• Keine Ergebnisse gefunden

Der Regierungsrat wird daher aufgefordert, die nötigen Massnahmen zu veranlassen, um die Leitplanken mit 50 mm Holzbrettern zu ergänzen, welche ZweiradfahrerInnen vor dem Aufprall an die Pfosten schützen

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Der Regierungsrat wird daher aufgefordert, die nötigen Massnahmen zu veranlassen, um die Leitplanken mit 50 mm Holzbrettern zu ergänzen, welche ZweiradfahrerInnen vor dem Aufprall an die Pfosten schützen"

Copied!
2
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

M 290/2005 BVE 1. Februar 2006 49C Motion

0312 Kunz, Diemtigen (GFL)

Weitere Unterschriften: 0 Eingereicht am: 15.09.2005

Lebensgefahr: Leitplankenpfosten für ZweiradfahrerInnen

Die alten, breiten Leitplanken werden an den meisten Strassen durch schmale Kastenleitplanken ersetzt. Wenn ZweiradfahrerInnen(Velos, Mofas, Töffs) das Pech haben umzustürzen, prallen sie hoffnungslos an die gefährlichen Pfosten und verletzen sich lebensgefährlich.

Der Regierungsrat wird daher aufgefordert, die nötigen Massnahmen zu veranlassen, um die Leitplanken mit 50 mm Holzbrettern zu ergänzen, welche ZweiradfahrerInnen vor dem Aufprall an die Pfosten schützen.

Begründung

Mit der Montage der neuen Leitplanken wird nur an Autos und LKW’s gedacht. Daher ist es dringend notwendig, massive Bretter anzuschrauben, sodass stürzende ZweiradfahrerInnen mit dem Helm oder dem Körper an den Vorrichtungen entlang gleiten oder kollern, ohne tödlich an die Pfosten zu prallen. Solche Bretter halten nach Auskunft von Fachpersonen ohne weiteres 20 Jahre.

Antwort des Regierungsrates

Leitplanken - oder im Fachausdruck: Leitschranken - sollen von der Strasse abkommende Fahrzeuge bei Gefahrenstellen aufhalten. Sie kommen dann zum Einsatz, wenn keine andere Möglichkeit besteht, Personen oder Sachen neben der Strasse sowie Fahrzeugin- sassen ausreichend zu schützen. Alte Leitschranken werden wegen der verbesserten Durchbruchsicherheit von Personenwagen und Schwerfahrzeugen durch Kastenprofile ersetzt. Die neuen Leitschranken tragen vor allem auf den schnell befahrenen Autobahnen zu einer grösseren Verkehrssicherheit bei. Die alten, höheren Schranken sind aber bezüg- lich Pfostenanprall von Zweiradfahrern nicht günstiger einzuschätzen als die moderneren Kastenprofile.

Bis anhin wurden Leitschranken ausserhalb von schnell befahrenen Strassen vorwiegend auf die am häufigsten verkehrenden Fahrzeuge, die Personenwagen, ausgerichtet. Es ist aber in Fachkreisen unbestritten, dass die Bedürfnisse der Zweiradfahrenden bei Leit- schranken künftig vermehrt zu berücksichtigen sind. Auswertungen von Motorradunfällen zeigen, dass bei etwa 5 % aller Unfälle mit einem Anprall an eine Leitschranke zu rechnen ist. Dabei tritt der Fall von aufrecht anprallenden Fahrenden ebenso häufig auf wie der Fall von gestürzten und am Boden rutschenden Lenkerinnen und Lenkern.

(2)

2

Seit einigen Jahren sind Produkte auf dem Markt, welche die Folgen eines Anpralls von Zweiradfahrenden an Leitschranken mildern. Diese Zusatzelemente werden dort aufge- stellt, wo die Wahrscheinlichkeit eines Anpralls an Leitschranken sehr gross ist. Zum Ein- satz gelangen Ummantelungen von Leitschrankenpfosten aus Kunststoff und Stahlbleche, welche das Unterfahren der Schranke und den Anprall an Pfosten verhindern. In den ein- schlägigen Fachnormen wird empfohlen, Zusatzeinrichtungen an Leitschranken zum Schutze der Zweiradfahrenden bei Unfallschwerpunkten und grossem Anprallrisiko zu prüfen. Im Vordergrund stehen enge Kurven bei Strassen mit grossem Anteil an Motor- radfahrerinnen und -fahrern. Der Regierungsrat ist bestrebt, diese Empfehlung umzuset- zen. Massnahmen zugunsten von Zweiradfahrenden sollen dort getroffen werden, wo die Vorteile unter Abwägung aller Sicherheitsaspekte überwiegen. Auf der Brünigpassstrasse ist seit einigen Jahren eine Ummantelung der Pfosten bei einer Mittelleitschranke im Ein- satz. Weitere Schutzmassnahmen werden unter Berücksichtigung der technischen Ent- wicklung und abgestimmt auf das Unfallgeschehen geprüft und bei ausgewiesenem Bedarf angeordnet.

Als Zusatzelemente dürfen nur Produkte eingesetzt werden, welche die erforderlichen Si- cherheitstests bestanden haben und keine zusätzlichen Gefährdungen verursachen. Unter diesen Voraussetzungen kann das Anschrauben von Holzbrettern, wie dies der Motionär vorschlägt, nicht als optimale Sicherheitsmassnahme gelten. Angesichts der grossen mechanischen Beanspruchung durch Unterhaltsfahrzeuge (Reinigung, Winterdienst) und der Einwirkungen von Regen- und Spritzwasser wäre die Lebensdauer der Holzbretter zudem sehr beschränkt. Darum zieht es der Regierungsrat vor, den bereits erprobten Lösungen den Vorzug zu geben.

Vom 1. Januar 2000 bis zum 31. August 2005 wurden im Kanton Bern insgesamt 40'424 Unfälle mit 22'243 Verletzten und 368 getöteten Personen registriert. Der gesamte Sach- schaden belief sich in dieser Periode auf Fr. 338 Mio. Von diesen Unfällen waren 45 Schleuder- oder Selbstunfälle im Konflikt mit Leitschranken, also 0,11 %. Dabei wurden 46 Personen verletzt (0,21 % der Verletzten) und 4 getötet (1,1 % der getöteten Personen).

Der dabei verursachte Sachschaden belief sich auf rund Fr. 288'000.--, also 0,1 % der vorher aufgezeigten Gesamtschadensumme. Mit Ausnahme eines Mofas waren alles Mo- torräder, die bei diesen Schleuder- und Selbstunfällen beteiligt waren. Von den genannten 45 Schleuder- und Selbstunfällen ereignete sich rund die Hälfte im Berner Oberland mit einer Häufung auf der Grimselpassstrassse.

Die Schleuderunfälle im Konflikt mit Leitschranken machen also einen bescheidenen Pro- zentsatz der Gesamtunfälle aus. Die Anzahl Verletzten und gar Getöteten ist hingegen leicht bis stark überproportional. Der Regierungsrat ist daher bereit, Massnahmen zu- gunsten von Zweiradfahrenden bei ausgesprochenen Unfallschwerpunkten (beispielsweise Grimselpassstrasse) und dort, wo die Vorteile unter Abwägung aller Sicherheitsaspekte überwiegen, zu prüfen und umzusetzen. Er beantragt daher, den Vorstoss als Postulat anzunehmen.

Antrag: Annahme als Postulat

An den Grossen Rat

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Ist der Regierungsrat bereit, ein Rahmengesetz zu erarbeiten, welches es den Gemeinden ermöglicht, Eltern wenn nötig zu verpflichten, ihre Kinder in Förderkurse zu

Die Erziehungsdirektion wird somit aufgefordert, die Stelle der Leseförderin oder des Leseförderers ab August 2009 weiterzuführen und die für das

Für die Ausführung von Arbeiten sind entsprechende, vom Bund genehmigte Projekte und dazugehörende detaillierte, jährliche Kredite des Bundes sowie ein genehmigtes

Vorab ist zu bemerken, dass die Kantonspolizei Bern in Bezug auf die bei ihr verfügbaren Daten keine Gewähr hinsichtlich deren Vollständigkeit zu bieten vermag, da

Ist der Regierungsrat auch der Meinung, dass das Urteil des Verwaltungsgerichts zu akzeptieren ist und die Verbrennungsmenge in Zukunft nicht nach oben korrigiert

Dabei wurde festgestellt, dass für die Verarbeitung organischer Abfälle aus dem Abfallbereich keine zusätzlichen Vergärungsanlagen erforderlich sind, umso mehr als bei

Diese Neubewertungsreserve soll auch verwendet werden können, wenn die Vermögenswerte nach unten korrigiert werden sollten.. In einem solchen Fall würde der Saldo

Zudem können Inhalte, welche sich keinem dieser fünf Be- reiche zuordnen lassen, in der Wochenlektion (leçon hebdomadaire) oder in den zur Verfügung ste- henden zehn zusätzlichen