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Archiv "Ärzte sollen anonymes AIDS-Register unterstützen" (02.01.1987)

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Ärzte sollen

anonymes AIDS-Register unterstützen

Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft gibt bekannt:

Auf ihrer 55. Tagung hat die Gesundheitsministerkonferenz der Länder (GMK) in Berlin zahlreiche Entschließungen verabschiedet.

Die Konferenz appelliert an die Ärzteschaft, das _ Bundesgesund- heitsamt bei der epidemiologischen Erfassung von AIDS-Erkrankungen und -Todesfällen durch anonymi- sierte Mitteilung an das Amt mehr als bisher zu unterstützen. Eine Mel- depflicht für AIDS wurde abge- lehnt, da sie "nach heutigem Er- kenntnisstand'' mehr schaden als nützen würde. Die Risikogruppen, aber auch Jugendliche müßten ver- stärkt informiert werden. Die Kul- tusminister werden deshalb gebeten, die AIDS-Aufklärung in den Schu- len nachdrücklich zu fördern. Die bisherige Entwicklung habe bestä- tigt, daß Aufklärung und Informa- tion, die auch die Selbstverantwor- tung jedes einzelnen ansprechen, die geeignetsten Mittel zur Eindäm- mung der Krankheit AIDS seien.

In der Fortpflanzungsmedizin hält die GMK staatliche Regelungen für erforderlich, obwohl die Ärzte- kammern bereits eine Ergänzung ih- res Berufsrechts beschlossen hätten.

Weil besonders In-vitra-Fertilisation und Embryo-Transfer rechtliche, so- ziale und ethische Probleme nach sich zögen, müsse ihre Anwendung reglementiert werden. Um Mißbräu- chen vorzubeugen, hält es die GMK für geboten, extrakorporale Be- fruchtung und Embryo-Transfer

"auf zugelassene ärztliche Einrich- tungen" zu beschränken.

Zur Organtransplantation ver- abschiedete die Konferenz eine Ent- schließung, in der eine Steigerung der Zahl der Organverpflanzungen, insbesondere der Niere, als vor- dringlich erachtet wird. Dazu reich- ten die bisher vorhandenen und be- reits geplanten Einrichtungen aus.

Die entscheidenden Impulse zur Steigerung der Organtransplantatio- nen müßten von den Transplanta- tionszentren ausgehen, die benach- barte Krankenhäuser zur Zusam- menarbeit motivieren könnten. rei

Vorsicht bei Infiltration mit Omipressin

(Por 8 Sandoz®)!

Nach Berichten über zwei tödlich verlaufene Zwischenfälle nach peri- operativer Infiltration mit Ornipres- sin-haltigen Lösungen (mit und ohne Lokalanästhetika) gingen der Arz- neimittelkommission der deutschen Ärzteschaft weitere Mitteilungen über bedrohliche Herz-Kreislauf-Re- aktionen zu. Dabei stehen Hyperto- nie und Bradycardie im Vorder- grund, außerdem Hypotonie, Tachy- cardie und Arrhythmien.

Mit Ornipressin wird Blutleere des Operationsgebietes (z. B. in der HNO-, Kiefer-, Neuro-, Allgemein-, Unfallchirurgie und Gynäkologie) angestrebt. Offenbar haben die bis- her seltener beobachteten uner- wünschten Wirkungen von Ornipres- sin (im Vergleich zu Noradrenalin und Adrenalin) zu großzügiger Do- sierung geführt. Dazu kam, daß ver- bindliche Herstellerangaben zu Höchstdosen und Maximalkonzen- trationen fehlten.*) Auch die zur Stillung von Oesophagusvarizenblu- tungen übliche hohe intravenöse Do- sierung kann zur Risikounterschät- zung beigetragen haben.

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Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft empfiehlt daher, eine Gesamtdosis von 2 I. E.

Gesundheitserziehung:

Auf die Vorbilder kommt es besonders an

Bei einer Tagung der Bundes- vereinigung für Gesundheitserzie- hung zum Thema "Gesundheitser- ziehung im Krankenhaus" in Bad Salzdetfurth betonte die Präsiden- tin, Dr. med. dent. Hanna Neumei- ster, MdB, der Vorbildfunktion der Krankenhausmitarbeiter komme ei- ne besondere Bedeutung zu. Ein ge- sundes Verhalten des Patienten als Folge von Gesundheitserziehung, so Frau Neumeister, sei weniger durch belehrende Worte, angewandte Ge- sundheitstechniken und gute Rat- A-18 (20) Dt. Ärztebl. 84, Heft 1/2, 2. Januar 1987

bei stark vaskularisiertem Opera- tionsareal (z. B. Gesichtsweichteile, Zunge, Mundschleimhaut) und von 5 I. E. Ornipressin bei weniger stark durchblutetem Gewebe nicht zu überschreiten. Die Ornipressin-Kon- zentration im Lokalanästhetikum bzw. physiologischer Kochsalzlösung sollte auf 1 1.-E./6 ml begrenzt wer- den.

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Aufgrund der Pharmakadyna- mik von Ornipressin ist ursächlich vorwiegend eine periphere Vasokon- striktion mit entsprechender Ände- rung der Hämodynamik zu beden- ken. Deshalb bieten sich zur Thera- pie bedrohlicher Herz-Kreislauf-Re- aktionen, soweit sie durch eine Or- nipressin-induzierte Vasokonstrik- tion ausgelöst sind, besonders peri- phere Vasodilatatoren (z. B. Nitro- körper) an.

Diese Dosisbegrenzungen gelten nicht für die Behandlung von Oeso- phagusvarizenblutungen, da hier ein anderes Nutzen-Risiko-Verhältnis vorliegt.

Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft bittet um Mit- teilung aller einschlägigen Beobach- tungen.

Präparat:

Por 8 Sandoz®

*) Der Hersteller hat am 28. November 1986 die Krankenhausapotheken erst- mals auf Höchstdosen aufmerksam ge- macht.

schläge als vielmehr durch das Ver- halten des Gesundheitserziehers zu erreichen.

..,.. In einer an die Länder-So-

zialminister, die Deutsche Kranken- hausgesellschaft und den Bundes- verband der Ärzte im öffentlichen Gesundheitsdienst gerichteten Re- solution appellieren die Tagungsteil- nehmer, gesundheitsgerechtes Ver- halten im Krankenhaus bei Patien- ten und Mitarbeitern durch entspre- chende Maßnahmen nachhaltig zu fördern. Insbesondere wird gefor- dert, das Rauchen im Krankenhaus grundsätzlich zu verbieten und die Krankenhausverpflegung nach den ernährungswissenschaftliehen Er- kenntnissen zu verbessern. rei

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