• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Doppelt so viele alte Menschen in 30 Jahren" (26.09.1974)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Doppelt so viele alte Menschen in 30 Jahren" (26.09.1974)"

Copied!
2
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Anpassungstempo für Kriegsopfer

beschleunigt

Im Vergleich zu 1969 stiegen die Leistungen in der Kriegs - opferversorgung um ... Mill. DM

Die Information:

Bericht und Meinung

NACHRICHTEN

oder eines Ausweisheftes mit her- ausnehmbaren Etiketten zu entwik- kein. Nach Auswahl der am besten geeigneten Hilfsmittel soll das neue Verfahren 1976 in einem Re- gionaltest unter Praxisbedingungen, erprobt werden. Eine Projektgrup- pe im Bundesarbeitsministerium hat hierzu ein erstes Konzept ent- wickelt. Zur Feinstrukturierung die- ses Konzeptes und zur Überprü- fung der Durchführungsmöglichkei- ten wurde jetzt ein Forschungs- und Entwicklungsauftrag vergeben.

Dieser soll bis Ende 1975 abgewik- kelt sein. Er soll — wie es in einer Pressemitteilung heißt — die mög- lichen Verfahren organisatorisch und technisch so detailliert be- schreiben, daß sie für eine gesetz- liche Einführung des Versicherten- ausweises in der Praxis übernom- men werden können. DÄ

Kurzzeitkliniken fördern

Psychohygiene

Seit etwa einem Jahrzehnt ist die damals schon seit dreißig Jahren in den USA erfolgreich praktizierte Zusammenarbeit von Fachkliniken für die Behandlung des Alkohol- und/oder Medikamentabusus mit Selbsterfahrungsgruppen auch bei uns bekanntgeworden.

Auf Grund dieser vielfältigen Er- fahrungen hätte eigentlich schon früher als „heute" der Entschluß ge- faßt werden müssen, die bislang fast nur als „Ausnahme von der Re- gel" betriebene Kurzzeit-Intensiv- therazie auf immer mehr Kliniken auszudehnen, weil nur so eine Akku- mulation der Behandlungserfolge und damit auch ein größerer „volks- wirtschaftlicher Nutzen" in diesem Engpaßbereich der Psychohygiene erzielbar sein konnte, zumal die Alkoholsucht und Tablettenabhän- gigkeit sich im Laufe der letzten Jahre auf immer jüngere Alters- gruppen ausbreitete. Seit 1965 sank das Durchschnittsalter von 45 Jahren auf 30 Jahre, wobei bis 1973 der Anteil der Frauen von 15 auf über 40 Prozent stieg.

Obgleich diese Verschlechterung der Lage den zuständigen und an der Besserung der Situation gewiß auch interessierten Kreisen be- kannt war, konnte kaum eine Akti- vierung ungenutzter Möglichkeiten beobachtet werden, bis schließlich die GPT („Gesellschaft für psycho- somatische Therapie mbH", Düs- seldorf, Adlerstraße 21) eine prag- matische Initiative dazu mit der Er- richtung einer Kette von Fachklini- ken für die Anwendung der Kurz- zeit-Intensivtherapie des Alkohol- und Medikamentenabusus ergriff.

Im April wurde die erste Klinik in Bad Tönisstein (bei Andernach) er- öffnet. Ende 1974 wird sie nach

Die Renten für 2,35 Millionen Kriegsop- fer werden zum zweiten Mal in diesem Jahr an die wirtschaftliche Entwicklung angepaßt und ab 1. Oktober um 11,2 Prozent erhöht. Damit können die Kriegsopfer für 1974 mit einer weiteren Einkommensverbesserung von etwa 1 Milliarde DM rechnen.

Vollendung der zweiten Baustufe die größte Fachklinik dieser Art in Deutschland sein. Wegen ihrer Be- handlungserfolge mit dem „Hazel- den-Modell" (dazu siehe Heft 19/

1974) von vier bis sechs Wochen stationärer Intensivtherapie ist die- se GPT-Klinik bereits jetzt auf Mo- nate voraus „ausgebucht". Die

zweite Kurzzeitklinik der GPT wird im Januar 1975 auf der Thommener Höhe bei Daun/Eifel mit der statio- nären Behandlung nach gleichem Therapie-System beginnen (vgl.

Heft 34/1974). Spätestens Januar 1976 soll auch die Klinik Riedener Mühlen bei Mayen (162 Betten) ih- ren Betrieb aufnehmen und, eben- so wie die anderen GPT-Kliniken, Patienten aller Krankenkassen so- wie der Rentenversicherungsträger aufnehmen.

Anstelle der heutzutage üblichen Investitionskosten von 100 000 DM bis 150 000 DM ist es bei diesen Kliniken nach Angaben der Gesell- schaft bisher gelungen, je Kran- kenhausbett mit weit weniger als 50 000 DM Gesamtinvestition aus- zukommen. Dadurch lasse sich trotz eines Anteils von 66 Prozent Fremdmitteln eine reale Gesamt- verzinsung von 11 Prozent p. a. er- zielen, obgleich die erstklassi- ge „fachpersonelle Bestückung"

durchaus nicht billig sei. Zz

Doppelt so viele alte Menschen in 30 Jahren

Als natürliche Folge moderner Le- bensbedingungen wird sich welt- weit die Zahl der über 60jährigen Menschen bis zum Jahr 2000 unge- fähr verdoppeln. Einem Bericht der Weltgesundheitsorganisation zufol- ge, rechnet man mit einer Steige- rung von 291 Millionen im Jahre 1970 auf rund 585 Millionen. Das entspricht einer Zunahme des An- teils an der Gesamtbevölkerung der Erde von 8 auf 9 Prozent.

Um gesundheits- und sozialpoli- tisch mit dieser Entwicklung Schritt halten zu können, fordert ein Ex- perten-Komitee der WHO eine Ver- besserung der Situation alter Men- schen. An der Planung bisheriger geriatrischer Dienste wird kritisiert, daß die Ansichten und Erwartun- gen der betroffenen Altersgruppen gegenüber politischen Gesichts-

2762 Heft 39 vom 26. September 1974 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

(2)

punkten und den Interessen der Trägerorganisationen sehr oft ver- nachlässigt worden seien.

Herz- und Hirngefäßerkrankungen, Krebs, Krankheiten des Bewe- gungsapparates, Geisteskrankhei- ten, Hör- und Sehstörungen sowie Unfälle sind die Hauptursachen für einen merklichen Anstieg der Er- krankungsziffer im Alter von etwa 70 Jahren an. Auf Grund dieser Er- kenntnis werden Programme zur besonderen Betreuung von über 70jährigen in festen Bezugsgrup- pen vorgeschlagen. Mit Aufklä- rungsaktionen soll das Verständnis der Öffentlichkeit für geistig behin- derte ältere Menschen verbessert werden.

Was die soziale Stellung der alten Menschen betrifft, so befürwortet das Gremium, ihnen so lange wie möglich die Weiterarbeit freizustel- len. Die Politiker werden darüber hinaus aufgefordert, die finanzielle Sicherstellung der alten Menschen zu gewährleisten. WZ/DÄ

Projekte

des Zentralinstituts

Das Zentralinstitut für die kassen- ärztliche Versorgung in der Bun- desrepublik Deutschland über- nimmt mit Unterstützung des Bun- desforschungsministeriums ab 1.

Oktober 1974 die Arbeitsgruppe DI- PAS an der Deutschen Klinik für Diagnostik in Wiesbaden, die unter der LLeitung von Dr. med. Wolfgang Giere Entwicklungsarbeiten zur Einführung der elektronischen Da- tenverarbeitung in die Arztpraxis betreibt. Zu diesem Zweck haben die DKD und das Zentralinstitut einen Kooperationsvertrag abge- schlossen.

Das Zentralinstitut hatte für die Förderung dieser Arbeiten an der DKD im Jahre 1973 einen Betrag von 125 000 DM zur Verfügung ge- stellt. Der Leiter der Gruppe, Dr.

Wolfgang Giere, führte 1966 als ei- ner der ersten in der Bundesrepu- blik Deutschland die halbautomati-

Die Information:

Bericht und Meinung

DIE ARZNEIMITTELKOMMISSION DER DEUTSCHEN ÄRZTESCHAFT GIBT BEKANNT:

Zur Frage eines Zusammenhangs zwischen Rauwolfia-Therapie und Mammakarzinomen

Drei retrospektive Untersu- chungen in den USA, in Eng- land und Finnland ergaben die Möglichkeit, daß bei Frauen, die wegen Hyperto- nie mit Rauwolfia-Aikaloiden behandelt wurden, Mamma- karzinome häufiger vorkom- men. ln einer Studie ging die Behandlung meist über meh- rere Jahre.

Arzneimittelkommis- sion der deutschen Ärzte- schaft hat in Zusammenar- beit mit dem Bundesgesund- heitsamt die zuständigen

sehe ärztliche Befund- und Anam- neseschreibung ein.

tigkeit der Lehrbeauftragten für All- gemeinmedizin an den deutschen Hochschulen mit insgesamt etwa 180 000 DM pro Semester fördern.

Die Lehrbeauftragten verpflichten sich zur Teilnahme an regelmäßi- gen Seminaren unter Leitung des ersten Lehrbeauftragten für Allge- meinmedizin, Prof. Dr. Siegtried Häußler von der Universität Ulm,

·die dem gegenseitigen Erfahrungs- austausch zur Pflege dieses neuen Faches dienen sollen. Auf diese Weise will das Zentralinstitut den Nachwuchs im Fach Allgemeinme- dizin fördern, ohne daß hierfür staatliche Hilfe notwendig wird.

Das Zentralinstitut prüft derzeit, ob und in welcher Weise bei medizi- nisch-technischen Geräten, insbe- sondere bei Laborgeräten, "Waren- tests" vorgenommen werden kön- nen. Man will damit nicht nur die

Fachvertreter und Fachgre- mien um umgehende Stel- lungnahme zu den Einzelhei- ten der Untersuchungen und um Überprüfung der in der Bundesrepublik vorliegenden Daten gebeten; sie wird die Ärzteschaft weiter unterrich- ten.

~ Zum gegenwärtigen Zeit- punkt besteht keine Veran- lassung, bei hochdruckkran- ken Frauen auf eine notwen- dige Behandlung mit Rau- wolfia-Aikaloiden zu verzieh-

Ärzte bei der Anschaffung und beim Betrieb beraten, sondern auch Verbesserungsvorschläge für die herstellende Industrie erarbei- ten.

Das Zentralinstitut hat ein Marke- tingunternehmen beauftragt zu un- tersuchen, ob unabhängige Bera- tungsstellen eingerichtet werden können, welche niederlassungswil- lige Ärzte bei der Wahl eines Standortes, der Ausstattung und der Organisation einer modernen Praxis unterstützen können. Man- che niederlassungswilligen Ärzte fühlen sich in diesen wichtigen Fragen etwas alleingelassen.

Ferner wird das Zentralinstitut die unterschiedlichen statistischen De- finitionen analysieren, die in einzel- nen Ländern gebräuchlich sind und die zum Beispiel bei Statisti- ken über die Säuglingssterblichkeit zu ganz erheblichen Unterschieden führen können, die jedoch rein rechnerisch bedingt sind. PdÄIZI

DEUTSCHES ARZTEBLATT Heft 39 vom 26.September 1974 2763

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Psychotische Erkrankungen stellen im Sinne der Se- lektion einen Grund für Arbeitslosigkeit dar, neu ist der Befund, dass psychosoziale Risikofaktoren im Sinne der Kausalität

„Zum Beispiel würden wir uns wünschen, dass die Ärzte ihre Pa- tienten darüber informieren, dass es Krisentelefone für alte Menschen gibt, oder dass sie in ihren Praxen

Trotz einer insgesamt etwas günstigeren Arbeitsmarktentwicklung haben in 2010 noch mehr schwerbe- hinderte Menschen den Job verloren als im Krisenjahr 2009; im

Der Senat stimmt entsprechend der Vorlage der Senatorin für Soziales, Jugend, Integration und Sport vom 03.12.2021 einer mündlichen Antwort auf die Anfrage der Fraktion der SPD in

Wenn der Arzt die Rolle des Pa- tienten einnimmt, wird er nicht nur nützliche Beobachtungen ma- chen, sondern den Rollenwechsel auch als eine schmerzhafte Er- kenntnis erleben:

ne Kompetenz dagegen et- inel anstatt Celigoj - vie- Greiner bemüht sich wirklich was zu unternehmen; dies len Dank an die Fach- redlich, die bestehenden und sei wohl

(Es ist eine weitere Form der Examensangst denkbar, näm- lich die Angst dessen, der die Prüfung nicht oder nur unzu- reichend vorbereitet hat. Hier kann man natürlich nicht von

Verlag, Her- ausgeber und Redaktion können keine Gewähr dafür über- nehmen, dass die Angaben – auch zu den Weiterbildungs- befugnissen – korrekt sind.. Unter www.blaek.de finden Sie