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Archiv "Rationierung: A never ending story?" (03.08.1998)

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on 1999 an können sich Frau- en im Alter von 50 bis 69 Jah- ren ohne Anfangsverdacht in drei Modellregionen alle zwei Jahre auf Brustkrebs untersuchen lassen.

Das sieht eine Vereinbarung zwi- schen der Kassenärztlichen Bundes- vereinigung (KBV) und den Spitzen- verbänden der Krankenkassen vor, die ein Mammographie-Screening er- proben wollen. Die Modellregionen werden noch festgelegt. Während der dreijährigen Laufzeit des Projektes könnten rund 80 000 Frauen unter- sucht werden, sagte der Vorstands- vorsitzende des Bundesverbandes der Innungskrankenkassen, Rolf Stuppardt, bei der Vorstellung des Projektes in Bonn.

Mit etwa 40 000 Neuerkrankun- gen im Jahr ist Brustkrebs die häufig- ste bösartige Erkrankung bei Frau- en. Mehr als 18 000 Frauen sterben jährlich daran. Internationalen Er- fahrungen zufolge können Reihen- untersuchungen mit speziellen Rönt- genaufnahmen die Brustkrebs-Ster- berate in der Gruppe der Anspruchs- berechtigten um etwa 30 Prozent senken.

Qualitätsstandards sollen Erfolg sichern

Die Röntgenreihenuntersuchun- gen sind Teil eines Versorgungsmo- dells, das Folgeuntersuchungen und therapeutische Maßnahmen in Ver- dachtsfällen einschließt. Spezielle Qualitätsstandards, die die Initiative

„Europa gegen Krebs“ entwickelt hat, sollen den Erfolg der Vorsorgeunter- suchung gewährleisten: Die Qualität der Mammographie-Anlagen wird re- gelmäßig kontrolliert. In Kooperation

mit Referenzzentren der europäischen Länder, die bereits Screening-Erfah- rungen haben, soll eine Doppelbefun- dung der Aufnahmen erfolgen. Ärzte, die an dem Projekt teilnehmen wollen, müssen mindestens 5 000 Befundun- gen im Jahr nachweisen.

Die Vertragspartner erhoffen sich auch Aufschlüsse darüber, wie ein flächendeckendes Screeningpro- gramm in die Strukturen des deut- schen Versorgungssystems integriert werden könnte. „Durch ein bundes- weites Screening könnten mehrere tausend Brustkrebstodesfälle vermie-

den werden“, sagte der Hauptge- schäftsführer der KBV, Dr. Rainer Hess.

„Meilenstein in der Krebsvorsorge“

Die Modellprojekte werden auf Bundesebene von der Planungsstel- le „Mammographie-Screening“ des Bundesausschusses der Ärzte und Krankenkassen koordiniert. Sie ist beim Zentralinstitut für die kas- senärztliche Versorgung (ZI) in Köln angesiedelt. Die Ergebnisse der Modellprojekte sollen dem Bundes- ausschuß als Entscheidungsgrundla- ge dafür dienen, wie das Früher- kennungsprogramm weiterentwickelt werden könnte.

„Mit der Möglichkeit, sich ohne Beschwerden oder sonstige Ver- dachtsmomente untersuchen zu las- sen, und mit den vereinbarten Qua- litätsstandards“, betont Stuppardt,

„setzen Krankenkassen und Ärzte einen Meilenstein in der Krebsvor- sorge.“ Dr. Sabine Glöser

A-1894 (22) Deutsches Ärzteblatt 95,Heft 31–32, 3. August 1998

P O L I T I K AKTUELL

Brustkrebsvorsorge

KBV und Kassen erproben Mammographie-Screening

Röntgen-Reihenuntersuchungen, die speziellen Qualitäts- standards unterliegen, sollen die Sterberate senken.

V

undesgesundheitsminister Horst Seehofer hat beim 101.

Deutschen Ärztetag Mitte Mai in Köln der Ärzteschaft unter Beifall Zugeständnisse gemacht und das vor- läufige Ende der „Gesundheits-Refor- men“ angekündigt. Es ist jedoch eine Frage der Zeit, bis nach der Wahl und unabhängig vom Wahlausgang das Ge- sundheitswesen erneut in der Schußli- nie steht. So sieht die SPD noch weite- re erhebliche Rationalisierungsreser- ven, die die Betroffenen wohl kaum nachvollziehen können.

Die Effizienzsteigerung ist zwei- fellos noch nicht abgeschlossen. Dafür spricht beispielsweise im stationären Bereich trotz weiterer Abnahme der Liegezeiten die stetige Zunahme der Fallzahlen, die sich nicht nur aus der Überalterung der Bevölkerung er-

klärt. Hier ist ein Konkurrenzdruck unter den Krankenhäusern spürbar, der sich vor allem an ökonomischen Maßzahlen auf betriebswirtschaftli- cher Ebene und weniger an makro- ökonomischen Daten orientiert. Der Arzt als Manager ist längst notwendi- ge Realität. Es wird den Mitarbeitern vor allem im ärztlichen Bereich nichts anderes übrigbleiben, als in der aktu- ellen Diskussion weiter auf dem neue- sten Informationsstand zu bleiben.

Eine Gelegenheit hierzu bietet das 2. Kölner Krankenhaussymposium am 7. und 8. August im Hotel Maritim Köln, Heumarkt (Congress Center), das von der Klinik für Urologie und von der Abteilung für Qualitätsma- nagement der Universität zu Köln aus- gerichtet wird. Anmeldung und Info:

Tel 02 21/ 47 84 242. Theodor Klotz

Rationierung

A never ending story?

B

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