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Archiv "AIP: In Großbritannien belächelt" (11.10.1990)

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§ 218

Zu dem Leserbrief „Ethischer Prozeß" von Dr. Busch in Heft 36/1990, der sich auf den „seite eins"-Beitrag „Gangbarer Weg" in Heft 31/32/1990 bezog:

Kein Leben zweiter Klasse

Eine wesentliche Argu- mentationslinie des Beitrags ist die Behauptung, Kirche und Staat besäßen nicht die moralische Kompetenz, für das unverbrüchliche Recht auf Leben einzutreten — sie hätten in der Vergangenheit oft genug dagegen verstoßen.

Die zweite Behauptung ist pauschalierend und so nicht haltbar; problematischer ist aber noch die Schiefheit der Schlußfolgerung: Demnach dürfte keiner — weder ein Einzelner noch eine Instituti- on — aus früheren Fehlern ler- nen. Nach Hitler hätte der deutsche Staat also das Recht verwirkt, für Demokratie und Lebensrecht aktiv einzutre- ten. Wäre er denn dann ver- pflichtet, die Linie des Natio- nalsozialismus fortzusetzen?

Im zweiten Teil weist Herr Dr. Busch darauf hin, daß die Frauen aus der Unterschicht viel weniger Möglichkeiten hätten, sich der Strafverfol- gung zu entziehen. Das ist be- trüblich richtig und dürfte auch für andere Straftaten gelten.

Ich denke auch, daß Ge- fängnisstrafen generell nicht der menschlichen Weisheit letzter Schluß sein dürfen. Ei- ne Reform des Strafvollzugs- wesens ist mehr als überfällig.

Es ist gut vorstellbar, daß es andere, sinnvollere Formen der Wiedergutmachung ge- ben kann als eine Haftstrafe.

Nur — dieser Gedanke müßte alle Delikte umfassen.

Ist eine Frau, die in der Ver- zweiflung ihren brutalen Ehe- mann vergiftet hat, im Ge- fängnis besser aufgehoben als eine Mutter, die abgetrieben hat? Und trotzdem gibt es keine „Indikationslösung" für schwierige Ehemänner!

So sehr uns die Schicksale vieler Frauen betroffen ma- chen müssen — wir können nicht das ungeborene Kind

als „Leben zweiter Klasse"

ansehen. Auch in einer plura- listischen Gesellschaft gibt es Grundsätze, hinter die ein Zurückweichen unmöglich ist. Dazu gehört zweifellos der Satz Adornos — welcher sicher nicht im Geruch des von Dr. Busch so angepran- gerten Fundamentalismus steht —: „Auschwitz darf sich nicht wiederholen." Das heißt aber: Kein menschliches Le- ben — nicht das der Juden, nicht das der unheilbar Kran- ken, nicht das der ungebore- nen Kinder — darf wehrlos der Vernichtung preisgegeben sein.

Dr. med. Gabriel Ehren, Friedrich-List-Straße 10, 4300 Essen

AIP

Zu dem Leserbrief „Nur be- dingt einsetzbar" von Dr. Rothen- bächer in Heft 30/1990:

In Großbritannien belächelt

Auch Herr Dr. Rothenbä- cher hat es immer noch nicht begriffen: Ärzte im Prakti- kum werden als Kollegen oh- ne Berufserfahrung voll ein- gesetzt — wie seit über 15 Jah- ren Kollegen mit Neuappro- bation —, nur bekommen AiP in der Bundesrepublik für den vollen Einsatz eben nur ein Putzfrauengehalt von 1000 DM.

Hier in Großbritannien wird der AiP nur belächelt.

Wie kann ein so reiches Land einen so niedrigen Lohn zah- len? Wie kann man Jungme- diziner 18 Monate unter Teil- registrierung lassen und ih- nen de facto die gleiche Ver- antwortung geben wie vor- her? Warum dauert das Trai- ning — sechs Jahre plus 18 Monate — viel zu lang, und warum sind deutsche Ärzte bei Berufseintritt so alt? Das sind die Fragen, die sich hier im Ausland gestellt werden.

Man wundert sich nur noch!

Dr. Andreas C. M. Hein- ze, House Physician. ,North Devon District Hospital, Ra- leigh Park, Barnstaple, Devon EX31 4JB, U.K.

Zusammensetzung: 1 Tablette CAPOZIDE® 25 (50) enthält: 25 (50) mg Captopril und 25 mg Hydrochlorothiazid. Anwendungsgebiete:

Hypertonie. ger__izeigen: Überempfindlichkeit gegen Captopril, Thiazid-Diuretika und Sulfonamide, deutliche Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance 60 ml/Nlin. undloder Serum-Kreatinin

> 1,8 mg/100 ml), Glomerulonephritis, beidseitige Nierenarterien- stenose oder Nierenarterienstenose bei einer Einzelniere; Zustand nach Nierentransplantation. Aortenklappenstenose oder andere Ausflußbe- hinderungen. Autoimmun- oder Kollagenkrankheiten, z.B. Lupus erythematodes, Sklerodermie, besonders bei gleichzeitig eingeschränk- ter Nierenfunktion, und bei gleichzeitiger Einnahme von Immunsup- pressiva, systemischen Corticoiden und Antimetaboliten. In diesen Fäl- len ist CAPOZIDE® nur nach besonders kritischer Nutzen/Risiko-Abwä- gung anzuwenden. Das weiße Blutbild bzw. der Urinbefund (Protein- urie) sind sorgfältig zu überwachen. Schwere Leberfunktionsstörun- gen, Coma hepaticum. Therapieresistente Hypokaliämie; schwere Hyponatriämie und/oder ausgeprägte Dehydratation. Schwangerschaft und Stillzeit; primärer Hyperaldosteronismus. Warnhinweise: Bei.vor- angegangener intensiver Behandlung mit Diuretika, bei ausgeprägten Salz- und Flüssigkeitsverlusten, bei renovaskulärem Hochdruck oder bei Herzinsuffizienz unter den oben zitierten Umständen kann es bei Beginn der CAPOZIDE8-Therapie zu einem starken Blutdruckabfall kommen. Bei diesen Patienten sollten vor Beginn der Therapie die Diu- retika abgesetzt oder deren Dosis stark reduziert und auch die Dosis von CAPOZ1DE® reduziert werden, um dadurch das Risiko des Blutdruckab- falles zu mindern. Bei jedem Patienten mit Hypertonie oder Herzinsuffi- zienz muß vor Behandlungsbeginn die Nierenfunktion untersucht wer- den. Die Häufigkeit des Auftretens der meisten Nebenwirkungen unter CAPOZIDE® ist prinzipiell mit der Nierenfunktion verknüpft, da das Medikament renal ausgeschieden wird. Die Dosis sollte nicht über das absolut nötige Minimum hinausgehen und sollte bei Nierenkranken reduziert werden. Bei Patienten mit Nierenerkrankungen müssen daher regelmäßig die entsprechenden Laborkontrollen durchgeführt werden.

Die CAPOZIDE®-Behandlung soll abgebrochen werden bei therapieresi- stenter Entgleisung des Elektrolythaushaltes, orthostatischen Beschwerden, Überempfindlichkeitsreaktionen, starken gastrointesti- nalen Beschwerden, zentralnervösen Störungen, Pankreatitis, Blutbild- veränderungen, bei akuter Cholezystitis, beim Auftreten einer Vaskuli- tis und Verschlimmerung einer bestehenden Myopie. Nebenwirkun- gen: Gelegentlich allergischer Hautausschlag mit Jucken und Rötung, selten Nesselausschlag, zum Teil mit Fieber, gelegentlich Eosinophilie, in Einzelfällen mit positivem ANA-Titer, kutaner Vaskulitis; selten schwere Hautreaktionen; Photosensibilität; angioneurotisches Ödem (Zungen-, Glottisödem). Gelegentlich Abnahme, Veränderung oder vorübergehender Verlust der Geschmacksempfindung. Manchmal Aphthen, Mundtrockenheit, gastrointestinale Störungen. Gelegentlich vorübergehende Übelkeit, Oberbauchbeschwerden. In Ausnahmefällen Leberfunktionsstörungen mit sekundärer Cholestase, Pankreatitis möglich. Sehr selten Hustenreiz mit oder ohne trockenen Husten. Lun- genödem mit Sch-ocksymptomatik in Einzelfällen, möglicherweise allergische Reaktion auf Hydrochlorothiazid. Bei \Torbestehender Nie- renerkrankung Proteinurie möglich; in diesen Fällen daher vor Beginn und während der ersten 8 Monate der Behandlung monatliche Kontrolle (cave>lg,/Tag), Anstieg des Blutharnstoffs und des Serum-Kreatinins.

Unter Behandlung mit CAPOZIDE®, besonders bei Patienten mit einge- schränkter Nierenfunktion, Kollagenkrankheiten oder Behandlung mit Immunsuppressiva oder Antimetaboliten, kann es sehr selten zu Leu- kopenie, in Extremfällen Panzytopenie, kommen. Die unter Thiazid- Diuretika manchmal auftretende Erhöhung von Blutzucker, Blutharn- säure oder Blutfetten wurde unter CAPOZIDE® bisher nicht beobachtet.

Bei gleichzeitigem Vorliegen einer Nierenerkrankung kann in seltenen Fällen eine Störung des Flüssigkeits- oder Elektrolythaushalts auftreten.

Die Anwendung von

Hydrochlorothiazid kann bei länger dauernder

Einnahme zu Elektrolytveränderungen, insbesondere zu einer Erniedri- gung des Serum-Kaliums mit Muskel- und Wadenkrämpfen führen.

Hohe Kochsalzzufuhr vermindert die blutdrucksenkende Wirkung von CAPOZIDE®. Bei vorangegangener intensiver Behandlung mit Diuretika oder bei renovaskulärem Hochdruck oder bei Herzinsuffizienz kann es innerhalb einer Stunde nach der ersten CAPOZIDC-Gabe zu orthostati- schen Kreislaufdysregulationen kommen. In Einzelfällen kann insbe- sondere bei vorbestehender koronarer Herzkrankheit oder Durchblu- tungsstörungen des Gehirns ein starker Blutdruckabfall zum Auftreten von Herz-Kreislauf-Komplikationen führen (z.B. Brustschmerz, Herz- klopfen, Herzinfarkt, Schlaganfall). In Einzelfällen wurde eine Raynaud- Symptomatik verschlechtert. Begleiterscheinungen ohne gesicherten ursächlichen Zusammenhang: Kopfschmerzen, Schlafstörungen, depressive Symptomatik, Atemnot, Parästhesien, Haarausfall, Impo- tenz, Muskelschmerz, verschwommenes Sehen. Laborwerte: Anämie, Leukopenie, Thrombozytopenie sowie Anstiege von Leberenzymen s.o.

Wechselwirkungen mit anderen Mitteln und Dosierung sowie weitere Einzelheiten siehe Gebrauchsinformation. Neuere Arbeiten zeigen, daß die Captopril-Komponente in CAPOZIDE® den thiazidbedingten Stoff- wechselstörungen entgegenwirkt oder diese sogar aufhebt. Handelsfor- men und Preise: CAPOZIDE® 25: OP mit 20 Tabletten (N1) = DM 40,95;

50 Tabletten (N2) =DM 88,-; 100 Tabletten (N3) =DM 160,95:

CAPOZIDE® 50: OP mit 20 Tabletten (N1) =DM 59,25; 50 Tabletten (N2) =DM 130,85; 100 Tabletten (N3) =DM 247,05. von Heyden Pharma GmbH, Volkartstraße 83, 8000 München 19 Bristol Arzneimit- tel, Niederlassung Troisdorf, der Bristol-Myers GmbH, 5210 Troisdorf.

Stand: Mai 1990

A-3084 (8) Dt. Ärztebl. 87, Heft 41, 11. Oktober 1990

Referenzen

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