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Archiv "Insulinresistenz und Typ-2-Diabetes: Als kardiovaskuläre Erkrankung einstufen" (14.10.2005)

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Durch Kombination von Dop- amin-Agonisten mit NMDA*- Antagonisten und MAO**- B-Hemmern gelingt es in vie- len Fällen, Parkinson-Patien- ten ohne L-Dopa-Therapie über Jahre arbeitsfähig zu hal- ten. Wie Dr. Christian Oehl- wein (Gera) über seine Er- fahrungen berichtete, war nur ein Prozent von 140 Patien- ten nach drei Jahren L-Do- pa-pflichtig, bei 15 Prozent konnte diese Medikation mehr als zehn bis 15 Jahre hinaus- geschoben werden. Damit schneide die Kombinations- therapie deutlich besser ab als die Dopamin-Agonisten- Monotherapie, bei der rund die Hälfte der Patienten nach drei Jahren L-Dopa-pflich- tig wird.

Auch für Prof.Wolfgang Jost (Wiesbaden) ist es das Ziel der Parkinson-Behandlung, den L-Dopa-Einsatz möglichst lange hinauszuzögern, um die bekannten Langzeit-Syndro- me zu vermeiden. Alle Dop- amin-Agonisten gehen im Ver- gleich mit signifikant niedri- geren Dyskinesierisiken ein- her, die geringste Rate sei un- ter Cabergolin (Cabaseril®) zu erwarten. Der Wirkstoff werde auch von alten Men- schen gut vertragen; „maß- geblich ist der Zustand des Gehirns und nicht das Alter“.

In Langzeitstudien ist für Cabaseril der verzögerte Be- ginn motorischer Komplika- tionen und eine reduzierte Frequenz dieser Symptome im Vergleich mit L-Dopa belegt.

Als Vorteil wertete der Neuro- loge die einfache Auf- und Dauerdosierung. Vor Beginn der Behandlung empfahl Jost

aufgrund der jüngsten Dis- kussion um das kardiale Fi- broserisiko eine gründliche Untersuchung inklusive So- nographie und Herzechogra- phie, unter der Behandlung jährliche Kontrollen – auch bei Patienten ohne Beschwerden (DÄ, Heft 1/2005). Der Exper- te wies darauf hin, dass unter Ergot-Agonisten retroperito- neale, pleurale und kardiale Fibrosen in seltenen Fällen auftreten können; die Progno- se nach Absetzen sei gut.

In einer retrospektiven Un- tersuchung von 234 Patienten unter chronischer Cabaseril- Mono- oder Kombinationsthe- rapie sei in keinem Fall eine Fibrose nachgewiesen worden;

bei zwei von 15 Patienten mit Beschwerden in Form von Atemnot, Ödemen, Husten und Thoraxschmerzen war ei- ne Alveolitis fraglich.

Weitere Aufschlüsse werden von der PARKINITIAL***- Studie erwartet, in die 1 600 Cabaseril-naive Parkinson-Pa- tienten eingehen sollen. Von 695 Patienten liegen bereits Daten vor: Jeweils ein Drit- tel war unbehandelt oder mit nicht-dopaminergen Substan- zen vorbehandelt, die Hälfte hatte L-Dopa in geringer Do- sierung erhalten. Fast die Hälf- te litt an Begleiterkrankun-

gen (überwiegend des Herz- Kreislauf-Systems), 43 Pro- zent erhielten eine Begleitme- dikation.

Nur 7,6 Prozent haben die Therapie vorzeitig beendet.

Als häufigste Nebenwirkung wurde Nausea (zwei Prozent) erhoben, was für eine gute Verträglichkeit spreche. Dies drückt sich nach Aussage von Jost auch im Urteil der Pa- tienten aus: 95 Prozent be- werteten die Substanz als gut oder sehr gut verträglich, 70 Prozent behielten die Me- dikation über den Prüfzeit- raum hinaus bei.

Dr. rer. nat. Renate Leinmüller

Presseworkshop „Parkinsontherapie im Gespräch“, anlässlich des 4. Deutschen Parkinson-Kongresses in Frankfurt/Main, Veranstalter: Pfizer

V A R I A

A

A2808 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 102⏐⏐Heft 41⏐⏐14. Oktober 2005

Morbus Parkinson

Der L-Dopa-Einsatz kann hinausgeschoben werden

*NMDA = n-Methyl-D-Aspartat

**MAO = Mono-Amino-Oxidase

***PARKINITIAL = Anwendungsbeob- achtung zur Initialbehandlung des Morbus Parkinson mit Cabaseril unter besonderer Berücksichtigung des Schlafverhaltens

Typ-2-Diabetiker sterben über- wiegend früh an kardiovas- kulären Erkrankungen. Myo- kardinfarkt und Schlaganfall sind die Haupttodesursachen.

Bereits im Stadium der gestör- ten Glucosetoleranz steigt das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall.

Der alleinige Blick auf die Blutglucose und den HbA1c- Wert reicht nicht. Neben dem Blutzucker müssen Blutdruck und Lipidwerte möglichst normnah eingestellt und zu- sätzlich eine Thrombosepro- phylaxe durchgeführt wer- den, betonte Prof. Helmut Gohlke (Bad Krozingen) in Mannheim.

Eine effektive Behandlung der diabetischen Dyslipid- ämie ist für den Betroffenen ebenso wichtig wie die Kon- trolle des Blutzuckers. Hier- zu können Insulinsensitizer wie Pioglitazon (actos®) ei- nen Beitrag leisten. In einer Vergleichsstudie konnte nach- gewiesen werden, dass im Ge-

gensatz zu Rosiglitazon nur Pioglitazon die Triglyzeride und die Small-dense-LDL- Partikel signifikant senkt und das HDL-Cholesterin stei- gert, sagte Dr. Karl Winkler (Freiburg).

Da Pioglitazon die Insulin- resistenz reduzieren könne, be- wirke der Insulinsensitizer ei- ne deutlich bessere Stoffwech- selkontrolle als Sulfonylharn- stoffe wie Gliclazid, Gliben- clamid oder Glimepirid, er- klärte Prof. Markolf Hanefeld (Dresden). Außerdem zeigt die Substanz einen beson- ders günstigen Effekt auf die Betazellfunktion und Mikro- albuminurie, wie zahlreiche evidenzbasierte Studien erge- ben haben. Nachweislich wird durch Pioglitazon-Gaben die Zahl der Betazellen in den Langerhansschen Inseln des Pankreas von Typ-2-Patien- ten erhöht.

Von den derzeit verfügba- ren Antidiabetika haben nur Glitazone einen direkten Ef-

fekt auf die Insulinresistenz und damit auch direkt auf kardiovaskuläre Risikofakto- ren und Erkrankungen. Das geschieht hauptsächlich über die Stimulation der PPAR- gamma-Rezeptoren (Peroxi- somale Proliferator-Aktiva- tor-Rezeptoren). Die Isoform PPAR-gamma-2 befindet sich überwiegend im Fettgewe- be und ist Angriffspunkt der Glitazone.

Pioglitazon kann als Mo- notherapeutikum eingesetzt werden, die Kombination mit Metformin bezeichnete Ha- nefeld jedoch als ideal; denn die Gabe beider Antidiabeti- ka erhöht die Empfindlich- keit der Körperzellen gegen- über dem Insulin, und gleich- zeitig wird durch Metformin die Gluconeogenese in der Leber gehemmt. So werden einerseits die Blutglucose- werte unter Kontrolle gehal- ten, andererseits wird durch die verbesserte Insulinsensi- tivität eine Korrektur der ge- samten Stoffwechsellage er- reicht. Siegfried Hoc

Pressegespräch „Blutzuckerkontrolle bei Diabetes reicht nicht aus. Mit Pioglitazon gefäßorientiert behandeln“, anlässlich der 71. Jahrestagung der Deutschen Ge- sellschaft für Kardiologie in Mannheim, Veranstalter: Takeda Pharma GmbH

Insulinresistenz und Typ-2-Diabetes

Als kardiovaskuläre Erkrankung einstufen

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