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Archiv "Arzneimitteltherapie: Wie Nebenwirkungen Kosten hochtreiben" (04.04.1997)

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Arzneimitteltherapie

Wie Nebenwirkungen Kosten hochtreiben

nter unerwünschten Arzneimittelwirkungen ha- ben nicht nur Patienten zu leiden. Auch den Kli- niken kommen sie teuer zu stehen, wie eine Arti- kelserie im Amerikanischen Ärzteblatt zeigt (JAMA 1997; 277: 301–317). Danach erhöhten sich in einer US- Klinik die Behandlungskosten pro Patient infolge arznei- mittelbedingter Nebenwirkungen um bis zu 9 000 US- Dollar. Es ging dabei weniger um die seltenen lebensge- fährlichen Komplikationen wie anaphylaktische Reak- tionen oder das Stevens-Johnson-Syndrom. Auch ein me- dikamenteninduzierter Juckreiz kann den Klinikaufent- halt verlängern, etwa weil eine diagnostische Abklärung erforderlich wird. Der Klinik, einem 520-Betten-Lehr- krankenhaus, entstanden durch Arzneimittelreaktionen im Jahr Kosten von rund einer Million Dollar.

ede zweite Nebenwirkung war vermeidbar. Häufig- ster Fehler: Eine für Körpergewicht und einge- schränkte Nierenfunktion zu hohe Dosis des Medi- kaments war für 42 Prozent der Nebenwirkungen verant- wortlich. Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten erklärten 4,6 Prozent der Reaktionen. Bei einem Prozent war bei der Austeilung der Medikamente „geschlampt“

worden: Patienten erhielten das Medikament ihres Bett- nachbarn oder ähnliches. Selbst eine gute Adresse schützt nicht vor Verordnungsfehlern. Dies zeigt eine Analyse vom Brigham and Women’s Hospital und dem Massachusetts General Hospital. Die beiden Bostoner Kliniken zählen zu den angesehensten Kliniken in den USA. Dennoch kam es bei 207 von 4 108 Patienten zu zum Teil vermeidbaren Nebenwirkungen. Der finanzielle Schaden wurde auf jährlich 5,6 Millionen Dollar beziffert.

potheker einer Klinik in Albany (Bundesstaat New York) überprüften die Medikationen auf den Stationen. In vier von 1 000 Rezepten ent- deckten sie fehlerhafte Angaben, zum Beispiel die Über- dosierung von L-Thyroxin aufgrund eines Dezimalfeh- lers oder die tägliche statt wöchentliche Gabe von Me- thotrexat. In einer anderen Klinik entschied man sich für den Einkauf des preisgünstigen Antibiotikums Vancomy- cin. Statt 5 000 Dollar im Jahr zu sparen, entstanden in- folge unerwünschter Wirkungen Mehrkosten von 50 000 Dollar. An einigen Kliniken ist man dazu übergegangen, die Fehler mit den betroffenen Verordnern offen durch- zusprechen. Außerdem wurde ein Computerprogramm eingeführt, das die Dosis der Medikamente automatisch nach Alter, Größe, Gewicht und Kreatininclearance des Patienten berechnet. Schließlich wurde ein Verordnungs- programm für Antibiotika entwickelt. Die Häufigkeit der

„iatrogenen“ Nebenwirkungen ging hierdurch um 75

Prozent zurück. Rüdiger Meyer

A-876

S P E K T R U M AKUT

U

J

(4) Deutsches Ärzteblatt 94,Heft 14, 4. April 1997

A

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