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Archiv "Hämophilie und Hepatitis-B-Verhütung" (10.07.1980)

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Effektivität der Sauerstoff-

Mehrschritt-Therapie

Die von Professor Manfred von Ar- denne propagierte Sauerstoff-Mehr- schritt-Therapie wurde einer wissen- schaftlich stichhaltigen und objekti- ven Prüfung unterzogen.

Die Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie hat zum Ziel, „den arteriellen Sauer- stoffpartialdruck für begrenzte Zeit- spannen (Prozeßdauer) etwa zu ver- doppeln oder permanent für Monate und Jahre, auf Werte anzuheben, welche in den besten Jahren der Ju- gend bestanden haben". Dabei wird von Ardenne eine „Erhöhung der Vi- talität" oder ein „Altern ohne zu ver- greisen" angestrebt.

Die Autoren prüften insbesonde- re die behauptete Anhebung des Sauerstoffpartialdrucks über die 02-Gabe hinaus. Dazu wurden 14 Patienten mit chronischer unspezifi- scher Lungenerkrankung im Alter von 55 bis 72 Jahren überprüft, und zwar genau nach den von Ardenne angegebenen Bedingungen, das heißt, die Gruppe A wurde jeweils nachts für zirka 8 Stunden mit Sauerstoff behandelt, und die Grup- pe B erhielt zusätzlich zum Sauer- stoff die von Ardenne empfohlene medikamentöse Behandlung mit Vit- amin B 1 , Vitamin C, Magnesium- Orotat, Dipyridamol, lsosorbitdini- trat, g-Strophanthin. Zur Anhebung der Sauerstoffpartialdrücke auf Wer- te von 130 bis 160 Torr war eine Dosis zwischen 8 bis 10 I Sauerstoff/

min notwendig. Die gefundenen Er- gebnisse zeigten, daß unter einer Sauerstoff-Therapie der arterielle Sauerstoffdruck erwartungsgemäß ansteigt, nach Beendigung dieser Behandlung jedoch wieder in den Bereich der Ausgangswerte zurück- fällt.

Die Autoren betonen, daß ihre Unter- suchung nicht in der Lage war, die Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie von Ardennes insgesamt zu widerlegen, nämlich die Behauptung einer Rück- bildung der Arteriosklerose unter dieser Behandlung. Allerdings ist

die Angabe von Ardennes klar wider- legt, daß die Sauerstoff-Mehrschritt- Therapie in der Lage sein soll, eine Erhöhung des arteriellen Sauerstoff- drucks zu bewirken, die auch nach Beendigung der Therapie anhält.

Zusammenfassend wird mit Erleich- terung festgestellt, daß die Atemphy- siologen wie die Kliniker zum Glück nicht völlig umlernen müssen,

„denn es bleibt alles so einfach, wie es war". NIe

Nolte, D.; Häusl, B.: Zur Effektivität der ..Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie", Medizini- sche Klinik 75 (1980) 166-168, Prof. Dr. med. D.

Nolte, Innere Abteilung II, Städtisches Kran- kenhaus, Riedelstraße 5, Bad Reichenhall

Hämophilie und

Hepatitis-B-Verhütung

Während einer dreijährigen Beob- achtungszeit erhielten 44 Patien- ten mit Hämophilie A oder von Willebrand-Jürgens-Syndrom zirka 28 000 Kryopräzipitate von Einzel- spendern aus der Produktion des Düsseldorfer Instituts für Blutgerin- nungswesen und Transfusionsmedi- zin. Alle Kryopräzipitate waren auf Hepatitis-B-Oberflächenantigen und -antikörper im Radioimmunoassay sowie auf die enzymatische Aktivität von GPT und GOT getestet, wobei nur Kryopräzipitate verwendet wur- den, deren GPT-Aktivität unter 30 U/

L lag. Eine Hepatitis B trat während der Beobachtungszeit nicht auf. 36 von 44 Patienten wiesen Antikörper gegen das Hepatitis-B-Oberflächen- antigen im Radioimmunoassay auf, sieben dagegen keine; diese sieben erhielten insgesamt 2533 Kryopräzi- pitate, ohne daß es auch nur zu einer Erhöhung der Transaminasen ge- kommen . wäre. Die Studie führt zu dem Schluß, daß es sinnvoll wäre, den gesamten Bedarf an Blut und Plasma aus kontrollierten Dauer- blutspendern zu decken, nur Blut zu verwenden, das klinisch-chemisch und radioimmunologisch keinen pa- thologischen Befund aufweist, und nur Präparate zu verabreichen, die als Einzelspenderplasma verarbeitet und nicht gepoolt sind. Eg I

Stute, R.; Brüster, H.; Trobisch, H.: Posttrans- fusionelle Hepatitis B: ein heute lösbares Pro- blem? Dtsch. Med. Wschr. 105 (1980) 47-48

Kohlenhydrate

werden auch im Dickdarm resorbiert

Während eine Fettmalabsorption zu einer einfach nachweisbaren Stea- torrhoe führt, lassen sich bei ei- ner Kohlenhydratmalabsorption, be- dingt durch eine bakterielle Fermen- tation im Dickdarm, keine Kohlenhy- drate im Stuhl nachweisen.

Es ist seit längerem bekannt, daß der Glucosidase-Hemmer Acarbose zwar eine Kohlenhydratmalabsorp- tion zu induzieren vermag, die Pa- tienten jedoch unter dieser Medika- tion nicht an Gewicht verlieren.

Die Autoren untersuchten den Koh- lenhydratstoffwechsel bei 4 Gesun- den und 4 Patienten mit einem jeju- no-ilealen Bypass mit 14C-Sucrose.

Während bei Gesunden nur 2 bis 4 Prozent einer 50-g-Dosis von Sac- charose nicht absorbiert wurden, lag der Anteil der nichtresorbier- ten Kohlenhydrate bei den Bypass- Patienten bei 29 bis 84 Prozent.

Nur 42 Prozent der radioaktiv mar- kierten, im Dünndarm nicht resor- bierten Kohlenhydrate konnten im Stuhl nachgewiesen werden; es muß angenommen werden, daß ein Groß- teil der in den Dickdarm gelangten Kohlenhydrate durch bakterielle Fermentation doch noch zur Re- sorption gebracht werden kann. So erklärt sich auch, warum es bei adi- pösen Bypass-Patienten zunächst zu einem raschen Gewichtsverlust, dann jedoch zu einer Stabilisierung des Körpergewichts, in der Regel noch deutlich über dem Normalge- wicht kommt.

Die Möglichkeit einer Kohlenhydrat- verwertung im Dickdarm läßt zudem das viele Jahre verpönte Nährklistier wieder in einem neuen Licht er- scheinen.

Bond, J. H.; Currier, B. E.; Buchwald, H.; Levitt, M. D.: Colonic conservation of malabsorbed carbohydrate, Gastroenterology 78 (1980) 444-447, Department of Medicine, Veterans Administration Medical Center, 54th Street and 48th Avenue, Minneapolis, Minnesota 55 417

1768 Heft 28 vom 10. Juli 1980 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Referenzen

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