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Archiv "Kreuzschmerzen beim Gynäkologen" (18.02.1988)

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Academic year: 2022

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Kommt es trotz aller Vorsicht zu

einer blutenden Verletzung des Operateurs, muß dem Patienten so- fort Hepatitis-B-Immunglobulin ver- abreicht werden, falls keine Immu- nität gegen Hepatitis B besteht.

Ähnliche Empfehlungen wurden von der „American Dental Associa- tion" (8) und dem „Center for Dis- ease Control" (CDC) (14) erarbei- tet. Werden diese Bedingungen zu- verlässig eingehalten, ist gegen eine Tätigkeit auch HBeAg- und HBV- DNA-positiver Personen in allen medizinischen Bereichen grundsätz- lich nichts einzuwenden. Da aber ein geringes Restrisiko auch durch alle Vorsichtsmaßnahmen nie ganz aus- zuschließen ist, vor allem weil kleine Verletzungen oft nicht bemerkt wer- den, wäre es zweifellos vorteilhaft, wenn Personen mit ausgeprägter Virämie (HBeAg positiv, hochposi- tiver Ausfall des HBV-DNA-Testes) besonders verletzungsträchtige Ein- griffe mit scharfen oder spitzen In- strumenten nicht ausführten. Da in fast allen nichtoperativen medizi- nischen Bereichen eine Tätigkeit ohne nennenswertes Risiko für den Patienten möglich ist, sollten da- her massiv virämische chronische HBsAg-Träger, bei denen ein Tätig- keitswechsel prinzipiell in Frage kommt (etwa zu Beginn einer Aus- bildung) ein Ausweichen auf einen dieser Bereiche erwägen.

Ähnliche Verhaltensmaßregeln wie im medizinischen Bereich gelten für nichtmedizinisch tätige HBsAg- positive Personen, die ebenfalls verletzungsträchtige Behandlungen durchführen (Maniküren, Pediküren oder Tätowierungen). Auch hier ist eine sorgfältige und genaue Aufklä- rung über Art und Ubertragbarkeit der Infektion notwendig; hygienisch einwandfreies Arbeiten, besondere Sorgfalt, um Verletzungen zu ver- meiden, und das Tragen von Hand- schuhen bei massiv virämischen Per- sonen im Falle von Hautläsionen sind unerläßlich. Werden diese Maßnahmen eingehalten, besteht

kein Grund, diesen Personen eine

Berufsausübung zu untersagen.

Auch bei der Beschäftigung chronischer HBsAg-Träger in le- bensmittelverarbeitenden Betrieben und in der Gastronomie bestehen keine grundsätzlichen Bedenken.

Da es keinerlei epidemiologische Hinweise auf eine orale Übertra- gung einer Hepatitis-B-Infektion gibt, ist auch der Umgang mit Le- bensmitteln, die nicht mehr erhitzt werden, durch chronische HBsAg- Träger unbedenklich, sofern allge- meine Hygienemaßnahmen einge- halten werden. Dazu gehört selbst- verständlich eine sorgfältige Reini- gung der Hände vor der Arbeit und im speziellen die gewissenhafte Ver- sorgung auch kleiner Hautläsionen.

Auf weitergehende Maßnahmen, wie obligates Tragen von Handschu- hen kann hier in der Regel verzich- tet werden. Eine Ausnahme sind Personen mit Verletzungen oder ek- zematischen Veränderungen der Hände; sie sollten in diesem Falle Handschuhe tragen, ebenso wie massiv virämische Personen bei ver- letzungsträchtigen Zubereitungsar- ten von Speisen, die nicht mehr er- hitzt werden.

Trotz der relativ geringen An- steckungsgefahr durch HBsAg-Trä- ger muß aber darauf hingewiesen werden, daß eine Übertragung einer Hepatitis B am Arbeitsplatz auf Mit- arbeiter durchaus möglich ist, wenn besonders verletzungsträchtige Tä- tigkeiten ausgeübt werden. Dies zeigt das Beispiel mehrerer Hepati- tis-B-Erkrankungen in einer Flei- scherei (22). Eine Verhütung weite- rer Übertragungen ist in derartigen Fällen durch die Impfung aller noch nicht immunen Mitarbeiter möglich.

Die Zahlen in Klammern beziehen sich auf das Literaturverzeichnis im Sonderdruck, zu beziehen über die Verfasser.

Anschrift für die Verfasser:

Dr. med. Wolfgang Jilg Max von Pettenkofer-Institut für Hygiene und

Medizinische Mikrobiologie Pettenkoferstraße 9 a 8000 München 2

NOTIZ

Kreuzschmerzen beim Gynäkologen

Zu der Kongreßnotiz von Dr. med.

Hans-Peter Legal in Heft 50/1987 In Ergänzung Ihrer Kongreßno- tiz möchte ich auf die von Professor Molinski, Düsseldorf, beschriebene

„bio-psycho-soziale Sprechstunde"

(in „Psychosomatik der Frau"

D. G. Hertz, H. Molinski, Springer- Verlag 1980) hinweisen, für die An- regungen für das Verhalten von Gy- näkologen im Umgang mit seinen Patientinnen gegeben werden. Dar- über hinaus gibt es die Deutsche Ge- sellschaft für psychosomatische Ge- burtshilfe und Gynäkologie (DGPGG) e. V. (Präsident: Profes- sor Dr. med. Manfred Stauber, I.

Universitäts-Frauenklinik München, Maistraße 11, 8000 München 2), aus deren Mitgliederverzeichnis psycho- somatisch orientierte Kollegen her- vorgehen.

Dr. med. Wolfgang A. Stunder Bannstein 9

7615 Zell a. H.

BERICHTIGUNG

Herzinfarkt: Was tun?

Zu dem Beitrag von Professor Dr.

med. Helmut Gillmann in Heft 3 vom 21. Januar 1988:

Da Schreibmaschinen bei uns in der Regel nicht mit griechischen Buchstaben ausgestattet sind, kommt es leider immer wieder vor, daß das griechische My (11) nicht richtig übertragen wird, so auch in diesem Beitrag, und das ausgerech- net bei Dosierungsangaben. In dem Kapitel „Behandlung eines frühen Schocks" muß es wie folgt richtig heißen:

„. . . Besonders bei ausgepräg- ter Hypotonie und Bradykardie Dopamin (140 bis 300 i.g/min) und/

oder Dobutamin (Dobutrex® 100 bis 1000 tg/min) besonders bei Linksin- suffizienz mit Lungenstauung, oder Adrenalin (10 bis 20 Rg/min, cave:

Erhöhung der Extrasystolie- und Flimmerbereitschaft !). " MWR

I Chronische

HBsAg-Träger in nicht- medizinischen Berufen

A-368 (48) Dt. Ärztebl. 85, Heft 7, 18. Februar 1988

Referenzen

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