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Archiv "Gesundheitskarte: Ein Schlichter soll’s richten" (30.04.2010)

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Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 107

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Heft 17

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30. April 2010 A 783

M

it den Beschlüssen der Gesellschafterversamm- lung der Gematik am 19. April 2010 könnte endlich die Trendwende im Projekt zur Einführung der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) eingeleitet worden sein. Skeptische Stimmen sagen allerdings auch:

Das ist die letzte Chance für das Telematikprojekt.

Bei der Sitzung einigten sich die Spitzenverbände der Selbstverwaltung auf ein neues Organisationsmo- dell, das die Zusammenarbeit für die nächsten Jahre festlegt und die bisherige Blockadepolitik der Beteilig- ten beenden soll. Zum Zuge kommt dabei im Wesentli- chen das von den Leistungserbringern vorgeschlagene

„Kümmerer-Modell“, wonach die Gesellschafter für ihre jeweiligen Kompetenzfelder zuständig sind. Bezo- gen auf die bereits im November letzten Jahres verein- barten drei Anwendungen der Gesundheitskarte heißt das: Der GKV-Spitzenverband verantwortet die Ent- wicklung der Online-Aktualisierung der Versicherten- stammdaten, die Bundesärztekammer (BÄK) kümmert sich um die Einführung eines elektronischen Notfallda- tensatzes auf der eGK und die Kassenärztliche Bundes- vereinigung (KBV) um den elektronischen Arztbrief.

Für die übergreifende Aufgabe der Telematikinfrastruk- tur werden je ein Projektleiter aus dem GKV-Spitzen- verband und der KBV gemeinsam zuständig sein.

Der Charme dieses Modells: Die Leistungserbringer sind ab sofort allein für die medizinischen Anwendun- gen und die Kostenträger für die administrativen An- wendungen verantwortlich, sie können jeweils ohne langwierige Abstimmungsprozesse entscheiden. Und:

Alle Beteiligten haben direkt beim Start einen Nutzen von ihrem Engagement. Durch die stärkere Einbindung der Gesellschafter in die Projektleitung wird die Be- triebsgesellschaft Gematik nur mehr zum ausführenden Organ, das die Industrieausschreibungen für die erfor- derlichen Testmaßnahmen managen wird.

Da sich an den Mehrheitsverhältnissen der Gesell- schafterversammlung nichts verändert hat, soll künftig ein Schlichter in Konfliktfällen einen Ausgleich der Interessen herbeiführen. Diese wichtige Funktion wird der frühere Staatssekretär im Bundesministerium für

Gesundheit (BMG), Dr. Klaus Theo Schröder, überneh- men, der viele Jahre für das eGK-Projekt zuständig war und als ausgewiesener Fachmann gilt.

Nicht einigen konnten sich Ärzte und Krankenkas- sen in der Frage der verpflichtenden oder freiwilligen Online-Anbindung der Arztpraxen an die Telematikin- frastruktur. Die BÄK hatte bereits einen Lösungsvor- schlag entwickelt, der den Versichertenstammdatenab- gleich ermöglicht, ohne dass der Arzt mit seiner Praxis- software dazu online gehen muss (siehe DÄ, Heft 11/2010). Jetzt wird erwartet, dass das BMG mit dem anstehenden GKV-Änderungsgesetz hierzu eine Rege- lung trifft. Diese könnte so aussehen, dass die Kranken- kassen berechtigt werden, von Leistungserbringern das Honorar zurückzufordern, falls diese keine Prüfung des Versichertenstatus durchgeführt haben. Bevor dieser Punkt nicht geklärt ist, dürfte auch der Basisroll out der Gesundheitskarte nicht weitergehen.

Unterm Strich haben die Ärzte für den Projektneu- start viel erreicht: etwa die Konzentration auf Anwen- dungen mit einem Nutzen für Ärzte und Patienten, die stärkere Einbindung der Leistungserbringer in die Pro- jektentwicklung und die Aussonderung unpraktikabler Anwendungen (elektronisches Rezept). Mit der Neu- ausrichtung werden sie künftig allerdings auch viel stärker für den Projekterfolg in die Pflicht genommen.

GESUNDHEITSKARTE

Ein Schlichter soll’s richten

Heike E. Krüger-Brand

Heike E. Krüger-Brand Redakteurin für Gesundheits- und Sozialpolitik

S E I T E E I N S

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