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Archiv "Das Entfernen von Tätowierungen als sozialmedizinische Aufgabe: Schlußwort" (03.09.1986)

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anscheinend nicht immer mit dem MAO-Hemmstoff in ur- sächliche Beziehung ge- bracht werden, lassen folgen- de Grundregeln bei Verord- nung von MAO-Hemmstoffen angeraten sein:

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

AUSSPRACHE

Das Entfernen von Tätowierungen als sozialmedizinische Aufgabe

Zu dem Beitrag von Dr. med. Wilfried Schmeller und Mitarbeiter in Heft 16/1986, Seiten 1129 bis 1134

Stellungnahme

Mit großem Interesse habe ich den oben genannten Beitrag zur Kenntnis genommen. Dabei ist ganz besonders begrüßenswert, daß der Enthusiasmus bezüglich der Laser-Therapie in seine natür-

lichen Schranken zurückgewiesen wird, nachdem auch unsere Nach- beobachtungsergebnisse keine zufriedenstellenden Erfolge zuta- ge brachten.

Wenn allerdings die Dermabrasio als erstes Mittel der Wahl auch bei nichtmaschineller Tätowierung empfohlen wird, so sollte auch hier deutliche Zurückhaltung Platz nehmen. In aller Regel sind näm- lich auch hier ausgeprägte Kelo- ide zu erwarten, wenn nur annä- hernd alle Pigmentanteile mit die- ser Methode entfernt werden sol- len. Zudem werden aber per abra- sionem „dunkle Male" durch helle ersetzt. Die operative Versorgung und nachfolgende Nahttechnik unter kosmetischer Berücksichti- gung ist daher nach wie vor auch heute noch Mittel der Wahl, wenn- gleich die weitere Entwicklung der Laser-Technik noch bessere Chancen einräumen wird.

Dr. med. Nikolaus W. Klehr Hautarzt

Crailsheimstraße 1 8220 Traunstein

Schlußwort

Bei der Entfernung von Tätowie- rungen bestehen eigene Erfahrun- gen mit dem Laser, der Operation und der Dermabrasion. Während die Ergebnisse mit dem Laser ent- täuschend waren, haben die bei- den letztgenannten Verfahren ihre feste Indikation. Diese richtet sich

nach Größe, Lokalisation und Tie- fe der Tätowierung (professionelle oder Laientätowierung). Eine Ent- fernung ohne Narbe ist prinzipiell nicht möglich.

Bei tief eingestochenen Laientäto- wierungen — insbesondere bei Schriftzügen —, bei denen eine operative Exzision mit primärer Wundnaht möglich ist, wenden wir dieses Verfahren an. Bei der Mehr- zahl der Patienten, die uns mit der Bitte um Tätowierungsentfernung überwiesen werden, bestehen je- doch großflächige Hautbilder, die auch mittels Serienexzision nicht zu entfernen sind. Auch bei dem in der Kasuistik vorgestellten Patien- ten wäre eine alleinige operative Entfernung nicht möglich gewe- sen. Hier ist die Dermabrasion als Mittel der ersten Wahl anzusehen.

Lediglich die strichförmigen Täto- wierungen der Augenwinkel muß- ten exzidiert werden.

Für den Tätowierten ist es im all- gemeinen auch nicht entschei- dend, daß ein „dunkles Mal"

durch ein helles ersetzt wird, son- dern daß das häufig provozieren- de Hautbild entfernt oder zumin- dest unkenntlich gemacht wird.

Eine helle, flächenhafte Narbe — die bei tiefer Dermabrasion unter Umständen auch einmal hypertro- phieren kann — hat einen völlig an- deren, nämlich neutraleren Stel- lenwert bezüglich der sozialen Ak- zeptanz als die Tätowierung. Die Narbe wird vom Betroffenen als

„Befreiung vom Makel der Täto- wierung" angesehen und als guter Behandlungserfolg akzeptiert.

Dr. med. Wilfried Schmeller Klinik für Dermatologie und Venerologie der Universität Ratzeburger Allee 160 2400 Lübeck 1

Die zu vermeidenden Nah- rungs- und Genußmittel sind dem Patienten einzeln zu nen- nen und Besonderheiten sei- ner Kost eingehend mit ihm zu besprechen. Diese Restriktio- nen sind mindestens bis zwei Wochen nach Absetzen einzu- halten.

©

Jeder mitbehandelnde Arzt und Zahnarzt muß auf die Ein- nahme von MAO-Hemmstof- fen hingewiesen werden.

®

Der Patient soll jedes selbstgekaufte Medikament vor der Einnahme mit dem Arzt besprechen.

® Beim Auftreten ungewohn- ter starker Kopfschmerzen ist sofort der behandelnde Arzt zur Blutdruckkontrolle aufzu- suchen.

Die nicht ungefährliche Kom- bination von MAO-Hemmstof- fen mit trizyklischen Antide- pressiva, wie sie jetzt gele- gentlich bei therapieresisten- ten Depressionen empfohlen wird, gehört ausschließlich in die Hand des niedergelasse- nen Nervenarztes beziehungs- weise des klinischen Psychia- ters (ein besonderes Risiko scheint die Kombination mit Clomipramin darzustellen).

Präparate:

Tranylcypromin = Parnate®

(Röhm-Pharma)

Tranylcypromin + Trifluope- razin = Jatrosom® (Röhm- Pharma)

Clomipramin = Anafranil®

(Geigy)

Ausgabe A 83. Jahrgang Heft 36 vom 3. September 1986 (49) 2369

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