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Archiv "Asthma-Therapie mit Aerosolen: Treibmittel weiterhin zwingend erforderlich?" (25.02.1994)

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AUS DER INDUSTRIE

Asthma-Therapie mit Aerosolen

Treibmittel

weiterhin zwingend erforderlich?

Das Ende des Jahres könnte auch das Aus für den Gold-Standard der Asthma- Therapie — die Dosier-Aero- sole — bedeuten. Diese Be- fürchtung äußerten Vertreter der führenden deutschen Hersteller von Dosier-Aero- solen auf einem Fachge- spräch in Frankfurt. Die sechs Firmen hatten sich 1991 zur „Arbeits- und Informati- onsgruppe Dosier-Aerosole"

(AIDA) zusammengeschlos- sen, da zum 31. Dezember 1994 nach der FCKW-Halon- Verbotsverordnung in Euro- pa die gesamte Herstellung und der Vertrieb entspre- chender Produkte eingestellt werden sollen. Das gilt auch für Arzneimittel. Alternative Treibgase für Dosier-Aeroso- le sind jedoch frühestens 1997 anwendungsreif.

Die Verordnung räumt dem Bundesgesundheitsamt zwar die Möglichkeit ein, in Ausnahmefällen Zulassungen auszusprechen oder Verlän- gerungen bereits bestehender Zulassungen zu genehmigen.

Das betrifft Arzneimittel, die

„zur Behandlung pulmonaler Erkrankungen mittels inhala- tiver Therapie" bestimmt sind (Sympathomimetika, Gluco- corticoide, Anticholinergika).

Bislang habe das Amt aber noch keinem der Anträge auf Zulassungsverlängerung statt- gegeben, erklärten die Phar- ma-Vertreter.

Pulver-Inhalatoren als Al- ternative seien jedoch weder für Kleinkinder mit obstrukti- ven Lungenerkrankungen noch für den Notfall geeignet, da bei einem akuten Asthma- Anfall der Wirkeintritt eines Pulvers im Vergleich zum Ae- rosol unverhältnismäßig spät erfolge. Für die AIDA stellen Dosier-Aerosole daher noch

immer die Therapie der Wahl für rund drei bis vier Millio- nen Patienten mit Asthma bronchiale oder chronisch obstruktiver Bronchitis dar.

Dieser Ansicht sind auch zahlreiche Fachärzte für Lun- generkrankungen. Bereits im Frühjahr 1992 haben Vertre- ter der pneumologischen Fachgesellschaften (Deut- sche Gesellschaft für Pneu- mologie, Gesellschaft für Lungen- und Atemwegsfor- schung, Gesellschaft für päd- iatrische Pneumologie, Deut- sche Atemwegsliga) einen Antrag auf befristete Aus- nahmen vom FCKW-Verbot für die betreffenden Wirk- stoffe gestellt. Die Therapie- sicherheit dürfe nicht zugun- sten ökologischer Überlegun- gen eingeschränkt werden, betonte der Vorsitzende der Deutschen Atemwegsliga, Prof. Roland Wettengel.

FCKW-haltige Dosier-Aero- sole sollten seiner Ansicht nach so lange zugelassen sein, bis andere, ebenso sichere Applikationsformen zur Ver- fügung stünden.

Wettengel bezweifelt, daß bereits existierende treibgas- freie Alternativen, wie zum Beispiel der neue Trocken- pulverinhalator Pulmicort®

Turbohaler® der Firma Phar- ma-stern GmbH, der im Ja- nuar in München vorgestellt wurde, als den Dosier-Aero- solen gleichwertig anzusehen sind. Behauptungen des Un- ternehmens, der mit dem Wirkstoff Budesonid arbei- tende Turbohaler sei sogar bei starken Asthmaanfällen geeignet, steht der Pneumolo- ge skeptisch gegenüber.

Fürsprecher des Trocken- inhalators, wie Prof. Heinrich Matthys aus Freiburg, argu- mentieren jedoch, daß Pa-

tienten selbst bei akuter Atemnot immer noch genü- gend Inspirationsfluß auf- bringen könnten, um den Wirkstoff ohne zusätzliche Lungenmuskelkraft aufzu- nehmen. Der Turbohaler sei darüber hinaus äußerst leicht zu handhaben, da — im Ge- gensatz zu den Dosier-Aero- solen — keine Koordination von Atmung und Bedienung des Gerätes erforderlich sei.

Matthys geht davon aus, daß grundsätzlich alle Patienten mit obstruktiven Lungener- krankungen den Umgang mit dem Turbohaler erlernen können. Bislang bevorzugen allerdings noch 80 Prozent der Betroffenen in West- deutschland Dosier-Aeroso- le, zitierte Dr. Roland Ste- chert (Boehringer Ingelheim KG) in Frankfurt eine Studie.

Um die Erforschung alter- nativer Treibgase für die Asthmatherapie voranzutrei-

ben, haben sich 1990 daher 22 Pharmaunternehmen zu ei- nem Konsortium zusammen- geschlossen. Den größten Er- folg als Ersatzstoffe verspre- chen bislang die Treibmittel H-FKW 134a und H-FKW 227. Dr. Matthias Langen (Fi- sons Arzneimittel) forderte das Bundesgesundheitsamt auf, endgültig eine Entschei- dung über die Verlängerung der Zulassung von Dosier- Aerosolen zu treffen. Die ab- wartende Haltung sei auch gegenüber den Ärzten ein un- haltbarer Zustand. Es sei kei- nem Arzt zuzumuten, dar- über zu entscheiden, welcher seiner Patienten weiterhin ein Dosier-Aerosol erhält und welcher nicht. Es sei nämlich nicht möglich, Pa- tientenkreise zu definieren, bei denen es eher zu einem lebensbedrohlichen Anfall kommen könne als bei ande- ren. Petra Spielberg

Deutsches Ärzteblatt 91, Heft 8, 25. Februar 1994 (67) A-525

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