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Archiv "Arp-Museum: Winterpracht und das Künstler-Ich im Wandel der Zeit" (08.03.2013)

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Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 110

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Heft 10

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8. März 2013 A 457 ARP-MUSEUM

Winterpracht und das Künstler-Ich im Wandel der Zeit

Zwei Ausstellungen mit Werken aus der Sammlung Rau für UNICEF im Arp-Museum Bahnhof Rolandseck

D

ie Wetteraufzeichnungen für Paris in den 70er und 80er Jahren des 19. Jahrhunderts zeigen Tiefsttemperaturen bis zu minus 23,9 Grad Celsius. Diese strengen Winter veranlassten die Impressio- nisten, ganze Tage malend im Schnee zu verbringen. Dabei fiel ihnen auf, dass Schnee neben dem dominierenden Weiß auch blaue und rosa Farbtöne enthält. Die auf diese Weise entstandenen Winter- bilder, vor allem von Claude Mo- net, aber auch von Sisley, Courbet, van Gogh, Gauguin und den deut- schen Impressionisten sind erstmals im Arp-Museum eindrucksvoll zu- sammengefasst („Lichtgestöber. Der Winter im Impressionismus, bis 14.

April“). Grundstock sind Werke aus der Sammlung Rau für UNICEF.

Die Sammlung des Kinderarztes, der sein Fabrikantendasein zuguns- ten seiner ärztlichen Hilfstätigkeit in einem von ihm finanzierten Kin- derkrankenhaus in Afrika aufgab, zeigt sein Gespür für Qualität und Schönheit in der Malerei. Das gilt

auch für die 57 zusätzlichen hoch- karätigen Leihgaben aus internatio- nalen Museen. Claude Monet war so vom Winter fasziniert, dass er ei- gens nach Norwegen fuhr, um die Farbwirkung von Schnee dort zu studieren. Unvergleichlich seine Lokomotive im Schnee aus dem Jahr 1875. Gauguin setzt mit einem Winterbild einen Kontrapunkt zu seinen Südseebildern. Auch die deutschen Impressionisten Max Liebermann, Max Slevogt und Lo- vis Corinth überzeugen in ihren Winterbildern. Ergänzt werden die Wintergemälde durch frühe Foto- grafien, die sich mit dem strengen Winter auseinandersetzen. Beson-

ders eindrucksvoll sind die Fotogra- fien von Eugène Cuvelier, den Brü- dern Bisson, sowie dem Amerika- ner Alfred Stieglitz und dem Deut- schen Albert Renger-Patzsch.

Ausgehend von fünf herausra- genden Porträts der Sammlung Rau für UNICEF von Delyen über De- gas bis zu Vuillard, beleuchtet die Ausstellung „Kunstkammer Rau.

Der Künstler und sein Modell“ vom 17. Mai bis 30. März 2014 das Künstler-Ich im Wandel der Zeit. In einem weiten Panorama vom 15. bis zum 20. Jahrhundert erlebt der Be- trachter die Lebenswelten von Ma- lern und ihren Modellen und lernt im Künstleratelier den Auftraggeber in seinen verschiedenen Rollen ken-

nen. Doch inwieweit kann ein Por- trät das Versprechen einlösen, auch ein Seelenbildnis zu sein? Seit der Antike beschäftigt diese Frage Phi- losophen, Künstler und schließlich die Psychoanalyse. Menschliche Sehnsüchte zeigen sich in den idea- len Frauenbildnissen von Cranach bis Renoir. Intime Familienporträts der Künstler – ob nun von Leyster, Gainsborough, Degas oder van Dongen gemalt, verleihen der Seele des geliebten Menschen in ihrem Abbild ewige Dauer.

Ernst Wanner Arp-Museum Bahnhof Rolandseck, Hans-Arp-Allee 1,

53424 Remagen, Telefon: 02228 94250; www.arpmu seum.org; Öffnungszeiten: dienstags bis sonntags und fei- ertags 11 bis 18 Uhr; Eintritt: 8 Euro, ermäßigt 6,50 Euro.

INFORMATIONEN

Claude Monet, Le train dans la neige.

La locomotive, 1875

Foto: © Paris, Musée Marmottan Monet

Kees van Dongen, Mädchen mit Matrosenkragen,

1912 Foto: Sammlung Rau für UNICEF/P. Schälchli, Zürich

K U L T U R

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