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Archiv "Ambulanzen: Wo verbleiben die Summen?" (26.12.1994)

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SPEK TRUM LESERBRIEFE

nossen im Osten, etwa in Form eines Fonds?

Dr. med. Winfried Beck, At- zelbergstraße 46, 60389 Frankfurt am Main

Kreuzschmerzen

Zu dem Spektrum-Akut-Beitrag

„Studie zur Kernspintomographie:

Prolaps auch bei Gesunden" von Rüdiger Meyer in Heft 34-35/

1994:

Falsche Modelle sind resistent

Als Mitarbeiter am DRK- Schmerz-Zentrum in Mainz, einer multidisziplinär arbei- tenden Klinik, sind wir tag- täglich mit dem Problem der Kreuzschmerzen befaßt.

Patienten, bei denen Bandscheibenvorfälle oder -protrusionen in den bildge- benden Verfahren „nachge- wiesen" wurden, ohne daß ein Bezug zu den angegebe- nen Beschwerden besteht, sind für uns daher weniger überraschend als vielmehr klinischer Alltag. In der

„Ära der Bandscheibe" (Al- lan & Waddell) ist es beson- ders mühsam, gerade Patien- ten mit scheinbar plausiblen Befunden andere, hinsicht- lich Häufigkeit und Bedeu- tung wesentlich wichtigere Faktoren bei der Entwick- lung von Kreuzschmerzen nahezubringen und notwen- dige therapeutische Konse- quenzen zu erläutern. Leider ist das monokausale Krank- heitsmodell (Kreuzschmerz gleich Bandscheibenvorfall) auch in den Köpfen vieler niedergelassener Kollegen fi- xiert.

Ohne Änderung der Mo- dellvorstellungen - bei Pati- enten und Behandlern - ist jedoch eine erfolgverspre- chende Therapie nicht mög- lich. Um so wichtiger sind deshalb Veröffentlichungen, in denen auf die Normalität

„pathologischer" Befunde hingewiesen wird. Für die Kernspintomographie war dies übrigens bereits 1990 der Fall (Bode et al., J. Bone Joint Surg, 72-A, S. 403-408).

Mit Schmunzeln haben wir festgestellt, daß sich durch die Hintertür auch bei dem Verfasser, Herrn Rüdi- ger Meyer, noch diese falsche Modellvorstellung einge- schlichen hat. Zitat: „Rund 80 Prozent der Bevölkerung leiden nach USA-Schätzun- gen wenigstes einmal im Le- ben an Beschwerden der Bandscheibe". Korrekt müß- te es heißen: An Rückenbe- schwerden, deren Genese es noch zu untersuchen gilt.

Fazit: Falsche Modelle sind erstaunlich resistent ge- genüber Fakten - und bis zur Modelländerung ist es ein langer Weg.

Dr. med. A. Ljutow, P. Nil- ges, DRK-Schmerz-Zentrum Mainz, Auf der Steig 14-16, 55131 Mainz

Hüftscreening

Zu der auf dem Deutschen Or- thopäden-Kongreß erhobenen For- derung (Meldung in Heft 45/1994): „Hüft-Screening von Säuglingen gefordert":

Miniforderung

Ein Ultraschall-Hüft- screening bei Säuglingen ist anerkannte Miniforderung.

Die neurophysiologisch orientierte Krankengymna-

Zum „Budget" und der daraQs re- sultierenden Situation für Arzte.

Zeichnung: Johannes Zoch (noch 13 Jahre)

stik des neuromotorischen Mangels einer Hüftdysfunk- tion sollte neben der Spreiz- hose ebenso selbstverständ- lich werden. Ich denke dabei an Vojta und Feldenkrais.

Dr. med. Peter Sautier, Ver- distraße 78, 81247 München

Marburger Bund

Zu dem Beitrag „Verzahnung von ambulanter und stationärer Versor- gung: Funktionärsutopie oder reali- stische Perspektive?" von Dr. med.

Frank Ulrich Montgomery in Heft 44/1994:

Jedweden Biß vermieden

Dr. Montgomery setzt sich mit sieben diesbezügli- chen Ängsten der verschie- denen Arztgruppen ausein- ander. Er hätte auch noch ei- ne achte Angst behandeln können, nämlich die derzeiti- ge Angst des Marburger Bundes, einmal so richtig

„mit der Faust auf den Tisch zu schlagen".

Ich werde den Verdacht nicht los, daß die derzeitige Führungs-Crew des Marbur- ger Bundes - und zwar aus persönlichen Karriere-Grün- den - jedweden Biß vermei- det: Nur ja niemandem da oben zu nahe treten!

Wie ist sonst zu verste- hen, daß der MB wie ein bra- ves Schoßhündchen den Ge- sundheitspolitikern hinter- herläuft, obschon letztere ei- nem Großteil der Ärzte, wel- che zu vertreten der MB vor- gibt, mit dem GSG ein quasi Berufsverbot erteilt haben?

Wie ist sonst zu verstehen, daß der MB zwar großspurig das Teamarztmodell auf sein Wappen schreibt, aber in der Öffentlichkeit nicht den klei- nen Finger rührt, wenn viele seiner Mitglieder tagtäglich im klinischen Alltag vielfälti- ge Ungerechtigkeiten erdul- den müssen?

Wie ist sonst schließlich zu verstehen, Herr Kollege Montgomery, daß Sie in Ihrem Artikel zwar die pati- entenfreundliche Anpassung der Abrechnungsstrukturen

einer Integration ambulant- stationär hervorheben sowie die Verbesserung der Berufs- qualität hochspezialisierter Ärzte, dann aber im gleichen Atemzug - wie beschwichti- gend - feststellen, daß „ihre Umsetzung noch Jahrzehnte in Anspruch nehmen wird"?

Ich schlage vor, Sie und Ihre Kollegen im Vorstand treffen Ihre Entscheidung für das ei- ne oder das andere: entwe- der persönliche Funktionärs-, Berufs- beziehungsweise Po- litiker-Karriere oder Vor- standsmitglied eines Marbur- ger Bundes - dann aber mit Biß!

Dr. med. J. Meyer, Verband der Oberärzte und Ange- stellten Fachärzte Deutsch- lands e. V, Postfach 12 51, 52148 Simmerath

Ambulanzen

Zu dem Leserbrief „Am Ende?" von Dr. med. K. Albers in Heft 44/1994:

Wo verbleiben die Summen?

Herr Kollege Albers be- schreibt in seinem Brief sehr treffend den derzeitigen Stand der operativ tätigen Praxen.

Es stellt sich allerdings die Frage, wo die Summen verbleiben, die derzeit auf unsere Kosten eingespart werden. Derzeit sparen die Kostenträger ja gleich zwei- mal! Zum einen entfallen durch die ambulanten Ope- rationen ja erhebliche Sum- men durch den Wegfall der Krankenhauspflegesätze, zum anderen wird das Bud- get für die ambulant tätigen Operateure nicht angeho- ben. Im Grunde ist das, was hier mit uns veranstaltet wird, schlichtweg Betrug. Bei vollem unternehmerischen Risiko werden wir mehr und mehr in die Rolle eines im- mer schlechter bezahlten staatlichen Angestellten ge- zwängt.

Dr. Ernst-A. Beckmann, Beethovenstraße 5, 41061 Mönchengladbach

A-3540 (8) Deutsches Ärzteblatt 91, Heft 51/52,26. Dezember 1994

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