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Archiv "Abstossung von Nierentransplantaten: C1q-bindende Antikörper lassen Abstoßungsrisiko gut abschätzen" (08.11.2013)

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Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 110

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Heft 45

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8. November 2013 A 2137 Abstoßungen von Organtransplan-

taten zu verhindern, ist ein we - sentliches Ziel der Nachsorge von Patienten. Dabei wird die Immun- antwort auf das Allotransplantat beobachtet durch die Suche nach HLA-Antikörpern, meist durch Festphasenassays wie die Lumi- nex-Technologie: HLA-Antigene werden auf Mikropartikeln fixiert und die Bindung von Antikörpern aus dem Organempfängerserum über Fluoreszenzsignale nachge- wiesen. Die Bewertung der Ergeb- nisse dieser sehr sensitiven Metho-

de kann schwierig sein, weil in po- sitiven Seren eine Vielzahl von Spezifitäten nachgewiesen wird, ohne dass sich daraus erkennen lie- ße, welche Anti-HLA-Antikörper dem Transplantat schaden könnten und eine Anpassung der Absto- ßungsprophylaxe zur Folge haben sollten. Deshalb wird versucht, das Monitoring durch eine funktionelle Differenzierung der Antikörper zu verbessern.

Eine Forschergruppe hat in einer Population von 1 016 Nierenemp- fängern untersucht, ob das Auftre- ten von C1q-bindenden, donorspe- zifischen Antikörpern (C1qDSA) prognostische Bedeutung für das Auftreten von Abstoßungen hat (1).

Die Bindung von Antikörpern an C1q ist der erste Schritt der klassi- schen Aktivierung der Komple- mentkaskade (C). Die Forscher ver- wendeten ebenfalls die Luminex- Technologie, allerdings mit der Er- weiterung, dass die C1q-Bindung der DSA nachgewiesen wurde.

Von allen Subgruppen fand sich bei Patienten mit C1qDSA binnen 5 Jahren das schlechteste Trans- plantatüberleben, nämlich 54 %.

Dagegen funktionierten in der Gruppe der Patienten mit nicht- komplementbindenden DSA im sel- ben Zeitraum 93 % der Nieren und in der Gruppe ohne DSA 94 % der

Transplantate (p < 0,001 für beide Vergleiche). Komplementbindende DSA waren mit einem mehr als vier- fach erhöhten Risiko für einen Trans- plantatverlust assoziiert (Haz ard Ratio 4,78; 95-%-Konfidenzinter- vall 2,69–8,49), stärkeren Gewebe- schäden mit ausgeprägter mikro - vaskulärer Entzündung und Ablage- rungen von C4d in den Kapillaren des Transplantats. Ein weiteres Er- gebnis der Studie war, dass C1qDSA größere prognostische Bedeutung haben als C4dDSA, und die Inte- gration des Parameters „C1qDSA“

in einen Score zur Abschätzung des Abstoßungsrisikos erhöhte signifi- kant dessen Vorhersagekraft.

Fazit: Das Auftreten von C1q-bin- denden, donorspezifischen Antikör- pern bei Nierenempfängern ist mit einem stark erhöhten Abstoßungsri- siko assoziiert. Die Bedeutung für das Routinemonitoring müsse ge- prüft werden, heißt es im Kommen- tar (2). In Protokolle klinischer Stu- dien sollten Tests auf C1qDSA aber künftig aufgenommen werden.

Dr. rer. nat. Nicola Siegmund-Schultze

1. Loupy A, et al.: Complementbindung anti-HLA antibodies and kidney-allograft survival. NEJM 2013 ; 369: 1215–26.

2. Racusen LC, et al.: C1q-binding antibodies in kidney transplantation. NEJM 2013; 369:

1266–7.

ABSTOSSUNG VON NIERENTRANSPLANTATEN

C1q-bindende Antikörper lassen Abstoßungsrisiko gut abschätzen

GRAFIK

Überleben von Nierentransplantaten in Abhängigkeit von donorspezifischen Antikörpern (DSA) und C1qDSA-Status

Wahrscheinlichkeit des Transplantatüberlebens

Jahre nach Transplantation 1,0

0,8

0,6

0,4

0,2

0,0 0

modifiziert nach: NEJM 2013 ; 369: 121526

1 2 3

grau hinterlegt: 95-%-Konfidenzintervalle

4 5 6 7

Gesundheit und Entwicklung von Kindern in Tokio wurde bei Früh- geborenen mit dieser Retinopathie- form früher als üblich, nämlich bei ersten Zeichen für eine Traktions- amotio, vitrektomiert. Dabei wird gleichzeitig auch die Linse des be- troffenen Auges entfernt, deren re- fraktive Funktion später Kontakt- linsen übernehmen. 103 Augen wurden vitrektomiert. Die Patienten hatten zum Operationszeitpunkt ein durchschnittliches postmenstruales Alter von 37 Wochen, waren durch- schnittlich nach 24 Schwanger- schaftswochen auf die Welt gekom- men und wogen 706 Gramm.

Bei 32 Patienten war im Laufe der Nachkontrolle eine Messung des Visus möglich; es wurden Seh- schärfen zwischen 20/2 000 und 20/40 ermittelt. Immerhin fast 70 % dieser Augen hatten einen Visus von 20/250 oder besser. Vielleicht noch wichtiger für die visuelle Langzeitprognose ist die Frage, ob sich eine regelrechte Fovea – das für die Sehschärfe entscheidende Zentrum der Makula – ausbilden kann. Dies war bei all jenen Augen der Fall, bei denen operiert wurde, bevor die fibrovaskulären Verände- rungen die Glaskörperbasis oder die Linsenoberfläche erreicht hatten.

Fazit: Bei einer besonders aggressi- ven Form der ROP kann durch früh- zeitige Vitrektomie bei einigen Pa- tienten ein fast altersentsprechender Visus erreicht werden. Welchen Stellenwert die frühe Vitrektomie bei dieser Variante der Frühgebore- nenretinopathie bekommen wird, wenn mehr Daten zu Alternativen wie der Anti-VEGF-Therapie (In- jektion von Bevacizumab zum Bei- spiel) vorliegen, bleibe abzuwarten, so die Autoren. Dr. med. Ronald D. Gerste 1. Azuma N, et al.: Visual outcomes after early vitreous surgery for aggressive posterior re- tinopathy of prematurity. JAMA Ophthalmol 2013; 131: 1309–13.

M E D I Z I N R E P O R T

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