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Archiv "DAK: Mehrausgaben von einer Milliarde Mark" (13.03.1975)

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Die Information:

Bericht und Meinung

NACHRICHTEN

Erwin Odenbach

als Geschäftsführender Arzt der Bundesärzte- kammer berufen

Dr. med. Erwin Odenbach hat am 1. März 1975 die Leitung der neu geschaffenen Abteilung „Fortbil- dung und Wissenschaft" der Bun- desärztekammer übernommen.

Odenbach, seit 1967 Vorstandsmit- glied der Bundesärztekammer (als einer der beiden vom Deutschen Ärztetag gewählten Repräsentan- ten der angestellten Ärzte), hat sein Vorstandsmandat gleichzeitig nie- dergelegt. Der Vorstand der Bun- desärztekammer dankte ihm bei seiner letzten Sitzung am 22. Fe- bruar 1975 für seine bisherige Ar- beit im Interesse der angestellten Ärzte wie der gesamten Ärzte- schaft. Sein Amt als Vizepräsident der Ärztekammer Nordrhein wird Odenbach bei der nächsten Dele- giertenversammlung dieser Kam- mer niederlegen. Vom Vorsitz des Marburger Bundes wird er auf der kommenden Hauptversammlung des Verbandes, die anläßlich des 78. Deutschen Ärztetages im Mai in Hamburg stattfindet, zurücktre- ten.

Schon diese Aufzählung wichtiger Ämter zeigt die Position Erwin Odenbachs, der in der Ärzteschaft vor allem als Repräsentant des Marburger Bundes (dessen Vorsit- zender er seit 1966 ist) bekannt wurde. Alle, die ihn kennen, wis- sen, daß er alles andere als ein Nur-Funktionär ist, sie kennen sei- ne breitgefächerten medizinischen Interessen, zweifellos eine notwen- dige Voraussetzung für das neue ihm übertragene Amt. Schon seine Promotion (unter Werner Scheid, Köln, und Hans Heinrich Wieck, jetzt Erlangen) zeigte fachübergrei- fende Interessen; er entwickelte eine psychologische Methode auf elektrophysiologischer Grundlage zur Erkennung psychogener neu- rologischer Störungen.

Der Neurologe Erwin Odenbach, der nach dem Staatsexamen im

Jahre 1955 viele Jahre an der Uni- versitätsnervenklinik in Köln tätig war, war in den Jahren 1960/61 von der Liga der Rotkreuz-Gesellschaf- ten nach Marokko entsandt. Er lei- tete in Meknes ein Behandlungs- zentrum 'für die Opfer der Triortho- kresylphosphat-Lähmung und un- tersuchte selbst über 5000 dieser Erkrankten.

Vielen Ärzten wurde der neue Lei- ter der Abteilung „Fortbildung und Wissenschaft" auf den Internatio- nalen Fortbildungskongressen der Bundesärztekammer bekannt: bei berufspolitischen Kolloquien, vor allem aber auch als Organisator und fachkundiger Teilnehmer vieler Veranstaltungen zur Drogenabhän- gigkeit — einem Problem, dessen Bewältigung ihm besonders am Herzen liegt. Deshalb organisierte er in Nordrhein mit Erfolg nach dem Schneeballsystem zahlreiche Fort- bildungsveranstaltungen zu diesem Thema.

Last not least sollten Odenbachs internationale Verbindungen er- wähnt werden, die ihm sicherlich bei seiner künftigen Arbeit sehr nützen werden. Geprägt ist das In- teresse an internationalen Fragen schon durch seine Herkunft: Gebo- ren wurde er 1924 in Den Haag;

sein Vater war französischer Licen- ciö en droit. Immer wieder hat Er- win Odenbach Aufgaben im über- nationalen Bereich übernommen.

Erwähnen wir nach der wissen- schaftlichen und organisatorischen Tätigkeit in Marokko auch den Vorsitz im Weltmedizin-Studenten- verband, seine Bemühungen für die angestellten Ärzte im Rahmen der Europäischen Gemeinschaft und — gleichsam als ein weiteres Symptom — die korrespondieren- de Mitgliedschaft in der Deutschen medizinischen Gesellschaft von Chi-

kago.

Die Redaktion des DEUTSCHEN ÄRZTEBLATTES wünscht dem neuen Geschäftsführenden Arzt der Bundesärztekammer im Interesse der anspruchsvollen Aufgabe viel Erfolg. DÄ

DAK: Mehrausgaben von einer Milliarde Mark

Die Deutsche Angestellten-Kran- kenkasse (DAK) veranschlagt ihre Mehrausgaben im Jahr 1975 auf mehr als eine Milliarde Mark. Im einzelnen rechnet die zweitgrößte Ersatzkasse im Bundesgebiet (rund 3,5 Millionen Mitglieder) damit, daß sich die Ausgaben beim Zahn- ersatz um 48 Prozent je Mitglied erhöhen werden, bei der Kranken- hausbehandlung um 22 Prozent, bei den Heil- und Hilfsmitteln um 21,6 Prozent, bei den Arzneien um 14 Prozent, bei den Zahnarzthono- raren um 13 Prozent und bei den Arzthonoraren um 9,5 Prozent.

Die „flankierenden Maßnahmen"

im Zuge der Novellierung des § 218 StGB werden von der DAK auf 46 Millionen Mark und die Kosten des am 1. Oktober 1974 in Kraft getre- tenen sogenannten Rehabilitations- angleichungsgesetzes auf mehr als 25 Millionen Mark veranschlagt.

Die Vertreterversammlung der DAK beschloß am 8. Februar 1975, den Beitragssatz vom 1. April 1975 an auf 11,2 Prozent zu erhöhen. Die DAK wird zu diesem Zeitpunkt die teuerste Ersatzkasse der Bundes- republik sein. (Lesen Sie dazu auch den Kommentar auf Seite 714).

Medizin-Studienplatz für jeden sechsten

Zum Sommersemester 1975 wird voraussichtlich nur jeder sechste Bewerber um einen Studienplatz im Fach Humanmedizin auch tat- sächlich sein Medizinstudium auf- nehmen können. Das ergaben er- ste Auswertungen der insgesamt 36 574 Anträge hinsichtlich Stu- dienplatzangebot und Nachfrage in den bundesweiten Numerus-clau- sus-Fächern durch die Zentralstel- le für die Vergabe von Studienplät- zen. Für das Fach Humanmedizin stehen 2891 Plätze zur Verfügung;

beworben haben sich 19 781 Aspi- ranten. Das bedeutet eine Relation von rund 1 : 6. Gegenüber den ver-

718 Heft 11 vom 13. März 1975

DEUTSCHES .ÄRZTEBLATT

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Die Information:

Bericht und Meinung

AUS DEN BUNDESLÄNDERN

gangenen Vergabeverfahren hat sich damit im Studiengang Medizin an dem Verhältnis Studienbewer- ber/Studienplatz praktisch nichts geändert. Leicht verbessert hat sich die Lage im Studiengang Pharmazie von 1 : 6 im Sommerse- mester 1974 auf 1 : 4 im zur Zeit laufenden Verfahren. Verschlech- tert hat sich dafür die Situation im Studiengang Tiermedizin: hier ste- hen 1091 Bewerber 89 Studienplät- zen gegenüber (1 :12), zum Som- mersemester 1974 kamen auf einen Studienplatz sieben Studienaspi- ranten. EB

Thyssen-Stiftung fördert medizinische Forschungsprogramme

Insgesamt 9,1 Millionen DM stellt die Friedrich-Thyssen-Stiftung in diesem Jahr zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung be- reit. Den größten Anteil erhält der Forschungsbereich Medizin mit vier Millionen DM. Schwerpunkt dieses ist die Biologie des Alterns.

Sie wird auch von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Bonn, betreut.

Als neuen Förderungsschwerpunkt nimmt die Stiftung die Förderung des Bereichs „Staat, Wirtschaft und Gesellschaft" auf. Diese Spar- te bezieht sich im Gegensatz zur anderen Stiftungsarbeit auf die Ge- genwart. Für diesen gesellschafts- politischen Bereich stehen in die- sem Jahr insgesamt 500 000 DM zur Verfügung. Insgesamt 24 wis- senschaftliche Einzelvorhaben wur- den vom Kuratorium und dem wis- senschaftlichen Beirat der Thys- sen-Stiftung genehmigt. DÄ

In einem Satz

Unfälle — Insgesamt 9651 Men- schen kamen 1973 in der Bundes- republik Deutschland durch „Sturz- unfälle" im häuslichen Bereich ums Leben, wie eine statistische Auswertung der Aktion „Das siche-

re Haus" ermittelte. HC

NIEDERSACHSEN

Keine Fluoridierung des Trinkwassers

Die Fluoridierung des Trinkwassers sei grundsätzlich eine erfolgver- sprechende Maßnahme zur Karies- prophylaxe, erklärte Sozialmini- ster Helmut Greulich im Landtag;

in der gesundheitlichen Auswir- kung mindestens gleichwertig sei jedoch die gezielte Verabreichung von Fluorid an Kinder bis zu 16 Jahren. Dies sei schon aus wirt- schaftlichen Gründen einer unter- schiedslosen und kostenintensiven Fluoridierung des gesamten Trink- wassers vorzuziehen, die zu 99 Prozent keine gesundheitlichen Auswirkungen hätte. Deshalb soll zur Zeit in Niedersachsen das Trinkwasser nicht fluoridiert wer- den. Man will statt dessen die Aus- gabe von Fluorsalztabletten, die es schon seit 1969 gibt, an Kinder bis zu 16 Jahren ausbauen. WZ

Neuer Staatssekretär im Sozialministerium

An Stelle von Heinz Reichwaldt, der von Sozialminister Helmut Greulich in den Wartestand ver- setzt wurde, ist Dr. jur. Helmut Tel- lermann zum Staatssekretär im nie- dersächsischen Sozialministerium ernannt worden. Dr. Tellermann gehört seit 1959 der SPD an. Er war mehrere Jahre lang Oberstadt- direktor von Lüdenscheid, dann von 1970 bis 1974 Staatssekretär im Innenministerium und zuletzt Staatssekretär im niedersächsi- schen Ministerium für Bundesange- legenheiten. DÄ-N

BADEN-WÜRTTEMBERG

Weniger Studenten als erwartet

Der Zustrom zu den neun Universi- täten des Landes Baden-Württem- berg ist nach Aussage des Statisti- schen Landesamtes im Winterse-

mester 1974/75 etwas hinter den ursprünglichen Erwartungen zu- rückgeblieben. Insgesamt sind an allen Universitäten 84 341 ordentli- che Studierende (ohne Gasthörer) eingeschrieben, so daß sich die Studentenzahl gegenüber dem ver- gleichbaren Wintersemester 1973/

74 um 5,4 Prozent erhöht hat; eine so geringe Zunahmequote ist seit mehreren Jahren nicht mehr aufge- treten. Auch die Zahl der Studien- anfänger hat gegenüber dem letz- ten Wintersemester nur um 0,7 Pro- zent auf 13 144 (Vorjahr: 13 050) zu- genommen. Der Anteil der auslän- dischen Studenten an der Gesamt- zahl der Studierenden hat sogar abgenommen; er beträgt nur noch 8,5 Prozent gegenüber 8,8 Prozent im Vorjahr. gr

„Go-in" beim

Gesundheitssenator

Ende Februar fand beim Berliner Senator für Gesundheit und Um- weltschutz, Erich Pätzold, ein

„Go-in" statt, an dem sich 50 Assi- stenzärzte und Chefärzte mehrerer psychiatrischer Kliniken Westber- lins beteiligten. Sie hinterließen dem abwesenden Senator einen of- fenen Brief, in dem sie gegen Stel- lenstreichungen in der Landesner- venklinik protestierten.

Zu diesem „Go-in" hatten unter an- derem die Assistenzärzte der Lan- desnervenklinik Berlin aufgerufen.

In dem Aufruf hieß es: „Wir sehen uns zu diesem Schritt in die Öffent- lichkeit noch vor den Wahlen ge- zwungen, da die ohnehin schon schlechte Krankenversorgung in der Landesnervenklinik durch die rücksichtslosen Stellenstreichun- gen des Senats chaotische Zustän- de anzunehmen droht. Wir können eine Arbeit unter solchen Bedin- gungen aus Verantwortung gegen- über den Kranken nicht hinneh- men. Zu weiteren Schritten sind wir gezwungen, falls unsere Forde- rungen vom Senat nicht erfüllt wer- den."

Die Vertreterversammlung und der Vorstand des Landesverbandes

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 11 vom 13. März 1975 719

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