Physik D – Atom-, Molekül- und Kernphysik
Dr. Christian Thierfelder SS 2010
Dr. Uwe Gerstmann 23.04.2010
Übungsblatt 3 - Kugelflächenfunktionen
Abgabe: 30.04.2010 (bis 12:00 in Briefkasten auf N3) Besprechung: 03.05.2010 und 05.05.2010
1. Kugelflächenfunktionen und Orbitale
Die Winkelabhängigkeit atomarer Wellenfunktionen wird durch die sog. Kugelflä- chenfunktionen Ylm beschrieben:
Ylm(ϑ, ϕ) = s
2l+ 1 4π
(l−m)!
(l+m)!Plm(cosϑ)eimϕ.
Dabei sind die Funktionen Plm durch die verallgemeinerten Legendre-Polynome gegeben:
Plm(x) = (−1)m
2ll! (1−x2)m/2 dl+m
dxl+m(x2−1)l
(a) Vergleichen Sie die Kugelflächenfunktionen zu m = 0 für verschiedene Dre- himpulsquantenzahlen (p,d und f Elektronen). Bestimmen Sie die explizite Form der betreffenden Orbitale |Yl0(ϑ, ϕ)|2. Stellen Sie diese graphisch in Polardiagram- men dar und diskutieren Sie Gemeinsamkeiten sowie die Lokalisierung bzgl. der ausgezeichneten Achsen.
(b) Vergleichen Sie die Kugelflächenfunktionen zu m = ±l für verschiedene Dre- himpulsquantenzahlen (p,d und f Elektronen). Bestimmen Sie die explizite Form der betreffenden Orbitale |Yl±l(ϑ, ϕ)|2. Stellen Sie jeweils einen Repräsentanten graphisch in Polardiagrammen dar und diskutieren Sie Gemeinsamkeiten sowie die Lokalisierung bzgl. der ausgezeichneten Ebenen.
2. Linienform
Man betrachte einen, ab dem Zeitpunkt t= 0 beginnenden, Emissionsprozess. Die Lichtfeldamplitude soll in komplexer Schreibweise, folgende Gestalt haben
F(t) =F0(e−γteiω0t+k.k.) (t >0).
a.) Berechnen Sie die Fouriertransformierte c(ω) von F(t).
b.) Nähern Sie |c(ω)|2 unter den Annahmenω0−ω ω0+ω und γ ω0+ω.
c.) Skizzieren Sie |c(ω)|2.
3. Cubic harmonics – Orbitale in der Chemie und Molekülphysik
(a) Die in Aufgabe 6 definierten Kugelflächenfunktionen Ylm sind i.a. komplex- wertige Grössen. Zeigen Sie, daß sich durch geeignete Linearkombination von Ylm und Yl−mein orthonormiertes System reellwertiger Orbitale (sog.cubic harmonics) ergibt:
Yl,0 =Yl0 Y+l,|m| = i|m|
√2
Yl−|m|+Yl|m|
Y−l,|m|= i|m|−1
√2
Yl−|m|−Yl|m|
D.h. zeigen Sie, daß die Y−l,|m|, Y+l,|m| bzgl. Winkelintegration normiert und or- thogonal sind.
(b) Geben Sie die explizite Form der cubic harmonics Y+l,|m|(ϑ, ϕ) für p und d Elektronen (l = 1undl = 2) an. Stellen Sie die zugehörigen Orbitale|Y+l,|m|(ϑ, ϕ)|2 in ihrer vollen Winkelabhängigkeit graphisch dar.
(c) Berechnen Sie Y+l,|m|(x, y, z) für p und d Elektronen, d.h. geben Sie die cubic harmonicsaus Aufgabenteil (b) in kartesischen Koordinaten(x, y, z) = (sinϑcosϕ, sinϑsinϕ,cosϑ) an.