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Archiv "Praxisform und Zahl der Laboruntersuchungen bei Hochdruckpatienten" (25.11.1983)

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin Haarzellen-Leukämie

Schlußbetrachtung

Bei der Haarzellen-Leukämie han- delt es sich um eine inzwischen wohlbekannte klinikopathologi- sche Entität mit charakteristi- schem klinischen Bild und typi- schen morphologischen Befun- den (Tabelle 5).

In der überwiegenden Zahl der Fälle läßt sich die Diagnose auf- grund der klinischen Befundkon- stellation und dem Nachweis von Haarzellen im peripheren Blutaus- strich sicher stellen. Charakteristi- scherweise zeigen die Zellen eine positive tartratresistente saure Phosphatasereaktion, wobei je- doch bedacht werden muß, daß der Nachweis dieses intrazytoplas- matischen Enzyms — wie oben dar- gelegt — für sich allein nicht spezi- fisch, d. h. nicht pathognomo- nisch für die Haarzellen-Leukämie ist. Fälle, bei denen eine Spleno- megalie im Vordergrund des klini- schen Bildes steht ohne eindeuti- ge zytologische bzw. zytochemi- sche Befunde, können durch hi- stologische Untersuchungen (Beckenkamm-, Milz-, Leberpunk- tat) und durch den Nachweis eines typischen Infiltratmusters eventu- ell in Kombination mit der Darstel- lung der tartratresistenten sauren Phosphatase sicher diagnostiziert werden.

Voraussetzung dafür ist jedoch ei- ne optimale Gewebefixierung, die neben einer verbesserten zytologi- schen-histomorphologischen Be- urteilung auch die Durchführung diagnostisch hilfreicher Enzymbe- stimmungen an den Tumorzellen erlaubt.

Herrn Dr. W. Oehmichen zum 60.

Geburtstag gewidmet.

Literatur beim Sonderdruck, zu beziehen beim Verfasser

Anschrift des Verfassers:

Privatdozent Dr. med. V. Grouls Institut für Pathologie

Limitenstraße 90

4050 Mönchengladbach 2

FÜR SIE GELESEN

Praxisform und Zahl der Laboruntersuchungen bei Hochdruckpatienten

Die Auswirkung der zunehmen- den Zahl von Gemeinschaftspra- xen auf die Häufigkeit verschiede- ner Labor-, EKG- und Röntgen- untersuchungen bei Hypertoni- kern war Gegenstand einer Unter- suchung in den USA. Retrospektiv wurden die Akten von 351 hyper- tensiven Patienten überprüft, die von 30 verschiedenen Internisten in Gruppen- oder Einzelpraxen in der Umgebung von Boston be- treut wurden. Der Schweregrad der Hypertonie war in allen drei Gruppen vergleichbar, und auch die Hypertonieeinstellung war in allen drei Gruppen gleich gut.

Die Hauptaussage der Studie ist, daß an Patienten, die in großen Gruppenpraxen (mehr als vier Ärzte) betreut wurden, zweimal so viele Untersuchungen (6,4/Pat./

Jahr) vorgenommen wurden wie an Patienten, die in kleinen Grup- penpraxen (zwei bis vier Ärzte) (3,5 Pat./Jahr) oder in Einzelpra- xen (3,3 Pat./Jahr) ärztlich ver- sorgt wurden. In gleicher Weise waren die Untersuchungskosten für die Patienten in großen Grup- penpraxen doppelt so hoch.

Eine multiple Regressionsanalyse zeigte im einzelnen, daß folgende Untersuchungen in großen Grup- penpraxen gehäuft vorgenommen wurden: EKG (p < 0,05), Röntgen- Thorax-Aufnahmen (p < 0,01), Blutbild (p < 0,01), Urinstatus (p < 0,05).

Diese Unterschiede waren nach- weisbar unabhängig von Alter oder Geschlecht der Patienten, vom Alter des Arztes und von der Verfügbarkeit von Untersu- chungsgeräten.

Bemerkenswert scheint auch, daß die Arztbesuche in großen Grup- penpraxen eher seltener waren (4,3 -T 3,2 pro Jahr) als in Einzel- praxen (5,4 -T- 3,5 pro Jahr). Ge- häufte ambulante Untersuchun-

gen führen auch zu keiner Reduk- tion der Krankenhausaufenthalte, da Patienten aus großen Grup- penpraxen 0,069 mal/Jahr hospi- talisiert werden mußten und Pa- tienten von Einzelpraxen eher we- niger: 0,048.

Die vorliegenden Befunde zeigen, daß Internisten in großen Grup- penpraxen signifikant mehr Un- tersuchungen zur Abklärung und Behandlung von umkomplizierten Hypertonikern anordnen als Inter- nisten in kleinen Gruppenpraxen oder in der Einzelpraxis.

Da die häufigeren Zusatzuntersu- chungen auch wesentlich höhere Kosten verursachen, haben die Ergebnisse der Studie große fi- nanzielle Bedeutung für das ge- samte Gesundheitswesen.

Möglicherweise führt die höhere Erwartungshaltung eines Patien- ten, der eine Gruppenpraxis auf- sucht oder die Organisations- struktur dieser Praxen zu den er- höhten Kosten.

Ob diese Befunde auf die Verhält- nisse in der Bundesrepublik Deutschland übertragbar sind, in der große Gruppenpraxen mit mehr als vier Kollegen die seltene Ausnahme darstellen, muß erst noch geklärt werden. Eine wichti- ge Aussage dieser amerikani- schen Studie — sie macht die Fra- ge der Übertragbarkeit noch inter- essanter — ist auch, daß in der Häufigkeit der Anordnung von Un- tersuchungen kein Unterschied zwischen Einzelpraxen und Ge-

meinschaftspraxen mit zwei bis vier Ärzten besteht.

Schießlich sei noch gesagt, daß die genannten Aussagen nur für die Betreuung von Hypertonikern gelten und daß bei anderen Krankheiten möglicherweise ganz andere Gesetzmäßigkeiten zu fin- den sind. Krs

Epstein, A. M.; Begg, C. B.; McNeil B. J.: The effects of group size an test ordering for hy- pertensive Patients, New England Journal of Medicine 309 (464-468) 1983, Dr. Epstein Center for the Analysis of Health Practices, Harvard School of Public Health, 677 Hunting- ton Ave. Boston, Mass. 02115 U.S.A.

38 Heft 47 vom 25. November 1983 80. Jahrgang DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Ausgabe A

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