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Archiv "Marseille-Kliniken: Weiter Verluste" (28.01.2005)

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ehr als 300 Geburts- spitäler in Europa ha- ben in den letzten elf Jahren mit 30 000 Wöchnerin- nen-Befragungen beim Bench- marking-Klassiker „Ideale Ge- burtsklinik“ teilgenommen und profitiert. Inzwischen ist nach Ansicht von renommierten Geburtshelfern die Zeit reif für eine Neuauflage dieser edukativen Vergleichsstudie.

Die „Kultur des Gebärens“

und die Rahmenbedingungen haben sich verändert:

> Die Geburten weisen 2004 Rückgänge von bis zu neun Prozent auf, vor allem in den alten Bundesländern (Ge- burtenrückgang 2003: sieben Prozent).Der Geburten-Crash führt zu Verdrängungswettbe- werb. Zugleich steigt der Lei- stungswettbewerb mit Hausge- burten, Geburtshäusern oder mit Rosinen-Pickern.

> Niedrig angesetzte Ge- burts-Fallpauschalen (DRGs)

führen zu Leistungsfehlsteue- rungen. Kliniken benötigen ein günstiges Case-Mix mit selbstbestimmten Fällen.

> Inzwischen gibt es jähr- lich circa 65 000 Frühgeburten (= circa neun Prozent) mit stei- gender Tendenz (+0,8 Prozent jährlich) und mit immer an- spruchsvollerem Wehen- und Tokolyse-Management zur Re- duktion der Risiken für Mutter und Kind. Frühgeburten kosten in Deutschland rund 890 Millio- nen Euro jährlich, und die Life- Kosten nach einer Frühgeburt liegen bei 600 000 US-Dollar.

> Sectio-Raten sind auf ei- ne Höhe von 30 Prozent und mehr in einzelnen Kliniken gestiegen. Experten prophe- zeien 50 Prozent Sectio-Ra- ten. Moderne partizipative Entscheidungsfindungen mit aufgeklärten Gebärenden sind daran beteiligt.

> Immer neue Wellen der Dienstleistungs- und Kunden-

orientierung, wie beispiels- weise Wassergeburten, aktive Unterstützung des Prozesses der Eltern-Kind-Bindung und professionelle Stillfreundlich- keit avancieren zu reputablen Qualitätsphilosophien. Kriti- sche Controller fordern je- doch Erfolgsbelege.

> Wunschkinder und -ge- burten entsprechen dem Zeit- geist. Erfolgszwänge in der künstlichen Befruchtung (ho- he Baby Take Home Rate) und zunehmende finanzielle Eigen- leistungen von Kinderwunsch- Paaren für In-vitro-Fertilisa- tion-Behandlungen könnten zu bedenklichen „Mehrlingsepi- demien“ führen.

Überleben kann nur, wer entsprechend seiner echten Kernkompetenzen einzigar- tig, unverzichtbar und un- austauschbar ist. Hierzu be- nötigen Geburtshelfer exakte Management-Vergleichsdaten (Benchmarks) zur Entwick-

lung von „Geburtskliniken als Qualitätsmarken“.

Je Einrichtung bringen es bei dieser Zufriedenheitsmes- sung jeweils 150 Wöchnerin- nen und fünf Klinikinsider auf den Punkt, wie die Klinik dasteht. Hinzu kommt der an- onyme Vergleich zu Geburts- kliniken der Region auf fol- genden Gebieten:

> beste Selbstdarstellungs- möglichkeiten zur Belegungs- und Standortsicherung

> Wirkung der Informati- onsveranstaltungen für wer- dende Eltern

> modernes Wehen- und Frühgeburten-Management

> Umgang mit (Wunsch-) Sectio-Fällen und die Beliebt- heit von Wahlleistungen für alle Versicherten rund um die Geburt

> professionelles Kreißsaal- Management als die Marken- Kernqualität beim großen Ge- burtsereignis

> Bonding und herausra- gende Stillfreundlichkeit als Wettbewerbsvorteil

> Professionalität des Ge- burtshelfer-Teams

> Dienstleistungs-Qualität während der auf wenige Tage reduzierten Verweildauer

> optimiertes Nachsorge- Netzwerk (die Integrierte Ver- sorgung) mit Rundumbetreu- ung junger Mütter sowie

> alle Facetten des Qua- litäts- und Risk-Managements in der Geburtshilfe.

Benchmarking soll dazu bei- tragen, Gebärende und Ge- burtskliniken – trotz erschwer- ter Rahmenbedingungen – zu Gewinnern zu machen. Die Teilnahme am Benchmarking II ist für Geburtskliniken un- bürokratisch, denn die Haupt- arbeit leistet das externe In- stitut.

Wahrscheinlich werden manche Klinikchefs in heu- tiger Zeit um die Genehmi- gung einer solchen Initia- tive hausintern kämpfen müs- sen, aber wer den Vergleich scheut, erhält im „Marken- kampf“ der Geburtskliniken auch keine Chance zur Opti- mierung.

Christina Riegl

Provinostraße 11, 86153 Augsburg V A R I A

A

A220 Deutsches ÄrzteblattJg. 102Heft 428. Januar 2005

Qualitätsmanagement Geburtskliniken

Erfolgsmodelle im Vergleichstest

Geburtskliniken liegen beim Leistungswettbewerb im Gesundheitswesen weit vorn.

Wirtschaft

Marseille-Kliniken

Weiter Verluste

Die Marseille-Kliniken AG, Hamburg/Berlin, hat als Be- treiber von 47 Pflegeeinrich- tungen das operative Ge- schäft im Jahr 2003/2004 leicht verbessern können.

Die operativen Umsatzerlöse erhöhten sich von 190 Mil- lionen Euro um 5,3 Prozent auf 200,1 Millionen Euro.Al- lerdings wurde im jüngsten Geschäftsjahr ein Verlust von 12,9 Millionen Euro ver- bucht (gegenüber einem Ge- winn von 8,7 Millionen Euro in 2002).

Umsatzträger ist vor allem die Pflege mit einem Plus in Höhe von 18,7 Millionen Eu- ro. Der Gesamtumsatz im Segment Pflege einschließ-

lich Dienstleistungen stieg um 15 Prozent auf 147 Mil- lionen Euro. In den Pflege- einrichtungen waren jahres- durchschnittlich 5 700 Betten aufgestellt (+657 Betten ge- genüber dem Vorjahr). Die Pflege war mit 95 Prozent sehr gut ausgelastet, aller- dings noch etwas unterhalb der Auslastung im Vorjahr.

Dagegen verringerten sich die operativen Umsatzerlöse im Bereich Rehabilitation um 8,6 Millionen (–14 Prozent).

Der Umsatz in diesem Seg- ment betrug 53,1 Millionen Euro. Die Belegungsrate lag bei 77 Prozent, mithin sechs Prozentpunkte unter dem Vor- jahresergebnis. Die Kapazität im Bereich Rehabilitation ist durch die Umwidmung der Kliniken Waldkirch von 1 801 Betten auf durchschnittlich 1 176 Betten zurückgegangen.

Im Dienstleistungssektor sind Umsatzerlöse um 11,5 Millio- nen Euro auf 64,4 Millionen Euro gestiegen.

Der Konzern betreibt 47 Senioren-Wohnparks (5 740 Betten am Stichtag 30. Juni 2004). Die Bettenzahl stieg gegenüber dem Bilanzstich- tag um 280. Von den Betten waren 2 392 (Vorjahr: 2 118) gepachtet. Elf Reha-Einrich- tungen und Kliniken wurden im vergangenen Geschäfts- jahr betrieben. Zahl der Bet- ten: 1 772 (Vorjahr: 1 801).

Gepachtet waren unverän- dert 195 Betten. 17 452 Re- ha-Patienten wurden behan- delt; dies ist ein Rückgang um 12 Prozent. Die durch- schnittliche Reha-Dauer be- trug 25,3 Tage, also etwas we- niger als die vorangegange- ne durchschnittliche Liege- dauer von 26,6 Tagen. HC

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