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Archiv "Kassenärztliche Bundesvereinigung: Große Herausforderungen" (09.03.2001)

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P O L I T I K

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A586 Deutsches Ärzteblatt½½Jg. 98½½Heft 10½½9. März 2001

Grund für den Gang über die Grenze sind in vielen Fällen die langen Warte- zeiten auf fachärztliche Behandlungen in den Niederlanden, vor allem in der Gynäkologie, der Augenheilkunde und der Orthopädie. Auf Operationen zum Beispiel, die in vielen deutschen Praxen ambulant erbracht werden, müssen die Niederländer mitunter ein halbes Jahr warten. Bei den deutschen Ärzten sind die Niederländer gern gesehene Patien- ten. Dazu trägt bei, dass die erbrachten Leistungen zwar genauso wie die von deutschen Versicherten über die Kas- senärztliche Vereinigung Nordrhein ab- gerechnet werden, diese aber außerhalb des Budgets vergütet werden.

Bereits 4 000 Versicherte haben eine „GesundheitsCard“

Weiter zusammengewachsen ist die Versorgung in der Euregio durch die GesundheitsCard international. Damit können Versicherte der niederländi- schen CZ Groep seit September 2000 ambulante fachärztliche Leistungen in- klusive Arzneimittel auch in Deutsch- land in Anspruch nehmen. „Ich bin da- von überzeugt, dass diese kleine Karte ein großer Vorteil ist“, sagte Wilfried Jacobs, Vorsitzender der AOK Rhein- land, deren Versicherte sich mit der Ge- sundheitsCard wiederum in den Nie- derlanden behandeln lassen können – ohne Antrag oder Auslandskranken- schein. Seit Juli 2000 haben die beteilig- ten Kassen gut 4 000 Karten ausgestellt, drei Viertel für Versicherte in den Nie- derlanden.

Trotzdem könne man noch nicht von einem alternativen Versorgungsfeld sprechen, meint Claßen. Doch das IZOM-Modell lässt sich nach Ansicht des Aachener Arztes entwickeln. Mit der GesundheitsCard sei grundsätzlich der richtige Weg beschritten. Während in Aachen die Weiterentwicklung dis- kutiert wird, startete 80 Kilometer nördlich ein neues Projekt. Seit Sep- tember 2000 setzt auch die Euregio Rhein–Waal auf Zorg op Maat. Bislang konnten die niederländischen Patien- ten sich lediglich augenärztlich behan- deln lassen. Im April wird die Versor- gung auf alle fachärztlichen Bereiche ausgeweitet. Frank Naundorf

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und 70 Prozent der Delegierten sind neu in der Vertreterversamm- lung der Kassenärztlichen Bundes- vereinigung. Zum größten Teil sind es niedergelassene Kolleginnen und Kol- legen, die als ordentliche Mitglieder von ihrer Landes-KV entsandt werden.

Zum kleineren Teil sind es außeror- dentliche Mitglieder – Ärztinnen und Ärzte, die noch nicht oder nicht mehr zugelassen sind.

Bislang gab es nur diese beiden Gruppen von Delegierten. Doch mit dem In-Kraft-Treten des Psychothera- peutengesetzes 1999 ist die Situation komplexer geworden. Acht Delegierte der VV in der kommenden Legislatur- periode sind Psychologische Psychothe- rapeuten oder Kinder- und Jugendli- chen-Psychotherapeuten – sieben als ordentliche Mitglieder, einer als außer- ordentliches Mitglied.

Zum ersten Mal sind einige Mitglie- der der Vertreterversammlung also kei- ne Ärzte. Die ärztlichen Kollegen wer- den lernen müssen, sie als gleichberech- tigte Delegierte und nicht nur als Gäste zu akzeptieren. Gleichzeitig müssen die Psychotherapeuten Sensibilität und ein inhaltliches Verständnis der ärztlichen Belange entwickeln. Ihre Integration in die Arbeit der Vertreterversammlung und in die entsprechenden Arbeitsgre- mien ist ein wichtiges Ziel für die kom- mende Wahlperiode.

Erfahrungsgemäß wird es einige Monate dauern, bis die neuen Dele- gierten – Ärzte wie Psychotherapeuten – sich in die Sachfragen eingearbeitet haben. Wichtige und brisante Themen für die nächsten vier Jahre gibt es genü- gend: Die Palette reicht von der Ab- schaffung des Arzneimittelbudgets und deren Ablösung durch arztgruppenspe- zifische Richtgrößen, über die Vergü- tung psychotherapeutischer Leistun- gen bis hin zur Honorarmisere der nie-

dergelassenen Ärzte – vor allem in Ost- deutschland.

Inwieweit die Delegiertenversamm- lung (berufspolitisch) erfolgreich wir- ken kann, wird davon abhängen, ob es ihr gelingt, Geschlossenheit zu wahren.

Die Devise muss lauten: Erst in der Sa- che konstruktiv miteinander streiten, darüber einen Konsens entwickeln und diesen dann nach außen nachdrücklich und vor allem einheitlich vertreten.

Aufreibende Grabenkämpfe zwischen verschiedenen Interessengruppen – nicht nur zwischen Ärzten und nicht-

ärztlichen Psychotherapeuten – können der gemeinsamen Sache nur schaden, besonders, wenn die Kontrahenten sie in der Öffentlichkeit austragen.

Die Vertreterversammlung kann ihren Teil zur Verwirklichung der berufs- politischen Ziele der niedergelassenen Ärzte beitragen, wenn sie in ihren Posi- tionen beharrlich ist, fortgesetzte Über- zeugungsarbeit leistet und sich nicht in Einzelinteressen spalten lässt. Darin liegt sowohl die Herausforderung als auch die große Chance der kommenden vier Jahre. Dr. med. Helmut Klemm

Kassenärztliche Bundesvereinigung

Große Herausforderungen

Am 17. März findet in Köln die konstituierende Sitzung der neu gewählten KBV-Vertreterversammlung statt.

Dr. med. Helmut Klemm ist der amtie- rende Vorsitzende der Vertreterver- sammlung der Kas- senärztlichen Bun- desvereinigung. In seine Amtszeit fiel das Psychotherapeu- tengesetz, das die In- tegration der Psy-

chologischen Psychotherapeuten vorsieht.

Erstmals sind damit in den kommenden vier Jahren auch Nichtärzte Mitglieder der KBV- Vertreterversammlung. Klemm appelliert an Ärzte und Psychologen gleichermaßen, Ver- ständnis für die jeweiligen Belange des an- deren aufzubringen. Foto: Eberhard Hahne

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