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Archiv "HIV: Struktur der Schutzhülle entschlüsselt" (10.06.2013)

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A 1130 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 110

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Heft 23–24

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10. Juni 2013 Für Untersuchungen auf verborgenes Blut im

Stuhl wird seit mehr als 40 Jahren ein enzy- matisches Nachweisverfahren (Guajak-Test) eingesetzt. Seit einigen Jahren sind darüber hinaus Testsysteme auf dem Markt, die den Blutfarbstoff Hämoglobin immunologisch über eine Antikörperreaktion nachweisen. Epidemio- logen aus dem Deutschen Krebsforschungs- zentrum wiesen nun im direkten Vergleich bei- der Methoden die Überlegenheit der immuno- logischen Tests nach: Sie spüren doppelt so viele Karzinome und Krebsvorstufen auf und liefern weniger falschpositive Ergebnisse.

Prof. Dr. med. Hermann Brenner und seine Mitarbeiterin Sha Tao untersuchten 2 235 Pro- banden, die zwischen 2005 und 2009 an einer Darmspiegelung zur Krebsfrüherkennung teil- nahmen; diese gaben vor der Untersuchung Stuhlproben ab, die mit beiden Verfahren auf

verborgenes Blut untersucht wurden. Anschlie- ßend glichen die Forscher die Testergebnisse mit den Resultaten der Darmspiegelung ab.

Der enzymatische Test spürte ein Drittel al- ler Fälle von Darmkrebs auf; etwa neun Pro- zent der fortgeschrittenen Vorstufen (Adeno- me) und circa fünf Prozent der frühen Vorstu- fen. Mit den drei untersuchten immunologi- schen Tests dagegen wurden etwa doppelt so viele der Krebserkrankungen (60,0; 53,3 und 73,3 Prozent) und rund dreimal so viele der fortgeschrittenen Krebsvorstufen gefunden.

Dabei lag ihre Spezifität noch etwas höher als beim enzymatischen Test.

Nur einem knappen Drittel (31 Prozent) al- ler positiven enzymatischen Tests lag tatsäch- lich eine Gewebeveränderung zugrunde. Unter den positiven Befunden der immunologischen Tests dagegen bestätigte die Darmspiegelung

in etwa zwei Dritteln aller Fälle (57 bis 68 Pro- zent) eine Veränderung. „Wir haben hier erst- malig in einem Direktvergleich gezeigt, dass die diagnostische Aussagekraft der immunolo- gischen Stuhltests bei einer gleichen Rate po- sitiver Ergebnisse deutlich höher ist als die des Enzymtests“, sagt Brenner. Er hofft, mit seiner Forschung Überzeugungsarbeit bei den Ent- scheidungsträgern im Gesundheitswesen zu leisten: „Die Tests auf verborgenes Blut im Stuhl werden weiterhin einen wichtigen Be- standteil der Früherkennung von Darmkrebs darstellen. Daher wären wir gut beraten, die immunologischen Tests auch in Deutschland in das Krebsfrüherkennungsangebot aufzuneh- men.“ In mehreren anderen europäischen Län- dern, die Programme zu Krebsfrüherkennung anbieten, sind die immunologischen Tests in-

zwischen Standard. zyl

DARMKREBSVORSORGE: IMMUNOLOGISCHE TESTS SIND ÜBERLEGEN

Ein Team von US-Forschern hat die Struktur der Schutzhülle des

HI-Virus-Genoms entschlüs- selt (Nature 2013; 497:

643–6). Die nun vorlie- genden Baupläne des Kapsids ermöglichen es, nach neuen therapeuti- schen Angriffspunkten zu suchen. Für die mehrjährige Forschung

kam unter anderem der Petaflop-Supercompu-

ters „Blue Waters“ der University of Illinois at Urbana-Champaign zum Einsatz.

Das Kapsid liegt unter der äußeren Hülle des Erre- gers und umschließt das Erbgut.

Erst nachdem ein Virus in eine Zelle eingedrungen ist, öffnet sich die Kapsel, damit sich das nun frei - liegende Virus-Genom ins Erbgut der Zelle einschleusen kann. Die- se Kapselstruktur zu visualisieren, war eine mehrjährige Arbeit. Ei- ne Schwierigkeit war die Züchtung eines Proteins und deren Kristal - lisation: 64 Millionen Einzelato- me mussten computersimuliert wer- HIV

Struktur der Schutzhülle entschlüsselt

den. 95 Prozent dieser Atome ge- hörten zu den Wassermolekülen und darin gelösten Ionen, die das Kapsid einer Zelle umgeben, erklärt der Physiker und Koautor Klaus Schul- ten: „Nachdem wir die chemische

Mindestens 800 chemische Sub- stanzen aus dem Alltag gehören zu den sogenannten endokrinen Dis- ruptoren. Sie greifen in das Hor- monsystem ein und können schwere Stoffwechselstörungen verursachen.

Meist befinden sich diese Stoffe in Kunststoffverpackungen, Kosmeti- ka, Pestiziden, elektronischen Gerä- ten oder auch in der Nahrung, vor allem in Fertignahrung.

89 internationale Wissenschaft- ler aus dem Bereich Public Health, des öffentlichen Gesundheitswe- sens, haben nun in einer Dekla - ration an die Europäische Union ihre Forderungen zum Umgang mit endokrinen Disruptoren formuliert.

In der Berlaymont Declaration vom CHEMISCHE SUBSTANZEN

Wissenschaftler rufen EU zum Handeln auf

24. Mai bemängeln sie, dass für ei- ne ganze Reihe solcher verdächti- ger chemischer Substanzen keine Testmethoden zur Verfügung stün- den. Besonders besorgniserregend sei in den aktuellen Regularien die Einschätzung, dass niedrige Belas- tungsmengen mit diesen Stoffen ungefährlich seien. Es bestehe kein Schwellenwert, unter der die Sub- stanzen ungefährlich seien: Ihre schädigende Wirkung addiere sich über längere Zeiträume.

Weltweit nehmen Stoffwechsel- und Schilddrüsenerkrankungen zu, was nicht allein auf Lebensstil oder Genetik zurückgeführt werden kann.

Chemische Substanzen könnten ei- ne Mitursache sein. zyl Struktur des Kapsids nun genau kennen, ist es erstmals möglich, se- henden Auges pharmakologische Wirkstoffe zu entwickeln, die es an- greifen. Vorher ging das nur nach dem Trial-and-Error-Prinzip.“ zyl

Modell des HIV- Kapsids: Nur ein einziger Proteintyp bildet diese Struk- tur. Etwa 1 300 von

ihnen fügen sich dafür zusammen.

Foto: Zhao et al.

A K T U E L L

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