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Archiv "Unfallverhütung: Korrekturbedürftig" (14.04.1995)

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SPEK TRUM LESERBRIEFE

einer erheblichen weiteren Kosten-Aufblähung beitra- gen.

Horst M. Philippi, Bahnhof- straße 34, 66111 Saarbrücken

Es geht ums Geld Es ist doch immer wieder und zunehmend dasselbe:

Kaum wird eine neue (oder manchmal wiederentdeckte) Idee zur Patientenversor- gung publik, gerät sie seitens der Ärzteschaft in die Mühlen des ärztlichen Vertei- lungskampfes (zum Wohle des Patienten). Zum Beispiel

das sogenannte Hausarzt- Abo: Die Allgemeinmedizi- ner sind dafür (zum Wohle des Patienten), die Speziali- sten eher dagegen (zum Woh- le des Patienten), Argumente fliegen nach hüben und drü- ben (zum Wohle des Patien- ten), und in Wahrheit geht es

— so mein Verdacht — um nichts anderes als ums Geld.

Als Allgemeinmediziner bin ich natürlich auch für das Hausarzt-Abo und erlaube mir, dazu ein medizinisches Argument anzufügen. Seit je- her ist es die beste Grundlage patientengerechter und ko- stengünstiger Medizin, die

Patienten so gut und so lange wie möglich zu kennen. An diesen uralten, bewährten Grundsatz einer menschli- chen Medizin sollten wir uns durch den Hausarzt-Abo- Plan erinnern lassen — zum Wohle des Patienten und letztlich auch zu unserem.

Dr. med. R. Hagelberg, Eimsbütteler Straße 53-55, 22769 Hamburg

Ethikfonds

Zu dem Varia-Beitrag „Unklarer Be- griff, hohe Risiken" von Oskar H.

Metzger in Heft 3/1995:

Alle Vorurteile bestätigt

Da macht das DÄ der deutschen Ärzteschaft wie- der alle Ehre: Allein anhand dieses Artikels werden so ziemlich alle Vorurteile, die man in der Bevölkerung ge- genüber der Ärzteschaft hegt, schlagkräftig bestätigt.

Vor allem das eine: es geht mal wieder ausschließlich ums Geld. Und das gilt eben nicht für alle Ärztinnen und Ärzte. Bei den mindestens 20 Prozent der Bevölkerung, die Interesse an Ethik- bezie- hungsweise Grünen Fonds haben, ist entsprechend auch die Ärzteschaft vertreten.

Deren Motive läßt Oskar H.

Metzger in bester eindimen- sionaler betriebswirtschaftli- cher Manier vollkommen außer acht. Sein einziges Kri- terium ist der Zinsertrag und die Hoffnung auf den

„Wachstumsmarkt Umwelt- schutz". Im allein rendite- orientierten Denkmodell des Autors scheint es keinerlei Verständnis dafür zu geben, daß mittlerweile nicht wenige Menschen und nicht nur in diesem Land der Erde sehr wohl bereit sind, auf ein ge- wisses Maß an Zinsen zu ver- zichten:

• Weil dadurch in zu- kunftsorientierter Weise ökologisch sinnvolle Projekte gefördert werden können, in- dem man ihnen günstige Kre- dite zur Verfügung stellt.

• Weil eine wirklich um- welt- und sozialverträgliche Wirtschaftspolitik mit dauer- haft hohen Zinsen nicht mög- lich ist.

• Weil immer mehr Men- schen nicht wollen, daß ihr ei- genes Geld für die Zwecke von Rüstungsindustrie, Atomenergie und Umwelt- zerstörung eingesetzt wird.

Richtig ist: bei einem Großteil der angebotenen ethischen Geldanlagen han- delt es sich um rein werbe- technisch eingesetzte „grüne Mogelpackungen". Es gibt aber sehr wohl einige in sich glaubwürdige, transparente, nachprüfbare Projekte, die von Herrn Metzger nicht ein- mal erwähnt werden, wie zum Beispiel die Aktivitäten von EthIK Köln, Ökobank Frankfurt, GLS-Bank Bo- chum oder EDCS-Bank. . .

Wilfried Deiß, Liste Soziales Gesundheitswesen, Kam- penstraße 36, 57072 Siegen

Identität

Zu dem Leserbrief der Arztehefrau Sabine Lahnert in Heft 9/1995: „Ich habe meine eigene Identität":

Tragen Sie's mit Fassung

Tragen Sie's mit Fassung, wenn Sie mit „Frau Doktor"

angeredet werden. Das ist nicht bös gemeint. Das Volk will gern solche Erhöhungen.

Meiner Frau geht's ähnlich.

Aber sie hat das Rennen auf- gegeben. „Nicht ich bin pro- moviert worden, sondern mein Mann ist es." Antwort unserer Zugehfrau: „Da sa- ren Se wat, Frau Doktor. . . !"

Letztlich steckt die alte Form darin, die lautet: „Der Pastor und die Pastorin". Je- der wußte, daß er der Pastor war und sie seine Frau. Man sagte ja nicht „Frau Pastor", sondern die „Pastorin". Der Müller und die Müllerin. Da wäre es denn der Doktor und die Doktorin. Nur ist das un- gewöhnlich.. .

Das Ganze ist doch nur ein „keep smiling" wert. Wer

Unfallverhütung

Zu dem Beitrag „Neuer Unfallverhütungsbericht der Bundesregierung — Berufskrankheiten sind stark gestiegen" von Alexandra Endres in Heft 10/1995:

Korrekturbedürftig

Die Autorin hat aus dem Unfallverhütungsbericht Arbeit der Bundesregierung für das Jahr 1993 dort auf- geführte Zahlen korrekt zitiert. So hat sie unter anderem erwähnt, daß die anerkannten Berufskrankheiten (von 1992 auf 1993) um 42,5 Prozent zugenommen hätten. Will man jedoch den zeitlichen Verlauf des Berufskrankhei- tengeschehens richtig verfolgen, so sind andere, von der Autorin nicht erwähnte Zahlen von größerer Bedeutung:

die der erstmals entschädigten Berufskrankheiten, das heißt der Berufskrankheiten, bei denen wegen der Fol- gen der Berufskrankheit im Berichtsjahr erstmals eine Rente, eine Abfindung oder ein Sterbegeld gezahlt wor- den ist. Diese wohl definierten erstmals entschädigten Berufskrankheiten sind von 5 918 (1992) auf 6 401 (1993), das heißt um 8,2 Prozent, angestiegen.

Korrekturbedürftig ist folgende Aussage der Auto- rin: „Auch wenn die Berufskrankheit noch nicht manifest ist, sondern aller Voraussicht nach erst in einigen Jahren auftreten wird, erkennen die Gutachter sie inzwischen an." Es muß nachdrücklich darauf hingewiesen werden, daß Gutachter in sogenannten BK-Verfahren Berufs- krankheiten weder anerkennen noch ablehnen können.

Die Entscheidung über die Anerkennung einer Berufs- krankheit wird ausschließlich durch den paritätisch be- setzten Rentenausschuß des zuständigen Trägers der ge- setzlichen Unfallversicherung oder — im Streitfalle — durch das Sozialgericht vorgenommen. Gutachter kön- nen lediglich Empfehlungen aussprechen.

Im übrigen sei darauf hingewiesen, daß die Unfallver- sicherungsträger beim Eingehen einer Anzeige wegen des Verdachts auf eine Berufskrankheit neben Fachärz- ten anderer Fachdisziplinen hauptsächlich Fachärzte für Arbeitsmedizin als Gutachter beauftragen.

Prof. Dr. med. D. Szadkowski, Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin e.V., Adolph-Schön- felder-Straße 5, 22083 Hamburg

Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 15, 14. April 1995 (7) A-1065

(2)

_MEICEMEIMME _ LESERBRIEFE

denkt sich schon etwas da- bei?

Dr. med. Bernhard Knoche, Fritz-von-Wille-Straße 17, 40472 Düsseldorf

Aus Respekt . . .

Das Thema von Frau Lahnert zur angeblich un- rechtmäßigen Anrede „Frau Doktor" ist zur Exemplifizie- rung einer angeblichen Iden- titätssuche völlig ungeeignet.

Was soll denn ein veri- tabler Doktor sagen, der im täglichen Umgang mit seinen Patienten oder anderen Per- sonen auch nur mit „Herr Maier oder Müller" angere- det wird, obwohl doch juri-

Antikoagulation

Zu dem Medizin-Kurzbericht „Die Selbstkontrolle der oralen Antikoagu- lation" von Dr. med. Uwe Taborski et al. in Heft 7/1995:

Unfug

Aus kassenärztlicher Sicht muß von der Kosten- übernahme dieses Unfugs sehr abgeraten werden.

Die Patienten können hiervon nicht profitieren. In der Einstellungsphase einer Marcumarisierung bedarf es der engmaschigen Beratung und Betreuung eines in der Antikoagulation erfahrenen Arztes; zahlreiche und unnötige Doppelbestimmun- gen sind zu erwarten.

Im späteren Verlauf — nach stabiler Einstellung — können die Quick-Bestim- mungsintervalle beträchtlich ausgedehnt werden. Es steht zu befürchten, daß ein Pati- ent, der alle paar Wochen sein verstaubtes Selbstbestim- mungsgerät aus dem Keller holt, bald die genaue Metho- dik wieder vergessen hat, ganz abgesehen von verfalle- nen Referenzseren et ce- tera.

Bisher reichte ein Gerät zur Kontrolle von beispiels- weise 1 000 Marcumarpatien- ten (in entsprechend großen Laborzentren durchaus reali-

stisch der Doktortitel Be- standteil des Namens ist?

Verlieren alle diese Dokto- ren auch ihre Identität?

Ich gehe sicher mit vielen Arztehefrauen gleich, daß diese Anrede doch wohl nur noch durch ältere Leute ge- schieht aus Respekt vor dem Ansehen des Arztes, in den die Ehefrau mit einbezogen wird, so wie es früher auch bei anderen Berufen (Lehrer, Pastor etc.) üblich war.

Hier gilt die Devise des Hosenbandordens: „Honi soit qui mal y pense" („Ein Schuft, der Böses dabei denkt").

Roswitha Steinecker, Biele- felder Straße 23 c, 32107 Bad Salzuflen

stisch). Jetzt sollen alle 1000 Patienten ein eigenes Gerät bekommen. Eine gewaltige Kostenlawine rollt hier zusätz- lich auf die ohnehin gebeutel- ten Krankenkassen zu, und der Kassenarzt, der mittler- weile wegen jeder Verordnung zur Rechenschaft gezogen wird (mit teils horrenden Re- greßforderungen), ärgert sich.

... Wenn diese Quick- Selbstkontrolle durchkäme, warum dann hier haltma- chen? Für die findigen Medi- zin-Geräte-Hersteller noch ein paar Tips: brach liegt noch die Selbstbestimmung von:

Gamma-GT, FE, Harnsäure, Rheumafaktoren, Tumor- marker, Allergiewerten (RAST-Klassen), Schilddrü- seneigenkontrolle (Fette mißt ja schon jeder Apothe- ker) et cetera.

Die Orwellsche Optimal- vorstellung wäre doch die: Der Patient sitzt zu Hause in sei- nem eigenen Mini-Laboratori- um, faxt alle seine selbst ermit- telten Werte an den Doktor und erhält dann über ein BTX- Modem die entsprechenden Dosierungsrichtlinien; aber warum eigentlich an den Dok- tor? Ein entsprechend pro- grammierter Zentralrechner könnte die Aufgabe doch viel schneller erledigen.

Dr. Dietrich Stollewerk, Kitschburger Straße 247, 50933 Köln

Wirkstoff: Fluticason-17-propionat. Verschreibungs- pflichtig. Zusammensetzung: Dosier-Aerosol:

1 Sprühstoß Flutide Junior 25 bzw. 125 bzw. forte 250 ent- hält in 85 mg Suspension und Treibmittel 0,025 mg bzw.

0,125 mg bzw. 0,250 mg Fluticason-17-propionat. Weitere Bestandteile: Trichlorfluormethan, Dichlordifluormethan, Lecitin. Rotadisk: 1 Einzeldosis Flutide Junior 50 bzw. 250 enthält in 25 mg Pulver 0,050 mg bzw. 0,250 mg Fl uticaso n -17- p ropio nat. Weitere Bestandteile:

Lactose 1 1120. Anwendungsgebiete: Bronchialasthma aller Schweregrade, nicht zur Akutbehandlung eines Asthmaanfalles. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen anderen Bestandteil. Keine ausreichenden Erfahrungen bei Kindern unter 6 Jahren. Bei Schwangeren und Stillenden Indikation besonders streng stellen, da bisher keine Erfahrungen vorliegen. Patienten mit aktiver oder inaktiver Lungentuberkolose gleichzeitig mit gegen die Tuberkulose wirksamen Arzneimitteln behandeln. Nebenwirkungen: Bei manchen Patienten Heiserkeit oder Soorbefall (Candida) der Mund- und Rachenschleimhaut. Sehr selten paradoxer Broncho- spasmus mit rasch einsetzender Atemnot. Dann sofort bron- chialerweiterndes Medikament mit schnellem Wirkungs- eintritt inhalieren. Die Nebennierenrinden (NNR)-Funktion bleibt im allgemeinen im Normbereich. Bei einzelnen Patienten kann es vor allem bei Behandlung über längere Zeit mit hohen Dosen zu einer Einschränkung der NN- Funktion kommen. Nach Umstellung von anderen inha- lativen oder oralen Kortikoiden kann die NUR-Funktion noch für längere Zeit eingeschränkt sein. Selten Über- empfindlichkeitsreaktionen mit Hautbeteiligung. Unter Behandlung mit Fluticason sind erhöhte Blutzuckerspiegel und in Einzelfällen eine Zuckerausscheidung in den Urin beobachtet worden. Wirkweise: Entzündungshemmendes Atemwegstherapeutikum. Darreichungsformen: Dosier- Aerosol (mit mindestens 120 Sprühstößen): Flutide Junior 25 DM 30,72; Flutide 125 DM 95,16; Flutide forte 250 DM 154,85; Klinikpackungen. Rotadisk (60 Einzel- dosen zum Inhalieren mit dem Diskhaler), Kombi- nationspackungen (60 Einzeldosen + 1 Diskhaler): Flutide Junior 50 DM 28,83 (+ Diskhaler DM 42,67); Flutide 250 DM 89,33 (+ Diskhaler DM 100,04); Klinikpackungen.

Stand: März 1995

Glaxo GmbH 23824 Bad Oldesloe;

im Mitvertrieb: Allenpharm GmbH 23824 Bad Oldesloe

A-1066 (8) Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 15, 14. April 1995

Glaxo Allenpharm

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