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I 122/2006 GEF 18. Oktober 2006 GEF C
Interpellation
1835 Renggli, Biel (FDP)
Weitere Unterschriften: 0 Eingereicht am: 23.05.2006
Hospitalisierungskosten der Region Biel/Berner Jura im kantonalen Vergleich
Aus den Informationen vom 13. Februar 2006 der Gesundheits- und Fürsorgedirektion an den Regionalrat ergibt sich für den Berner Jura folgende Statistik der Spitalaufenthalte 2003:
Spital Spitalaufenthalte
in Tagen in Prozent Spitäler des Berner Juras (Moutier, St. Immer) 3 990 29,50 %
Spitalzentrum Biel 5 437 40,20 %
Klinik Linde Biel 567 4,20 %
Privatspitäler Bern 284 2,10 %
Inselspital 884 6,54 %
Spitäler Kanton Jura 516 3,81 %
Spitäler anderer Kantone 1 847 13,65 %
Total Spitaltage Berner Jura 13 525 100,00 %
1. Entwicklung
a) Wie hat sich diese Statistik in den Jahren 2004 und 2005 weiterentwickelt?
b) Kann diese Statistik um die Spitalaufenthalte ergänzt werden, die nur die Spitäler im Kanton Neuenburg betreffen?
2. Spitaltage
Wie hoch sind die Durchschnittskosten pro Spitaltag a) in den kantonsnahen Spitälern?
b) im Spitalzentrum Biel c) im Hôpital du Jura bernois?
3. Ambulanzen
Die Ambulanzdienste des Berner Juras kommen pro Jahr rund 2500 Mal zum Einsatz (wovon 1300 Sekundärtransporte).
a) Wie viele dieser Einsätze betreffen Transporte zwischen Spitälern?
b) Wie viele Transporte betreffen weder das Spital Moutier noch das Spital St.
Immer?
c) Wie oft kommt der Ambulanzdienst des Spitalzentrums Biel zum Einsatz?
4. Geburtenabteilungen
Fragen für die Jahre 2004 und 2005:
a) Wie viele Geburten wurden im Berner Jura verzeichnet?
b) Wie viele Geburten und wie viele Kaiserschnitte wurden im Spital St. Immer verzeichnet?
c) In welchen Spitälern und Kliniken wurden die übrigen Geburten verzeichnet?
d) Im Wissen darum, dass bei Geburten im Hinblick auf allfällige Komplikationen und Kaiserschnitte ein ständiges medizinisches Team (Anästhesist, Chirurg, OP- Schwestern) nötig ist:
1. Wie sind die Durchschnittswerte der Geburten und Kaiserschnitte in den Geburtsabteilungen
- der Spitäler im Kanton Bern?
- der Spitäler in Biel?
2. Wie viel kostet im Durchschnitt eine Geburt - in den Spitälern im Kanton Bern?
- in den Spitälern in Biel?
- im Spital St. Immer?
Antwort des Regierungsrates
Die Zahlenangaben in der Antwort stammen aus den obligatorischen Statistiken (medizinische Statistik, Krankenhausstatistik) des Bundes sowie den durch die Spitäler abgegebenen Daten gemäss Vorgaben der Gesundheits- und Fürsorgedirektion (GEF).
Die Auswertungen wurden durch die GEF vorgenommen. Die Angaben können nicht ohne Weiteres mit ausserkantonalen statistischen Angaben verglichen werden, weil keine einheitlichen Vorgaben für solche Vergleiche bestehen.
Zu Frage 1:
Die Tabellen 1 bis 3 zeigen die Anzahl hospitalisierter Patientinnen und Patienten, die im Berner Jura ihren Wohnsitz haben. Die Angaben beziehen sich sowohl auf die stationären (Dauer des Aufenthaltes grösser als 24 Stunden) wie auch auf die teilstationären (Dauer des Aufenthaltes kleiner als 24 Stunden, aber keine ambulante Behandlung) Aufenthalte.
Tabelle 1: Fallzahlen stationär und teilstationär von Personen mit Wohnort im Berner Jura (BFS-Regionen 39, 40, 41, 57, 60, 61) im Jahr 2003
2003 Fallzahl In Prozent
Spitäler des Berner Juras (inkl.
Psychiatrie)
4’411 32.61%
Spitalzentrum Biel 5’447 40.27%
Klinik Linde Biel 567 4.19%
Privatspitäler Bern 284 2.10%
Inselspital 884 6.54%
Spitäler Kanton Jura 516 3.82%
Spitäler Kanton Neuenburg 444 3.28%
Spitäler anderer Kantone 475 3.51%
Weitere Berner Spitäler (RSZ, Psychiatrie, Rehabilitation)
497 3.67%
Total Anzahl der Fälle 13’525 100%
Tabelle 2: Fallzahlen stationär und teilstationär von Personen mit Wohnort im Berner Jura (BFS-Regionen 39, 40, 41, 57, 60, 61) im Jahr 2004
2004 Fallzahl In Prozent
Spitäler des Berner Juras 3’898 31.00%
Spitalzentrum Biel 5’095 40.51%
Klinik Linde Biel 579 4.60%
Privatspitäler Bern 337 2.68%
Inselspital 972 7.73%
Spitäler Kanton Jura 588 4.68%
Spitäler Kanton Neuenburg 365 2.90%
Spitäler anderer Kantone 433 3.44%
Weitere Berner Spitäler (RSZ, Psychiatrie, Rehabilitation)
309 2.46%
Total Anzahl der Fälle 12’576 100%
Tabelle 3: Fallzahlen stationär und teilstationär von Personen mit Wohnort im Berner Jura (BFS-Regionen 39, 40, 41, 57, 60, 61) im Jahr 2005*
2005 Fallzahl In Prozent
Spitäler des Berner Juras 4’284 42.55%
Spitalzentrum Biel 3’292 32.70%
Klinik Linde Biel 628 6.23%
Privatspitäler Bern 319 3.17%
Inselspital 989 9.82%
Weitere Berner Spitäler 556 5.52%
Total Anzahl der Fälle 10’068 100%
*Die Angaben zu Personen, die sich ausserhalb des Kantons behandeln liessen, liegen für das Jahr 2005 noch nicht vor.
Zu Frage 2:
Im Kanton Bern werden seit 1999 vorwiegend die behandelten Fälle statistisch erfasst und auch finanziert. In der untenstehenden Tabelle sind deshalb die Fallkosten aufgelistet.
Zusätzlich haben wir auch die Kosten aufgrund einer statistischen Gewichtung der Fallschwere berechnet (Basis APDRG Vers. 5.1/1.6, verrechnete Kostengewichte):
Tabelle 4:
Basis 2005
Austritte Gewichtete Austritte Case Load (CL)
Nettokosten pro
Austritt
Nettokosten pro
gewichtetem Austritt (CL)
Hôpital Jura bernois
SA 4‘326 3‘397 8‘246 10‘501
Spitäler fmi AG 11‘041 7‘533 6‘509 9‘541
RSZ Bern AG 24‘305 19‘971 7‘903 9‘618
RSZ Emmental AG 11‘446 8‘716 6‘746 8‘859
SRO AG 10‘924 8‘776 7‘136 8‘883
RSZ Biel AG 15‘179 11‘774 7‘093 9‘144
Spitäler Saanenland
Thun Simmental AG 18‘516 13‘145 6‘305 8‘882
Durchschnitt der RSZ 95‘737 73‘312 7‘116 9‘293
Über Daten ausserkantonaler Spitäler verfügt die Gesundheits- und Fürsorgedirektion zur Zeit nicht.
Zu Frage 3a:
Die Statistiken der Rettungsdienste werden allgemein nach den Kategorien D1 bis D3 geführt.
- D1 bedeutet, dass es sich um einen Einsatz handelt, bei dem die Vitalfunktionen des Patienten beeinträchtigt sind oder dies vermutet wird.
- D2 sind Einsätze, die dringend sind, aber ohne vermutete Beeinträchtigung der Vitalfunktionen.
- D3 sind Patiententransporte auf Voranmeldung, in den meisten Fällen von Spital zu Spital.
Im Jahr 2005 erfolgten 76 Transporte von St. Imier nach Moutier und 4 Transporte in umgekehrter Richtung.
Von Moutier wurden nach
- Biel 163
- Bern 35
- Delémont 76 und nach
- Basel 3
Transporte durchgeführt, von St.Imier nach
- Biel 258
- Bern 38
- La Chaux-de-Fonds 56 und nach - Neuchâtel 2
Transporte durchgeführt.
Zu Frage 3b:
Von den Ambulanzen Moutier und St. Imier wurden weniger als 5 % der Einsätze durchgeführt, die die beiden Spitäler nicht betrafen. Von den Einsatzstandorten Tavannes erfolgten 100 Einsätze und von Tramelan 80 Einsätze, bei denen die Spitäler Moutier und St. Imier nicht involviert waren.
Zu Frage 3c:
Im Jahr 2005 erfolgten 156 Einsätze im Gebiet der Hôpital Jura bernois SA durch den Ambulanzdienst von Biel (ARB AG).
Zu Frage 4:
Im Jahr 2004 haben Frauen mit Wohnsitz im Berner Jura 419 Kinder geboren. Die Aufteilung auf die verschiedenen Geburtsorte zeigt Tabelle 5.
Tabelle 5: Anzahl Geburten von Personen mit Wohnort im Berner Jura 2004 (Hauptdiagnose ICD-10: Z37.0-Z38.8)
2004
Hôpital Jura bernois 58
Privatspitäler Kanton Bern 72
Spitäler fmi AG 1
Spitalzentrum Biel 177
Total Kanton Bern 308
Total Kanton Solothurn 2
Total Kanton Baselland 2
Total Kanton Jura 79
Total Kanton Neuenburg 27
Total Kanton Waadt 1
Total Geburten von Personen mit Wohnort im Berner Jura 419
Für das Jahr 2005 stehen die statistischen Angaben nur für den Kanton Bern zur Verfügung. Tabelle 6 zeigt die vergleichbaren Zahlen.
Tabelle 6: Anzahl Geburten von Personen mit Wohnort im Berner Jura 2005*
(Hauptdiagnose ICD-10: Z37.0-38.8) 2005
Hôpital Jura bernois 47
Privatspitäler Kanton Bern 76
Spitalregion Oberaargau SRO 1
Spitalzentrum Biel 161
Total Kanton Bern* 285
*Die Angaben zu den Geburten in Spitälern ausserhalb des Kantons liegen für das Jahr 2005 noch nicht vor
Die Anzahl Geburten und Kaiserschnitte im Jahr 2005 sind in Tabelle 7 enthalten:
Tabelle 7: Geburten und Kaiserschnitte in den Spitälern des Kantons Bern 2005 (Hauptdiagnose ICD 10: Z37.0-Z38.8; Hauptbehandlung CHOP-Codes:
74.0, 74.1, 74.2, 47.4, 47.99)
2005 Anzahl
Geburten
Anzahl Kaiserschnitt e
Anteil
Geburten mit Kaiserschnitt
Hôpital Jura bernois SA 117 29 24.8%
Spitalzentrum Biel 972 214 22.0%
Durchschnitt Kanton Bern Gesamtergebnis
8’392 2’425 28.9%
Die Durchschnittskosten einer Geburt können aufgrund des heutigen Datenmaterials nicht ermittelt werden. Die Tabelle 8 zeigt die Kosten der Austritte (stationär und teilstationär) wie auch der gewichteten Austritte aus der Abteilung Geburtshilfe und Gynäkologie der öffentlichen Spitäler im Kanton Bern.
Tabelle 8:
Basis 2005 Austritte
Gewichtete Austritte Case Load (CL)
Nettokosten pro
Austritt
Nettokosten pro gewichtetem Austritt (CL)
Hôpital Jura bernois
SA 334 215 8‘356 12‘980
Spitäler fmi AG 1‘205 879 6‘564 8‘996
RSZ Bern AG 1‘616 1‘267 6‘977 8‘900
RSZ Emmental AG 1‘052 806 6‘574 8‘578
SRO AG 1‘207 871 6‘688 9‘273
RSZ Biel AG 2‘367 1‘628 6‘409 9‘318
Spitäler Saanenland
Thun Simmental AG 2‘254 1‘635 6‘724 9‘268
Durchschnitt RSZ 10‘035 7‘301 6‘706 9‘216
Aufgrund der Auswertungen des ersten halben Jahres 2006 ist zu erwarten, dass die Austrittszahlen im Bereich Geburtshilfe / Gynäkologie im Hôpital Jura bernois steigen werden. Dadurch dürften sich die Nettokosten pro Austritt reduzieren, weil davon ausgegangen werden kann, dass die Grundkosten für die Erbringung der Leistungen sich nicht verändern.
An den Grossen Rat