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Clostridium difficile –

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Academic year: 2022

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Clostridium difficile –

Killer in Sporenform

Strategien und neue Entwicklungen

Dr. med. Ch. Zinn Zentrum für Hygiene und Infektionsprävention ZHI

Bioscientia, Ingelheim

1

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Gastrointestinale Infektionen - Infektiöse Diarrhöen

Weltweit vierthäufigste Todesursache

Salmonellen, Campylobacter

= häufigste bakterielle Erreger

Noroviren, Rotaviren

= häufigste virale Erreger

Clostridium difficile

= häufigster nosokomialer Erreger (vor MRSA!)

Clostridium difficile assoziierte Diarrhö (CDAD)

= Clostridium difficile Infektion (CDI)

5

(6)

Meldefälle des RKI im Verlauf

Aus: RKI Epid Bull 27/14

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Vergleich der monatlichen Meldungen 2014 zu den Vorjahren

Aus: RKI Epid Bull 25/14

7

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Nosokomialen Infektionen

(NRZ Prävalenz‐Studie, 2012)

CDAD 7%

.Wundinf 25%

andere .Infekt

17%

HWI % 22,4

Pneumo nie 21,5%

Sepsis 6,0%

(9)

Altersverteilung der dem RKI übermittelten Fälle 2013

Aus: RKI Epid Bull 27/14

9

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Zunahme der Fallzahl sowie der Fallschwere in Deutschland

2000 2011

Schwere gastrointestinale Infektionen

128.000 282.000

Stat. Aufnahme wg. C. diff.‐Infektion

1.300 28.200

Zeitschrift für Gastroenterologie (2014; 52: 549–557).

(11)

C. difficile – Kolonisation

gesunde, asymptomatische Träger

• Erwachsene außerhalb der Klinik: bis 3%

• Länger als 1 Woche in der Klinik: ca. 20% (16-35 %)

• Gesunde Neugeborene: > 50%

Asymptomatische Träger sind 2-5 x häufiger als symptomatische Patienten

Asymptomatische Träger haben ein signifikant geringeres Risiko für CDI

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(12)

Pathogenese der CDI

aus: Ackermann, ‚Der Mikrobiologe‘ 2004

Auslösende Antibiotika

häufig

Fluorchinolone

Cephalosporine

Clindamycin

Penicillin

gelegentlich

Makrolide

Trimetoprim

Sulfonamide

selten

Aminoglykoside

Tetrazyklin

Chloramphenicol

aus: Markus P.M., ‚coloproctology‘ 2012

(13)

Pseudomembranöse Kolitis PMK

13

aus: S. A. Geller, persönliche Sammlung

(14)

C. difficile – Träger

• Im Verlaufe der Hospitalisation steigt die C. difficile-Trägerrate auf ca. 20% an

• In 80-100% ging eine AB-Therapie voraus

• asymptomat. Träger → Reservoir

→ häufig Endemie

• Risikofaktoren → Ausbruch

(15)

Nosokomiale CDI- Risikofaktoren

• Antibiotika > 10 Tage (innerhalb von 8 Wochen)

• Alter > 65 Jahre

• Lange Krankenhausverweildauer

• Unterbringung mit einem symptomatischen C. difficile- Patienten im gleichen Zimmer

• Intensivstation (Protonenpumpeninhibitor PPI) andere:

• Malignom, Chemotherapie, Immunsuppression, Sondenernährung, abdominale Operationen

Wenzel RP 2000

Kappstein I 2002 15

(16)

C. difficile – Übertragung

Fäkal-orale Übertragung

Hände des Personals! (Farr 2004)

Flächen, Gegenstände (9 - 51% ! der Flächen!)

Kontamination von Steckbecken, Toiletten,

Thermometer, Bettgestell, Fußboden, Endoskope

Je stärker das Krankheitsbild ausgeprägt, desto größer die Umgebungskontamination

Reservoire (Sympt. + asymptomat. Patienten)

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Problem: Sporen!!!!

• Sind alkoholresistent

• Weichen durch alkoholische Desinfektionsmittel auf und entfalten hierdurch besondere Virulenz!

Vegetative Form aber auf Desinfektionsmittel empfindlich!

• Auf unbelebten Flächen bis zu 5 Monate haltbar!

• Bei symptomatischen Pat. 50 % der Umgebung kontaminiert! (asymptomatisch 29 %)*

• Endoskop-Aufbereitung ?!?

*Worsley M (1998) J Antimicrob Chemotherap 41, Suppl. C, 59-66

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(18)

Händehygiene

Zuerst alkoholische Händedesinfektion (Einwirkzeit!!)

Dann gründliches Händewaschen mit Seife (mechanische Reinigung)

Einmalhandschuhe bevorzugt einsetzen Wann?

Nach direktem Pat. Kontakt

Nach Ausziehen der Handschuhe Nach Verlassen des Zimmers

(19)

Hygienische Maßnahmen beim Patienten

Isolation mit eigener Nasszelle

Aufklärung und Anleitung der Patienten und Besucher zur Händehygiene

Patientenbezogenes Untersuchungsmaterial,

z. B. Stethoskop, Thermometer, RR-Manschette, Pflegemittel

Wenn möglich immer Einmalprodukte verwenden

Kittelpflege

Worsley M (1998) J Antimicrob Chemotherap 41, Suppl. C, 59-66

19

(20)

Im Oktober 2004 plötzlich 3,5-fach höhere Inzidenz von CDAD.

Kontrollmaßnahmen:

• Isolierung von  Patienten

• Handschuhe, Extrakittel Abfall der Inzidenz (p<0,0001),

• Flächendesinfektion Kontrolle des Ausbruchs

• Hände waschen (!)

Antibiotika-Strategie wurde nicht geändert

Erfolg durch Konsequenz

Salgado et al., Am. J. Infect. Control 2009, 37: 458‐64.

(21)

Ärzteblatt 2007

21

(22)

C. difficile Ribotyp 027 (hypervirulent)

• Seit März 2003 CDI-Anstieg (5-20x) in USA/Kanada

• Schwere Verläufe, höhere Mortalität (3-5x), mehr Komplikationen

• erhöhte Toxinproduktion

(16 x A, 32 x B, binäres Toxin)

(23)

HygMed 2014, 39‐46

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(24)

Altersverteilung der im Ausbruch Erkrankten

aus: Pannewick et al., HygMed 2014 

(25)

Vergleich der ergriffenen Maßnahmen in der Ausbruchssituation

Aus: Pannewick et al., HygMed 2014 

25

(26)

Meldepflicht bei schwer verlaufenden C. difficile Infektionen CDI

Durch den behandelnden Arzt:

Nach §6 Abs.1 Nr. 5a IfSG

• Aufnahme schwerer Verlauf

• Intensivpflichtige CDI

• OP-pflichtige CDI

• Tod nach/infolge CDI

• Nachweis von Ribotyp O27 plus

• namentliche Meldepflicht gemäß § 6 Abs. 1 Nr. 2 b IfSG (gehäuftes Auftreten von akuter infektiöser Gastroenteritis)

• nichtnamentliche Meldepflicht gemäß § 6 Abs. 3 IfSG (gehäuftes Auftreten von nosokomialen Erkrankungen).

(27)

Diagnostik bei V. a. C. difficile-Infektion

G(L)DH Toxin A/B Clostridium difficile

positiv negativ Chron. Kolonisation/ falsch negatives Toxin positiv positiv floride Infektion durch C. diff

negativ Besiedelung unwahrscheinlich

Kultur/PCR zur Typisierung oder Resistenztestung bei schweren/rezidivierenden Verläufen

• Diarrhoe:

3 oder mehr ungeformte Stühle/24 h

(oder eine wesentliche Veränderung von Stuhlfrequenz und Stuhlkonsistenz)

nur aus ungeformtem Stuhl

bis zu drei Proben

gekühlt lagern!!!, nicht einfrieren

Testung nach max. 48 h !!!

27

(28)

Quelle: Referenzlabor Prof. Herrmann, Universität Homburg

(29)

…und das ist Cliff‐‐ Diff‐Cliff!

29

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(31)

Aber die Entwicklungen gehen weiter ….

‚Geruchskomponenten lassen Patient mit C. difficile‐Erkrankung erkennen‘

Die ‚elektrische‘ Nase identifiziert sogar unterschiedliche Typen von C. difficile

31

(32)

aus: Allerberger et al., 3/2014

(33)

Rezidivrisiko für CDI

Begünstigende Faktoren:

• Alter

• Fluorchinolon‐Therapie

• Cephalosporin‐Therapie

• Protonenpumpen‐Inhibitoren PPI

• (Metronidazol in USA)

Herbert et al. 2013

33

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(35)

Neue alte Therapieansätze  !

35

(36)

FMT

Fäkale Mikrobiota Transplantation

Dr. Mark Davis, ND, Chairperson Fecal Microbiota Transplant Committee

Mai 2014

(37)

Weiterentwicklung: Stuhltransplantation  mittels Aufbereitungen in Kapseln

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(38)

Impfung gegen C. difficile in 

der Phase III‐Prüfung

Internationale Multicenterstudie unter Einschluss von  15.000 Patienten,  Ergebnisse 2016 zu erwarten

(39)

Clostridium  novyi

39

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Clostridium ramosum

Foto: Fotolia/Mirko Raatz

(41)

Weitere Infos:

41

http://www.mre‐rhein‐

main.de/informationsflyer.php

(42)
(43)

Was haben wir gelernt, was kommt auf uns zu?

• Hygiene vor Ort (Hände, Flächen) !!!!!!

• Suffiziente Diagnostik

• Erreger mit höherer Pathogenität und Resistenz

P R Ä V E N T I O N

• Vorsicht mit Antibiotika-Therapien,

wenn: selektiv!

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Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Referenzen

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