Alfred Bleicher (Hg.): Sport für Fachfremde und Berufseinsteiger – Grundlagen © Auer Verlag
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Gymnastik und Tanz
Aerobic
Ziel: Die Schüler erlernen eine Kür, die sie ohne Unterbrechung und Fehler tanzen.
Material: 2 Weichbodenmatten, 1 Softball
Theoretischer Hintergrund
Aerobic ist ein Fitnesstraining mit rhythmischen Bewegungen zur Musik. Die Übungen sind eine Mischung aus Tanz und Gymnastik und werden in einer Choreografie zusammengestellt.
Bei der Grundstellung stehen beide Füße parallel nebeneinander auf dem Boden. Jeder Schritt wird auf 4 Schläge getanzt.
Marschieren
Es wird im Takt auf der Stelle marschiert. Die Füße werden abgerollt, der Armeinsatz ist kräftig.
Tipp
1 Die rechte Fußspitze tippt nach vorne auf.
2 Der rechte Fuß geht wieder in die parallele Ausgangsstellung zurück.
3 Die linke Fußspitze tippt nach vorne auf.
4 Der linke Fuß geht wieder in die parallele Ausgangsstellung zurück.
V-Step
1 Der rechte Fuß wird nach vorne gesetzt.
2 Der linke Fuß wird nach vorne gesetzt.
3 Der rechte Fuß geht wieder in die Ausgangsstellung zurück.
4 Der linke Fuß geht wieder in die Ausgangsstellung zurück.
Step Touch
1 Der rechte Fuß wird nach rechts außen gesetzt.
2 Der linke Fuß rückt nach und wird wieder neben den rechten Fuß gesetzt.
3 Der linke Fuß wird nach links außen gesetzt.
4 Der rechte Fuß rückt nach und wird wieder neben den linken Fuß gesetzt (Ausgangsposition).
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Gymnastik und Tanz
Die Musik sollte ca. 125 bpm und einen klar definierten Bass haben. So ist es einfacher, im Takt zu tanzen. Entspricht die Musik dem Geschmack der Schüler (z. B. aktuelle Songs aus den Charts), steigert dies die Motivation.
3. Übungs- und Anwendungsphase
Die Schüler bilden Kleingruppen (3–4 Schüler). Sie wiederholen zunächst in ihrer Gruppe die bisher erarbeitete Choreografie. Dabei kontrollieren sie sich gegenseitig. Sitzt die Choreografie, überlegt sich jede Gruppe 2 weitere Schritte (jeweils 4 oder 8 Zählzeiten), die sie dann an die Choreografie anhängen. Die Musik läuft im Hintergrund, sodass die Schüler die Schritte im Rhythmus der Musik ausführen können.
Im Anschluss folgt die Präsentation. Eine der Gruppen steht in der Mitte, die anderen verteilen sich frei um diese Gruppe. Die Schüler in der Mitte präsentieren ihre Choreografie. Die Gruppe beginnt mit dem gemeinsam erarbeiteten Teil, die Mitschüler machen die Choreografie mit. Dann hängt die Gruppe direkt ihre selbst erarbei
tete Schrittkombination an, die Mitschüler marschieren auf der Stelle. Anschließend äußern sich die Mitschüler zu der Präsentation der Gruppe.
Die GruppenChoreografie sollte durch positives Lehrer oder Schülerfeedback ausreichend gewürdigt werden.
Zu den meisten Schritten sind Armbewegungen möglich. Diese können entweder vom Lehrer vorgegeben werden oder die Schüler probieren selbst passende Armbe wegungen aus. Es sollte den Schülern jedoch freigestellt sein, ob sie die Armbewegungen ausführen.
Die zusätzliche Bewegung mit den Armen erhöht den Anforderungs charakter der Schritte deutlich.
Spielen und ausklingen lassen
Matten-Völkerball
Die Klasse wird in 2 Mannschaften geteilt. Als Spielfeld dient das Volleyballfeld. Jede Mannschaft bezieht eine Spielfeldhälfte. Jeweils ein Spieler pro Mannschaft ist der König. Er steht hinter der Grundlinie des gegnerischen Spielfelds. In jeder Spielfeldhälfte ist eine Weichbodenmatte, die von den Spielern aufgestellt und jeweils quer zur gegnerischen Mannschaft gehalten wird. Eine Mannschaft ist in Ballbesitz. Die Spieler versuchen nun, aus ihrem Spielfeld heraus die Spieler der gegnerischen Mannschaft abzuwerfen. Spieler, die getroffen wurden, müssen hinter das Spielfeld der gegnerischen Mannschaft und können von dort aus ebenfalls versuchen, gegnerische Spieler abzuschießen. Ziel des Spiels ist es, so viele Spieler der gegnerischen Mannschaft abzuschießen und vom Spielfeld zu nehmen, dass die Weich bodenmatte nicht mehr gehalten werden kann und umfällt.
Beurteilen und bewerten
• Aerobicübungen (Umsetzungsfähigkeit) • Rhythmusgefühl (Schritte passen zur Musik) • Kreativität
• Fairplay / Teamfähigkeit
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Gymnastik und Tanz
2. Dehnen
Zum Dehnen, Mobilisieren und Kräftigen kann das allgemeine Dehn und Mobilisierungsprogramm durchge
führt werden.
3. Spezielles Aufwärmen
Seilspiel (zur Pärchenbildung)
Die Springseile (halb so viele wie Schüler) werden am Boden aufeinander gelegt und vermischt. Die Schüler stellen sich in einem Kreis um die Springseile, jeder Schüler nimmt ein Seilende. Die Schüler versuchen nun, den Knoten zu lösen, ohne dass ein Schüler sein Seilende loslassen muss. Die Schüler sprechen sich ab, klettern über, unter oder zwischen den Seilen hindurch. Ist der Knoten gelöst, haben immer 2 Schüler die beiden Seilenden eines Seils in der Hand. Diese beiden Schüler bilden ein Paar und absolvieren den Fitnesszirkel gemeinsam.
4. Aufbau
Der Lehrer erklärt den Schülern kurz, welche Geräte an den einzelnen Stationen benötigt werden.
Da bei diesem Zirkel auf fest verbaute Großgeräte verzichtet wird, kann der Platz für die einzelnen Stationen in der Halle frei gewählt werden.
Erarbeiten und üben
1. Erarbeitung Theorie
Der Lehrer bespricht mit den Schülern den Ablauf des Zirkeltrainings. Es wird festgelegt, in welcher Reihenfolge von Station zu Station gewechselt wird. Je nach Aufbau ist ein Wechsel im Uhrzeigersinn sinnvoll.
Während des Zirkeltrainings läuft Musik. Die Wechsel werden nur durch die Lautstärke der Musik gesteuert. Wird die Musik leiser, ist dies das Zeichen für den Wechsel. Wird die Musik wieder lauter, starten die Schüler an der nächsten Station.
Auf eine Minute Belastung (lautere Musik) folgen 30 Sekunden Pause (leise Musik), in der die Schüler die Station wechseln.
2. Erarbeitung Praxis
Der Lehrer geht mit der Klasse die einzelnen Stationen ab. Er demonstriert die Übung, weist auf Besonderheiten hin und gibt Tipps.
An den Stationen können auch Stationskarten ausgelegt werden. Auf den Karten wird die jeweilige Übung beschrieben und die Bewegungsausführung anhand von Bildern verdeut
licht. Jedes Pärchen erarbeitet sich eine Station mithilfe der Stationskarte. Anschließend geht der Lehrer mit der Klasse die einzelnen Stationen ab. Das jeweilige Expertenpärchen demons
triert die Übung. Der Lehrer greift bei Bedarf korrigierend ein.
3. Übungs- und Anwendungsphase
Die Pärchen verteilen sich gleichmäßig an den Stationen. Je nach Schülerzahl können an einer Station 1–3 Pärchen trainieren.
Stationen:
• Mattenlauf: Die Schüler laufen auf einer Weichbodenmatte so schnell wie möglich auf der Stelle.
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Gymnastik und Tanz
• Hütchenspringen: Die Schüler springen beidbeinig über 5 Hütchen, die jeweils in einem Abstand von 1 m aufgestellt sind, und laufen an der Seite wieder zurück.
Variation: Die Schüler springen rückwärts über die Hütchen.
Der Zirkel sollte 2 bis 3mal durchlaufen werden. Nach einem kompletten Durchgang kann eine Minute Pause eingelegt werden, die zu einer kurzen Reflexion genutzt werden kann.
Spielen und ausklingen lassen
Reflexion
Die Schüler äußern sich im Sitzkreis zu den einzelnen Übungen. Hierbei können sie auf Schwierigkeiten und Vorlieben eingehen.
Fantasiereise
Da die Schüler in der Unterrichtseinheit sehr aktiv waren, bietet sich zum Stundenausklang eine entspannende Fantasiereise an.
„Lege dich mit dem Rücken auf den Boden.
Die Beine liegen nebeneinander, sie fallen leicht auseinander.
Die Arme liegen neben dem Körper.
Mache es dir ganz bequem.
Strecke dich ein bisschen und fühle, ob du bequem liegst.
Konzentriere dich ganz auf dich selbst.
Schließe die Augen.
Spüre deinem Atem nach, wie er tief in die Lunge fließt und langsam deinen Körper wieder verlässt.
Atme ein – und aus.
Finde deinen eigenen Rhythmus.
Versuche, zu spüren, wo dein Körper den Boden berührt. Entspanne dich.
Konzentriere dich jetzt auf deinen rechten Arm. Er wird schwerer und schwerer.
Konzentriere dich jetzt auf deinen linken Arm. Er wird schwerer und schwerer.
Auch deine Schultern werden schwerer und schwerer. Sie sind ganz schwer.
Konzentriere dich jetzt auf dein rechtes Bein. Es wird schwerer und schwerer.
Konzentriere dich jetzt auf dein linkes Bein. Es wird schwerer und schwerer, ganz schwer.
Spüre auch dein Becken – wie es den Boden berührt.
Du bist ganz entspannt.
Atme tief ein – und aus. Finde deinen eigenen Rhythmus.
Wenn du dich bereit fühlst, komme langsam wieder mit deinen Gedanken in der Turnhalle an.
Öffne deine Augen. Strecke dich. Du bist wieder fit und dein Tag geht entspannt weiter.“
Beurteilen und bewerten
• Leistungsbereitschaft (Aktivität und Durchhaltevermögen)
• Kooperation mit dem Partner (kameradschaftliches Verhalten im Spiel und beim Durchlaufen des Zirkels) • Lernfähigkeit (beim korrekten Auf und Abbau der Geräte, Reflexion der durchgeführten Übungen)