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Archiv "Kreditkarten – Bundesrepublik noch Entwicklungsland" (02.07.1986)

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Kartenherausgeber im Jahr 1983 zusammen gerade eben erst 650 000 Karten unters deutsche Volk ge- bracht, so hat sich die Zahl mittlerweile nahezu ver- doppelt: 1,23 Millionen Karten werden derzeit von Bundesbürgern mehr oder weniger häufig benützt.

Spitzenreiter ist dabei American Express mit 430 000 ausgegebenen Karten, dicht gefolgt von Eurocard (380 000) und dem Diners Club (290 000).

Visa, die in Deutschland kleinste Kartenorganisa- tion, verzeichnet indes nur einen Kundenstamm von 130 000 Karteninhabern und verlor sogar etwas an Marktanteilen. Angepeilt wird von den Kartenfirmen freilich noch weit mehr:

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Frischer Wind auf dem Aktienmarkt:

Immer mehr Unternehmen gehen an die Börse 1804

Kurswert der neuen Aktien in Mio DM 319,

51 56 17

1980 81 82 83 84 1985

Zahl der Börsenneulinge .21 11

ca. 23

1980 81 82 83 84 85 86/87 CONDOA

Das Aktienangebot wird viel- seitiger. Zahlreiche Neuein- führungen stehen an. Eine der wichtigsten für das breite Publikum dürfte die Privati- sierung der VIAG sein: 40 Pro- zent des Grundkapitals von 580 Millionen DM sollen ange- boten werden

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Leserdienst

Kreditkarten Bundesrepublik noch Entwicklungsland

J

etzt, zu Anfang der Ur- laubszeit, beginnen sie wieder mit ihren Wer- beaktionen: nach großen Erfolgen in den letzten Jah- ren wollen die vier großen

Kreditkartenorganisatio- nen auch heuer wieder zweistellige Zuwachsraten erzielen. Und dennoch: die Bundesrepublik ist immer noch ein „Entwicklungs- land", was „Plastikgeld"

anbetrifft. Selbst in unse- ren Nachbarländern ist der Einsatz der Kärtchen vom Diners Club, von Eurocard, American Express oder Vi- sa wesentlich leichter mög- lich. „Wenn ich gewußt hätte, daß Sie mit American Express zahlen, hätte ich einen ganz anderen Tarif berechnen müssen", klagt Manfred K., Inhaber eines kleinen Hotels am Berliner Kurfürstendamm, ange- sichts der grünen Kredit- karte des welt-größten Rei- sekonzerns. Freilich: offi- ziell sind zwar Aufschläge für Kreditkarten-Zahler ver- boten, doch gerade kleine- re Hotels verlangen nicht selten einen höheren Über- nachtungspreis, wenn der Kunde die Zahlung per Kre- ditkarte in Aussicht stellt.

Diese Situation ist bezeich- nend für die derzeitige La- ge am bundesdeutschen Kreditkartenmarkt. Da die Kreditkartenfirmen von je- dem Umsatz, der mit ihrer Karte abgerechnet wird, bei ihrem Vertragsunter- nehmen einen Provisions- abschlag zwischen 3 und 7 Prozent vornehmen, ist den Hotels, Restaurants und Geschäften die Barzahlung oder die Zahlung per euro- cheque allemal lieber. Die Akzeptanz von Kreditkar-.

ten gilt vielerorts als „not- wendiges Übel".

Unsere Nachbarländer — aber auch Orte mit zahlrei- chen ausländischen Touri-

sten — beweisen uns frei- lich, daß es auch anders geht — und dies trotz Provi- sion. In Skandinavien bei- spielsweise kann man pro- blemlos bei nahezu allen

Tankstellen-Geschäften einkaufen und seine Sprit- rechnung per Kreditkarte bezahlen. In Frankreich ge- hört die Kreditkarte ebenso zur Selbstverständlichkeit wie in Großbritannien, und selbst in Ländern wie Österreich akzeptieren bei- spielsweise selbst die staatlichen Eisenbahnge- sellschaften „Plastikgeld"

als Zahlungsmittel. Wer gar im außer-europäischen Ausland per Kreditkarte zahlen kann, wird oft sogar als begehrter Gast angese- hen: so sind kenianischen Hoteliers Kreditkarten alle- mal lieber als — fälschungs- gefährdete — Dollar.

In den typischen Kreditkar- tenländern USA, Kanada, Australien und Neuseeland kommt man als Reisender sogar kaum ohne ein Stück Plastik aus. Hier wird man nahezu an allen Geschäf- ten, so beispielsweise auch in den knapp kalkulieren- den Supermärkten, das Zeichen der bekannten Or- ganisationen finden. Das Anmieten eines Leihwa- gens ist aufgrund der sonst sehr hohen Kaution prak- tisch unmöglich.

Mit der Zeit scheint sich der Kartenboom allerdings auch hierzulande auszu- wirken. Mit einem Etat in Millionenhöhe warben die vier Kartenorganisationen in den letzten Jahren inten- siv um den bundesdeut- schen Kunden. Hatten die

rund drei Millionen poten- tielle Kunden sollen im Laufe der nächsten Jahre gewonnen werden. Vergli- chen mit den rund 19 Mil- lionen bundesdeutschen eurocheque-Karten ist dies zwar immer noch wenig, je- doch andererseits viel ge- nug, um auch die Akzep- tanz bei den Vertragsunter- nehmen zu erhöhen. Nur die entsprechend gute — und vor allem problemlose

— Akzeptanz ist es freilich auch, die den Kartenfirmen Zuwachszahlen und damit schließlich höhere Gewin- ne beschert. Wenn bei- spielsweise bei einem Ge- schäftsessen die Kreditkar- tenzahlung eine Viertel- stunde dauert, wird sich der Kunde das nächste Mal schon eher überlegen, ob er sein Kärtchen weiterhin einsetzen soll. Andererseits hat der Reise-Riese TUI im Frühjahr ein deutliches Wort zum Thema „Kredit- karten" gesprochen. In al- len TUI-Büros wird jetzt (zunächst) die Eurocard für Pauschalreisen akzeptiert.

Fachleute erwarten, daß bald auch die anderen Rei- severanstalter dem TUI- Beispiel folgen.

Karteninhaber sind freilich auch bemüht, ihr Kärtchen möglichst häufig einzuset- zen, ist ja das begehrte Stückchen Plastik schließ- lich auch nicht billig: zwi- schen 60 DM (Visa) und 150 DM (Diners Club) kostet die Hauptkarte pro Jahr; wer das Besondere liebt und über ein entsprechendes Einkommen verfügt (min- destens 120 000 DM brutto) kann sich auch eine „wert- vollere" Karte wie etwa die Gold-Card von American Express zum Preis von 300 DM ausstellen lassen.

Das „Wertvolle" an den goldenen Exemplaren ist Ausgabe A 83. Jahrgang Heft 27 vom 2. Juli 1986 (73) 1971

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WIRTSCHAFT

freilich in erster Linie der Versicherungsschutz. Ge- nerell gilt bei allen Organi- sationen: wer beispielswei- se seine Reise per Kredit- karte zahlt, ist unfallversi- chert. Bei der von deut- schen Banken und Spar- kassen propagierten Euro- card reicht der Schutz bis zu einer Summe von 500 000 DM, bei der Ameri- can Express-Karte bis 400 000 DM (im Todesfall 200 000 DM). Im Fall der Fälle kann dieser Betrag manche Not schon etwas abmildern helfen. Gold- Card-Inhaber sind gar auf eine Million DM bei der eu- rop-assistance versichert, wenn sie per Karte bezahlt haben. Auf Reisen werden zusätzlich alle eventuellen stationären und ambulan- ten Behandlungskosten in der ersten Klasse abge- deckt. Nebenbei bemerkt:

ohne Kreditkarte oder bare Münze wird man in zahlrei- chen amerikanischen Kran- kenhäusern auch bei aku- ten Erkrankungen gleich gar nicht erst behandelt.

Ein großer Vorteil der Kre- ditkarten ist zudem, daß bei ihrer Verwendung ein Risiko nahezu ausge- schlossen ist: wird ein Diebstahl oder Verlust so-

fort gemeldet, haftet der Karteninhaber für eingetre- tene Schäden maximal bis zu 100 DM. Dies hat freilich andererseits zur Folge, daß beispielsweise in Japan, wo besonders viele ge- fälschte Karten im Umlauf sind, europäische Karten eher mit Skepsis angese- hen werden. Und so man- - cher Reisende war über- rascht, wenn er plötzlich sein gewohntes Kärtchen nicht einsetzen konnte, nur weil die Telefonleitung zur

Auto risierungs-Zentrale gestört war.

Bargeldservice bei allen Kreditkarten- organisationen

Und allen Widrigkeiten zum Trotz: das passende Plastikkärtchen in der Ta- sche (besser noch zwei verschiedene), und auf Rei- sen kann nicht mehr allzu- viel schiefgehen, zumin- dest was den finanziellen Bereich anbelangt. Denn neben der Zahlungsmög- lichkeit in Hotels, Restau- rants und Geschäften bie- ten alle Organisationen auch einen Bargeldservice an: bei allein 1600 bundes- deutschen Banken und Sparkassen gibt's auf die Eurocard bis zu 4000 DM,

wobei allerdings stolze drei Prozent Gebühren verlangt werden. Der Diners Club verlangt für die Barauszah- lung sogar 4 Prozent, dafür stehen aber auch die mei- sten Filialen der Deutschen Verkehrs-Kreditbank (in Bahnhöfen, auf Flughäfen und an den Grenzen) mit ihren langen Öffnungszei- ten dem Karteninhaber zur Verfügung. Wie bei Ameri- can Express sind alle Orga- nisationen derzeit beson- ders bemüht, auch die Be- nützung von Geldausgabe- Automaten zu ermög- lichen. So können Amexco- Kunden jetzt schon Reise- schecks aus den „stum- men Amexco-Dienern" in den Großstädten ziehen.

Dem Boom der Kreditkar- ten hängen sich jetzt frei- lich auch andere Anbieter an: von den Autovermie- tern gibt es zwar schon lan- ge eigene Kundenkarten (zum Teil bereits mit einco- dierten Daten über Führer- schein, Abrechnungsmo- dus und speziellen Kun- denwünschen), doch auch die Kaufhäuser sind nicht träge: die „goldene Hertie- Kundenkarte" verkauft sich dem Vernehmen nach ebenso gut wie das Plastik- kärtchen der Stuttgarter

Röntgen-Börse

Gebrauchte Röntgen-Ein- richtungen werden von der Firma Elmedico übernom- men, aufgelistet und an Käufer vermittelt. Anbieter und Abnehmer sind in der Regel Ärzte. Die „Röntgen- Börse" informiert außer- dem über die Möglich- keiten zur Integration und Adaption von Fremdteilen an vorhandenen bezie- hungsweise bestehenden Anlagen, sie liefert Ersatz- teile für ältere Anlagen, führt De- und Remontagen aus und veranlaßt Trans- porte. Informationen bei:

Elmedico, Gerberstraße 14, 8251 Buchbach, Telefon 0 80 86/15 15. EB

Breuninger-Geschäfte.

Überhaupt zeigen sich die Stuttgarter bei der Verwen- dung unbarer Zahlungs- mittel sehr aktiv: mit der

„City-Card", einer Ein- kaufs-Kreditkarte, können die Stuttgarter in über 100 Geschäften bargeldlos ein- kaufen, die Rechnung wird genau wie bei den „vier Großen" monatlich dem Bankkonto belastet.

Mancher wird dabei freilich sein blaues Wunder erle- ben, wie das Beispiel USA zeigt: Kreditkarten-Zahler geben — das beweist die Statistik — im Durchschnitt mehr als doppelt soviel aus wie Kunden mit Bargeld.

Der Grund liegt auf der Hand: die „Hemmschwel- le" des Bargeld-Ausgebens entfällt, mit der schlichten Unterschrift ist alles erle- digt. Das böse Erwachen kommt dann freilich einige Wochen später mit der Ab- rechnung: im Karten-Mut- terland USA hat dies inzwi- schen soweit geführt, daß Antragsteller für Kreditkar- ten wieder genauer unter die Lupe genommen wer- den. Peter Jobst

Referenzen

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