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2.3.5 Quellenabhängige chemische Zusam-mensetzung des Aerosols

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Academic year: 2022

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Kapitel 2: Emissionen und Konzentrationen strahlungswirksamer atmosphärischer Spurenstoffe

193 AAR14

nen Überblick über gemessene Anzahlkonzentrationen in Eu- ropa. Ein Überblick über gemessene Größenverteilungen wur- de von Asmi et al. (2011) publiziert, jedoch fehlen in diesen Publikationen Daten aus Österreich.

In Österreich gibt es seit ca. 30 Jahren Messungen der Mas- sengrößenverteilung, die jedoch wegen des großen Aufwandes nur selten über einen längeren Zeitraum durchgeführt wur- den. Nur wenige dieser Messserien wurden auch publiziert.

Eine Ausnahme bildet dabei die AUPHEP Studie (Hauck et al., 2004), in der zusätzlich zu PM auch die Massengrößen- verteilung und die chemische Zusammensetzung als Funktion der Partikelgröße an verschiedenen Orten (Wien, Streitho- fen, Graz, Linz) gemessen wurden. Dabei fand sich an allem Messstellen eine trimodale Massengrößenverteilung mit ei- nem Hauptmode bei ca. 0,4 µm mittlerem Durchmesser, der ca. 70 % zur PM2.5 Konzentration beiträgt (Berner et al., 2004). Weitere Langzeitstudien in Österreich (Burkart et al., 2011, Borsos et al., 2012 und Palmetshofer, 2012) geben ei- nen Überblick sowohl über typische Anzahlkonzentrationen als auch Informationen über Partikelneubildungsepisoden in Wien. Die Anzahlkonzentration des atmosphärischen Aero- sols hat ihr Maximum bei Größen unter 100 nm und fällt zu großen Partikelgrößen hin stark ab. Nur ca. 10 % aller Parti- kel mit Größen zwischen 0,01 und 1 µm liegen im Bereich

> 200 nm, und der Anteil von Partikeln > 1 µm an der An- zahlkonzentration ist zu vernachlässigen (Burkart et al., 2010).

Die Massenkonzentration von PM10 oder PM2.5 wird vor allem von Partikeln mit Größen über 0,1–1 µm dominiert.

Da jedoch Partikel unter 1 µm wegen ihrer optischen Eigen- schaften die Klimarelevanz eines Aerosols bestimmen, bedeu- tet dies, dass die Massenkonzentration von PM10 oder PM2.5 ohne Wissen über die Anzahlgrößenverteilung kaum Aussagen über diese Klimarelevanz ermöglicht.

2.3.5 Quellenabhängige chemische Zusam- mensetzung des Aerosols

Die chemische Zusammensetzung des atmosphärischen Ae- rosols gibt einerseits Auskunft über Quellen und Quellstär- ken sowie über chemische Umwandlungen von Partikeln in der Atmosphäre und sie ist andererseits für die Berechnung der klimarelevanten Eigenschaften des Aerosols wichtig, da sowohl seine hygroskopischen als auch seine optischen Eigen- schaften von der chemischen Zusammensetzung abhängen.

Die Identifikation von Quellen bietet darüber hinaus eine Ba- sis für Maßnahmen, die Belastung mit gesundheits- und auch klimarelevanten Aerosolen zu verringern.

In Österreich wurden mit Hilfe eines „Makro-Tracer“-Mo- dells die wichtigsten Aerosolquellen identifiziert. So konnten die Beiträge der Holzverbrennung, des Straßenverkehrs, von Auftausalz und Mineralstaub sowie von anorganischem und auch organischem Sekundäraerosol für städtische und ländli- che Gebiete quantifiziert werden. Informationen über Quel- lenprofile beziehungsweise Umrechnungsfaktoren finden sich in den Arbeiten von Bauer et al., 2008; Caseiro et al., 2007;

Jankowski et al., 2008: Kotianova et al., 2008; Kunit und Pux- baum, 1996; Limbeck et al., 2005; Limbeck et al., 2009; Peng et al., 2010; Schmidl et al., 2008b.

Überschreitungen des Grenzwertes für PM10 treten vorwie- gend in der kalten Jahreszeit auf (siehe Abschnitt 2.3.3). Ne- ben den meteorologischen Bedingungen sind dafür (Limbeck et al., 2004) zusätzliche Quellen im Winter verantwortlich (Raumheizung, Winterdienst) sowie die verstärkte Bildung von Ammoniumnitrat bei geringen Temperaturen und hoher Luft- feuchtigkeit. Die drei Quellen Straßenstaub und Auftausalz, Holzverbrennung und der Kfz-Verkehr, sowie anorganisches Sekundäraerosol können als Hauptverursacher einer erhöhten

Abbildung 2.6 Trend der PM10-Jahres- mittelwerte an ausgewählten Messstellen in Österreich (1985–2012) sowie der PM10- Emissionen in Österreich (Umweltbundesamt, 2013)

Figure 2.6 Trend of PM10 emissions and annual average PM10 concentrations at se- lected Austrian monitoring sites (1985–2012) (Umweltbundesamt, 2013)

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