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Archiv "Jugendgesundheit: Jeden Morgen Gymnastik" (10.11.2006)

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A3018 Deutsches ÄrzteblattJg. 103Heft 4510. November 2006

B R I E F E

tigten. 53 Prozent stammen von den Einkünften Selbstständiger, aus Vermögenserträgen und Mieten. Das Problem der GKV lässt sich lösen, wenn man endlich alle Einkommens- arten berücksichtigt. Die Finanzämter besitzen die Daten aller Bürger.

Kinder und Minderbemittelte können dabei berücksichtigt werden.

Prof. Dr. med. Rolf Bialas,Diekbarg 13 c, 22397 Hamburg

PSYCHOTHERAPIE

Die Möglichkeiten für die missbrauch- ten Patientinnen, Hilfe zu bekommen und eine notwendige Folgetherapie anzu- schließen, sind un- zureichend (DÄ 33/2006: Sexuelle Übergriffe in der Psychotherapie:

Den Opfern eine Stimme geben“ von Dr. med. Veronika Hillebrand, Dipl.-Psych.

Benedikt Waldherr).

Erklärung fehlt

Ich verwahre mich doch ganz ent- schieden gegen die Behauptung von Frau Dr. Hillebrand, dass vier Pro- zent aller Gynäkologen Wiederho- lungstäter im Sinne eines sexuellen Missbrauchs ihrer Patientinnen sind.

Wenn schon derartige Behauptungen aufgestellt werden (natürlich von ei- ner Frau), sollte im DÄ, das keine psych. Fachzeitschrift ist, erklärt werden, wie solche Statistiken ent- standen sind. Die Meinung über Sta- tistiken kennt jeder, der einmal mit ihnen gearbeitet hat.

Dr. Dietmar Dohn,Roonstraße 33, 33615 Bielefeld

Emotionaler Machtmissbrauch

Zu Ihrem o. g. Bericht, den ich mit großer Anteilnahme gelesen habe, möchte ich Ihnen u. a. aus eigenem Erleben berichten. (Ich habe über den emotionalen Missbrauch in mei- ner Therapie ein Buch unter meinem Mädchennamen Akoluth, Unord- nung und spätes Leid, veröffent- licht.) In Ihrem Artikel wird vor al- lem auf den sexuellen Missbrauch an Patientinnen eingegangen. Dabei

gibt es wohl wesentlich mehr emo- tionalen Machtmissbrauch in Psy- chotherapien. Auch emotional miss- brauchte Patientinnen „verstummen deshalb auf lange Zeit“. Nach allem, was ich von Betroffenen gehört oder auch gelesen habe, ist bei sexuellem Missbrauch in einer Psychotherapie das Erleben des Machtmissbrauchs, also der emotionale Anteil, für eine Patientin schwerer zu ertragen als der sexuelle Anteil. Aber der voyeu- ristische Aspekt scheint für Leser die größere Anziehungskraft zu haben.

Wenn bei der Beschreibung der Ge- schehnisse nur auf den sexuellen Missbrauch Bezug genommen wird, werden traumatisierte Patientinnen noch einmal entwürdigt. Konnten denn bei dem Symposium „Ethik in der Psychotherapie“ auch Betroffene zu Wort kommen? Es gibt deren mehr als genug . . . Eckhard Giese schreibt in seinem Buch „Im Laby- rinth der Therapie“: Gerade weil ge- scheiterte Therapien zum Erfah- rungsschatz eines jeden Therapeuten gehören und aus ihnen gelernt wer- den könnte, wäre zu fordern, dass die therapeutischen Berufsverbände fehlgeschlagene Therapien doku- mentieren und Auffangstellen für Therapiegeschädigte schaffen. (S.

263) Es ist gut, dass das Thema Missbrauch in Psychotherapien all- mählich eine erweiterte Öffentlich- keit findet; dazu gehört auch Ihr Be- richt . . .

Margret Fischer,Am Hölzlein 22, 97076 Würzburg

Richtigstellung

Zunächst möchten wir uns sehr herz- lich bei den aufmerksamen Lesern bedanken, die uns auf einen Fehler am Ende dieses Artikels hingewiesen haben. Wir haben dort fälschlicher- weise behauptet, dass es generell ei- ne Zweijahresfrist gäbe, innerhalb der keine neue Psychotherapie im Richtlinienverfahren möglich wäre.

Diese Zweijahresfrist gilt nur für die Beantragung einer neuerlichen Kurz- zeittherapie nach vorangegangener Kurzzeit- oder Langzeittherapie. Im Falle einer Nachbehandlung, wie z. B. nach sexuellem Missbrauch in der Therapie, kann demnach sofort ein erneuter Langzeitantrag im Rah- men des Gutachterverfahrens gestellt

werden. Die Tatsache, dass bei jeder Neubeantragung die Abfrage auf dem Antragsformular nach einer Therapie in den vorangegangenen zwei Jahren erfolgt und beantwortet werden soll, hat uns u. a. zu unserem Denkfehler veranlasst. Deshalb gin- gen wir, wie viele Kollegen in der täglichen Praxis wahrscheinlich auch, von einer generellen Zweijah- resfrist aus. Im Übrigen können die Krankenkassen auch in dem Fall, wenn zwei Jahre nach einer vorange- gangenen Therapie verstrichen sind, ein Gutachterverfahren einleiten, wenn sie Zweifel an der neuerlichen Indikation zur Psychotherapie hegen . . . Wir bitten, unseren Fehler zu entschuldigen, der offensichtlich aus der Gewohnheit des Alltags ent- standen ist . . .

Für die Verfasser:

Dipl.-Psych. Benedikt Waldherr,Psychologischer Psychotherapeut, Carl-Wittmann-Weg 10 A, 84036 Landshut

JUGENDGESUNDHEIT

Vor allem Kinder aus sozial schwachen Familien leiden unter Krankheiten (DÄ 41/2006: „Kinder- und Jugendsurvey:

Prävention in Schulen verbessern“).

Jeden Morgen Gymnastik

Im Kindesalter ist das Biosystem be- sonders weit ausgelegt, und es beste- hen sehr günstige Voraussetzungen dafür, den adaptiven Funktionsraum durch Muskelaktivität zu entwickeln, dennoch gibt es in rund 80 Prozent der Kindergärten hierzulande nur ei- ne Turnstunde pro Woche, und jede dritte bis vierte Schulsportstunde fällt ersatzlos aus, auch wenn 80 Pro- zent der Kinder ein Mehr an Schul- sport fordern. Die „unbeweglichen“

politischen Entscheidungsträger, die bei einer Rumpfbeuge vermutlich ebenfalls nicht das Fußsohlenniveau erreichen, müssen endlich ein tägli- ches Management des Körpers zum Pflichtfach in allen Schulen erklären und durchsetzen. Zur Förderung ei- ner täglichen fünfminütigen Mus- kelaktivierung in der Schule um acht

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Deutsches ÄrzteblattJg. 103Heft 4510. November 2006 A3019

B R I E F E

Uhr morgens wäre eine Aufnah- me/Durchführung der Gymnastik über den Durchsagelautsprecher in allen Klassenzimmern vorstellbar, gleichartig wie es um 1930 in allen Rundfunksendern in Deutschland ge- geben wurde . . .

Dr. oec. troph. Martin Hofmeister, Dachauer Straße 176, 80992 München

KLINISCHE FORSCHUNG

Randomisierte kontrollierte Studien sind allein keine ausreichende Basis für die Nutzen- bewertung von Ver- fahren in der Routine- versorgung (DÄ 39/2006: „Pragmatische Ansätze erforderlich“ von Prof. Dr. med.

Stefan N. Willich).

Angemessene Beachtung

Endlich ein Artikel, der die derzeitig teils blind anmutende EbM-Gläubig- keit des deutschen Gesundheitswe- sens relativiert. Es bleibt zu hoffen, dass er auch im Gemeinsamen Bun- desausschuss und dem Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen angemessene Be- achtung findet. Insbesondere dann, wenn sich die aus EbM abgeleiteten Erkenntnisse in der flächendeckenden Versorgung niederschlagen, ist es die in Deutschland leider noch stiefmüt- terlich behandelte Versorgungsfor- schung, die die Übertragbarkeit auf die Versorgung unter Alltagsbedin- gungen zum Gegenstand hat.

Prof. Dr. med. Guido Noelle, Honsbacher Straße 34, 53797 Lohmar

Wer macht mit?

Man kann ihn direkt hören, den ent- setzten Aufschrei der Cochrane Group, aber auch den erleichterten Seufzer der niedergelassenen Ärzte:

Im „DÄ“ ein Artikel, der randomi- sierte klinische Studien (RCTs) nur noch pragmatisch sehen will. Sicher, es gibt Goldfische und keine Gold- standards, das haben wir schon im- mer geahnt, aber was ist nun mit Evi- dence based Medicine (EbM)? Hel- mut Kiene hat in seiner leider ver-

griffenen „Komplementären Metho- denlehre“ überzeugend die Kette von Experiment (Francis Bacon), Kausa- lität (David Hume), Nützlichkeit (John Mill) und Randomisierung (Ronald Fisher) gezeigt. Nicht uner- wartet – die Optimierung funktio- niert nur bis zu einem gewissen Grad, hier muss man nun Stefan Wil- lich in seiner Bewertung der RCTs recht geben. Man könnte sogar noch oben drauflegen, dass 98 Prozent un- serer aktuellen Medizinforschung eben keine RCTs sind und somit 98 Prozent unseres medizinischen Wis- sens eben nicht dem höchsten Stan- dard der EbM entsprechen. Das wird auch nie so sein – die Liste der Ein- schränkungen könnte noch lange, lange fortgesetzt werden. Zum Bei- spiel werden ubiquitäre Risikofakto- ren schlecht erfasst, genauso wenig genetische Differenzen der Studien- teilnehmer. Noch schlimmer sind die

RCTs, die es nie gegeben hat – Studien mit Kindern sind notorisch unter- repräsentiert. Und hat schon mal jemand Placebo-Jogger gesehen? Und was ist mit Placebo-Chirurgie? Die Kritik an EbM muss allerdings nicht so weit gehen, wie die aktuelle Diskussion um Dave Holmes zeigt, welcher der Cochrane Group unver- hohlen Faschismus vorwirft. Die EbM hat viel bewirkt, weg von der Ex- cathedra-Meinung hin zu einem ratio- naleren Umgang mit unserem Wissen.

Statt weiterer Kritik wäre es ihr nun lieber zu wünschen, dass sie weder ökonomisch noch juristisch vergewal- tigt wird. Der Vorschlag, die Versor- gungsforschung (und auch die klini- sche Epidemiologie) auszubauen, ist jedenfalls überfällig; wer macht mit?

Literatur bei dem Verfasser

Priv.-Doz. Dr. Matthias Wjst,GSF-Forschungszen- trum für Umwelt und Gesundheit, Ingolstädter Land- straße 1, 85764 München-Neuherberg

Referenzen

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