 46 vom 11. November 1976 DEUTSCHES A.RZTEBLATT

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